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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Plötzliches Interesse an der Medizin - während des Studiums



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Solara
26.08.2012, 13:36
Ich kann extrem strikte Handlungsvorgänge nicht haben. Um das an einem Bsp. zu illustrieren: Ein Freund von mir macht eine Ausbildung zum Finanzbeamten. Morgens kommt er zu vorgegebener Zeit, trägt Steuererklärungen ein (jede gleich) und geht immer zur gleichen Zeit in die Pause/nach Hause.


Selbst Kellnern macht mir mehr Spaß. Ich entscheide wie ich mit Kunden umgehe, Eisbecher kreiere, putze etc. Das Beispiel ist etwas klein gedacht, hoffentlich wird klar was ich meine.


Hmm, ich weiß nicht, ob du mit der Medizin glücklicher wirst.

Kommen musst du auch zu vorgegebener Zeit, macht viel viel Papierkram, telefonierst x Leuten hinterher und machst wenig am Patienten.
Zudem: die Nachtdienste sind nervig - je nachdem wohin du gehst, stehst du da auch als Anfänger schon komplett alleine da.
Du hast dauernd wechselnde Schichten, geregeltes Sozialleben ist arg schwer zu führen.

Und die Entscheidungen hängen oft nicht von dir ab, sondern Leitlinien, klinikinterne Standards, OA/CA.

Und die Sache mit regelmäßig Pause ist auch oft schwer wie ich von anderen mitbekomme.

BB_Adept
26.08.2012, 14:59
Hängt euch nicht so sehr an dieser Aussage auf, ich konnte offenbar nicht klarmachen was ich damit meine. Allgemein bin ich ein eher unkreativer Mensch der gewisse Vorgaben braucht. Diesen Begriff zu nutzen war ein Fehler.

So wie sich das anhört seid ihr selbst alle unzufrieden mit eurer Wahl. Ich bin mir darüber im Klaren dass es sehr hart ist, insb. die Assistenzarztzeit. Aber nennt mir mal einen Beruf in dem man nicht zu Beginn "Karl-Arsch" ist!

Kleine Anmerkung: Serien wie Dr. House, Scrubs etc. habe ich nie gesehen (paar Folgen Scrubs vllt.).

@Nurbanu: War das grammatikalisch oder inhaltlich bauchschmerzenverursachend?

Solara
26.08.2012, 15:20
Nein, zumindest ich bin nicht unzufrieden - aber bei uns ist die Organisation auch wesentlich besser als bei den meisten hier.

Trotzdem, ständiger Wechsel der Schicht und eine definitive Einschränkung des Soziallebens (von der ewigen Verwaltungs- und Dokumentationslangweile nicht zu sprechen *g*)sind einfach Sachen, die man gerne mal nicht bedenkt, soweit man vor dem Studium/in der Vorklinik ist - oder auch noch nicht richtig im Arbeitsleben (auch ausserhalb der Medizin) stand.

Und nein, man ist sich nicht darüber im Klaren, wie die Assistenzzeit ist, solange man nicht selbst drinsteckt.

Medizin ist nicht das non plus ultra - mir macht's meist Spaß aber der Lebensinhalt schlechthin ist es nicht (war es auch nie).

Ich kenne dich nicht - also kann ich nur das interpretieren was ich hier lese, und bei dir habe ich eher den Eindruck, dass du aktuell nicht zufrieden bist und was anderes suchst, deine Freundin siehst, der das Spaß macht und jetzt dahin wechseln willst.
Aber auch dort werden dich Zweifel überfallen - und was dann?

BB_Adept
26.08.2012, 15:26
Dies ist auch die Frage die meine Mutter mir stellt. Ich bin ja Realist, deswegen behaupte ich nicht Medizin sei das Wahre für mich und die schweren Zeiten schaffe ich locker (der Grund dafür ist dass ich es einfach nicht wissen kann)!

Ob dein letztes Argument stimmt kann ich dir auch nicht beantworten. Stückweit bestimmt, aber ist daran etwas Falsches? Ich weiß dass das was ich aktuell mache nichts für mich ist. Nun sehe ich in mich und frage mich was ich mir als Berufsfeld besser vorstellen kann. Seit meine Freundin mir vom Bereich Medizin berichtet finde ich Gefallen an ihren Erzählungen.
Davor habe ich nie über die Medizin nachgedacht. Das war möglicherweise ein Fehler!

Feuerblick
26.08.2012, 15:31
Möglicherweise ist es aber auch ein Fehler, sich ausschließlich von einer Vorklinikerin berichten zu lassen. Hier schreiben dir einige, die schon im Berufsleben stehen. Aber unsere Argumente sind weniger wert als die deiner Freundin?

EVT
26.08.2012, 15:32
du willst ja anscheinend in münster bleiben. im letzten sommer wärst du vielleicht reingekommen, aber sonst ist der nc dort immer höher. das musst du auch bedenken.

BB_Adept
26.08.2012, 15:35
@Feuerblick: Ich weiß ja nicht in welchem Semester ihr seid. Vllt. schreibt ihr das dazu.
Außerdem weist ihr mich nur auf die unangenehmen Dinge hin um mir bewusst zu machen dass es ein harter Beruf ist, keiner hat explizit gesagt: LASS ES!(sofern ich euch richtig verstanden habe). Ich bin gerade dabei mir einige Videoreportagen anzusehen.

Ja, letztes SoSe wäre ich in MS reingerutscht. Klar würde ich gerne da bleiben, ich wäre aber auch bereit für ein paar Jahre wegzuziehen (bei Medi kann man ja auch ohne Probleme in ein höheres Fachsemester anderer Unis wechseln). Auch habe ich bereits Erfahrungen mit Fernbeziehungen und meine Freundin und ich hatten die letzten 7 Monate eine.

BB_Adept
26.08.2012, 15:36
Habe gerade erst gesehen dass das Semester ja doch in der Profilleiste steht. Mein Fehler.

Nurbanu
26.08.2012, 15:50
Es ist der Inhalt.
Du schreibst "nicht attraktiv klänge". Es kommt bei mir so an: "Hm, ja, Powi ist nichts für mich, ich brauche was anderes und Medizin klingt interessant, also will ich nun Medizin studieren."

Es ist eine Entscheidung, die gut durchdacht sein will. Anders wäre es gewesen, wenn du "Medizin und der Arztberuf sind interessant" geschrieben hättest. Aber so wie du es formuliert hast, ist eine Art Mitnahmementalität ("Eigentlich will ich das gar nicht wirklich, aber es schadet auch nicht.")

Ich muss unweigerlich an einen guten Verkäufer denken, der dem Kunden, der eigentlich nur eine Ware A kaufen wollte, weitere Waren anpreist und der Kunde daraufhin: "Ja, dann packen Sie mir auch davon noch etwas ein." sagt.
Du bist der Kunde. Die Frage sollte sein: Will und brauche ich das wirklich?

BB_Adept
26.08.2012, 16:10
Meine Formlierungen lassen wohl manchmal zu wünschen übrig und ich sollte deutlicher schreiben.

Ja, Medizin und der Beruf des Arztes sind, vom Wissen das ich bisher darüber habe, interessant. Bevor ich einen Studienplatz annehmen würde müsste ich auf jeden Fall zumindest ein Praktikum machen. Eine 100%ige Garantie kann man aber nie haben. Würde ich keine Risiken eingehen würde ich jetzt den B.A. zu Ende machen, dann einen M.A. oder einen LL.M. und irgendeinen Verwaltungsjob annehmen.

epeline
26.08.2012, 17:07
was genau willst du eigentlich von uns hören?

EVT
26.08.2012, 17:17
nach münster kann man nur sehr, sehr schwer wechseln. ich habe selber dort studiert u die gesuche in der mensa gesehen..
aber in nrw gibt es ja noch genug andere unis.

callida
26.08.2012, 19:51
du willst ja anscheinend in münster bleiben. im letzten sommer wärst du vielleicht reingekommen, aber sonst ist der nc dort immer höher. das musst du auch bedenken.

Dieses WS sind über 90 Bewerber mit 1,0 in Münster abgelehnt worden... nur mal so am Rande. Ich wohn auch in Münster, hab 14 Wartesemester und wurde trotzdem nach Marburg "verschickt". Darauf musst du dich einstellen. Für mich wird es auch nicht einfach weil mein Freund hier in MS einen Job hat; er will zwar auch hinterher kommen aber das wird noch dauern, und Fernbeziehung ist einfach blöd. Ich will dir dein Studium nicht ausreden, aber auch darüber musst du dir Gedanken machen. Wenn dein Gedanke ist "wenn ich wegziehen muss will ich doch nich Arzt werden" solltest du es lassen. Frag dich mal ganz ehrlich welche Opfer du bringen würdest und wo da bei dir die Grenze ist. Daran merkt man meist ganz gut, wie ernst es einem mit dem Wunsch ist.

Nurbanu
26.08.2012, 20:02
Das wird aber damit zusammen hängen, dass Münster nach dem Sozialkriterium 4 (Wohnung bei den Eltern und Studium am nächstgelegenen Ort) ausgewählt hat und somit alle Sonstigen, egal wie gut sie waren, keinen Platz erhalten haben. Letztes Jahr war es sogar nur Sozialkriterium 3.

callida
26.08.2012, 20:07
Ich bin bei meinen Eltern gemeldet und hab nen Ortsantrag gestellt (Katastrophenschutz).

BB_Adept
26.08.2012, 20:20
was genau willst du eigentlich von uns hören?
Ich will mich einfach informieren und das Für & Wider abwägen. Nur durch objektive Dritte mit mehr Wissen als ich komme ich doch zu einem guten Ergebnis.

Ich würde auch wegziehen. Das zwar nur ungern und auch nur befristet mit Option wieder zu meiner Freundin zu ziehen (oder sie zu mir), aber ich wäre bereit das zu tun. Hatten ja schon eine zeitlang eine Fernbeziehung.

epeline
26.08.2012, 20:33
naja, informieren?
wenn man jedes argument wieder angeht?
für mich klingt es so, als willst du hier hören "lass es" oder "los mach!", eine eindeutige anweisung.
um vielleicht nicht schuld zu sein, wenn die entscheidung falsch war, oder so... :-nix

BB_Adept
26.08.2012, 20:45
Nein, diese Entscheidung kann ich ja nur selbst treffen. Aber erfahrenere Studenten/Ärzte kenne ich nicht, deswegen informiere ich mich im Netz.

Schaue mir bereits den ganzen Nachmittag Dokus an. Semesterferien sind was Feines.

Giant0777
26.08.2012, 21:06
Wenn man gar nicht mehr weiter weisst ( wie in Deinem Fall ;-) ), sollte man sich eine Pro/Kontra-Liste machen. Nimm Deine 2,3 Wünsche und schreibe Dir die Vor- und Nachteile des Studiums, was es für die Familie bedeutet, Zukunftsperspektiven, Gehalt, Ansehen, what ever auf. Am Ende siehste sehr schnell, was Dein Weg sein könnte. Und WENN Du dann eine Entscheidung triffst, dann zieh sie bitte durch! Sonst dümpelst Du noch mit Mitte 30 durch die Welt und suchst!
Btw. hier ist jetzt auch der Zeitpunkt erreicht, an dem Du keine weiteren guten Tips mehr bekommen wirst. Das wesentliche ist gesagt, Du musst jetzt aktiv werden!

EVT
26.08.2012, 21:54
wenn du doch jetzt ferien hast, worauf wartest du, auf in ein kh oder praxis!
man bereut immer die sachen, die man nicht gemacht hat. also bewirb dich einfach, mit deinem bisherigen studium wirst du anscheinend nicht glücklich. ich interessiere mich auch sehr für politik und soziologie, aber ich habe es nicht studiert, weil ich damit beruflich nicht so viel anfangen könnte. ok, und ich wollte eigentlich schon immer ärztin werden ;-)