i.v. Zugänge in der Radiologie

[PetCt]

HAllo Leute,

bin Österreicherin und hab auch dort studiert, möchte aber gerne in Deutschland meine Weiterbildung (Radiologie im Speziellen) beginnen.
So, nun zu meiner eigentlichen Frage: wer übernimmt hier in Deutschland in der Radiologie die i.v. Zugänge in der Radiologie (Pflege oder Ärzte)?
Interessiert mich deshalb, da a.) dies in AUT überwiegend Teil der Pflege ist und b.) mir das nie so gelegen hat/ich das aus irgendwelchen Gründen nur äußerst ungern mache.
Vielen Dank vorab für Eure Antworten!

[rrl93]

Das ist ganz unterschiedlich. Ist ja eine ärztliche Aufgabe, die deligiert werden darf, wenn sich der deligierende Arzt von der sachgemäßen Ausführung des Ausführenden überzeugt hat. Der Arzt trägt aber mMn. weiterhin die Verantwortung. Ich hab es bisher so erlebt, dass die einfachen fix von den MTRAs gemacht werden und nur bei schwierigen Fällen der Arzt hinzugezogen wird.
Gibt aber auch sehr viele fitte MTRAs die besser stechen als viele Ärzte - wenn man sich mit denen gut stellt, kann man auch viel diesbezüglich lernen :)

[MissGarfield83]

Liebe PetCT,

als Medizinerin solltest du so etwas beherrschen, denn auch in der Radiologie hast du irgendwann mit großen langen Nadeln zu tun und wer nicht mit Viggos umgehen kann, wird in der interventionellen Radiologie doch mal ganz schnell ne Bruchlandung hinlegen. Also üben,üben,üben!

[Evil]

Ich glaube, dieser wohlgemeinte studentische Ratschlag entspricht nicht so recht dem, was die Threaderstellerin in Erfahrung bringen wollte ;-)

[EntenFreundin]

Kommt aufs Haus an. An vielen Häusern ist das Aufgabe der Station, und Patienten, die im CT oder MRT ohne Flexüle ankommen, werden schlichtweg wieder zurück auf die Station geschickt, dass sie die da legen. In den Praxen legen meist grundsätzlich die MRTAs die Zugänge. Gibt aber auch durchaus auch Häuser, wo das die Radiologen selber machen. Und selbst wenn das nicht grundsätzlich so ist, wird es dennoch immer wieder mal vorkommen, dass das die Radiologen selber machen müssen.... Also können muss mans auf jeden Fall denke ich.... und wenn nicht, denn lernt mans halt dort.

[netfinder]

Liebe PetCT,

als Medizinerin solltest du so etwas beherrschen, denn auch in der Radiologie hast du irgendwann mit großen langen Nadeln zu tun und wer nicht mit Viggos umgehen kann, wird in der interventionellen Radiologie doch mal ganz schnell ne Bruchlandung hinlegen. Also üben,üben,üben!

Man beginnt ja auch gleich mit der interventionellen Radiologie...Da haette ich noch so viel üben können, jetzt hab ich seit 2 Jahren keinen einzigen Zugang gelegt...

[MissGarfield83]

@netfinder : Das ist ja auch richtig und es kann durchaus sein dass es an vielen Häusern so ist dass dir das Viggolegen abgenommen wird - aber m.E. gehört es zu den ärztlichen Grundfähigkeiten die man beherrschen sollte mit der Approbation. "Ich kann das nicht " oder "ich mach das nicht gerne" sind für mich irgendwie sehr disqualifizierende Aussagen ... wer es nicht kann sollte üben bis er es kann. Im Dienst und wenn die MTRA versticht fragt auch kein Schwein ob man es kann ... dann muss das fluppen. Und wer nicht mit soner kleinen Nadel umgehen kann ... meinst du der lernt es mit anderen invasiven Dingen ?

*motz*

Das regt mich genauso auf wie PJs die nicht das Anziehen von sterilen Handschuhen und passenden Kitteln beherrschen ... absolute Basics halt.

[epeline]

naja, man kann auch das noch im pj lernen.... mal runterkommen!

[MissGarfield83]

@epeline : Kannst du es nicht verstehen dass es mich ankotzt wenn sich Kommilitonen bis ins PJ um unangenehme tätigkeiten oder nützliche Basics drücken - am besten mit dem Kommentar " Das brauch ich später eh nicht", nur weil sie keinen Bock haben und später der Patient der Leidtragende ist?

[netfinder]

Immer schoen locker bleiben; du hast deine Ansprueche, andere haben ihre. Wenn du es perfekt kannst, gut. Ich muss es derzeit nicht koennen und beherrsche lieber andere Dinge. Sollte ich es mal wieder selber machen muessen, wird es eben wieder geuebt. Aber jetzt hier was von Grundfähigkeiten zu reden...

[epeline]

naja, eben hieß es nur, pj-ler die das und das nicht können.......

[MissGarfield83]

naja, eben hieß es nur, pj-ler die das und das nicht können.......

Sorry, ich wollte nicht verallgemeinern - habe es leider nur vor kurzem auf der MB Summerschool wieder erlebt und mich etwas darüber im Stillen echauffiert. Denen die es lernen wollten habe ich gerne ein paar Tricks und Tipps weitergegeben. Es waren aber durchaus Medizinstudenten darunter die meinten "ich brauch das eh nicht" ...*grml*

@netfinder : Versteh mich jetzt nicht falsch, aber ja ich halte den Umgang mit Zugängen, das Blutabnehmen oder das sterile Arbeiten durchaus für Grundfähigkeiten, welche sicher bei Nichtgebrauch mehr oder weniger einrosten. Aber wer es im Studium nicht ordentlich gelernt hat ( oder im Klartext : nicht lernen wollte ) - und da gibts sicher genug Möglichkeiten dafür es zu üben ist in meinen Augen einfach nur faul und pienzig. Ich krieg sicher auch nicht jeden Zugang rein - aber ich hab gelernt dass man nur durch üben gewisse Fähigkeiten festigt. Was ich damit sagen will - man muss nicht perfekt sein, aber man muss sich bemühen( wollen ) ... denn irgendwann braucht man den Zugang, oder sollte schleunigst steril angezogen sein, damit es dem Patienten nicht zum Nachteil gereicht.

[PsychoFan]

Irgendwie lustig, diese Diskussion über periphere Zugänge.

Da ich nicht in Deutschland studiert hatte, habe ich im Studium keinen enzigen Zugang gelegt. In meiner Heimat ist es eine pflegerische Aufgabe, im Rettungsdienst machen es die Sanitäter. Bis zum Arbeitsantritt in Deutschland habe ich auch keine einzige Infusion angeschlossen. Na und?

So kompliziert ist es doch nun auch wieder nicht. Die paar Minuten wird man schon auch im deutschen Klinikalltag finden, um sich eine Flexüle anzuschauen und zu verstehen, wie man die legt. Eine Flexüle zu legen ist doch nicht komplizierter, als einen ZVK zu legen, eine Wunde zu nähen, oder eine LP, eine Trachetomie oder eine Biopsie durchzuführen oder die Pleura zu punktieren. Dann dauert es beim ersten Mal bisschen länger.

[Feuerblick]

Sei mir nicht böse, Miss Garfield, aber ich empfinde deine Worte echt als ziemlich großkotzig - schon gar für deinen Ausbildungsstand... Es soll halt Leute geben, die nicht gerne mit Nadeln hantieren. Die werden sich sicher keinen Job suchen, in dem das zur wichtigsten Fähigkeit gehört. Ich habe in sieben Jahren Augenheilkunde noch KEINEN Fall gehabt, in dem ich jetzt, sofort und ohne Alternative einem Patienten eine Viggo verpassen musste... Also halt mal den Ball etwas flach, okay? Es mag nämlich auch Menschen geben, die schon im Studium eben nicht frisch-fromm-fröhlich-frei alle praktischen und sonstigen Anforderungen freudestrahlend und möglichst als Allererste ausführen möchten (diese "ichichich will!!!"-Menschen gingen mir in den Praktika immer fürchterlich auf die Nerven). Soll ja tatsächlich so sein, dass die Menschen verschieden sind. Da hilft auch kein Studium.

[flopipop]

ganz schön streng, diese Garfield :-stud

[Giant0777]

Na so gaaaaanz unrecht hat sie m.M. nach nicht, wenn sie sagt Grundfertigkeiten sollten beherrscht werden. Schon klar, dass jedes Fach auch besondere Anforderungen hat, bzw. manche Dinge eher nicht so wichtig sind. Aber ´ne Viggo legen oder Sterilität sind für mich auch eher basale Dinge!
Und Leute die während des Studiums immer behaupten, sie müssten irgendwas nicht lernen, weil das in ihrer zukünftigen Fachrichtung unwichtig sei, fand ich auch nicht so richtig überzeugend! :-meinung

[Michael72]

Ich habe in sieben Jahren Augenheilkunde noch KEINEN Fall gehabt, in dem ich jetzt, sofort und ohne Alternative einem Patienten eine Viggo verpassen musste.

Naja, es ging ja auch um Basics, die der Grossteil der Ärzte beherrschen sollten. Die meisten Zahnärzte und Pathologen können bestimmt auch nicht besonders gut Nadeln legen. ;-)

[MissGarfield83]

Sind meine Ansprüche an mich und andere wirklich so hoch ? Sagts mir, vielleicht seh ich das einfach aus nem falschen Blickwinkel ? Ist es nicht einfacher all das was man gelernt und geübt hat wenn man es braucht wieder abzurufen als wenn man wie die Kuh vorm Ochs steht und es mühselig lernen muss? Sollte man nicht Dinge wies Viggo legen auch beherrschen und sich nicht darauf verlassen dass es andere können ? Wo ist der Fehler an Mitstudierende den Anspruch zu haben dass sie es können sollten, vor allem wenn sie 2,3 oder gar 4 Semester weiter sind als meinereiner?

[Feuerblick]

Wo ist das Problem, wenn jemand klar sagt "Ich kann das nicht so gut und bin froh, wenn ich es nicht tun muss"? Finde ich wesentlich besser als Leute, die motorisch minderprivilegiert sind und stundenlang aus falschem Ehrgeiz (weil man es ja können MUSS) am Patienten rumprokeln. Und wenn man im Verlauf des Studiums, des PJs oder der Assi-Zeit merkt, dass man etwas nicht gerne tut - was ist schlimm daran, sich eine Ecke zu suchen, in der man es nicht tun muss? Ich KANN Viggos legen (wenn ich auch kein Crack darin bin wie manch anderer), aber ich mach es schlicht nicht gerne... Ist halt so und aus! Deshalb bin ich ja auch keine Internistin, Anästhesistin, Notärztin etc. geworden.
Ja, ich finde schon, deine Ansprüche sind zu hoch. An dich selbst kannst du sie gerne stellen, an andere aber nicht. Menschen und Talente sind verschieden :-meinung

[flopipop]

Wo ist der Fehler an Mitstudierende den Anspruch zu haben dass sie es können sollten, vor allem wenn sie 2,3 oder gar 4 Semester weiter sind als meinereiner?

"Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben" (Konfuzius)

das gerede erinnerte mcih gerade an eine schwesternschülerin, die sich in der küche am lautesten darüber aufgeregt hat, dass es ärzte gibt, die kein blutabnehmen können. (hat wohl in der notaufnahme mal eine schwierige BE gesehen gesehen). das war lustig.