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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : thema der diss ok?



Rennmaus
18.09.2012, 16:56
hi

ich hatte ein gespräch in der herzchirurgie zwecks promotion und bin im prinzip begeistert. aber über zwei punkte mache ich mir ein wenig gedanken und würde mich über eure meinung freuen.. es handelt sich um eine retrospektive arbeit.

1. das thema: ich hatte eig. erwartet, dass ich patientenakten wälze und dabei eine sache herauskristallisiere (so mehr oder weniger, z.b. beeinflusst medikament xy die wundheilung ja / nein). im endeffekt ist es aber so, dass ich patientenakten (100-120 stück) habe, die ich komplett aufarbeiten soll und mich dabei nicht speziell um eine bestimmte fragestellung zu kümmern habe. es geht einfach nur darum, die daten unter allen möglichen gesichtspunkten zusammenzufassen. das thema an sich lautet "15 jahre ... pathologie". ist das üblich / haltet ihr das für machbar oder ist das ein bodenloses fass? ich denke, dass es machbar ist, aber ich bin etwas verunsichert, weil ich eben eine "richtige" fragestellung erwartet habe. es ist eigentlich nur eine zusammenfassung von den patientendaten (das ist jede retrospektive arbeit, ja ja, aber dennoch ist die fragestellung bei den meisten nicht einfach nur "zusammenfassung"). bei der arbeit geht es im endeffekt auch nicht drum (mein eindruck), ob ich jetzt 50 oder 100 patienten hab, weil ich nicht wirklich was zu beweisen habe...

2. ich soll kontakt zu den hausärzten / den patienten herstellen, um an aktuelle infos zu kommen, wie es dem patient geht usw. einige patienten sind bereits gestorben, wie viele weiß ich nicht. ich habe gelesen, dass sowas die arbeit ungemein erschwert, weil nicht jeder patient kooperiert usw.

ansonsten hat sich alles sehr gut angehört, ich hab zur zeit keine vergleichsmöglichkeit, das war mein erstes gespräch und weitere sind leider gerade nicht geplant.

jetzt die frage: annehmen oder nicht? ich tendiere zu ja, bin aber doch ein bisschen verunsichert wegen des themas vor allem

dreamchaser
18.09.2012, 17:13
Ich würde deine Bedenken dort nochmal ansprechen - und wenn man nicht darauf eingeht, würde ich nicht annehmen. Das hört sich meines Erachtens so an, als ob den denen alle möglichen Daten in eine Tabelle eingeben sollst und möglichst noch weitere Daten, um dann ggf. im Verlauf ein Register für was auch immer daraus aufzubauen - ob du Teil des Registers bist oder nur der "Depp" der die Daten eingibt, das solltest du mit denen vor Beginn klären.

Ex-PJ
18.09.2012, 19:09
"2. ich soll kontakt zu den hausärzten / den patienten herstellen, um an aktuelle infos zu kommen, wie es dem patient geht usw. einige patienten sind bereits gestorben, wie viele weiß ich nicht. ich habe gelesen, dass sowas die arbeit ungemein erschwert, weil nicht jeder patient kooperiert usw."
--> Das erschwert die Arbeit natürlich sehr.
Zum anderen ist das auch datenschutzrechtlich ein großes Problem: Im Prinzip müßten die Patienten zunächst eine Schweigepflichtentbindung für die aktuellen Daten unterschreiben.

Rennmaus
19.09.2012, 06:50
vielen dank für eure antworten.

also die aussage meines betreuers war, dass ich als coautorin geführt werde und dass ich automatisch während der zeit, wo ich dort bin, bei anderen publikationen als coautorin geführt werde?! zwecks note hat er mir ebenfalls viel versprochen, weil "sie selbst nicht schlecht dastehen wollen" und der doktorvater im promotionsausschuss sitzt.
wir waren nach dem gespräch beim doktorvater, weil er eig. auch eine arbeit für mich hatte und es stellte sich heraus, dass er mir das gleiche thema vergeben wollte. allerdings - das hielt ich eher für einen scherz, aber er meinte es wohl ernst - wollte er das thema bis zum nächsten kongress (um weihnachten) veröffentlicht haben und dort vorstellen. aber er war flexibel und damit einverstanden, dass ich erst im april mit der arbeit beginnen werde.

mein problem ist, dass ich im sommersemester das urlaubssemester brauche, um die uni zu wechseln und der wechsel findet aus wichtigen privaten gründen statt. ich habe leider momentan keine alternative, was angebote für die doktorarbeit angeht. teils werde ich auf wartelisten geführt, teils soll ich mich ende des jahres noch mal melden, bei vielen warte ich noch auf eine antwort.

wenn ich da jetzt zusagen würde, wäre das problem erledigt... irgendwie denke ich mir, abbrechen kann ich immer noch, wenn es nicht funktioniert. aber eine abgebrochene arbeit im lebenslauf sieht nicht gut aus und spricht sich vielleicht auch rum? sie haben schon den eindruck vermittelt, dass sie eine ordentliche arbeit abgeliefert haben wollen

dreamchaser
19.09.2012, 10:18
Was soll denn das Thema der Publikationen sein? Das sollte ja dann auch etwas das Thema deiner Dissertation sein. Frage doch nochmal bei deinem Betreuer/Doktorvater nach, auch mit dem Hinweis, dich in die Datenlage einlesen zu können. Dann haben sie gleich den Eindruck, du willst durchstarten.

Rennmaus
20.09.2012, 17:21
puh frage eins hat sich wohl erledigt. ich habe eine auf den ersten blick sehr identische arbeit von 2007 gefunden, allerdings von einer anderen uni. beim groben überfliegen würd ich sagen, dass das meine arbeit hätte sein können - bis auf die ergebnisse an sich natürlich.

da werde ich wohl meinen betreuer in spe darauf ansprechen müssen, ob ich die arbeit dennoch schreiben kann. ich kann das rad nicht neu erfinden und selbst wenn ich zu anderen ergebnissen komme, weil ich andere patienten habe, dann wird die hälfte davon doch zwangsläufig ähnlich sein bezgl. aufbau, einleitung, fragestellung. die fragestellung könnte ich rein theoretisch 1:1 übernehmen -> mein betreuer hat nur zwei, drei beispiele genannt, die ich untersuchen kann, auf den rest hätte ich selbst kommen müssen und wäre ich im laufe der arbeit auch gekommen. soweit war ich schon, deswegen habe ich euch ja gefragt, ob so eine vorgehensweise sinnvoll ist oder nicht, weil ich mir nicht sicher war...

hm...