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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie wichtig ist die Universität für die Ausbildung eines guten Arztes ?



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Dr.med.Nutzername
08.09.2012, 18:24
Letzlich wird in Deutschland doch an jeder Uni der gleiche Stoff gelehrt, jeder muss alles können. Die Frage die ich mir stelle ist, inwiefern z.b. bei einem Studenten in Heidelberg der Wissensstand mit einem aus Homburg (nichts gegen Homburg!hab jetzt einfach eine Uni genommen die nicht soo beliebt ist bei den Bewerbern) zu vergleichen ist. oder wie sich ein PJ´ler aus einem Modellstudiengang schlägt im Vergleich zu einem Regelstudiengängler.

hängt alles von einem selber ab ? oder muss man auch das Glück haben an einer "Eliteuniversität" mit super Professoren zu sein ?

Oder sehr provokant gefragt: werden die Studenten aus Heidelberg, Berlin, Münster etc. alle Chefärzte, und die aus Homburg, Mainz, Aachen,Bochum, Düsseldorf das ganze Leben lang Assistenzärzte ?

um nochmal zu verdeutlichen: die letzte frage ist sehr ironisch gemeint und nicht meine meinung!:D es soll nur meine fragestellung verdeutlichen und soll nichts persönliches sein und kein angriff gegen studenten aus diesen städten- ich selber werde nämlich in düsseldorf (wahrscheinlich studieren)- humor muss auch mal sein xD

Evil
08.09.2012, 18:43
Letzlich wird in Deutschland doch an jeder Uni der gleiche Stoff gelehrt, jeder muss alles können. Die Frage die ich mir stelle ist, inwiefern z.b. bei einem Studenten in Heidelberg der Wissensstand mit einem aus Homburg (nichts gegen Homburg!hab jetzt einfach eine Uni genommen die nicht soo beliebt ist bei den Bewerbern) zu vergleichen ist.
Die Frage hast Du Dir doch schon selber beantwortet. Im Durchschnitt unterscheiden sich die Absolventen nicht wesentlich voneinander, dazu ist die Approbationsordnung zu eng gefaßt.

Kackbratze
08.09.2012, 18:59
Dem muss ich doch dringend Widersprechen!
Ein Abiturient aus Bayern, der an der Charite oder in Heidelberg seinen Abschluss gemacht hat, hat eine wesentlich bessere Chance auf eine Chefarztstelle als ein minderwertiger Schleswig-Holstein-Abiturient, der bloss in Düsseldorf studiert hat.

Da sprechen die gefühlten Zahlen doch eine eindeutige Sprache!

Ich, als Alumnus einer (ehemaligen) Elite-Uni kann das nur bestätigen! Durch die Aberkennung des Status meiner Uni hat meine Karriere einen deutlichen Dämpfer erhalten.
Da kann man arbeiten wie man will, es geht immer nur um die Abschluss-Uni.

Andere Parameter wie Fachwissen, Empathie, Ektoplasma-Beherrschung oder gutes Aussehen sind absolut unnütz in unserem Beruf.


;-)

par
08.09.2012, 19:01
:-)):-))

DerSalamander
08.09.2012, 19:38
Ich glaube ja immer noch, dass Absolventen aus Homburg nicht mal als Assistenzärzte eingestellt werden.

Dr.med.Nutzername
08.09.2012, 19:45
ich finds gut dass ihr das mit humor nimmt^^ aber anders formuliert, sonst schweift das hier noch mehr ab in diese richtung:

wie wichtig sind professoren ? warum werden viele unis einfach bevorzugt, obwohl die städte nicht viel hergeben, wenn es eh überall gleich ist ?

Feuerblick
08.09.2012, 19:55
Wie schon ganz oben geschrieben: Es ist für dein späteres Arztdasein völlig egal, WO du studiert hast.
Es ist halt einfach so, dass es einige Unis hier in D gibt, die eine lange Tradition und von früher her einen bestimmten Ruf haben. Gerade Heidelberg ist da vorne dabei. Und dieser Ruf steckt halt noch in den Köpfen der älteren Akademiker (Eltern, Großeltern) fest. Studiere einfach da, wo es dir gefällt. Einen guten Job und eine maßgeschneiderte Karriere kannst du nach dem Studium von jeder Uni aus bekommen. Da kommt es auf andere Dinge an... :-nix (Btw: Dieses Thema hatten wir schon mehrfach! Schon mal die Boardsuche betätigt?)

tsingtao2
09.09.2012, 09:44
Ich glaube ja immer noch, dass Absolventen aus Homburg nicht mal als Assistenzärzte eingestellt werden.

Wo ist der "Gefällt mir"-Button? :D

Mark-Alexander
09.09.2012, 10:04
Der Anfang ( Vorklinik ) spielt keine Rolle. Nach dem Physikum würde ich je nach Motivation an die " beste Uni" wechseln.

par
09.09.2012, 10:10
für alle, die nicht in den Genuß der Erziehung in eines der exklusiven, privaten Kinderkrippen kommen durften, ist der Zug doch eh' schon abgefahren ...

hansfritz
09.09.2012, 10:40
immer klein gedrücktes lesen bzw. den titel:
hier ging's um ausbildung eines guten arztes und nicht um die karrieremöglichkeiten :-))

Kackbratze
09.09.2012, 10:42
Karriere = guter Arzt. Alles Andere ist Augenwischerei.
Oder willst Du sagen, dass es schlechte Chefs gibt?

hansfritz
09.09.2012, 10:45
um gottes willen,
chefs<>schlecht
gute ausbildung=karriere=viel geld
also automatisch gilt es
gute ausbildung=viel geld

Kackbratze
09.09.2012, 11:56
Erzähl das einem niedergelassenen Pädiater oder Dermatologen.
Und die Niederlassung ist eine gute Karrieremöglichkeit.

Oder schau Dir die aktuellen Chefarztverträge an. "Karriere = reich" ist auch nicht mehr.

timothy007
09.09.2012, 15:11
Der beste Arzt wird der, der die besten Lehrer in der Assistenzarztzeit hatte. Wer gut am Schreibtisch diagnostizieren und operieren kann, ist ein Niemand - egal welche Uni.

Entweder man hat Glück und hat Ober/Chefärzte, die die kuriosesten und seltensten Krankheiten kennen, die besten handwerklichen Kniffe und Tricks beherrschen - oder halt ne Niete, die einem außer dem geforderten Standartrepertoire nicht viel bieten kann. Beide Lehrlinge werden die Facharztprüfung überstehen - einer wird ein wesentlich besserer Arzt in seinem Fach sein als der andere.

][truba][
09.09.2012, 17:14
Nicht wenn der mit den guten Chefs kein Interesse an der Materie hat und der andere sich nicht nur während der Arbeitszeit damit beschäftigt. Pauschalisieren lässt sich hier, wie fast immer Leben, schlecht.

MfG Thomas

Monsunfisch
09.09.2012, 19:14
Ohne irgendeine besondere Art der Erfahrung (sei es erster oder zweiter Hand) vorweisen zu können, vertraue ich ja immernoch auf die gute alte Kombination aus Fleiß, einem gewissen Talent für den Arztberuf, einem Pfündchen Vitamin B, Glück, und einem gewissen Vertrauen in sich und eben nicht die Einstellung, "ich studiere in Homburg/Düsseldorf/einer Uni X deiner Wahl (oder eben nicht) und werde es deshalb zu nichts bringen". Denn am Ende ist es doch wirklich so, wo trifft eine Generalisierung denn schon bitte zu?! Niemandem nützt eine Statistik, die besagt, dass so und so viel Prozent der Ärzte aus Heidelberg und der Charite (was beides großartige und renommierte Universitäten sind, die ihren Ruf sicherlich verdient haben; glücklich seien die, die so eine Ausbildung genießen dürfen!) es zum Chefarzt oder Leiter dieser und jener Abteilung gebracht haben. Da kommen noch so viel mehr Faktoren hinzu als nur allein der Name einer Universität, und ich sage, zum Glück!, ist das nur einer von vielen, wenn auch ein nicht völlig zu vernachlässigender, klar.
Aber ich lasse mich nicht davon entmutigen, wahrscheinlich auch eine der zukünftigen Düsseldorfer zu sein. Macht mich das zu einer schlechteren Person? Ärztin? Weniger qualifiziert? Gar von vornherein dazu verdammt, für immer als unterste Assistenzärztin einer Dorfklinik die OP-Instrumente zu polieren? Halte ich für eher unwahrscheinlich ;-) Und dann kommt man zu dem Punkt, an dem ich auch noch Nicht-Akademiker als Eltern habe ( :-O ) und in Chemie eine Niete bin, herje. Na da muss ich mir meine Träume ja wohl abschminken ;-)
Für mich ist alles eine Einstellungssache, und wer sich Mühe gibt und motiviert an die Sache herangeht und sich dann (nach einiger Zeit) nicht mehr wie der völlige Trottel anstellt, der wird ja wohl nicht für immer unterste Schublade bleiben. Und selbst wenn, wäre das ein sehr deprimierendes Weltverständnis, da bin ich lieber naiv :-)

Zanza
09.09.2012, 20:20
Oder sehr provokant gefragt: werden die Studenten aus Heidelberg, Berlin, Münster etc. alle Chefärzte, und die aus Homburg, Mainz, Aachen,Bochum, Düsseldorf das ganze Leben lang Assistenzärzte ?

Ähem - ich möchte bloß an dieser Stelle mal anmerken, dass Aachen im Gegensatz zu Münster ELITEUNI ist!!!!!! Den Chefarztvertrag haben wir alle mit der Immatrikulation unterschrieben.

Kackbratze
09.09.2012, 20:43
Ähem - ich möchte bloß an dieser Stelle mal anmerken, dass Aachen im Gegensatz zu Münster ELITEUNI ist!!!!!! Den Chefarztvertrag haben wir alle mit der Immatrikulation unterschrieben.

Der wird sofort einseitig und fristlos gekündigt, wenn der Elitestatus wieder verloren geht.

Leelaacoo
09.09.2012, 21:25
Wie ist es dann, wenn "meine" Uni nun plötzlich auch Elite-Uni ist...kann ich nun mit einem enormen Schub für meine Karriere rechnen? Werde morgen mal meinen Chef (von einer "Nicht-Elite-Uni" stammend) mal darauf anhauen, dass ich nun bitte schön seinen Parkplatz haben will samt Obst und Sklaven (letztere gerne rekrutiert aus meinen "Nicht-Elite"-Uni-Kollegen)...

Schöön, freu mich schon...LG Lee (ach ja, es ist wirklich total wurscht, welche Uni...besonders tolle Kliniker finden sich so oder so selten in den Selbstbeweihräucherungsforschungsanstalten...)