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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : OTA Ausbildung, Medizin studieren?



Jinsei
25.10.2012, 18:07
Guten Abend,
erstmal Tschuldigung, falls das hier das falsche Unterforum für so eine Frage ist...
Ich mache nächstes Jahr mein Abi, und überlege zurzeit, was ich danach machen will, und ich dachte an irgendwas medizinisches, da Biologie mein absolutes Lieblingsfach ist, und es eigentlich nichts gibt, das mich mehr interessiert. Nun ist es so, das mein Abischnitt niemals für Medizin reichen wird, und meine einzige Chance also die Wartezeit ist, die ja zurzeit bei ca. 6 Jahren und mehr liegt. Erst mit 24 oder 26 oder so das Studium zu beginnen stört mich eigentlich nicht, da ich dann genug Zeit habe, um vorher "erwachsen" zu werden. Direkt nächstes Jahr mit 'nem Studium anfangen würde ich eh nie im Leben hinkriegen, dafür bin ich einfach noch nicht bereit.
An Medizin interessieren würden mich am meisten Chirurgie (dazu schreib ich weiter unten noch was), Endokrinologie (Wir hatten in Bio mal 'ne kurze Zeit Hormone als Thema, fand ich saumäßig interessant), Anäthesiologie und Psychiatrie/Psychologie.
Jetzt bin ich vor kurzem auf den Ausbildungsberuf "Operationstechnischer Assistent" gestoßen, was für mich sehr interessant klang, und was mich, falls ich dann doch Chirurg werden will eines Tages, schonmal gut vorbereiten würde (gerade was die körperliche Belastung und das lange Stehen im OP betrifft), auf andere medizinische Gebiete würde der Beruf einen aber kaum vorbereiten. Mir ist auch bewusst, das Chirurgie als sehr hart und schwer zu meistern gilt, d.h. sollte ich dann nicht Chirurg werden, wäre die Ausbildung "verschwendet", weils mir kaum was nutzt. Krankenpfleger zu werden reizt mich eher weniger, da man da ja sehr viel Kontakt mit den Patienten hat, und auch so Dinge wie Windeln wechseln etc. tut. Ich find Körperausscheidungen zwar nicht wirklich eklig und mir wird auch nicht schlecht davon, aber naja, ich mags trotzdem nicht so...FSJ im Krankenhaus kommt deswegen auch eher nicht in Frage, weil man da ja ähnliche Dinge tut.
Vor der OTA-Ausbildung würde ich aber auf jeden Fall um einen Praktikumsplatz bitten, hab mir einige Erfahrungsberichte durchgelesen, und da stand überall, das das lange Stehen und das Atmen in diese Maske echt anstrengend ist....Körperinnereien find ich eigentlich auch nicht eklig (Hab mal auf Youtube einige Videos von Operationen gesehen, aber mir ist klar, das es im echten Leben was ganz anderes ist, vor allem weil mans dann auch riechen muss...)

Dann noch kurz zum Thema Alternativen...ich bin in Mathematik auf jeden Fall begabter als in Biologie, ich find Mathematik auch interessant, nur die Jobs, die man damit machen kann eben nicht, weil mich Biologie und der menschliche Körper einfach viel mehr fasziniert...und ich will nichts riskieren BWL, Mathematik, oder sonstwas zu studieren, um dann in 15 Jahren zu merken, das es mich nicht erfüllt (kA, klingt das komisch?)

Ich glaube man merkt schon das ich total verunsichert bin was ich tun soll...weiß wer Rat? :/
Danke für jede Antwort :)

epeline
25.10.2012, 18:25
also:
ich finde ja, so eine ausbildung ist nie umsonst und nutzt immer was!
auch wenn du doch mal hno oder hautarzt werden solltest.
mach einfach etwas, worauf du lust hast. es sollte ein beruf sein, den du gerne einige jahre ausführen möchtest. sprich: 6 jahre wartezeit lang und dann noch während des studiums... und vielleicht verlängert sich die wartezeit ja noch, wer weiß. Überlege noch mal, ob es unbedingt ein medizinscher beruf sein muss... als student wirst du dich dann den großteil deines lebens mit der medizin beschäftigen. vielleicht bereust du dann, nicht mla über den tellerand geschaut zu haben. gerade, weil du ja selbst schreibst, noch ein wenig erwachsener werden zu wollen. viele gesammelte eindrücke und erfahrungen führen ja zu einer gereiften persönlichkeit :-)
an medizinschen berufen gibt es übrigens noch mehr als ota ;-)

Sticks
25.10.2012, 19:07
Hallo,
also ich bin OTA und studiere seit letztem Jahr. Die Ausbildung und auch das anschließende arbeiten in dem Job haben mir eine ganze Menge gebracht. Ich wäre mit 19 auch nicht so diszipliniert gewesen wie ich es heute bin-gut, gewartet habe ich allerdings nicht freiwillig. Und ob du nun Chirurg wirst oder nicht, die Ausbildung ist sicher nicht umsonst. Ich denke in keinem anderen Ausbildungsberuf bekommst du so gute Anatomiekenntnisse vermittelt wie bei der OTA Ausbildung.

Und bitte, Videos von Operationen sind immer anders als wenn man daneben steht.
Das es mit der Maske und einem Wasserdichten Kittel gewöhnungsbedürftig ist, ist klar. Aber das als wirklich ernsthaftes Gegenargument anzuführen ist beinahe lächerlich!

p.s das Thema gab es hier allerdings schon oft-schau mal dort rein was geschrieben wurde

zudem kannst du gute Kontakte knüpfen, von denen du auch im Studium profitierst

Belle77
25.10.2012, 23:05
Das mit dem stehen und so ist kein Gegenargument.. Auch vielen Chirurgen passiert das, dass sie plötzlich ein Kreislaufproblem haben, weil sie zu wenig gegessen und getrunken haben! Aber die Atmosphäre ist halt anders und es gibt durchaus Menschen, die die ganzen Gerüche vom Koagulierten nicht ertragen können. Es sind einfach alle Faktoren, die gerade ein Praktikum notwendig machen um entscheiden zu können ob man überhaupt dort arbeiten kann. Und man hat nicht nur Chirurgie (?).. Klar hat man weniger Physiologie, aber du hast Unfallchirurgie Urologie Gyn etc. Ich glaube man hat echt genug, um sagen zu können, dass das nicht gerade eingeschränkt ist als Arbeitsfeld. Und man hat definitiv nen guten Job... Ich will zb kein Kredit aufnehmen und finde das optimal.