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Lava
27.08.2012, 17:59
Mal nur so aus Interesse: wie hoch ist bei euch so der Durchsatz an Patienten? Ich hab jetzt eine Woche auf Station hinter mir und hab am Samstag mal gezählt, wieviele Patienten noch da sind, die schon am Anfang der Woche da waren, und es waren gerademal 5. 5 von 30! D.h. ich hab in der Woche 25 Patienten entlassen und genauso viele Neue dazubekommen! Oder sogar mehr, weil einige nur 1 oder 2 Tage da waren... weia... war mir nie so bewusst, was für einen enormen Durchsatz wir haben. OK, es ist nicht immer so. Wenn die halbe Station mit gestürzten Ommas voll ist, bleiben die wesentlich länger da. Aber trotzdem... kam mir heftig vor, diese Woche.

Muriel
27.08.2012, 18:07
So wenig? ;-) Bei 32 Betten haben wir pro Tag Minimum (!) 1/3 entlassen und entsprechend neu aufgenommen.

WackenDoc
27.08.2012, 18:18
Meine erste internistische Station: durchschnittliche Liegezeit 2,8 Tage. Belegungsquote (Mitternachtsstatistik) über 90%.

Lava
27.08.2012, 18:37
So wenig? ;-) Bei 32 Betten haben wir pro Tag Minimum (!) 1/3 entlassen und entsprechend neu aufgenommen.

Bah, wie furchtbar!

BTW, unsere ambulanten Patienten sind nicht mitgezählt. Die haben ne andere Station. ;-) Aber ambulante Patienten haben wir im Schnitt auch nur 2 oder 3 pro Tag.

dreamchaser
27.08.2012, 18:46
Finde ich völlig normalen Umsatz, ist bei uns in der Inneren auch so (in der Kardiologie oft noch höher, wir haben eine Station mit ca. 13 Entlassungen pro Tag und entsprechend geplanten Neuaufnahmen).

Espressa
27.08.2012, 19:11
Also bei uns ist es ähnlich wie Muri schrieb. 10 Entlassungen/ Neuaufnahmen sind keine Seltenheit. Die Aufnahmen laufen teilweise auch über die Ambulanz, aber ansonsten hat der Stationsarzt ganz gut zu tun. (Fast schon unverhältnismäßig zu viel, wie ich manchmal finde).

Muriel
27.08.2012, 19:17
Die ambulaten OPs waren da auch nicht mitgezählt. Das waren so um die zehn meist pro Tagg, plus drei Mal die Woche je 40 IVOMs. In der Ambulanz so ca. 50-60 Patienten zur ambulaten Vorstellung.

Espressa
27.08.2012, 19:46
Gut, auf die Zahlen (außer dass es bei uns weniger IVOMs sind) kommen wir auch, aber das belastet ja den einzelnen Arzt nicht. Finde es nur stellenweise sportlich was man als Stationsarzt zu bewältigen hat, finde das ist der anstrengendste Posten über den man rotiert. Wenn dann noch unsere Dokumentationsassistentin im Urlaub oder krank ist, geht der Spass erst richtig los... sonst nimmt die schon viel Papierkrieg ab.

Muriel
27.08.2012, 20:00
Ich fand Station immer am allerunstressigsten. Da konnte ich mir den Tag selber organisieren und war meist vor Feierabend fertig. Nur die OA-Visite am Nachmittag war der Knackpunkt, da die OÄ öfters mal was brauchen, bis sie da sind. Codier- oder sonstwas Assistenten gab es nicht, es wurde bis zum Aktenzusammenheften alles selber gemacht. Ambulanz war viel, viel stressiger, was daran lag, dass die Organisation eine absolute Katastrophe war. Andauernde Abhänigkeit von anderen, dass meine Arbeit weitergehen kann, was leider eigentlich immer sabotiert wurde. Nee, das war zum Kotzen. Dann lieber 15 Entlassungen und Aufnahmen.

Kackbratze
27.08.2012, 20:43
Station ist IMHO entspannter, auch wenn sich die Liegezeiten bei uns auch drastisch verkürzt haben.
Statistik kann ich keine mehr bieten, da ich keine Station mehr habe und Ambulanz mache, aber der Durchsatz ist definitiv gesteigert worden.
Was sich in der Ambulanz zeigt, wo mehr poststationäre Nachkontrollen kommen, die früher einfach länger stationär waren.

Espressa
27.08.2012, 20:52
Also am lockersten fand ich immer die OP-Einsätze, bisschen assistieren, zunähen - das war immer angenehm, selbst wenn der Chef stellenweise etwas ungehalten war...
Ambulanz geht auch, auf die Abnahmen warten wir nicht sehr lange, und selbst wenn mal, mich juckt es nicht wenn das Wartezimmer voll ist, solang ich meinen Teil vorgeguckt hab.
Und diese Arbeiten hören immerhin irgendwann auf.

Auf Station ist man allein für alles. Alle Entlassungen, alles erklären was die wie zu machen haben. Visiten, Braunülen, Laborzettel, Histologien, Schlafmittel hier, Schmerzen da, Verstopfung dort *erweiterbar um alle möglichen Wehwechen*. Neuaufnahmen, Chefvisiten, immer wieder Patienten sammeln, Patienten wegschicken, Patienten suchen... Angehörige betüdeln... Und alles das in hoher Stückzahl.
In der Ambulanz hat man - entweder von der Arzthelferin voruntersuchte (Anamnese, Medis, Visus) Patienten (intraokular), oder man hat bedeutend mehr Zeit pro Patient (lidplastisch). Und diese Arbeit teilt man sich mit Kollegen, da kann man auch mal in Ruhe aufs Klo oder was trinken, auf Station herrscht Stillstand sobald man mal was anderes macht.

Kackbratze
27.08.2012, 21:18
Daran sieht man wieder, wie unterschiedlich es in jeder KH und auch in jeder Klinik abläuft.

Bandwurm
28.08.2012, 12:11
TagesKlinik KJP eher länger.