PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin oder Lehramt?



Seiten : 1 [2] 3

angelusmuc
21.08.2012, 19:31
@ kristina: hast du dich schon mal mit dem Studium auseinandergesetzt? Grundschullehramt ist ja sehr geprägt von den Erziehungswissenschaften. Das muss man auch mögen.

zur Verbeamtung: die sollte der geringste Motivator für dieses Studium sein. Bis man auch nur ansatzweise in diesen "Genuss" kommt, vergehen doch ein paar Jahre...

Wattläufer
21.08.2012, 19:45
zur Verbeamtung: die sollte der geringste Motivator für dieses Studium sein. Bis man auch nur ansatzweise in diesen "Genuss" kommt, vergehen doch ein paar Jahre...

Jo, fünf Jahre Studium, 24 Monate Referendariat - dann sollte man es nach einer amtsärztlichen Untersuchung geschafft haben. Verbeamtung hat auch seine Nachteile, unter dem Strich verdient man vermutlich weniger als in der freien Wirtschaft, dafür hat man aber realtiv sicheres Einkommen. In meinem Bekanntenkreis hat es bisher niemand bereut.

iwishyouaniceday
21.08.2012, 20:06
Hehe, der Thread erinnert mich an ein Gespräch mit meiner Stationsärztin heute morgen. Sie bekräftigte mehrfach (und das war tatsächlich ernstgemeint), dass ich doch auch das Lehramt in Betracht ziehen sollte und mich nicht unbedingt für die Medizin "opfern" sollte. Sie würde heute jedenfalls sich das ganze ernsthaft überlegen, und hat gemeint, die Vorteile des Lehramtes würde man erst sehen, wenn man schon im Beruf ist (und besonders während des 24h-Dienstes, den sie davor hatte :-/ ). Auch wenn sie danach noch hinzugefügt hat, dass ihr der Arztberuf sehr viel Spaß machen würde, die Arbeitsbedingungen wären alles andere als gut. Da aber meine beiden Eltern Lehrer sind, schreckt mich das, was sie so erzählen, genug ab und ich verfolge mal das Ziel, irgendwann in ferner Zukunft mal Arzt zu sein :-)

EVT
21.08.2012, 22:23
ich glaube, wenn man keine lehrer in der familie hat, stellt man sich das ganze zu einfach vor... man muss es schon drauf haben, um sich vor einer klasse behaupten zu können. bei manchen meiner freunde denke ich, dass die nur lehramt machen (natürlich ihre lieblingsfächer), weil ihnen nichts besseres eingefallen ist. oder auch eine, die eigentlich medizin machen wollte, aber dann keine lust auf warten hatte. ich will nicht wissen, wie die dann später in der schule zurecht kommen. an manchen unis gibt es jetzt eignungstests, das finde ich gut. lehrer scheiden so oft frühzeitig aus dem beruf aus, aus psychischen gründen. hab ich mal irgendwo gelesen, häufiger als andere berufe.

Wattläufer
21.08.2012, 22:39
ich glaube, wenn man keine lehrer in der familie hat, stellt man sich das ganze zu einfach vor... man muss es schon drauf haben, um sich vor einer klasse behaupten zu können.

Das hat mich am Ende auch zu ZM oder Medizin allgemein motiviert, denn in den Schulen ist heute einiges los. Meine Eltern können jedenfalls viel berichten und sind dabei noch froh, Kernfächer mit Notendruck unterrichten zu können.

Die Arbeitsbedingungen als Assistenzarzt und junger Stationsarzt sind bisweilen nicht besonders gut. Im "Opfern für die Medizin" kann Wahrheit drin stecken.
Nach meinem Wehrdienst habe ich sicherheitshalber ein KPP für Humanis gemacht und war echt beeindruckt von der Leistungs- und Leidensfähigkeit sowie der Frustationstoleranz der famulierenden Medizinstudenten und jungen Ärzte.
Dass es bei mir nun ZM geworden ist, mag auch mit meinen Erfahrungen im KPP zusammenhängen. Meine Zahnärzte sind jedenfalls froh, nicht in einer Klinik arbeiten zu arbeiten. Einer von beiden hat sogar seine MKG-Facharztausbildung abgebrochen und arbeitet heute als ZA.

ehemaliger User_25062015
21.08.2012, 23:13
ich glaube, wenn man keine lehrer in der familie hat, stellt man sich das ganze zu einfach vor... man muss es schon drauf haben, um sich vor einer klasse behaupten zu können. bei manchen meiner freunde denke ich, dass die nur lehramt machen (natürlich ihre lieblingsfächer), weil ihnen nichts besseres eingefallen ist. oder auch eine, die eigentlich medizin machen wollte, aber dann keine lust auf warten hatte. ich will nicht wissen, wie die dann später in der schule zurecht kommen. an manchen unis gibt es jetzt eignungstests, das finde ich gut. lehrer scheiden so oft frühzeitig aus dem beruf aus, aus psychischen gründen. hab ich mal irgendwo gelesen, häufiger als andere berufe.

:-meinung Auch wenn man keine Lehrer in der Familie hat, muss man einfach mal daran zurückdenken, wie gelangweilt und genervt man häufig in der Schule gesessen ist und den Lehrer wie ein Auto angeschaut hat..sich dann vorzustellen selbst als Lehrer da vorne zu stehen und in 30 genervte, gelangweilte und nixpeilende Schülergesichter zu schauen..höhö

bugger
21.08.2012, 23:19
Ich glaube Latein oder Physiklehrer ist am übelsten, kenne kaum ein Fach mit unmotivierteren Schülern :P

Melina93
22.08.2012, 11:20
:-meinung Auch wenn man keine Lehrer in der Familie hat, muss man einfach mal daran zurückdenken, wie gelangweilt und genervt man häufig in der Schule gesessen ist und den Lehrer wie ein Auto angeschaut hat..sich dann vorzustellen selbst als Lehrer da vorne zu stehen und in 30 genervte, gelangweilte und nixpeilende Schülergesichter zu schauen..höhö

Aber hallo, genau meine Meinung Emilia :D

Zaphir
22.08.2012, 11:30
Ja aber auch nicht nur die unmotivierten Schüler, sondern allgemein der Stress am Anfang. Die Vorbereitung, dann allgemein das vermitteln von Wissen. Ich kenn das von EH-Kursen, die ich halte. Danach bin ich immer stehend K.O. 8 (Schul-) Stunden am Stück reden und was erzählen und dabei versuchen das alles so interessant wie möglich zu halten und dann kommt der psycho Terror der Schüler hinzu..einfach ist das nicht und man braucht sicherlich eine Begabung dafür. Man sollte sich zunächst sicher sein, dass man diesen Druck sein Leben lang gewachsen ist, dann ist man der richtige fürs Lehramt.
Kann EVT nur zustimmen, kenne auch einige die studieren auf Lehramt weil ihnen nichts anderes eingefallen ist...sowas ist Hirnrissig daman diesen Beruf einen lebenlang ausübt und so viele verschiedene Möglichkeiten hat man nach dem Lehramt Studium nicht!

LotF
22.08.2012, 13:27
[...] und so viele verschiedene Möglichkeiten hat man nach dem Lehramt Studium nicht!

dafür kann man aber super in die Politik gehen :P

EVT
22.08.2012, 13:35
stimmt, die meisten mdbs sind lehrer^^
als arzt kann man sich auch bereiche suchen, wo es nicht so stressig ist.
es dauert zwar noch ein paar jährchen, bis ich fertig bin, aber ich lasse mich nicht so vom kh knechten.

maniac89
22.08.2012, 16:27
In einem anderen Thread schreibst du, dass du das KPP nicht im Krankenhaus machen willst. Da kommt schon die Frage auf, warum du überhaupt Medizin in Erwägung ziehst (evtl. nur aus Traditionsbewusstsein/Druck der Eltern?)
Das würde doch zumindest mal klären, ob du mit der Krankenhausatmosphäre an sich klar kommst.

InterAdriano10
22.08.2012, 17:41
Ich beschäftige mich grade mit demselben Thema. Medizin finde ich sehr interessant und nachdem ich nun den ersten Monat KPP hinter mir habe, kann ich mir auch vorstellen, dort zu arbeiten.

Mein wirkliches Talent liegt aber in der Mathematik und Physik (beides LK gewesen). Allerdings will ich keines der Fächer an sich studieren, da mir die Berufsperspektiven zu schwammig sind und man doch das Gefühl hat, dass in den Studiengängen Mathe und Physik die absoluten Genies sitzen. So kam es mir in den Sinn, Lehramt zu machen. Genauso wie du überlege ich, etwa Medizin oder Lehramt zu machen.

Aus meiner Familie hat niemand etwas mit Medizin am Hut, ich habe nur eine Tante, die mal Krankenschwester war, und die hat mir sogar vom Arztberuf abgeraten. Ich träume jedoch schon seit meiner Kindheit von dem Beruf. Ich hätte zwar dafür LKs Bio und Chemie am liebsten genommen, aber wenn man in der 10.Klasse hört, dass der NC in Medizin am wichtigsten ist, habe ich mich für meine beiden stärkeren Fächer entschieden.

Den Lehrerberuf finde ich ebenfalls sehr interessant, allerdings hatte ich schon die Vorstellung, später einmal zur höheren Gehaltsklasse zu gehören (ohne jetzt gierig zu wirken). Das ist mit dem Lehrerberuf sicher nicht zu erreichen, im Gegensatz zum Arztberuf.

Es ist eben schwer gegen das Umfeld anzukämpfen. Man hört sofort "Du hast doch so einen super Durchschnitt, dann musst du etwas machen, was dir Erfolg bringt, Lehrer kann doch jeder werden".

Wattläufer
22.08.2012, 18:40
Den Lehrerberuf finde ich ebenfalls sehr interessant, allerdings hatte ich schon die Vorstellung, später einmal zur höheren Gehaltsklasse zu gehören (ohne jetzt gierig zu wirken). Das ist mit dem Lehrerberuf sicher nicht zu erreichen, im Gegensatz zum Arztberuf.

Sind die Verdienstmöglichkeiten als Arzt wirklich so gut? Sicher, OÄ und CÄ können sehr gut verdienen. Bis dahin ist es aber ein weiter Weg und wie ich es beurteile, gehört nicht nur aussergewöhnliches fachliches Können sondern auch viel Leidensfähigkeit und bisweilen Glück dazu, einen solchen Job dauerhaft auszufüllen.

Als niedergelassener Arzt bist dein eigener Unternehmer und musst z.B. für die Alterversorgung selber sorgen. Von vllt. 6000 Euro netto geht also noch zwingend was für den Sparstrumpf runter. Einen großen Unterschied zu einem Oberstudienrat sehe ich nicht.

Ich bin der Meinung, dass Lehrer in D recht gut bezahlt werden. Beförderungsmöglichkieten auf A15 bzw. A16 sind gegeben, wie es in fast keinem anderen Job im ÖD der Fall ist.

Die wichtigste Frage wäre für mich: Kann ich Lehrer? Praktika an Schulen sollten jederzeit möglich sein...

kxf13
22.08.2012, 19:57
medizin

Zaphir
22.08.2012, 21:23
medizin

Die wohl best begründete Antwort des heutigen Abends ;)

LotF
22.08.2012, 21:34
Als niedergelassener Arzt bist dein eigener Unternehmer und musst z.B. für die Alterversorgung selber sorgen. Von vllt. 6000 Euro netto geht also noch zwingend was für den Sparstrumpf runter.

dann wäre es ja kein Netto.

Herzkasperl
22.08.2012, 22:30
dann wäre es ja kein Netto.

better be prepared for life, brother....

ich zahle jeden Monat 1500€ für KK, RV, BU... vom netto, d.h. nach Abzug der Steuern. RV ist zu 72% absetzbar, KK+BU nur zum Teil. Wir sind die gemolkene Generation, denn die Babyboomer (eure Eltern) sind einfach zu viele...

6k netto ist für nen selbständigen wirklich nicht viel, das entspricht vielleicht nem Schuldirektor. Reich wird man als Arzt jedenfalls nicht mehr. Aber seid beruhigt, auch andere Berufe mussten Federn lassen. Reich wird man nicht mehr so einfach - die Schollen (Immobilien, Grundstücke) wurden in der Nachkriegszeit verteilt.

EVT
22.08.2012, 22:47
bist du privat krankenversichert versichert? u was für ne rv ist das? versorgungswerk ja noch nicht, interessiert mich nur mal. ich schließ wohl bald auch mal eine ab. bu auch.

als nephrologe soll man wohl ganz gut verdienen. ich mach auch keinen hehl draus, ich würde auch gerne mehr als 6000 netto raushaben. aber auf radio u nephro hab ich nicht unbedingt lust, nur des geldes wegen will ich keine fachrichtung machen.
aber ich habe ja noch ein paar jährchen zeit, um was geeignetes zu finden^^

Herzkasperl
22.08.2012, 23:03
PKV mit PV: 260€, Versorgungswerk: 1100€, BU+RV: 200€ (sollte ich eigentlich kündigen).
Schließ bloß keine BU ab, Versorgungswerk reicht, lass dir keinen Scheiß einreden. bei mir ist das historisch bedingt...
und das mit dem Geld: entspann dich, es ist schwer, ich weiß. alle rennen Immobilien hinterher, dabei werden die in 10-20 Jahren niemals das rauskriegen, was sie da heute zahlen - im Vergleich zu Aktien oder einfach 1% Zinsen.
als Arzt bist du immer den anderen ne Nasenlänge voraus, auch mit 6netto. folge lieber deinen Interessen. Tipp: no third House, no Second wife, no First boat.