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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Plötzliches Interesse an der Medizin - während des Studiums



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BB_Adept
24.08.2012, 13:59
Hey!
Soooo, nachdem ich nun wieder einmal etwas verwirrt bin schreibe ich hier einen Beitrag, vielleicht könnt ihr mir helfen.

Vorgeschichte: Ich bin 22, mein Abischnitt betrug 1,4, habe Zivildienst gemacht. Mein Studium nahm ich an der Uni H auf - Politik & Geographie. Schnell merkte ich dass Geo mir nicht so sehr als 50% Fach gefällt und ich wechselte zu Powi 100%. Da ich aber mit der Gesamtsituation in H nicht zufrieden war unternahm ich einen Uniwechsel an die Uni D.

Auch dort studierte ich 1 Jahr - war jedoch immer noch unzufrieden. Während mir Politik zu Beginn eigentlich Spaß gemacht hatte zweifelte ich mehr und mehr an der Wahl dieses Studienfachs. Meine Noten sind/waren gut - fast immer im 1er Bereich. Allerdings war ich nach wie vor kein glücklicher Mensch und entschied mich nochmal die Uni und auch einen Teil des Fachs zu wechseln.

Deswegen werde ich ab diesem WS an der Uni M Politik und Recht studieren. Dieses Studium sollte ich dann auch tatsächlich mal zu Ende bringen - Geld zu verdienen ist schließlich der Endzweck eines Studiums. Dass Jura mir gefallen wird bezweifle ich eigentlich nicht, dennoch habe ich ein plötzliches Interesse an einem Medizinstudium entwickelt.

Der Grund dafür liegt wohl darin dass ich zuvor nie wirklich daran gedacht habe (1. war mein Abitur nicht gut genug, 2. sehe ich nicht so gerne Blut, denke jedoch mich daran ohne Probleme gewöhnen zu können). Seit meine Freundin aber eben dieses Fach studiert und ich immer wieder Dinge von ihr erfahre finde ich es ungemein interessant. Der menschliche Körper hat mich immer fasziniert, dennoch keimt dieser Gedanke Arzt zu werden erst seit kurzer Zeit in meinem Kopf.

Das Problem ist: in 2 Jahren werde ich einen B.A. Abschluss gemacht haben müssen. Ich finanziere mein Studium über Kredit und bekomme nichts von meiner Familie (wenn meine Eltern könnten würden sie mir sofort helfen). D.h. ich habe dann 4 Jahre für einen B.A. gebraucht, einen Berg von Schulden angehäuft und noch nicht gearbeitet. Dennoch denke ich dass der Gedanke an die Medizin nicht einfach verschwindet.

Weiter: Es wäre ein Zweitstudium und da ist es extrem schwer/fast unmöglich einen Platz zu bekommen. Sollte ich aber vorher einen erlangen weiß ich nicht ob ich mein Studium dafür abbrechen soll.
Die 20er sind für mich quasi DIE Zeit in der man studieren kann. Ich will mir diese Chance nicht verbauen indem ich das Falsche mache...

P.s. Es wäre nett wenn Personen mit Lebenserfahrung antworten, außerdem bitte ich um ernsthafte Antworten. Meine Eltern sind keine Akademiker und die Personen in meiner Familie die studiert haben hatten offenbar nie so starke Zweifel an der Fachwahl wie ich.

bbc69
24.08.2012, 14:22
also mit 22 darf man meiner meinung nach durchaus noch den richtigen weg suchen... und mit 1,4 stehen die chancen auf einen studienplatz nicht schlecht.

beziehst du bafög? da könnten sich bei einem erneuten wechsel vieleicht schwierigkeiten ergeben, v.a. muss soweit ich informiert bin ein wechsel vor dem 3. Fachsemester stattfinden damit der anspruch nicht verloren geht. und du müsstest den erneuten wechsel sehr gut begründen.

BB_Adept
24.08.2012, 14:29
Ich beziehe kein Bafög.

Dass ich den Weg noch suchen darf ist mir klar, aber danke :) .

Die Sache ist die: Einen Zweitstudiumsplatz zu bekommen sollte wohl ziemlich schwer werden, mein jetziges Studium abzubrechen bedeutet aber ein nicht geringes Risiko. Sollte ich irgendwann eine Approbation und einen Doktortitel haben fragt danach wahrsch. auch keiner mehr, aber man weiß nie was die Zukunft bringt.

bbc69
24.08.2012, 14:57
sollte nicht altklug rüberkommen.

wie stünden denn im schlimmsten fall die chancen das politikstudium wieder aufzunehmen?

SuperSonic
24.08.2012, 15:03
Ich würde unbedingt versuchen, noch vor Abschluss des B.A.-Studiums einen Studienplatz für Medizin zu bekommen. Mit der DN 1,4 stehen die Chancen gar nicht schlecht; als Zweitstudienbewerber hat man es da schon deutlich schwieriger, wie du ja erkannt hast. Wenn es mit dem Studienplatz klappt, kannst du den B.A. erst mal auf Eis legen und ggf. zu einem späteren Zeitpunkt noch abschließen. :-nix

BB_Adept
24.08.2012, 16:14
@bbc: Das war auch keine Kritik!

Naja, der B.A. ist mir egal. Ich denke nur dass es als Sicherheit gut ist. Rein hypothetisch: Medizin gefällt mir AUCH nicht, was mache ich dann? Ein zweites Studium abbrechen???

Giant0777
24.08.2012, 16:22
Mein Tip: Egal, was Du machst - zieh es durch! Irgendein Haar findet man immer in der Suppe. Klar weiss man manche Sachen erst, wenn man sie macht. Alle Eventualitäten kann man im Vorfeld nie berücksichtigen, schlechte Tage können auch nach reiflicher Überlegung einer Studienwahl auftreten. Du ( und meine ich überhaupt nicht negativ ) wurschtelst grade nur rum. Wenn Du keine Lust auf den B.A. hast, dann lass es. Wenn Du Lust auf Medizin hast probier´s. Aber alle paar Monate was komplett Neues zu machen, bringt Dich auf Dauer nicht weiter!

Gruss, Giant

BB_Adept
24.08.2012, 16:27
Da widersprichst du dir doch. Einerseits soll ich den BA lassen, andererseits aber das was ich mache durchziehen. Die Unzufriedenheit kommt auch nicht erst seit gestern.

epeline
24.08.2012, 16:36
er meint halt, du sollst dich jetzt entscheiden (nach reiflicher überlegung und so) und das dann durchziehen ;-)

BB_Adept
24.08.2012, 16:41
Naja wenn dann müsste ich ja im SS 2013 anfangen, ein wenig Zeit habe ich noch. Ich kenne mich und bin mir sicher dass wenn ich einen Platz bekommen sollte ich diesen annehmen werde. Bin eigentlich risikobereit in solchen Dingen. Fragwürdig ist nur ob ich in meiner Wunschstadt einen Platz bekomme oder die Beziehung zu meiner Freundin aufs Spiel setze ;). Sollte ich 600km wegziehen müssen für 6-7 Jahre wüsste ich wieder nicht weiter.

Giant0777
24.08.2012, 16:42
@epeline: Wir verstehen uns;-)

Herzkasperl
24.08.2012, 16:44
Person mit Lebenserfahrung. Gut, ich habe: zwei Studienabschlüsse, eine Promotion und bis jetzt ein Staatsexamen. Here we go:

Sieh mal zu, wie Du die Finanzen handhabst - das ist das kriegsentscheidende. Ich würde an Deiner Stelle mich zwischen Wegen entscheiden:

1. Abbruch und Medizin anfangen, bis dahin nochmal ordentlich Geld verdienen, am Besten in einem Job, den Du während dem Studium weiter machen kannst.

2. Du machst ein Studium fertig, bewirbst Dich aber vor Erhalt des Zeugnisses (also im letzten Semester) für Medizin und machst dann mit Medizin weiter.

Für beides gilt: sieh zu, dass Du die Penunzen gerade gezogen bekommst. Du kannst während dem Meidzinstudium vermutlich leichter arbeiten als während dem Jura-Ding da. Ich behaupte sogar, man kann Medizin studieren und seinen Lebensunterhalt als Student verdienen - Medizin ist ein dehnbares Studium, da kann man immer wieder mal auch ein Semester komplett aussetzen oder nur einen Teil machen. Das geht bei den ganzen B.A.-Dingern viel schwieriger.

Fazit: Falls Du Dich noch nicht eingeschrieben hast, lass es und verdiene Geld und sieh dann nächstes Jahr weiter. Sonst: keine Ahnung. Ich würde vermutlich erstmal zusehen, dass die Einnahmenseite stimmt.

BB_Adept
24.08.2012, 16:53
An sich genau mein Ansatz ("Nägel mit Köpfen").

Allerdings will ich nicht jetzt schon, ohne Sicherheit überhaupt einen Platz zu bekommen/haben, abbrechen. Wer weiß ob ich in den nächsten Jahren über die Note (1,4) reinkomme oder erstmal 4-5 Jahre warten muss. Zudem habe ich eine große Präferenz was die Universität angeht, Grund ist die Liebe.

Zu 2.: Meinst du damit dass ich mich im letzten Semester bewerben soll um das noch als Erststudium durchgehen lassen zu können? Kann ich dann nicht genausogut schon zum nächstmöglichen Zeitpunkt abbrechen/mich neu bewerben? Schließlich kann mir keiner die bereits erworbenen Kurse aberkennen.

bbc69
24.08.2012, 16:56
ich würde mich zum nächstmöglichen zeitpunkt bewerben.

epeline
24.08.2012, 16:59
meinst du nicht, dass es mehr als eine uni gibt, bei der die entfehrnung <600km liegt? ;-)

Feuerblick
24.08.2012, 17:05
Du kannst dich vor Erhalt des B.A. noch für Medizin bewerben als Erststudienbewerber. Dass du dann bis Antritt des Studiums noch deinen Abschluss machst, ist dann nicht mehr relevant. Kann halt schief gehen, wenn du ortsgebunden bist und keinen Platz bekommst.
Das Kasperl hat recht: Zuerst solltest du mal wissen, wie du dich weiter finanzieren könntest. Das muss stehen.
Und dann musst du eine Entscheidung treffen. Das Gras ist auf der anderen Seite ja immer grüner und an deiner Freundin kannst du (wie weit ist sie? Noch ganz am Anfang und euphorisch oder schon mit Physikum in Reichweite und daher etwas desillusionierter?) miterleben, dass das Medizinstudium schon sehr frustrieren kann. Das Haar in der Suppe wirst du in jedem Studiengang finden.
Was ich viel wichtiger finde: Was willst du denn in acht oder zehn Jahren sein? Willst du als Assistenzarzt Dienste schieben, dir Nächte um die Ohren schlagen und den ganzen Stress haben? Letztlich musst du dich mit dem Beruf des Arztes wohlfühlen können. Das Studium ist ja nur der Weg dorthin...

BB_Adept
24.08.2012, 17:14
Dass es mehr als eine Uni gibt ist mir klar, aber ich bin eben nicht sooo gut im Abi gewesen.
Meine Freundin ist noch ganz am Anfang, dass es doch frustrierend und sehr aufwändig sein kann bemerkte ich aber bereits.

Dass man ein Haar in der Suppe findet ist mir klar, ich finde jedoch in meinem momentanen Studium nicht ein bisschen Suppe in der Frisur mehr...

Ob ich als Assistenzarzt klarkomme weiß ich nicht. Wer kann das schon im Voraus beurteilen? Ich drücke es mal so aus: Ein Mensch mit Nerven aus Drahtseilen bin ich (noch) nicht (es ergab sich allerdings auch noch nie die Notwendigkeit), allerdings knicke ich nicht schnell ein und bin durchaus stressresistent.

Klar ist das Studium nur Mittel zum Zweck! Es gibt so viele Berufe für Ärzte, da wird auch mir etwas gefallen. Vieles klingt interessant, doch noch weiß ich nicht ausreichend um zu sagen: Ich will Chirurg o.ä. werden.

taschentuchgourmet
24.08.2012, 17:20
Ist bei deiner Situation vllt blöd, aber würde sich irgendwann vielleicht ein Praktikum im Krankenhaus anbieten? Dadurch könntest du ja schon einen Monat Pflegepraktikum ableisten und hast auch einen guten Einblick in das Krankenhaus und dem Alltag dort.
Und falls du noch warten kannst und deine Chancen erhöhen möchtest, kannst du ja erst zum nächsten WS wechseln und dann den TMS machen (falls das neben dem Studium geht, weiß jetzt nicht, wie aufwändig es für dich ist). Ich habe auch eine 1,4 im Abitur und durch ein gutes TMS-Ergebnis nochmal wirklich SEHR viel rausreißen können :)

epeline
24.08.2012, 17:21
du kannst hier nicht alle eventualitäten durchspielen.
das vergabeverfahren hast du ja bestanden.
1,4 ist doch gut. du kannst dich auch für den tms anmelden und dein abi aufbessern?
die entscheidung abnehmen kann dir hier auch keiner
und egal, wohin man argumentiert, du kommst mit nem "aber".
und was meinst du mit stressresistenz und nicht schnell einknicken? ich meine, sorry, aber du brichst in kurzerzeit das zweite studium an der 3. uni ab, und das, was du wieder ins auge gefasst hast, denkst du schon so weit durch, was ist, wenn dir das wieder nicht gefällt.

geh am besten mal in dich und überlege, wo du dich in einigen jahren siehst.

und, was sagt deine freundin egt zu der idee? ;-)

callida
24.08.2012, 17:35
, aber ich bin eben nicht sooo gut im Abi gewesen.


ähm... ich hab 2,6 *hust* Ich fang jetzt mit 28 an. Vorher hab ich erst den RS gemacht, dann 2 Semester Jura studiert, dann Physiotherapie-Ausbildung, dann 3 Jahre als PT gearbeitet und jetzt noch Studium. Es geht alles.

Warum bekommst du kein Bafög? Wenn deine Eltern dich finanziell nicht unterstützen können, müsstest du doch Anspruch haben. Sonst mach es wie ich: nach 3 Jahren Vollzeitjob hast du Anspruch auf elternunabhängiges Bafög.