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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aus der Kirche austreten - in unserem Job besser nicht?!



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Kackbratze
15.11.2012, 22:38
kenn da noch so einen Verein der nach dem Motto handelt ...

Die Bundesregierung?

milz
16.11.2012, 19:09
Ich bin zum Berufsstart auch ausgetreten. Finanziell und psychohygienisch das Beste was man für sich tun kann. Bei christlichen Häusern habe ich mich dann aber auch nicht mehr beworben. ;-)

EKT
17.11.2012, 09:25
christlichen Häusern

Was ist das?:-oopss

rtn47
17.11.2012, 12:16
So unter dem Motto, davor in nem staatlichen gearbeitet, dabei ausgetreten und für den neuen Job wieder eingetreten, zitat: habe wieder spontan zur heiligen Kirche gefunden ;) hehehe

Wie leicht ist eigentlich der evangelische Wiedereintritt, wenn ich davor ausgetreten bin?
Läuft das über die Behörden oder muss ich beim Pfarrer betteln, nur damit ich in nem "christlich menschlichen" Haus anfangen kann?
Sehn die das denn, wenn ich 2 jahre davor mal schnell ausgetreten bin? (Jetzt auch mit den elektronischen Steuerkarten, etc.)

McDübel
17.11.2012, 17:29
Allerdings verstehe ich eins nicht: Wenn ich mich absolut nicht mit kirchlichen Werten anfreunden kann und daher aus der Kirche austrete, warum will ich dann einen Job an einem kirchlichen Haus, das ja nun diese Werte vertritt und deren Anerkennung sogar von den Angestellten fordert? Und warum trete ich dafür dann auch noch wieder in die Kirche ein... Kommt mir irgendwie SEHR inkonsequent vor in Zeiten, wo man nach Jobs nun nicht gerade verzweifelt über Jahre hinweg suchen muss. :-nix

Hm...und ich frage mich ja gerade, was die kirchlichen Häuser wohl dazu veranlasst, von ihren Mitarbeitern/Personal Anerkennung in Form von Kirchensteuern zu verlangen, wo doch bekannt ist (nach meinem Wissensstand!), dass die Kirchen nicht einen Cent, weder in den Bau, noch in den laufenden Unterhalt der Krankenhäuser investieren? All das wird doch (nach meinem Kenntnisstand!) aus Steuermitteln, und damit meine ich keine Kirchensteuern, finanziert. Und da zu den Steuerzahlern ja auch gemeinhin die Homosexuellen dieser Nation gehören, frage ich mich diesbezüglich also auch, wer hier eigentlich mehr Moral besitzt, bzw. wer sich hier seine Ideale zurechtbiegt? :-))



Aber ich wage zu bezweifeln, dass es Gegenden gibt, in denen es in erreichbarer Entfernung ausschließlich kirchliche Häuser gibt. Aber gut, muss jeder wissen, wie er sich seine "Ideale" zurechtbiegt und was ihm wichtiger ist :-nix

gnuff
17.11.2012, 19:45
Copyright: russellsteapot.com

25282

milz
26.11.2012, 11:55
Um den Beschneidungsthread nicht weiter vollzuspammen und da es hier sowieso besser passt:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/760014#/beitrag/video/1780638/Ein-Wunder,-liebe-Gemeinde

http://programm.daserste.de/pages/programm/detail.aspx?id=FC9DD17F22489C9F825131E9C96B77CC

Links bekam ich via https://www.facebook.com/gbs.org ;-)

Keenacat
26.11.2012, 11:58
Nochmal fett unterstreichen und ins Notizbüchlein schreiben:
-->
Bei Caritas und Diakonie finanziert die Kirche selbst nur noch etwa zwei Prozent des Etats, 98 Prozent trägt die Gesellschaft. <--

Relaxometrie
26.11.2012, 12:20
Danke für den Link zur Sendung heute Abend.
Der in der Vorankündigung beschriebene Fall der Kindergärtnerin hat sich ganz in der Nähe meiner Heimatstadt zugetragen (falls es nicht zufällig ein ganz ähnlicher Fall ist) und ist nicht nur durch die örtliche Presse, sondern auch durch die überregionale Presse gegangen.
Das Tolle an dem Fall: die Eltern der Kindergartenkinder standen so stark hinter der Kindergärtnerin, daß sie letztlich erreicht haben, daß ein Wechsel des Trägers vollzogen worden ist. Was in diesem Fall auch deswegen besonders einfach war, weil die Kirche genau 0% der Kosten getragen hat :-))

Heute steht in unserer Tageszeitung, daß es Probleme mit der Finanzierung der örtlichen, kirchlichen Kindertagesstätten gibt. Die Kirche zahle 12% der anfallenden Kosten.
Und genau DAS ist das, was mir an der Sache so stinkt: daß der Staat der Kirche den Auftrag gibt, ihre denkwürdigen Glaubensmuster der Bevölkerung aufzuzwingen. Der Staat zahlt auch noch dafür, und das, obwohl die Glaubenmuster der Kirche immer abstruser wirken und von immer mehr Menschen abgelehnt werden.
Wenn da, wo "Kirche" draufsteht, auch Kirche drin wäre und von Gläubigen finanziert werden würden, würde ich gar nichts sagen. Aber da, wo heutzutage oft "Kirche" draufsteht, steckt überwiegend staatliche Finanzierung dahinter. Soviel zum Thema, daß Staat und Kirche bei uns getrennt sein sollen.

McDübel
26.11.2012, 13:57
@milz: Danke für den Tipp! :-)

Wenn du erlaubst, setze ich diesen Vorschlag für das heutige Abendprogramm auch in den "TV-Perle des Tages"-Thread. Diese Sendung scheint ja recht informativ zu werden und daher könnte man sie ja durchaus als "Perle", WENNNNN nicht sogar als "Leuchtfeuer" apostrophieren. :-)) ;-)

Relaxometrie
26.11.2012, 22:29
Ich gucke gerade den Film und kann nur :-kotz:-kotz:-kotz:-kotz:-kotz:-kotz:-kotz:-kotz:-kotz:-kotz:-kotz:-kotz:-kotz:-kotz
Obwohl ja nichts Unbekanntes berichtet wird......es ist einfach nur ekelhaft.

McDübel
26.11.2012, 22:50
Dito! :-kotz :-kotz

Zahlen und Fresse halten! Die Devise der Kirchen! Herrlich! :-kotz :-kotz

Relaxometrie
26.11.2012, 23:00
Und es ist hoffentlich auch denjenigen, die das Argument "es muß ja niemand in einer kirchlichen Einrichtung arbeiten" klar geworden, wie realitätsfern und menschenverachtend diese Argument ist.
Sollen jetzt sämtliche Mitarbeiter des im Film vorgestellten Krankenhauses, welches von einem kirchlichen Träger übernommen worden ist, sich neue Stellen suchen? Mit der Familie umziehen? Arbeitslosengeld beantragen? Letzteres wäre ja mal wirklich konsequent: die gesamte Belegschaft wartet auf den Rausschmiß und geht gesammelt zum Arbeitsamt.
Den meisten bleibt doch, realistisch gesehen, zunächst mal nichts anderes übrig, als Kirchmitglied zu werden :-((:-nix:-kotz:-nix:-((
Als mobiler Single kann man dem vielleicht noch entweichen......aber einer Familie, und auch Singles, ist es nicht zuzumuten, daß sie ihr soziales Umfeld zwangsweise verlassen, weil der eigene Arbeitgeber plötzlich neue, steinzeitliche Kriterien geltend macht.

McDübel
26.11.2012, 23:05
Und wenn die Kirchen weiterhin sämtliche staatliche Einrichtungen für sich beanspruchen bzw. überschwemmen, bleibt den Leuten, wie Ärzten, Kindergärtnern etc. auch keine große Wahl mehr, oder!!? Sollen die jetzt alle umschulen??

Relaxometrie
26.11.2012, 23:14
Sollen die jetzt alle umschulen??
Nö, nicht nötig. Alle sollen auf die Kündigung warten und sich dann arbeitslos melden. Wenn das alle zwangsweise in die Kirche eingetretenen Menschen in ganz Deutschland machen würden, würde es schlagartig so teuer für den Staat, daß er vielleicht mal überlegen würde, ob eine Trennung von Staat und Kirche nicht doch billiger wäre.
Dazu kommt es aber nicht. Es würden schlicht und ergreifend nicht genug Leute mitmachen.

McDübel
26.11.2012, 23:20
Es würden schlicht und ergreifend nicht genug Leute mitmachen.

Ja. Genau das ist der Punkt und das wissen die Kirchen auch! Die versuchen einfach durch die Übernahme dieser Einrichtungen neue Mitglieder zu bekommen. Dabei ist ihnen auch völlig wurscht, ob es erzwungen wurde oder nicht. Und vornehmlich an die Kindergärten und Schulen ranzugehen, spricht ja auch wieder für sich! Die Kleinen kann man ja noch eher für sich gewinnen bzw. umerziehen! :-kotz

McDübel
27.11.2012, 13:23
Sagt mal, die Sache mit dem Flyer, der ja recht private Informationen enthielt über die betroffene Erzieherin und ihrem neuen Lebensgefährten, der von der Kirche erstellt und verteilt worden ist...hatten die den jetzt im ganzen Ort in die Briefkästen geschmissen oder "nur" bei den Eltern der Kinder aus diesem Kindergarten?
Irgendwie hatte ich das nicht ganz mitgeschnitten... Was ja aber so oder so ne absolute Frechheit ist!

kra-
27.11.2012, 16:44
Werde mir die Doku später ansehen, das wird wie Wasser auf meinen Mühlen sein.

Interessanter Umstand: ein Kommilitone von mir tritt bald eine Stelle in einem kirchlichen Haus an, ohne Kirchenmitglied zu sein. Der Clou: er kommt aus Ostdeutschland, wo Taufen etc... wohl nicht so die Regel waren wie im Westen. Da er also nie aus der Kirche AUSGETRETEN ist, stellt das wohl kein Problem für seinen zukünftigen Arbeitgeber dar.
Daraufhin begann ich, mich ein wenig damit auseinanderzusetzen, in wiefern eine Annulierung der Taufe möglich wäre. Leider bin ich nur auf ein Urteil eines Bundesverwaltungsgerichtes gestossen, dass diese Prozedur den Kirchen zuschiebt da es sich um ein Sakrament handelt. Der Fall ist aber auch wenig auf unsere Situation übertragbar. Daher meine Frage: kennt sich jemand damit aus? Gibt es in Deutschland eine "Enttaufung"? Kann ja nicht sein, dass so ein bisschen Wasser auf der Stirn so permanent sein soll wie eine Beschneidung...

Keenacat
27.11.2012, 18:45
Daher meine Frage: kennt sich jemand damit aus? Gibt es in Deutschland eine "Enttaufung"?

Was die katholische Kirche angeht: Nein. Aber es gibt Strafen bei unkatholischem Verhalten, wie beispielsweise Austritt: Nennt sich "Exkommunikation" und wird deinen Jobaussichten am kirchlichen Haus nicht dienlich sein. :-))

Die Katholische Kirche kennt keinen Austritt aus der Glaubensgemeinschaft Kirche, da eine Taufe nicht rückgängig gemacht werden kann und die katholische Kirche sich als die Gemeinschaft der Getauften versteht. Dennoch knüpft sie an einen entsprechenden Versuch kirchenrechtliche Folgen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenaustritt#Katholische_Kirche)

Bei der evangelischen Kirche geht austreten zwar leichter, aber "Enttaufung" gibt es auch nicht:

Trotzdem macht auch nach evangelischem Verständnis die Beendigung der Kirchenmitgliedschaft die Taufe nicht rückgängig – bei einem Wiedereintritt erfolgt also keine erneute Taufe. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenaustritt#Evangelische_Landeskirchen)

rtn47
27.11.2012, 18:55
Merken die beiden großen Sekten eigentlich, wenn ich 2 Jahre lang austrete und dann wieder eintrete?