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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie viel Freizeit hat ein Medizinstudent?



JMakai
12.10.2012, 20:14
Hallo,

als vielleicht-bald-Medizinstudent wüsste ich gerne, wie viel Freizeit ihr so habt/hattet. Ist das Medizinstudium wirklich so stressig/zeitraubend, wie man immer hört? Oder unterscheidet es sich in diesem Belang nur unwesentlich von anderen (welchen?) Studiengängen? Wie seht ihr das? Habt ihr noch ein normales Privatleben?
Und wie ist das später im Berufsalltag, in der Klink, in der (eigenen) Praxis?

Danke für alle Antworten!

PS: Noch eine generelle Frage, die gar nicht zu dem eigentlichen Thema passt: Kann ein Arzt in Deutschland es - aus welchen Gründen auch immer (moralisch, religiös, etc) - ablehnen eine Abtreibung vorzunehmen?

Nessiemoo
12.10.2012, 20:59
Also man hat schon weniger Freizeit als teilweise Studenten die was anderes studieren, besonders wenn das irgendie Pädagogik oder Kunstgeschichte oder Sprachen sind. Habe ich oft genug im direkten Vergleich mit meinen Freunden gesehen. Andererseits bei zB Jura, Mathe, Physik, Ingineurwissenschaften, Informatik, Bio und das ganze Biochemie/ Molekulare Medizin - zeug... ich glaube da ist der Aufwand und Stundenplan ziemlich vergleichbar.

Also so ganz viel Freizeit hat man nicht, aber es reicht durchaus aus für Feiern, Sprachkurse, Musik Sport, Filmabende mit freunde, kochen, mal ne Wochenende wegfahren, ein Nebenjob haben... Also man muss schon vielleicht was abgeben - zB bei dem schwerzten Semester in der Vorklinik: 2- 3 mal pro Woche Sport, 2 mal pro Woche Sprachkurs und 2-3 Wochenenden Weg und 30 h Nebenjob im Semester und 2 Fachschaftsprojekte - das wars schon leider schon mit meinem Freizeit, also noch einfach mal ein Buch lesen habe ich dann nicht mehr gemacht. Da war vielleicht noch jede zweite Woche Treffen mit Freunden...

Ich muss aber sagen, dass ich überdurchschnittlich viel lerne, da ich etwas langsam bin und mich nur schwer konzentrieren kann.

Der Mythos vom Medizinstudenten die keine Hobbys und Freizeit haben ist genau das - ein Mythos. Man hat schon Freizeit. Ob man das jetzt mit Sport, Musik, geld verdienen, engagieren oder einfach chillen und feiern füllt, sei jedem selbst überlassen.. Und klar, vorm Physikum gab es echt so einen Monat wo ich nur gelernt habe, und ein paar Wochen vor Klausurenzeit auch, aber dass muss halt dann sein.

Elena1989
12.10.2012, 21:11
Erste Frage:

http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=22869&highlight=Freizeit
http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=46234&highlight=Freizeit
http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=59411&highlight=Freizeit

Nur mal so als kleine Auswahl ;-)

Aber noch kurz mein Senf dazu: Wie vermutlich in jedem Studiengang gibt es Phasen mit mehr oder weniger Freizeit. Ich persönlich empfand die Vorklinik als ziemlich stressreich und mit relativ wenig Freizeit, obwohl ich (im Gegensatz zu den meisten anderen schon gegen 8 Uhr abends aufgehört habe zu lernen; und nein, ich habe meistens auch nicht bis dahin durchgelernt ;-))
Aber auch in der Vorklinik gab es Phasen, in denen nicht viel los war ( 2. Semester) und im Gegensatz natürlich auch Phasen, in denen man eigentlich rundum beschäftigt war (Biochemie - Praktikum, Physikums - Zeit)
Jetzt in der Klinik gibt es bei uns sehr viel Freizeit! (Meiner Meinung nach zumindest :-))
Also, Fazit: Phasenabhängig und Typabhängig. Und man kann definitiv noch ein Sozialleben nebenher haben!

Ob es mehr ist wie in anderen Studiengängen, kann man schlecht einschätzen, wenn man nix anderes studiert hat! Ich würde sagen, das kommt auf das Studienfach an! Jura oder auch Mathe etc. sind sicherlich nicht ohne!

Zu deinen anderen Fragen kann ich dir mangels Erfahrung nix sagen

EDIT: Mann, mann, mann ich bin langsam im Antworten! Ich gebe meinem Vorschreiber eigentlich in allem Recht :-) Um mein obriges Geschreibsel mal zusammenzufassen.

netfinder
12.10.2012, 21:17
Die andere Frage laesst sich sowieso nicht beantworten. Jedes Fach ist anders, jeder investiert seine Zeit unterschiedlich, usw.

Feuerblick
12.10.2012, 21:19
PS: Noch eine generelle Frage, die gar nicht zu dem eigentlichen Thema passt: Kann ein Arzt in Deutschland es - aus welchen Gründen auch immer (moralisch, religiös, etc) - ablehnen eine Abtreibung vorzunehmen?
Selbstverständlich kann er das ablehnen. Oder gleich gar nicht erst Gynäkologe werden... :-nix

netfinder
12.10.2012, 21:26
Oder gleich gar nicht erst Gynäkologe werden... :-nix

DAS ist sowieso das beste^^

Miyu
14.10.2012, 15:45
Wie ich diese Ueberhoehung unseres Studienfaches verabscheue.... Sicherlich gibt es Studienfaecher, die weniger als wir am Schreibtisch sitzen, aber ich kenne niemanden, wirklich niemanden, der fuer unser Studium irgendwas aufgegeben oder vernachlaessigt hat, weil er keine Zeit dafuer gefunden hat. Mehr als eine Freundin meinerseits hat sogar waehrend der gesamten Klinik bis zu 30 Wochenstunden im Rettungsdienst gearbeitet und es auch in Regelstudienzeit geschafft.
Von daher... keep calm, wir sind auch nur normale Studenten. :) Im Gegenteil - ehemalige Mitschueler von mir, die sowas wie Maschinenbau etc studieren, verbringen deutlich mehr Zeit mit ihrem Studium als ich.

Zu den Abtreibungen: Das tut ja wenn dann eh ein Gynaekologe, und dann auch lange nicht jeder. Wenn man weiss, dass man damit ein Problem hat, macht man halt was Anderes.