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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Histo: Grundgewebe der Leber



betts
03.09.2012, 15:08
Hallo zusammen,

kann mir jemand sagen, aus welchem Grundgewebe die Leber besteht?

LG

KoelnerMedizin
03.09.2012, 15:50
Epithelgewebe

EDIT:
Naja, natuerlich auch noch Bindegewebe, aber das Parenchym bzw. funktionelle Gewebe ist Epithelgewebe.

Nemesisthe2nd
03.09.2012, 18:06
die hepatozyten sind das epithel und das bindegewbegerüst stellen die ito zellen her...

und der rest steht im histo-buch deiner wahl... glisson-trias, gefenstertes endothel und so...

Kyutrexx
04.09.2012, 13:16
Zwar sind die Hepatozyten formal Epithelzellen, die Leber ist jedoch ein parenchymatöses Organ.

In der Prüfung bspw. müsste es dann heißen, dass die Leber aus Hepatozyten bestehe, die epithelialer Natur sind (überwiegend embryologisch begründet).

Funktionell ist sie aber kein epitheliales Organ, da solche Organe immer aus Epithelschicht + Bindegewebsschicht, getrennt durch Basalmembran oder Basallamina bestehen (ist in der Leber nicht der Fall).

Zwäähn
10.09.2012, 17:49
geändert

Kyutrexx
10.09.2012, 17:56
Die Charakteristika "epithelial" und "parenchymatös" beschreiben vollkommen verschiedene Dinge, die nichts miteinander zu tum haben. Die Leber ist ein epitheliales Organ (was man ja auch ultrastrukturell ganz schön sehen kann) und gleichzeitig parenchymatös, was die Morphologie der Leber eher auf höherer Ebene beschreibt. Das schließt sich nicht gegenseitig aus.
Außerdem ist die Definition eines Epithels nicht embryologisch begründet, auch wenn dass in der Praxis in vielen Fällen gut geht, und Vielen der Unterschied nicht klar ist.
Nein, das stimmt nicht.

Nehmen wir die Formulierung aus dem Lüllmann-Rauch zur Definition des Epithels:
"Epithelien sind Verbände aus polar gebauten Zellen, die dicht an dicht sitzen [...]. Die Zellen sind [...] an einer Basalmembran verankert."

Zusätzlich zu der Definition unterscheidet Tante Lülle nach einschichtigen und mehrschichtigen Epithelien.

In der Leber gibt es jedoch weder eine Basalmembran-Verankerung, noch trifft die Definition eines einschichtigen oder mehrschichtigen Epithels zu.

Zwäähn
10.09.2012, 18:15
geändert

Kyutrexx
10.09.2012, 18:31
Hier die Definition aus dem Benninghoff:

Gemeinsame strukturelle Merkmale:
[...]
3. Vorhandensein einer Basallamina, die die Epithelien mit dem unterliegenden Gewebe verbindet.

Definition aus dem Platzer:
[...]
Alle Epithelien sitzen einer Basalmembran auf, die die Grenzschicht zum darunterliegenden Bindegewebe darstellt.

Ich hab hier noch andere Bücher, die jeweils das gleiche aussagen.


Wieviele Quellen brauchst du noch, die allesamt das gleiche sagen?

Zwäähn
10.09.2012, 20:29
geändert

Kyutrexx
10.09.2012, 20:40
Was du immer wieder zitierst steht auch in den anderen Lehrbüchern drin, nämlich dass das Organ fast nur aus Zellen ohne Interzellularsubstanz besteht.

Das ist aber nur EIN Merkmal.

Das Merkmal der Anhaftung an eine basillarmembranäre Struktur ist jedoch in ALLEN Lehrbüchern die ich hier liegen habe die zweite Anforderung.

Habe hier auch noch den Welsch, den Sobatta und ein paar andere.

Den Wachtler hab ich nicht hier, aber ich bin mir sicher, das in der Einführung zu den Epithelien ebenfalls als Merkmal die Anbindung an eine entsprechende basillarmembranäre Struktur aufgeführt ist.


Außerdem steht in ALLEN Lehrbüchern die ich hier habe ganz klar drin: Epithelien bedecken innere und äußere Oberflächen (Außenorgane oder Hohlorgane) als Grundanforderung an die Funktion des Organs.

Das trifft aber auf die Leber ebenfalls kein Stück zu.


Du vertrittst keine "kontroverse" Positon, deine Aussage ist schlicht falsch.

Zwäähn
10.09.2012, 20:58
geändert

Kyutrexx
10.09.2012, 21:25
Welche unterschiedlichen Ansichten?

Ich hab hier n Dutzend Anatomielehrbücher, die alle das gleiche sagen.
Eine Suche bei Google Books (20 Lehrbücher grad angeschaut) ergibt immer wieder das gleiche Ergebnis.


Hier bist lediglich du, der eine Meinung vertritt, die aber offenbar kein Autor kennt, vertritt oder wiedergibt.

In keinem einzigen dieser Bücher und das macht jetzt insgesamt 32 Lehrbücher, steht eine Variante die sich irgendwie unterscheidet.

Ich bin der 100%igen Überzeugung, dass auch im Wachtler diese Forderung an die Merkmale genauso verfasst sind und du sie lediglich hier nicht genannt hast.


Welcher Autor oder Anatom vertritt also bitte sonst noch diese "freier gefasste Definition"?

Zwäähn
10.09.2012, 21:29
geändert

Kyutrexx
10.09.2012, 21:50
Ähm ja ...

Was genau das ist, was ich die ganze Zeit behaupte.

Seine Aussage bezieht sich darauf, dass Sinusoide epitheliale Gewebe sind.
Das ist auch korrekt (muss ja, da es Gefäße sind).

Mehr sagt er damit aber nicht aus.
An keiner weiteren Stelle auf seiner Seite oder den Unterseiten (http://www.uni-mainz.de/FB/Medizin/Anatomie/workshop/EM/EMEpithel.html) behauptet er, die Leber wäre selbst ein epitheliales Organ (sondern immer nur, dass die Hepatozyten epithelialer Natur sind).

Wie auch: er hat ja selbst die selben Merkmale wie alle anderen 32 Lehrbücher definitionsgemäß gefordert - enger Zellverbund, innere oder äußere Oberflächen / Drüsen und Verankerung an der Basallamina umgebender Gewebe.

Nur für die Sinusoide als Substruktur der Leber hat er einzig diese Ausnahme definiert, nicht jedoch für die Leber selbst.
Auch die Tatsache, dass er im nächsten Absatz die Hepatozyten als Leberepithelzellen bezeichnet, ändert daran nichts: Hepatozyten sind ja auch epitheliale Zellen.

Das Organ erfüllt jedoch nicht die Anforderungen, welche die Definition stellt (eben auch seine, die ja nicht von den vorhandenen abweicht).

Zwäähn
10.09.2012, 22:35
geändert

Kyutrexx
11.09.2012, 08:19
Davon gehe ich auch aus.

Bedenkt man, dass 32 Lehrbücher eine geschlossene Ansicht vertreten und lediglich deine eine Quelle eine andere, sehe ich auch kaum weiteren Grund für eine Diskussion.


In Zukunft solltest du jemandem, der so eine Basicsfrage stellt vielleicht nicht deine "kontroverse Meinung" auftischen.
Derjenige gibt das vielleicht in einer Prüfung von sich und fällt dann damit auf die Schn**ze, weil er es weder weiter erklären, noch begründen kann oder überhaupt in einem Lehrbuch findet.