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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frust nach hochschulstart-Absage.. HILFE!!



Bonnie Elisabeth Häschen
03.10.2012, 00:43
Hallo Leute,
ich möchte mir an dieser Stelle mal meinen Frust von der Seele schreiben und hoffe auf eventuelle Ideen eurerseits.
Ich habe jetzt 2012 mein Abi mit 1,8 abgeschlossen und mich hochmotiviert sofort danach in den ersten Monat Krankenpflegepraktikum gestürzt. Natürlich auch zeitgleich meine Bewerbung für Humanmedizin an hochschulstart geschickt. Nach 3 Wochen Praktikum habe ich dann einen Autounfall gehabt und lag mit Beckenbruch im KH und war deswegen lange ruhiggestellt. Vor Kurzem habe ich dann den Bescheid erhalten, dass ich an allen Unis abgelehnt wurde. Mein Rang ist zudem so schlecht, dass ich über das Nachrückverfahren keine Chance haben werde. Daraufhin habe ich mich an bisher 21 Unis für das Losverfahren beworben. Die Chance darüber einen Platz zu bekommen ist bekanntlich verschwindend gering. Deshalb fasse ich nun die private Uni Witten/Herdecke ins Auge. Um das halbjährige Praktikum hierfür habe ich mich auch schon ansatzweise gekümmert. Ich habe jetzt für Mitte Oktober einen Platz bekommen für einen Monat nur also fehlen mir weitere 4 Monate und eine Woche. Jetzt sieht es aber nicht allzu gut aus was den Rest angeht. Bisher habe ich für Mitte November keinen Platz bekommen und ob ich ein KH finde, das sowas so kurzfristig noch macht halte ich für unwahrscheinlich. Nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich. Ich habe aber auch gehört, dass man für Witten/Herdecke einen Rettungssani angerechnet bekommt. Das wollte ich sowieso schon lange machen, aber durch den Unfall würde ich für dieses Jahr die gesundheitliche Eignungs-Bescheinigung wohl nicht mehr bekommen. Das Ganze deprimiert mich momentan total, weil ich eigentlich Medizin studieren möchte, um danach in die Rechtsmedizin zu gehen. Ich weiß, dass man auch über ein Forensik-Studium reinkommen kann, aber das ist nicht das was ich machen möchte. Ich möchte irgendwie die Möglichkeiten, die mir ein Medizin-Studium bietet wahrnehmen können. Also das steht auf jeden Fall schon fest. Hinzu kommt, dass ich mich um den RS bald kümmern sollte wie ich herausgefunden habe. Das Ganze überfordert und frustriert mich einfach gerade total und ich würde mich sehr freuen wenn mir jemand helfen könnte oder mir über seine/ihre Erfahrungen berichten könnte.
Ein weiteres Problem ist übrigens, dass ich erst 17 Jahre alt bin, also nicht einfach mal irgendwo hinfahren kann um mir eine Wohnung zu suchen oder für sonstige spontane Aktionen in der Lage bin (zB mit dem Auto irgendwo hinfahren wenn es sein müsste bei evtl. Platz durch Losverfahren).

also Leute... ich brauche HILFE!!! dringend, sonst dreh ich hier noch durch!! :-heul
DAAAANKEEE an alle schonmal die hierauf überhaupt antworten!

Lisa812
03.10.2012, 08:30
Hi!
Du könntest zb darüber nachdenken, ein FSJ zu absolvieren und in dieser Zeit den TMS
zu machen.
Als Medizinerin musst du belastbare und vor allem gelassen sein - zumindest ist dies ein Vorteil;-).
Wenn man deine Zeilen ließt, dann fühlt es sich wie übermotiviert an, vielleicht einen Gang runter schalten.
Du has mit o.g Dingen im ADH Chancen, erhole dich von deinem Unfall richtig und geb dir die Zeit vielleicht noch 1 Jahr zu warten. Du bist noch sehr jung und verlierst nichts dadurch, im Gegenteil, du gewinnst an Erfahrung und kannst dich schon mal mit den Thematiken auseinandersetzen. Ich habe mit 17 auch Patienten auf der Intensiv betreut oder stand bei einer Reanimation daneben, in dem Alter steckt man das Gesehene doch nicht so einfach weg, wie damals unsere 19jährigen. Gerade in diesem Altersbereich scheinen dann 1-2 Jahre schon viel zu sein.

Fazit: Die Welt geht bei einem Jahr warten nicht unter und bevor du einen Schnellschuss wagst mit Quereinstieg, lieber ruhig Blut ;-).

Sticks
03.10.2012, 08:36
Genau. Erst einmal gesund werden.
Und dir sollte klar sein, dass in Witten auch nur der Modellstudiengang angeboten wird in das ganze viel Geld kostet.
Auch weil du gerade 17 bist wäre es an manchen Unis vll sogar schwierig im ersten Semester alle Scheine zu machen. Wir Präppen ab der ersten Woche. Laut Jugendschutzgesetz darfst du als Minderjähriger nicht einmal mit Formalin oä arbeiten.
Versuche die Tests zu machen und gut ab zu schneiden. Vll solltest du dich aber auch darauf einstellen mit 1,8 länger als ein Jahr warten zu müssen.

NickRiviera
03.10.2012, 09:24
Es gibt doch neben dem Auto noch die Bahn, von daher kannst du doch überall hinfahren...
Normalerweise gibt es kurzfristig noch Plätze zum Krankenpflegepraktikum, einfach mal bei allen halbwegs erreichbaren Krankenhäusern für ein KPP bewerben.
Falls du keinen Platz bekommen solltest, dann kannst du ja dann mit 18 auch noch zum Studium ins Ausland gehen.

PrinzessinAmygdala
03.10.2012, 10:32
Würde auch den TMS versuchen. Ansonsten machste erstmal ne Ausbildung. An manchen Unis geben die dir dafür einen Bonus auf deine Abinote. Dann würdest du zumindest deine Wartezeit von 6 Jahren etwas verkürzen, falls es anders nicht klappt.

Bonnie Elisabeth Häschen
03.10.2012, 12:41
Hallo Leute, erstmal danke für eure zahlreichen Antworten.
Den TMS habe ich dieses Jahr schon gemacht und das Ergebnis ist keines mit dem man wirklich etwas anfangen könnte.
Was die Ausbildung angeht. Ich möchte eigentlich Rechtsmedizin machen. Deswegen interessieren mich Ausbildungen wie MTA o.ä. nur begrenzt. Mir würde der RS wirklich gefallen, aber das Problem ist wahrscheinlich noch der Unfall. Ich denke nicht, dass mir ein Arzt die gesundheitliche Eignung bescheinigt, wenn ich momentan noch nicht mal wirklich joggen kann und auch nicht soll.
Übrigens, dass ich noch jung bin und eigentlich noch Zeit habe, ändert nichts an der Tatsache, dass sich ein halbes Jahr nichtstun zB ziemlich schlecht im Lebenslauf macht. Ich WILL ja auch irgendetwas tun, aber so langsam fehlt mirdie Kraft dazu mich weiter da reinzuhängen. Einfach weil in letzter Zeit nichts so läuft, wie ich es mir vorstelle. Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt mein Ziel, die Rechtsmedizin, einfach links liegen zu lassen, obwohl mich das sehr interessiert und beispielsweise einfach bei RS, RA und NA zu bleiben. Aber irgendwie frustriert mich der Gedanke noch mehr, weil es eigentlich nicht das ist, was ich mein Leben lang machen will.

Contra Legem
03.10.2012, 13:21
Hm... und was hindert dich daran ein FSJ zu machen? Ich hätte auch noch ziemlich spät die Möglichkeit gehabt, aber hat ja nun dank HAM-Nat doch noch geklappt. Wenn der TMS nicht so gut war, gibts ja auch noch die Möglichkeit den HAM-Nat zu absolvieren. Das du nicht ein halbes Jahr nichtstun willst, kann ich total nachvollziehen. Du hast Abitur, mit 1,8 übrigens ein sehr schönes Ergebnis, und bist super motiviert. Da kamen bei dir nun auch noch gesundheitliche Probleme hinzu, die dann nat. frustrieren und einem jegliche Chancen vermeindlich verbauen. Aber Praktika, Auslandsaufenthalt etc. sind auch noch Möglichkeiten. Mit 1,8 darf man nicht die Hoffnung aufgeben, absolut nicht.


lg

WackenDoc
03.10.2012, 15:34
Was setzt du dich denn dermaßen unter Druck?
Ein halbes Jahr Auszeit wegen nem schweren Unfall ist doch kein Problem im Lebenslauf. Und du bist ja noch sehr jung.
Spricht doch nix dagegen, nen Pflegepraktikum oder FSJ zu machen, wenn deine Gesundheit das zulässt. Je nach dem wie schnell die Organisation eines FSJ-Platzes dauert, kann man das sicher auch mit nem Pflegepraktikum kombinieren.
Wenn du dich für Rettung interessierst, kannste den RS oder auch RA immer noch machen.
Wieso denkst du, dass du deinen Traum von der Rechtsmedizin jetzt schon aufgeben musst? Selbst mit voller Wartezeit könntest du doch immernoch mit 23/24 anfangen zu studieren. Ich kann mir auch vorstellen, dass in der Rechtsmedizin eine gewisse Lebenserfahrung von Vorteil ist.

Oder du machst erstmal was ganz anderes.

Bonnie Elisabeth Häschen
03.10.2012, 18:05
Ein FSJ finde ich insofern nicht so interessant wie RS, weil ich mich da so weit ich weiß auf einen Bereich festlegen müsste. Ich bin zur Zeit dabei mich um einen Praktikumsplatz auf einer interessanten Station zu kümmern. zB Geburtshilfe oder auch Palliativ (hatte ich glaube ich schon erwähnt). Dabei ist man viel flexibler als bei dem was ich über FSJ gehört habe, korrigiert mich wenn ich nicht richtig informiert bin. Und RS wäre auch insofern sinnvoll, dass ich danach RA machen und mir das Ganze als Ausbildung mit 0,4 auf den Abischnitt anrechnen lassen kann. Darüber Informationen zu finden ist aber anscheinend nicht so einfach. Ich habe schon die unterschiedlichsten Dinge gehört. Teilweise muss man für RS 18 Jahre alt sein. Ich habe aber auch schon gelesen, dass 17 Jahre reichen.
Ich hasse meine eigene Ungeduld übrigens. Ich wünschte ich wäre wenigstens etwas geduldiger und würde mir nicht sofort um alles und jeden Gedanken machen und eine Lösung finden wollen. -.-

Feuerblick
03.10.2012, 18:26
Du musst spätestens dann 18 sein, wenn du den KTW oder RTW fahren musst. Als RS bist du nämlich in aller Regel am Steuer... :-nix

Bonnie Elisabeth Häschen
03.10.2012, 18:28
ich habe gehört, ich muss zur Prüfung 18 sein, was auch der Fall wäre. Aber um RTW und KTW fahren zu dürfen muss ich doch auch noch den Führerschein für die Dinger machen, oder? ich hab auch gelesen, dass das ziemlich viel Geld kostet, aber ich kenne auch einen, der dafür nichts bezahlt. Wie funktioniert das? Muss man dafür irgendwie den zB Maltesern beitreten oder sowas?

Feuerblick
03.10.2012, 18:31
Du brauchst fürs Praktikum auf dem RTW/KTW sowieso eine Hilfsorganisation, bei der du das machen kannst. Als Mitglied einer solchen kannst du mit etwas Glück manchmal den Sani-Lehrgang vergünstigt bekommen. Den Führerschein für die inzwischen sehr großen und schweren Kisten bekommen meines Wissens nur FSJler und Co bezahlt. Also welche, die für längere Zeit für die HiOrg arbeiten und eventuell auch nach Ende der Ausbildung bei der HiOrg weiter arbeiten. FSJ konnte man übrigens früher auch im Rettungsdienst machen. Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht...

Erdbeermond
04.10.2012, 09:33
Also - für Bayern kann ich zum Thema Rettungsdienst mal folgende Infos geben -

Du kannst sowohl ein FSJ als auch den BuFDi im Rettungsdienst machen. Früher wurdest du bei beidem nur zum RDH (also vier Wochen Theorie + eine Zeitlang als Dritter mitfahren und eingelernt werden) ausgebildet und durftest dann NEF und KTW fahren (die Sinnhaftigkeit, einen FSJler oder einen BuFDi auf ein NEF zu setzen mal außer Acht gelassen).
Nachdem ab Januar die Übergangsregelung rum ist und du mindestens RS sein musst, um NEF fahren zu dürfen, werden unsere BuFDis und FSJler nun zum RS ausgebildet. (Finde ich auch nicht unbedingt besser, aber gut. Da fehlt halt einfach ne Menge Erfahrung). Kostet dich quasi gar nichts. Mindestdauer aber ein Jahr.
Wenn du gar keinen Führerschein hast, kannst du trotzdem als RS im Rettungsdienst arbeiten, hab ich auch gemacht, halt als Beifahrer aufm KTW.
KTW und NEF darfst du mit dem normalen B-Führerschein fahren. Allerdings: Fahrpraxis mindestens ein Jahr. Für den RTW brauchst du mindestens den C1 bzw. den Helferführerschein (nächster Schwachsinn). Den bekommen in unserem KV viele ehrenamtliche, BuFDis und FSJler bisher nicht, weil die ausreichend auf KTW und NEF eingesetzt werden können und viele RettAss mit nem "richtigen" Fahrer fahren möchten. Das ist allerdings von KV zu KV verschieden. In den NachbarKV wird der Helferführerschein überhaupt nicht ausgebildet.
Den RDH kannst du auch jetzt schon machen, das sind lediglich vier Wochen Theorie. Richtig Sinn macht Rettungsdienst meiner Meinung nach aber auch erst ab 18.
Wenn du sowieso den RettAss machen möchtest, würde ich dir raten, den direkt zu machen, ohne den RS-Umweg. Du hast da eine fundiertere Ausbildung, Kosten sparst du dir auch nicht wirklich und solange es das 2-Jahres-Modell ist, würde ich das in Angriff nehmen. RettAss über RS ist meiner Meinung nach wirklich nur was für die, die sehr viel RD-Erfahrung haben und auch viel Eigeninitiative zeigen.

Für mich klingt es aber nicht wirklich so, als ob du schon mal Kontakt zum Rettungsdienst gehabt hättest. Von dem her, falls du das wirklich möchtest, schau auf einer Wache in deiner Nähe vorbei und frag, ob du mal als Dritte mitfahren kannst, um dir das anzuschauen. Geht eigentlich fast überall. Ich hab schon mehrere erlebt, die das zuvor als ihren "Traumberuf" beschrieben haben und nach der ersten Schicht den RTW nie wieder von innen sehen wollten. Oftmals stellt man es sich auch ganz anders vor, als es wirklich ist. Ebenso wie die Frage, ob du körperlich und seelisch dafür geeignet bist. Gerade als Frau tut man sich in diesem Beruf immer noch sehr schwer und gerade mit dem Klima auf einer "männlichen" Wache muss man umgehen können. Auch sind die körperlichen Anforderungen nicht zu unterschätzen. Nen 100kg-Menschen in den dritten Stock zu tragen erfordert schon einiges an Kraft.

Bonnie Elisabeth Häschen
09.10.2012, 17:08
deine Infos waren schonmal sehr hilfreich. Ich wusste gar nicht, dass man sich den RS Alltag einfach mal so anschauen darf. Aber gut zu wissen, vielen Dank. Ich werde das die nächsten Wochen mal überlegen. Bis ich wirklich mit Rettungsdienst anfangen würde, wäre ich ja quasi 18. Von daher ergibt sich das dann von selbst. Ansonsten mit Männerklima komme ich persönlich sehr gut zurecht. Die meisten meiner Freunde sind Männer und ich mag es eigentlich lieber also so eine "Frauenbüroatmosphäre", tut mir leid, wenn ich mit diesem Begriff jemandem zu nahe trete... ;)
Naja ich schau mal. jetzt beginnt erstmal mein Praktikum im KH und danach werd ich mal sehen.
Aber trotzdem vielen Dank für deine Infos, die waren wirklich klasse. =)