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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chancen für Zweitstudium



Kokrobite
23.09.2012, 05:06
Hallo,

ich bin beruflich noch für mindestens 5 Jahre im Ausland und somit ist das gewünschte Medizinstudium noch in weiter Ferne.
Ich überlege nun aus Interesse, ehrlich gesagt aber auch aus Langeweile, ein Fernstudium der Rechtswissenschaften zu beginnen. Nach dem Bachelor of Law, wäre die Überlegung den Master of Law in Medizinrecht zu machen.

Mein inniger Herzenswunsch ist es aber, auf jedenfall nach dem Auslandsaufenthalt, Medizin zu studieren.
Nun nun habe ich Angst, mir das, durch das Rechtswissenschaftsstudium zu versauen.
Wie schätzt ihr die Chancen ein mit dem Erststudium einen Zweitstudiumsplatz in Medizin zu bekommen?

Wenn ich mir damit quasi alle Chancen verbauen würde, werde ich es wohl lassen, aber auf der anderen Seite ,brauche ich neben Kind und Berufstätigkeit unbedingt geistliches Futter und halte es für Sinnvoll im Lernen drin zu bleiben.

Würde mich über Einschätzungen sehr freuen.

Liebe Grüße
Kokrobite

Kandra
23.09.2012, 07:51
Meines Wissens (bin nicht 100% sicher!) zählt ein Fernstudium nicht als Erststudium, da hättest du also keine Probleme.

Fimbulvetr89
23.09.2012, 08:33
Ob ein Fernstudium als Erststudium zählt solltest auf jedenfall vorher in Erfahrung bringen.
Generell würde ich unbedingt von der Idee mit Medizin als Zweitstudium abraten. Du hast ja schon länger dein Abi, selbst wenn das nicht mit 1,x abgeschlossen ist solltest du, wieder in 5 Jahren zurück in Deutschland schon Chancen haben über die Wartezeitqoute reinzukommen.
Der Weg übers Zweitstudium ist nicht einfach, das sah vor einigen Jahren bloß mal anders aus. Mittlerweile haben an sich nur noch die Leute eine Chance die früher Zahnmedizin gemacht haben oder ihr Erststudium mit "sehr gut" abgeschlossen haben und zusätzlich sich wissenschaftl. sehr engagiert haben (inkl. Publikationen) oder z.B. besondere berufliche Gründe geltend machen können, was aber nur bei den wenigsten anerkannt wird. So wie ich das schon öfters gelesen hab (kann mich auch irren) zählt eine Begrüdung Jura+Medizin -> Medizinrecht nicht, da es dafür spezielle Programme gibt.

Fazit: Wenn du dir 100% sicher bist das du später Medizin studieren willst, dann gehe den sicheren Weg. D.h. informiere dich nach dem Status den du bei der Bewerbung nach einem Fernstudium hättest. Wenn du danach als Zweitstudienbewerber zählst lass es lieber sein und versau dir dadurch nicht die Chancen.

Du solltest dir mal dieses Informationsblatt näher anschauen. Und bei weiteren Fragen dich an das Oldies&Familiy Unterforum wenden. http://hochschulstart.de/fileadmin/downloads/Merkblaetter/M08.pdf

Wenn du dich geistig Fit halten willst kannst du doch vllt die Kurse oder Studienangebote in deinem Land suchen? Erststudium zählt auf jedenfall nur wenn der Abschluss aus Deutschland kommt.

phagosom
23.09.2012, 12:02
Die Tips im vorangehenden Posting sind gut.

Mein Senf dazu: Ich kenne jemanden, der nach Rechtswissenschaften mit langjähriger Berufserfahrung und einigen Publikationen (Arzthaftungsrecht) noch Medizin studiert hat .
Einen Platz zu bekommen, war alles andere als einfach, denn zunächst kamen Berwerber zum Zug, die das HM-Studium unbedingt zur Ausübung des angestrebten Berufs benötigt haben (Doppelapprobation für MKG-Chirurgie).

EVT
23.09.2012, 22:50
wäre das fernstudium ein ausländischer studienabschluss? dann hättest du die probleme mit zweitstudienquote nicht.

Kokrobite
24.09.2012, 02:26
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten!

Das Problem an alle dem ist folgendes, ich habe das Abi damals abgebrochen, weil ich unbedingt ins Ausland wollte.
Somit habe ich aktuell leider nur die Fachoberschulreife mit Qualifikation.

Aus privaten Gründen habe ich mich dann nach meiner Rückkehr gegen die Schule und für die Ausbildung entschieden.
Die Entscheidung ist eigentlich auch zu dem Zeitpunkt die richtige gewesen, obwohl ich schon immer Medizin studieren wollte. Ich bin alleinerziehend und da erleichtert Beamten- und Diplomatenstatus, eine 35Stunden Woche und ein Einkommen, dass um längen das eines Arztes übersteigt, meinem Kind und mir schon ganz schön das Leben.

Der innere Wunsch Ärztin zu werden, lässt sich aber einfach nicht mehr unterdrücken.
Somit stehe ich nun vor der Wahl, hier im Ausland an der deutschen Schule als Externenprüfung das IB ( oder im Nachbarland das Abi ) nach zu machen, oder halt das Studium der Rechtswissenschaft zu beginnen, welches ich auf Grund meiner juristischen Ausbildung ohne Abitur beginnen kann und mit erfolgreichem Abschluss quasi die allgemeine Hochschulreife zu umgehen.

Das Studium könnte ich mit sehr gutem Ergebnis abschließen. Eine Kollegin von mir geht gerade ebenfalls den Weg über die Fernuni Hagen und ich kenne ihre Studienunterlagen. Mehr als die Hälfte davon habe ich während meiner Ausbildung schon gelernt und jede Klausur mit 14 oder 15 Punkten bestanden.Somit wäre dies der einfachere Weg für mich.

Das Externenabitur bzw IB wäre im Grunde auch zu schaffen. Neben dem juristischen Schwerpunkt in meiner Ausbildung, waren Fremdsprachen und Politik ein großes Thema, so dass ich in dieses Fächern auch weit über dem Abiturniveau bin. Jedoch würden hier fast alle Prüfungen auf Spanisch abgehalten werden und Spanisch lerne ich gerade mal seit einem halben Jahr, so dass ich mir auf Grund dessen sicherlich den Schnitt versauen würde.

Ihr seit also der Meinung, dass der Weg übers IB trotzdem ehr zu dem gewünschten Ergebnis führen würde, als es als Zweitsstudium zu versuchen?

Liebe Grüße aus der Ferne

Kokrobite

phagosom
24.09.2012, 07:31
Beamten- und Diplomatenstatus, eine 35Stunden Woche und ein Einkommen, dass um längen das eines Arztes übersteigt
Welcher Job ist das? :-)) (Vllt. sollte ich meine Studienwahl nochmal überdenken.)


Also, du hast zur Zeit noch keine Allgemeine Hochschulreife?
Machst du das Abi (bzw. IB) mit einer Hammernote, steht dir die Zulassung nach der ABQ oder dem AdH offen.
Eine Bewerbung über die Wartezeitqouote fällt wohl erstmal aus, denn für HM benötigt man um die 12 Wartezeitsemster seit Erlangung des Abis (und eine DN von ca. 2,5).

Falls du dich gegen ein Abi entscheiden solltest, bliebe der Versuch über das Zweitstudium. "Besondere berufliche Gründe" müsstest du dabei nachweisen, um auf eine Messzahl größer als 5 zu kommen. Ob das klappen könnte, musst du sondieren.

Kokrobite
25.09.2012, 02:27
Hallo Phagosom,

danke für deine Antwort.

Eigentlich habe ich einen tollen Beruf, wenn mein Herz sich nicht etwas anderes wünschen würde :)
Ich wollte immer was von der Welt sehen und habe nun durch die Verbeamtung ein vollkasko-Abenteuer.
Ne 35 Stunden Woche habe ich aber auch nur, weil ich auf einem Tropenposten bin. In der westlichen Welt arbeiten wir schon auch 40 Stunden für unser Geld.

Ich denke, dass ich dann doch den Weg über die Externenprüfung Abitur bzw IB gehen werde.
Selbst wenn der Schnitt auf Grund der spanischen Prüfungen nicht so gut werden sollte, geht die Welt auch nicht unter. Ich bin ja noch jung und mein Konto füllt wie gesagt eh er dieser Jon, als der gewünschte :)
Dann lass ich mich von meinem Dienstherren noch auf einen weiteren Posten à vier Jahre schicken und beginne das Studium dann halt erst mit anfang dreizig.

phagosom
25.09.2012, 06:06
Dann lass ich mich von meinem Dienstherren noch auf einen weiteren Posten à vier Jahre schicken und beginne das Studium dann halt erst mit anfang dreizig.

Achte darauf, dass man derzeit um die 12 Wartesemster und ein DN um die 2,5 benötigt, um über die Wartezeitquote einen Studienplatz zu erhalten. Das kann sich in den nächsten Jahren auch wieder ändern, aber so als Richtwert...

EVT
25.09.2012, 19:20
diplomatischer dienst hat mich auch immer interessiert. du machst den gehobenen dienst, oder?
ist aber so schwer reinzukommen.. aber nach dem studium probier ich es vllt auch mal für den höheren..
ich würde an deiner stelle das ib machen und vorher gucken, wie viele punkte man da im moment braucht für eine direktzulassung in deutschland. ansonsten gibt es ja noch den tms und andere tests und auswahlgespräche oder z.b. die privatuni witten herdecke. die fänden deinen lebenslauf bestimmt auch interessant ;-) oder vllt. im ausland studieren?

Jessa
25.09.2012, 19:33
Du könntest auch dein Abi als "Fernstudium" ablegen. Dafür gibt es private Anbieter und deine Prüfung musst du halt am Ende in Deutschland ablegen (soweit ich weiß). Vielleicht wäre das auch eine Option für dich um an eine gute Note zu kommen.

Kokrobite
25.09.2012, 22:52
EVT:Ja das Leben als Diplomat ist wirklich toll, da gibt es nichts.
Das Aufgabenfeld ist aber leider überhaupt nicht mein Ding.
Das juristische interessiert mich schon, aber leider ist man halt auch mit einer Menge Verwaltungsaufgaben betreut.

Interessant ist mein Lebenslauf mich Sicherheit.
Mit meinen 25 Jahren habe ich schon in zwei arabischen Ländern, Westafrika und nun in Lateinamerika gelebt und neben der Berufstätigkeit alleine ein Kind großgezogen und insgesamt 4 Fremdsprachen gelernt :)

Du kannst dich ja nach dem Studium als Regionalarzt bei uns bewerben. Da hast du dann dein Abenteuer mit Vollkaskoversichrung :)
Wäre für mich dann in weiter Zukunft auch mal eine Option, obwohl mich andere Bereiche mehr interessieren.
Ich würde ja erst mal nicht aus dem Verein austreten, sondern mich nur fürs Studium beurlauben lassen.

@Jessa, mit dem Gedanken habe ich auch schon mal gespielt und mir die Probeunterlagen zuschicken lassen.
Leider beginnen diese, sogar beim letzt möglichen Einstieg, bei Adam und Eva. Man muss sämtlich Studienhefte (knapp 200) durcharbeiten um zur Prüfung zu gelassen zu werden. 50 der Hefte sind vielleicht relevant und ich habe einfach keine Motivation stundenlang über Sachen zu sitzen, die ich längst beherrsche.
Wenn ich gar keine andere Möglichkeit finden sollte. Wäre dies aber der letzte Ausweg!

Ich habe nun noch ne neue Idee und mich würde eure Meinung dazu interessieren.
Hier an meinem Dienstort kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit studieren. Ist total witzig, es gibt leute, die studieren nur am Wochenende, andere von 17-22 Uhr, da sie tagsüber arbeiten usw :)
Wie wäre es denn, wenn ich nun bald das IB mache und mich dann hier neben dem Job in Medizin einschreibe?
Ein abgeschlossenes Studium wird wohl in Deutschland anerkannt ( zu mindestens hatte ich schon einige Visakunden, die für ihre Facharztausbildung nach Deutschland gegangen sind ).
Denkt ihr, es wäre dann auch möglich, nach einigen Semestern nach Deutschland zu wechseln und Scheine anerkennen zu lassen?

EVT
25.09.2012, 23:01
die verwaltung würde mich auch abschrecken.. naja mal sehen. fest damit planen kann man sowieso nicht, da die chancen, gerade als mediziner, einfach viel zu gering sind. seitdem ich studiere möchte ich aber auch eher in dem bereich bleiben, macht mir total spaß.
für die dortige uni benötigst du aber auch einen guten schnitt oder? wegen der anerkennung von einzelnen scheinen müsstest du dich ans lpa wenden. am besten vorher ;-) dann bekommst du einen anrechnungsbescheid und kannst dich an allen deutschen unis für das höhere semester bewerben. hört sich einfach an, ist aber praktisch auch nicht einfach, da es viele mitbewerber und nicht ganz so viele freie plätze gibt.

Kokrobite
26.09.2012, 03:49
Die Chancen als Mediziner sidn nicht schlechter, als die eines Juristen.
Das Auswahlverfahren muss mit sehr gutem Ergebnis abgeschlossen werden, dann ist es dem Amt ganz egal, wo du her kommst :)

Klar ein gutes Abi braucht man hier auch. Aber ganz so hart wie wir deutschen, sind die hier nicht mit ihrer Studienplatzvergabe :)

Aber einen Schritt nach dem anderen. Hab nun erst mal ein Gespräch mit dem Schulleiter, ob das IB hier oder das Abi im Nachbarland sinniger für mich wäre.

Danke erst mal für deine Hilfe! Wenn du echt den Weg zum Amt einschlagen möchtest, kannst du mich gerne anschreiben für ein bisschen Hintergundwissen bezüglich Auswahlverfahren etc :)

Liebe Grüße
Kokrobite

ich finde deinen Nick übrigens toll. Das Zauberwort heißt bei uns ' einheitlicher Versetzungstermin '

EVT
26.09.2012, 17:50
ich habe mir die letzten crews angeguckt u da war nie ein mediziner dabei, aber es bewerben sich wahrscheinlich einfach deutlich weniger. theoretisch ist es ja egal, was man studiert hat, habe auch mal mit der leiterin der akademie in berlin geredet und sie meinte auch, dass sie schon mal mediziner hatten. aber vorher müsste ich mir noch viel juristisches anlesen ;-)
danke für das angebot! meinen nickname kommt natürlich auch daher ;-) ne, ist mein vorname und der bundesstaat, wo ich in der 11. klasse war.