Suizide / Morde

[Rübe]

Habe heute in den Nachrichten schon wieder von einem Selbstmord gehört, der britische Politiker. In letzter Zeit (seit Wochen!!!) häufen sich solche Ereignisse, nicht nur Suizide sondern auch Familiendramen. Hat jemand von euch eine Erklärung dafür? Sonst ist jahrelang Ruhe:-nix ...

[Rugger]

Ich glaube, daß ist Zufall, bzw. Selektion durch die Medien.
Gut, es gab' jetzt die Öffentlichkeit erregenden Suizide von Möllemann und Kelly, davor eine ganze Weile nichts. Aber der Freitod von Hannelore Kohl ist zum Beispiel schon wieder in Vergessenheit geraten.
Und gerade Familiendramen schaffen es oftmals schon gar nicht mehr in die bundesweiten Medien (oder nur zu Blitz, Explosiv und Konsorten), passieren aber andauernd.
Fazit: ich glaube,daß Du Dich täuschst und es tatsächlich im Moment keine signifikante Häufung gibt...!

Rugger

[timokaan]

1996: 12 200
1997: 12 200
1998: 11 600
1999: 11 100
2000: 11 100
2001: 11 000

quelle: statistisches bundesamt


die zahlen nehmen absolut eher ab... prozentual hab ich das nun nicht alles gecheckt. aber die wahrscheinlichkeit, dass sich das signifikant ndert halte ich für eher gering. und dafür, dass man selbst die auswirkungen merkt ist die zahl wahrscheinlich eh zu gering.

frag dic hmal, wieviele BSE-Fälle anfangs bekannt wurden und wie viele es heute sind *grins*

ob die fälle abgenommen haben?

[Alles wird gut]

Meine Erklärung lässt sich in einem Wort formulieren: SOMMERLOCH :-))

[luckyblue]

Wundersam ist schon, dass gerade die BILD-Chefredaktion vor ein paar Tagen beschlossen hat, zukünftig über Selbstmorde nur noch im Ausnahmefall zu berichten.

[Alles wird gut]

Als weiterführende Lektüre empfehle ich: Dies hier (http://www.darwinawards.com) :-))

[Froschkönig]

Also "der britische Politiker " (...wenn es denn um Kelly geht... ) ist umgebracht worden...just my 2 cents....

[hobbes]

...genauso wie auch Jürgen Möllemann umgebracht wurde. Provoziert durch die Hatz der Medien, die Feigheit seiner eigenen Weggefährten, der Ignoranz und Rohheit der (ehemals befreundeten) Poliker. ....

Die Medien haben entdeckt, dass es lukrativer ist, in der Politik gleich selbst mitzumischen - und zwar mittels primitiver Hatz und Intrigen - anstelle nur über dieselbige zu berichten.

Die Selbstmordzahlen ansonsten bleiben über Jahrzehnte mit Schwankungen konstant. Über Suizid wird im allgemeinen aus psychologischen Gründen nicht gerne berichtet - und dies zu Recht.

[Pünktchen]

...hmmm...war da nicht mal irgendwo der Zusammenhang von Jahreszeit und Selbstmordraten??? Ist nicht der Winter mit den kurzen Tagen und den langen dunklen Phasen daran schuld, daß die Häufigkeit an depressiven Phasen zunimmt und somit auch potentiell mehr Menschen den Freitod wählen :-notify ....*fragenüberfragen*

[hobbes]

Doch selbstverständlich. Die Suizidrate korreliert mit der Depressionprävalenz (ist daher auch geographisch unterschiedlich). Der Suizid ist ja der Exitus letalis bei der Depression.


Aber David Kelly und Jürgen Möllemann haben nicht mit saisonaler Depression und entsprechendem Selbstmord zu tun.

[Lava]

...genauso wie auch Jürgen Möllemann umgebracht wurde. Provoziert durch die Hatz der Medien, die Feigheit seiner eigenen Weggefährten, der Ignoranz und Rohheit der (ehemals befreundeten) Poliker. ....

Wobei er auch ne Menge Blödsinn verzapft hat und ihm doch klar sein muss, wie das in dem Business läuft. Ganz unschuldig ist er da mit Sicherheit nicht. Er hätte sich ja z.B. mal bei Friedmann entschuldigen können oder überhaupt mal irgendwelche Reue oder wenigstens Verständis zeigen können. Wenn er das nicht tut, müssen ihn ja alle für nicht ganz sauber halten.

[FataMorgana]

Original geschrieben von hobbes
Doch selbstverständlich. Die Suizidrate korreliert mit der Depressionprävalenz (ist daher auch geographisch unterschiedlich). Der Suizid ist ja der Exitus letalis bei der Depression.

Wobei der Suizid nicht nur als Endpunkt einer Depression betrachtet werden kann. Es gibt auch Suizide bei diversen anderen psychiatrischen Erkrankungen, z. B. Schizophrenien, cycloide Psychosen und Borderline-Persönlichkeitsstörungen. Schließlich gibt es noch die Bilanz-Suizide (so etwas vermute ich im Fall Möllemann), doch diese sind vergleichsweise selten.

[PEACEKEEPER]

Original geschrieben von Janine


W. Ganz unschuldig ist er da mit Sicherheit nicht. Er hätte sich ja z.B. mal bei Friedmann entschuldigen können oder überhaupt mal irgendwelche Reue oder wenigstens Verständis zeigen können.



Vieleicht sollte sich der Obermoralist Friedmann bei den ost-europäischen Prostituierten entschuldigen.
Da hat der Saubermann Friedmann bis jetzt kein Wort drüber verloren.

[Heinz Wäscher]

Original geschrieben von Rugger
Selektion durch die Medien.


jep...jetzt sind Busunglücke wieder out!

die ach so objektive Berichterstattung der Medien gibts doch eh nicht, weder auf den öffentlich-rechtlichen Sendern und schon gar nicht auf den Pro7-News

:-(

[Lava]

Vieleicht sollte sich der Obermoralist Friedmann bei den ost-europäischen Prostituierten entschuldigen.

Von Freidmann hab ich kein Sterbenswörtchen gesagt. Es ist ja nicht so, dass man auf der Seite des einen oder des anderen stehen muss :-???

[hobbes]

Original geschrieben von Janine


Wobei er auch ne Menge Blödsinn verzapft hat und ihm doch klar sein muss, wie das in dem Business läuft. Ganz unschuldig ist er da mit Sicherheit nicht. Er hätte sich ja z.B. mal bei Friedmann entschuldigen können oder überhaupt mal irgendwelche Reue oder wenigstens Verständis zeigen können. Wenn er das nicht tut, müssen ihn ja alle für nicht ganz sauber halten.

Mal was von Mobbing gehört? Nach der Abstemplung wartet keiner mehr auf eine Entschuldigung. Und irgendwann ist der Wagen so tief im Dreck..... . Aufgrund einer fragwürdigen Wahlkampagne kann man jemand soooooooooooooooooo fertigmachen. Das erträgt keiner!!!!!!!!!!!!! (ausser Schröder!!)

[Lisa]

Ich seh das so: der Möllemann hat sich immer inszeniert. Also inszeniert er auch sein Ableben. Aber mit Pauken und Trompeten.
Klingt vielleicht zu einfach, passt aber ins Persönlichkeitsschema.

[cons]

je weniger medien über suizid berichten, desto weniger machen es auch (wurde mal als studie im psychiatrie-kurs vorgestellt).

ob die medien deshalb weniger interesse haben? wohl eher nicht...

[milz]

je weniger medien über suizid berichten, desto weniger machen es auch (wurde mal als studie im psychiatrie-kurs vorgestellt).

Das mag wohl stimmen ("Werther-Effekt"), ist aber angesichts der unvorstellbaren Zahl von über 10000 Suiziden pro Jahr als alleinige Präventionsstrategie offensichtlich ungeeignet. Zumal gefährdete Menschen -dem Internet sei Dank- sehr schnell Kontakt zu entsprechenden Foren/Gleichgesinnten finden, wenn der Gedanke an Selbstmord erst einmal aufgekeimt ist.

...ein schwieriges Problem, für das man in absehbarer Zeit wohl leider keine befriedigende Lösung finden wird.


mfg

[cons]

als alleinige strategie sicher nicht perfekt. aber es war schon auffällig, dass vor einigen jahren nach großen berichten über suizide die zahl der erfolgreichen suizide deutlich anstieg, und danach dann eben nicht unter das "normalmass" sank. es sind also wirklich MEHR leute dazu "verführt" worden. es wird ja immer behauptet, dass so etwas nur den letzten auslöser gibt, umgebracht hätten die sich eh irgendwann. stimmt aber eben nicht!

und dann kommen ja ganz viele während eines monats zu einem arzt, da wäre auch eine präventionsmöglichkeit (wenn man den patient fragen würde) - denn es wurde auch gezeigt, dass dieses fragen die rate der suizide NICHT erhöht (und davor haben angeblich so viele ärzte angst).

ca.