PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist das Medizinstudium überhaupt das Richtige für mich?



Seiten : [1] 2

JMakai
01.09.2012, 20:26
Hallo,

Ich bin mir noch unsicher, ob Medizin überhaupt das Richtige für mich ist. Ich weiß, das muss ich eigentlich selber wissen, aber ich fände es auch hilfreich, die Meinung von Leuten zu hören, die eigene Erfahrungen vorzuweisen haben.
Schreibt einfach, was ihr denkt. Nehmt kein Blatt vor den Mund.

"Pro"-Liste:

1. Ich will etwas sinnvolles machen.
2. Ich will Menschen helfen (auch durchaus global).
3. Ich mag die Sicherheit des Arztberufes (ein sehr wichtiger Punkt für mich, mein Vater war eine Weile arbeitslos und das wa einfach kacke). Damit bekommt man totsicher einen Arbeitsplatz. Geld an sich ist mir weniger wichtig, ein Gegengrund ist es aber natürlich auch nicht.
4. Kriege wohl so ein 1,3 Abi.
5. Ich bin vielseitig, kann mich für viele Aufgaben begeistern.
6. Ich kann gut dinge auswendig lernen und eine gewisse Begeisterung für Körperfunktionen etc. ist da. Letztens fand ich es zum Beispiel hoch spannend, dass der Mensche wie alle anderen Altweltaffen 32 Zähne hat und wie die menschlichen Fußknochen heißen.

"Contra"-Liste:

1. Ich bin mir halt noch nicht sicher (ich hab das Gefühl, alle die Medizin studieren, wollen das UNBEDINGT). Ich könnte mir halt auch durchaus andere Berufe vorstellen. Bin ich nicht entschloss genug für so ein anspruchsvolles Studium?
2. Ich kann überhaupt kein Chemie. Klingt doof, sowas immer auf den Lehrer zu schieben, aber ich hatte praktisch nie Chemie in der Schule. Bio kann ich. Physik nach der 11ten (ich hab noch mit 13 Jahren Abi) abgewählt.
3. Ich bin ein Morgenmuffel.
4. Ich würde auch ganz gerne meine kreative Ader ausleben, denke aber, dass das bei Medizin nicht wirklich geht.
5. Ich bin durchaus belastbar, wenn ich aber so Sachen wie"48-Stunden am Stück-Schicht bei Assistenzärzten" höre, weiß ich nicht, ob ich dazu in der Lage bin.
6. Ich mag den Gedanken nicht, ewig (40 Jahre Berufsleben) das gleiche zu machen. Ich hätte eigentlich auch gerne die Möglichkeit, nach 10 Jahren Sagen zu können "Jetzt mach ich mal was anderes, wechsle die Branche, etc". Manchmal kommt es mir so vor, als steckt man nachher im Arztberuf "fest" und macht Tag ein Tag aus dasselbe.


Ich hoffe, die Frage ist nicht zu trivial. Gibt hier bestimmt wichtigere Probleme. Die Punkte oben sind nur das, was mir so auf Anhieb eingefallen ist. Was könnt ihr dazu sagen?
Was meint ihr? Könnte das Medizinstudium / der Arztberuf etwas für mich sein?
Und wie finde ich das raus?

Lava
01.09.2012, 20:43
2. Ich kann überhaupt kein Chemie. Klingt doof, sowas immer auf den Lehrer zu schieben, aber ich hatte praktisch nie Chemie in der Schule. Bio kann ich. Physik nach der 11ten (ich hab noch mit 13 Jahren Abi) abgewählt.

Egal, da bist du in guter Gesellschaft.


3. Ich bin ein Morgenmuffel.

Ich auch. Trotzdem schaffe ich es irgendwie, jeden Tag um 6.15Uhr aufzustehen.


4. Ich würde auch ganz gerne meine kreative Ader ausleben, denke aber, dass das bei Medizin nicht wirklich geht.

Das stimmt allerdings.


5. Ich bin durchaus belastbar, wenn ich aber so Sachen wie"48-Stunden am Stück-Schicht bei Assistenzärzten" höre, weiß ich nicht, ob ich dazu in der Lage bin.

Es gibt keine 48h Schichten mehr.


6. Ich mag den Gedanken nicht, ewig (40 Jahre Berufsleben) das gleiche zu machen. Ich hätte eigentlich auch gerne die Möglichkeit, nach 10 Jahren Sagen zu können "Jetzt mach ich mal was anderes, wechsle die Branche, etc". Manchmal kommt es mir so vor, als steckt man nachher im Arztberuf "fest" und macht Tag ein Tag aus dasselbe.

Hm, nö, auch innerhalb der Medizin sind die Wege sehr unterschiedlich.



Was meint ihr? Könnte das Medizinstudium / der Arztberuf etwas für mich sein?
Und wie finde ich das raus?

Probieren!

Kackbratze
01.09.2012, 20:54
Und wie finde ich das raus?

1. Boardsuche
2. Praktika machen
3. auf sich selber hören

taschentuchgourmet
01.09.2012, 20:56
Du findest das eigentlich ganz gut heraus, indem du ein Praktikum im Krankenhaus machst (was dann ja auch angerechnet werden kann zum Krankenpflegepraktikum :) ), das hat mir persönlich noch mal so eine Bestätigung gegeben, dass es mir z.B. auch nichts ausmacht, mit alten Menschen zu arbeiten (was einer aus meiner Stufe wiederum als Grund sieht, nicht in die Medizin zu gehen) oder überhaupt die meist nicht so ansehnlichen Dinge zu sehen (Dermatologie ist zwar nicht so hart mit Bauch auf und Organe bestaunen, aber auch nicht gerade so yummy ;D).
Ansonsten kann ich meinen Vorrednern zustimmen :)

InterAdriano10
01.09.2012, 21:50
Hallo JMakai,

ich versuche mal, Punkt für Punkt abzuarbeiten und dir dann meine Empfehlung mitzuteilen. Vorher würde ich aber gerne wissen, was deine Alternative zum Medizinstudium wäre?

1. Viele Studiengänge sind "sinnvoll" bzw. lohnen sich. Das gilt vielleicht nicht für Germanistik, aber vor allem Akademiker naturwissenschaftlicher oder ingenieurswissenschaftlicher Fächer haben meist (im Vergleich zu Sprach- oder Geisteswissenschaftler) ausgezeichnete Berufschancen und sind hoch angesehen.

2. Das Argument "Menschen helfen" hört sich anfangs vielleicht toll an, aber das würde mir persönlich nicht als Motivation reichen. Ich habe mich schon mit vielen Ärzten unterhalten und habe auch bei meinem ersten Teil des KPP gemerkt, dass den Ärzten weniger gedankt wird, als sie es vielleicht verdienen. Neben dem "Helfer-Syndrom" sollte vor allem Interesse am Fach "Medizin" vorhanden sein, denn sonst kann man sich den ganzen Stoff nie aneignen, geschweige denn ein guter Arzt werden.

3. Eine Sicherheit wie beim Arztberuf hast du wirklich in ganz wenigen Berufen, aber wie schon in Punkt 1 gesagt, gerade Akademiker naturwissenschaftlicher Fächer sind gefragt. Nehmen wir z.B. einen Lehrer für Physik und Mathe (sogenannte Mangelfächer der nächsten Jahre), solche Leute kriegen so gut wie immer eine Stelle.

4. Deine Abi-Note sollte kein Grund dafür sein, Medizin zu studieren! Eine gute Abi-Note impliziert zwar meist, dass du gut lernen kannst und auch den nötigen Intellekt besitzt, Medizin erfolgreich zu studieren, doch die Abi-Note sollte kein Grund sein, ein Fach zu studieren. Eine gute Abi-Note ist eher eine gute Voraussetzung.

5. Wieder eher eine gute Voraussetzung als ein Grund. Wenn du aber damit meinst, dass dir das Medizinstudium gefällt, weil du später viele Wege hast, wohin du dich spezialisieren willst, dann kann ich das nachvollziehen.

6. Gut Auswendiglernen ist wieder eine gute Voraussetzung, aber kein Grund, Medizin zu studieren. Sonst könntest du z.B. auch Jura oder Geschichte studieren, da gehts auch um viel Auswendiglernen.
Und du findest die Bezeichnungen für die menschlichen Fußknochen interessant? Ich nicht.
Ich will Medizin studieren, weil ich die Aufgaben eines Arztes interessant finde und ein Interesse für Krankheiten und deren Therapie hege. Nebenbei interessiere ich mich für Naturwissenschaften (vor allem Physik und Chemie). Das muss ja nicht für jeden gelten, jeder hat seine eigenen Interessen, weswegen er Medizin studiert.

zu Contra:
1. Du bist nicht allein, auch ich bin mir nicht zu 100% sicher. Vor allem wenn man andere Alternativen offen hat (bei mir ist es Physik auf Lehramt), bei denen man sich vorstellen kann, dass man dies später als Beruf ausüben möchte, kann man sich nicht sicher sein. Klar gibt es viele, die den Arztberuf als Berufung ansehen.
Wichtig für dich ist nur, dass wenn du dich nun für etwas entschieden hast, dies auch durchziehst. Es wird immer die Momente geben, in denen du deine Entscheidung bereust, schlussendlich muss man die harten Zeiten überstehen. Und es ist auch keine Schande, nach 2-3 Semestern doch das Fach zu wechseln, weil man merkt, dass Medizin doch nichts für einen ist oder umgekehrt.

2. Vorwissen in Chemie hilft dir vielleicht im ersten Semester, aber im Prinzip fängt man bei null an. Frag mal die Hausärzte in deiner Stadt, was die so für Notendurchschnitte hatten, der NC war vor Jahrzehnten nicht annähernd so hart wie heutzutage. Und die Physik, die man in der Medizin hat, ist im Vergleich zur "puren" Physik ein Witz, genauso wie die Chemie in Medizin für einen Chemiker ein Witz ist. Wenn du dir sicher bist, dass du gut lernen kannst (und deine Abi-Note lässt dies vermuten), dann schaffst du auch dies, wenn du es willst. Es gibt Leute, die haben 6 Jahre auf ihren Platz gewartet und seitdem keine Schule mehr gehabt, und die studieren am Ende auch, und zwar mit Erfolg.

3. Ich auch:-sleppy trotzdem habe ich die Frühschicht immer gepackt. Zeig mir einen, der grad sein Abi gemacht hat, und ohne Probleme um 5:30 top fit zur Station läuft. Reine Gewöhnungssache würde ich behaupten. Und dies gilt nur für den Arztberuf, Vorlesungen fangen genauso wie in der Schule um 8 Uhr an. Und die Schule hast du ja trotz deines "Morgenmuffel"-Problems auch gepackt, es gibt eben kaum einen Beruf, wo du spät aufstehen kannst und früh aufhören darfst.

4. Einerseits sehnst du dich nach Sicherheit, andererseits nach Kreativität. Das passt eher selten zusammen. Ein Schriftsteller darf seine Kreativität ausleben, muss aber vielleicht von Arbeitslosengeld leben. Vielleicht solltest du dir ein Hobby suchen, wo du deine Kreativität ausleben kannst. Ja, auch Medizin-Studenten und Ärzte haben Freizeit.
Ich dachte immer, dass Lehrer Kreativität ausleben dürfen, weil mir deren Stundengestaltung immer so improvisiert vorkam, aber auch die müssen sich am Lehrplan halten. Wobei sie ihren Unterricht natürlich freier gestalten können, als der Arzt seine Tätigkeiten.

5. Das schreckt natürlich jeden ab, jedenfalls wenn man ein normaler Mensch ist. Ich kann dir dazu nicht allzu viel sagen, vielleicht redest du mal mit einpaar Ärzten. Die haben mir zwar erzählt, dass die Arbeit im Krankenhaus ein Knochenjob sein kann, aber wenn man seine Arbeit mag, dann hält man auch das durch. Und dass Assistenzärzte, die gerade aus dem Studentenleben kommen, anfangen zu jammern, ist ganz normal. Ich habe viele junge Lehrer jammern hören, dass sie "keinen Halbtagsjob haben sondern manchmal bis spät in die Nacht Klausuren korrigieren". Und trotzdem krieg ich meine Klausur erst einen Monat später wieder.
Irgendwann schleicht sich im jeden Beruf Routine ein. Und wenn man einen Beruf will, wo man auch etwas mehr Geld verdient als der Durchschnitt, dann arbeitet man eben mehr. Ein Top-Anwalt in einer Großkanzlei arbeitet auch Wochenende durch, ein Freiberufler nimmt sich sehr viel Arbeit mit nach Hause.

6. Welcher Studiengang/Berufsausbildung hält dir denn so viele Wege offen? Vielleicht solltest du Mathematik oder Physik studieren. Nach einem Master in Mathe oder Physik hat man auf jeden Fall viele Branchen, in die man rein kann, IT, Versicherungen, Banken, Forschung, Unternehmensberatung, und zur Not noch weiterbilden und anderweitig in die Wirtschaft gehen.


Ist jetzt sehr lang geworden, aber egal.
Meine Empfehlung: Mal mit Ärzten sprechen, sich mit Eltern/Freunden unterhalten und wenn nichts hilft, einfach ausprobieren. Du wirst viele finden, die genauso kein Vorwissen haben (Ich z.B. hatte kein Bio mehr nach der 10, und ohne mir Feinde zu machen: vor Bio fürchte ich mich nicht) und selbst Angst vor dem ganzen Stress haben. Aber wenn man den Wunsch hat bzw. sich vorstellen kann, als Arzt zu arbeiten, klappts auch mit dem Lernen und man wird froh sein, es angefangen zu haben.

sodbrennen
01.09.2012, 21:58
Vielleicht solltest du Mathematik oder Physik studieren. Nach einem Master in Mathe oder Physik hat man auf jeden Fall viele Branchen, in die man rein kann, IT, Versicherungen, Banken, Forschung, Unternehmensberatung, und zur Not noch weiterbilden und anderweitig in die Wirtschaft gehen.


Ein kurzer Einwand: Da wäre ich vorsichtig, weil man sich - im Gegensatz zum Medizinstudium - in Mathe/Physik/etc. bereits während des Studiums/Masters spezialisiert und so meist auch nur eine begrenzte Auswahl hat durch die Wahl der Vertiefung (z.B. IT vs. Versicherung/Bank). Außerdem macht man da alles, nur nicht Auswendiglernen. Und Kreativität... naja, auch eher nicht... ;-)

phagosom
01.09.2012, 22:06
Praktika halte ich auch für sehr wichtig. Der Arbeitsablauf im KH muss einem passen, man muss mit zahlreichen Menschen und Berufsgruppen auskommen (auch unter Stress). Mich hat zunächst die klinisch-reine Umgebung im KH verstört, dazu viel menschliches Leid. Ob man damit klarkommt, merkt man recht schnell.

In den Naturwissenschaften sollte man schon fit sein. Oder eine NW besonders gut können, wenn man in anderen Lücken haben sollte und die zur Verfügung stehende Zeit zum Aufarbeiten nutzen.
(Bio-)Chemie ist an manchen Unis ein Hürde, an anderen eher nicht. Auswendiglernen hilft nur bedingt weiter, die Masse an Stoff muss man sich schon erschließen.
Ich würde im nächsten Mai den TMS machen und mich ab jetzt darauf vorbereiten. Kommst du zu einem gutem Ergebnis, sollte einem Studium nichts im Weg stehen.

epeline
01.09.2012, 23:33
ich finde, ihr macht euch zu viele gedanken!
jedes mal vor semesterstart kommen so 10 leute mit den gleichen fragen an, als wären sie die erstne, die sich solche gedanken machen.
ob es letztendlich das richtige ist, weiß man wohl erst genau, wenn man im beruf ist.
das ist nicht nur bei medizin so.
mach einfach, worauf du lust hast.
wenn man für solche entscheidungen immer erst mal woanders nachfragen und sich bestätigung holen muss, ist vielleicht der arztberuf nicht das richtige! da muss man durchaus mal schnell und allein eine entscheidung treffen.
ansonsten sind gute berater auch leute, die dich kennen!

flopipop
02.09.2012, 12:21
Bei mir persönlich war und ist das ausschlaggebende Argument das hier:




Ich mag die Sicherheit des Arztberufes


und natürlich das entsprechende soziale Ansehen und das Interesse am Fach.

Das Argument "Menschen helfen" zieht bei mir persönlich überhaupt nicht, man hilft den Menschen auch als Taxifahrer und muss dafür nicht Medizin studieren. Mach einfach ein Praktikum und du wirst relativ schnell herausfinden, ob dir das ganze Krankenhaustreiben liegt.

Der Vorteil der Medizin ist, dass quasi für jeden Persönlichkeitstyp was dabei ist...

Lava
02.09.2012, 12:23
soziale Ansehen

Arzt Sein ist hilfreich, wenn man ne Wohnung sucht. Aber von sozialem Ansehen merkt man nix mehr, wenn man die ersten Nachtschichten in der Notaufnahme hinter sich hat oder die erste Woche auf der Privatstation :-kotz

flopipop
02.09.2012, 12:26
ob es letztendlich das richtige ist, weiß man wohl erst genau, wenn man im beruf ist.


bissl spät oder? :D

flopipop
02.09.2012, 12:28
Arzt Sein ist hilfreich, wenn man ne Wohnung sucht. Aber von sozialem Ansehen merkt man nix mehr, wenn man die ersten Nachtschichten in der Notaufnahme hinter sich hat oder die erste Woche auf der Privatstation :-kotz

na komm, trotz allem ist es draußen immer noch "cool", Arzt zu sein )))

epeline
02.09.2012, 12:38
bissl spät oder? :D


ja, ist halt so
ich meine, erst dann übt man die tätigkeit aus, oder?
ganz ehrlich
ständig machen die abiturienten so ein riesen mysterium aus dem arztberuf und dem dazu gehörigen studium.
es ist halt ein beruf bzw ein studium
genau wie lehramt, maschinenbau, bildende künste und was weiß ich.

ich hab noch nie erlebt, dass ein bwler vorher seitenlange posts verfasst und Fremde (!) menschen fragt, ob er jetzt wirklich anfangen soll, zu studieren!

macht odch einfach, worauf ihr lust habt

ich hab das gefühl, die leute sind immer weniger in der lage, entscheidungen zu fällen und bewegen sich mit einer unsicherheit durchs leben, die ich besorgniserregend finde!

flopipop
02.09.2012, 12:44
ich hab noch nie erlebt, dass ein bwler vorher seitenlange posts verfasst und Fremde (!) menschen fragt, ob er jetzt wirklich anfangen soll, zu studieren!

wenn jemand erst nach dem studium feststellt, dass das alles falsch war, was er die letzten 6 jahre studiert hat, wäre das schon relativ unangenehm...)) man kanns auch vorher schon wissen ;-) die entscheidung fällt natürlich jeder selbst, es ist aber nciht verboten, nach der meinung derjenigen zu fragen, die schon mittendrin sind..daher geht die frage des threadstellers in ordnung....

wo du recht hast, ist, dass der arztberuf im prinzip genau so ein beruf ist, wie zig andere...man geht zur arbeit, hat familie, fährt in urlaub und freut sich auf den feierabend....abiturienten sind oft der meinung, dass ein arzt, wie in arztserien, tag und nacht daran denkt, möglichst vielen zu helfen.... )))

InterAdriano10
02.09.2012, 12:51
ja, ist halt so
ich meine, erst dann übt man die tätigkeit aus, oder?
ganz ehrlich
ständig machen die abiturienten so ein riesen mysterium aus dem arztberuf und dem dazu gehörigen studium.
es ist halt ein beruf bzw ein studium
genau wie lehramt, maschinenbau, bildende künste und was weiß ich.

ich hab noch nie erlebt, dass ein bwler vorher seitenlange posts verfasst und Fremde (!) menschen fragt, ob er jetzt wirklich anfangen soll, zu studieren!

macht odch einfach, worauf ihr lust habt

ich hab das gefühl, die leute sind immer weniger in der lage, entscheidungen zu fällen und bewegen sich mit einer unsicherheit durchs leben, die ich besorgniserregend finde!

Viele sind sich eben unsicher, weil man von Leuten hört, die teilweise 5-6 Jahre lang auf einen Platz warten, nur um Medizin zu studieren. Selbst hier im Forum liest man von Leuten, die sich anscheinend nichts anderes vorstellen können, als sich das ganze Leben lang jeden Tag mit Medizin zu beschäftigen. Das schreckt eben etwas ab, wenn man selbst zwar das Medizinstudium möchte, aber irgendwie das Gefühl hat, nicht wie die anderen bei 120% zu sein. Zudem wirkt der momentan so hohe NC auf manche so, als ob nur die Besten der Besten das Medizinstudium packen. Dies stimmt aber natürlich nicht, das Medizinstudium ist vielleicht härter als der ein oder andere Studiengang, aber längst nicht so hart, wie es einem manchmal weisgemacht wird. Man wird sowohl im Studium als auch im Beruf genug Freizeit und Zeit für andere Dinge im Leben haben.

epeline
02.09.2012, 12:57
manchmal klingt es so, als ginge es um den beitritt in einer loge oder so ^^

Lava
02.09.2012, 13:02
. Selbst hier im Forum liest man von Leuten, die sich anscheinend nichts anderes vorstellen können, als sich das ganze Leben lang jeden Tag mit Medizin zu beschäftigen. Das schreckt eben etwas ab, wenn man selbst zwar das Medizinstudium möchte, aber irgendwie das Gefühl hat, nicht wie die anderen bei 120% zu sein.

Diese Verbissenheit garantiert auch nicht, dass Medizin das Nonplusultra ist und einen nichts anderes glücklich macht. Vielleicht ist es sogar eher schlecht, wenn man sich so sehr darauf versteift und nach 6 Jahren Warten plus 6 Jahren Studium merkt, dass es einen doch nicht so glücklich macht, wie man dachte.
Ob man sich generell für Medizin interessiert, merkt man natürlich schon im Studium. Aber der Arztberuf an sich ist doch nochmal anders. In Famulaturen sieht man doch häufig nur die Schokoladenseite und die nackte Wahrheit lernt man erst als Assistent kennen. In meinen Famulaturen war ich vom OP sehr begeistert und auch von der Notaufnahme. Jetzt als Assi bin ich allerdings weit davon entfernt, täglich im OP zu sein und schlage mich statt dessen tagtäglich mit lauter ursteinalten, dementen, sterbenden Ommas rum oder mit pöbelnden 3,5 Promille Alkis, die sich von mir nicht untersuchen lassen wollen, oder Vollidioten, die mit ihren seit 3 Jahre bestehenden Rückenschmerzen nacht um 4Uhr meinen, ins Krankenhaus gehen zu müssen. Von all dem hatte ich vorher wirklich keine Ahnung. Man weiß vielleicht, dass es sowas gibt, aber man weiß nicht, wie man selbst damit klar kommt.

Aber eigentlich wollte ich dich ja nicht abschrecken, sondern es eher unterstützen, dass du auch offen für anderes bist und dich nicht so auf Medizin versteifst. Ich denke, es ist das Gesündeste, wenn man Medizin als einen Job betrachtet und nicht als Berufung. Dann ist die Gefahr geringer, am eEnde zu scheitern.

Joyanne
02.09.2012, 14:00
Ich glaube es ist ziemlich normal, sich am Anfang noch ein bisschen unsicher zu sein, ob man denn jetzt das richtige studiert. Schließlich weiß man ja nicht zu 100 % was da eigentlich auf einen zukommt (also ich weiß es zumindest nicht :D). Aber immer wenn mich jemand fragt, ob ich denn WIRKLICH Medizin studieren will oder mir sogar sagt, dass das nichts für mich wäre (auch schon vorgekommen^^) mache ich mir einfach klar, dass ich 19 bin und mich sicherlich noch verändern werde. 6 Jahre Studium sind lang. Vor 6 Jahren hatte ich ja auch noch keine Ahnung, wie ich jetzt sein würde bzw. hatte komplett falsche Vorstellungen davon, wie es ist, Abi zu haben :D Ich meine, es liegt doch an dir, was aus dir wird und wohin du dich so entwickelst. ^^ Ich würde einfach daran glauben, dass 6 Jahre Studium grundsätzlich reichen, um alle nötigen (fachlichen und sozialen) Fähigkeiten und viel Begeisterungsfähigkeit fürs Arztsein zu entwickeln :)

bugger
02.09.2012, 14:56
Auch ich bin keiner von denen, die fanatisch sagen, dass Medizin alles ist, was ich jemals wollte. Wenn man die Möglichkeit hat, dann sollte man es einfach mal ausprobieren, wenn man sich es vorstellen kann. Ich mache das, weil ich mich nicht in 20 Jahren fragen will, was wäre, wenn ich das gemacht hätte. Wenn man allerdings 6Jahre+x warten will/muss, dann sollte man sich schon klar sein, was das Ziel ist und das über Praktika und ggf. Ausbildung abklären

Nurbanu
02.09.2012, 17:15
nicht wie die anderen bei 120% zu sein

Überlebens-Regel Nr. 1:
Die anderen sind egal. Der Maßstab sind nicht die Anderen. Es gibt keinen Maßstab.