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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aus der Kirche austreten - in unserem Job besser nicht?!



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Keenacat
27.11.2012, 19:11
Merken die beiden großen Sekten eigentlich, wenn ich 2 Jahre lang austrete und dann wieder eintrete?

Wenn du aus der Kirche austrittst (zum Standesamt dapperst und da die nötige Gebühr bezahlst und einen Wisch unterschreibst) melden die das an deine Taufgemeinde. :-)) Insofern, ja, tun sie.

Relaxometrie
27.11.2012, 19:24
Merken die beiden großen Sekten eigentlich, wenn ich 2 Jahre lang austrete und dann wieder eintrete?
Spätestens, wenn Du wieder eintrittst, wissen sie, daß Du ausgetreten bist :-))
Wiedereintritt ist aber völlig problemlos (siehe meine diversen Postings), da dann ja wieder ein kirchensteuerzahlendes Lämmchen zur Gemeinde hinzu kommt.


Wenn du aus der Kirche austrittst (zum Standesamt dapperst und da die nötige Gebühr bezahlst und einen Wisch unterschreibst) melden die das an deine Taufgemeinde. :-))
Die Stelle, bei der man seinen Austritt vollzieht, ist unterschiedlich. Dort, wo ich 2x ausgetreten bin, war das Amtsgericht zuständig.

McDübel
27.11.2012, 20:08
Sagt mal, die Sache mit dem Flyer, der ja recht private Informationen enthielt über die betroffene Erzieherin und ihrem neuen Lebensgefährten, der von der Kirche erstellt und verteilt worden ist...hatten die den jetzt im ganzen Ort in die Briefkästen geschmissen oder "nur" bei den Eltern der Kinder aus diesem Kindergarten?
Irgendwie hatte ich das nicht ganz mitgeschnitten... Was ja aber so oder so ne absolute Frechheit ist!

So, ich habe mir vorhin die entsprechende Stelle online noch einmal angesehen. Meine Frage ist daher hinfällig und sie war auch irgendwie überflüssig, da dieser Bericht ja in der Mediathek zu finden ist. :-oopss

Dennoch kurz zu dieser Hetze: Die schriftliche Stellungsnahme (Flyer) der katholischen Kirche in dieser Angelegenheit wurde in den kathol. Kirchen ausgelegt und auch an alle kathol. Haushalte verteilt. Wohlgemerkt mit komplettem Namen der Erzieherin, dem neuen Lebenspartner und der neuen Adresse der beiden! :-kotz

Miss_H
27.11.2012, 20:08
Austritt kostet übrigens (begründet wird das mit Verwaltungsgebühr), Eintritt ist selbstverständlich kostenfrei...

Relaxometrie
27.11.2012, 20:14
Austritt kostet übrigens (begründet wird das mit Verwaltungsgebühr), Eintritt ist selbstverständlich kostenfrei...
Ja, so ist es. Mein erster Austritt war noch kostenfrei. Der zweite hat 30 Euro (? bin mir nicht mehr ganz sicher) gekostet. Ist zwar ärgerlich, aber ich finde es richtig, daß sich der Staat die Verwaltungsarbeit, die er für die Sekten übernimmt, zumindest bezahlen lässt.
Noch besser wäre selbstverständlich eine echte Trennung von Staat und Kirche, bei der die Kirche die sie betreffenden Verwaltungsakte selbst erledigen würde.

McDübel
27.11.2012, 20:32
Muss man eigentlich als nicht getaufte Person so eine Art Erwachsenentaufe über sich ergehen lassen, um von so einem Verein eingestellt zu werden? Oder lassen die einen gnädigerweise als "konfessionsloses Nichts" bei sich arbeiten?

Keenacat
27.11.2012, 20:39
Oder lassen die einen gnädigerweise als "konfessionsloses Nichts" bei sich arbeiten?

Lassen sie dich häufig. Ob das wirklich gnädig ist für den Arbeitnehmer sei mal dahingestellt. Aber sie müssen nicht, sie dürften gegen dich diskriminieren, wenn sie sich danach fühlen. Das ist das Problem mit kirchlichem Arbeitsrecht. :-))

McDübel
27.11.2012, 20:58
Jetzt, wo du es sagst Keenacat....im Bericht erzählten die auch etwas davon, dass die Kirchen beim Antidiskriminierungsgesetz eine Extra-Rolle innehaben... Verstehe ja echt nicht, wieso der Staat diesen Schei$ mitmacht...

rtn47
27.11.2012, 21:51
Wenn du aus der Kirche austrittst (zum Standesamt dapperst und da die nötige Gebühr bezahlst und einen Wisch unterschreibst) melden die das an deine Taufgemeinde. :-)) Insofern, ja, tun sie.

Aber wie sieht das denn mit den Krankenhäusern aus, angenommen kurz vor Stellen antritt, trete ich wieder ein. Weiß das dann auch die Verwaltung, dass ich die Zeit davor ausgetreten war?

Jetzt für mich praktisch gesehen, bin noch evg. arbeite im städtischen Krankenhaus, angenommen ich trete jetzt aus. Wechsel nach ein paar Jahre das Haus und will dann aber an ein kirchliches, also kann das Krankenhaus bzw. der Träger feststellen, dass ich mal davor ein paar Jahre nicht mit im Verein war, wenn ich kurz bevor ich bei denen Anfange wieder evg. werde;)

Keenacat
27.11.2012, 22:06
wenn ich kurz bevor ich bei denen Anfange wieder evg. werde;)

Dann is denen das wumpe. :-)) Es geht nur darum, dass du artig deine Kirchensteuern zahlst, wenn sie dich einstellen, und dich nicht (mehr) aktiv entziehst.

Kackbratze
27.11.2012, 22:51
Womit die Trennung von Kirche und Staat ja ad absurdum geführt wird, wenn der Staat für bestimmte Glaubensgemeinschaften das Geld einzieht und für Andere wiederum nicht....aber wer will schon solche Grundsatzdiskussionen führen, wenn eine der großen Parteinen das christliche Weltbild im Namen trägt?

Moorhühnchen
27.11.2012, 22:59
Link zur Doku in der mediathek (http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/die-story-im-ersten-gott-hat-hohe-nebenkosten?documentId=12580180)

Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln!! :-wand
Wir brauchen mehr Königswinterner!
Aber Ironie der Geschichte: der katholische Kindergarten ist jetzt in evangelischer Hand.....

Relaxometrie
27.11.2012, 23:20
Verstehe ja echt nicht, wieso der Staat diesen Schei$ mitmacht...
Man hätte ja denken können, daß der Staat den Kirchen den Auftrag für Erziehung, Krankenversorgung und soziale Einrichtungen deswegen gibt, damit ein gewisses, ethisch-moralisch korrektes Verhalten weitergegeben wird.
Aber erstens sind die kirchlichen Einrichtungen ebenso knallharte Wirtschaftsbetriebe, wie nicht-kirchliche Einrichtungen, und zweitens kann man auch ethisch korrekt handeln, ohne an eine von Menschen nicht nachweisbare Macht zu glauben.

Was eher die Antwort auf Deine Frage, McDübel, zu sein scheint:
Im Film wurde gesagt, daß ein kirchlicher Kindergarten weniger Zuschüsse von der Stadt bekommt, als ein staatlicher Kindergarten bekommen würde. Somit ist ein kirchlicher Kindergarten erstmal billiger für eine Stadt. Das liegt laut Aussage des Films daran, daß die kirchlichen Kindergärten manchmal in Immobilien der Kirche eröffnet werden. Stimmt das so? Falls sich jemand besser an diesen Teil des Films erinnert: bitte korrigiert mein Posting.

Brutus
28.11.2012, 01:08
Was eher die Antwort auf Deine Frage, McDübel, zu sein scheint:
Im Film wurde gesagt, daß ein kirchlicher Kindergarten weniger Zuschüsse von der Stadt bekommt, als ein staatlicher Kindergarten bekommen würde. Somit ist ein kirchlicher Kindergarten erstmal billiger für eine Stadt. Das liegt laut Aussage des Films daran, daß die kirchlichen Kindergärten manchmal in Immobilien der Kirche eröffnet werden. Stimmt das so? Falls sich jemand besser an diesen Teil des Films erinnert: bitte korrigiert mein Posting.
Nicht ganz. Für die Stadt ist ein Kindergarten / Schule / etc. in kirchlicher Hand billiger. Das Geld kommt zum Einen aus anderen Quellen (Land/Bund) und zum Anderen braucht man eben keine eigene Verwaltung / Organisation. Das übernimmt dann die Kirche als Träger...
Die Höhe der Zuschüsse ist annähernd gleich, da die Kirchen ja wie im Beitrag geschildert (fast) keine eigenen Gelder in die Häuser reinstecken...
Was ich interessant fand: der Vertrag mit der katholischen Kirche wird gekündigt und wen holt man ins Boot? - Die Evangelen... :-wand
Vom Regen in die Traufe. Die letzten Worte sagten doch alles... Ja, es können auch andersgläubige Christen hier arbeiten, aber eben keine Muselmanen oder andere "Ungläubige"...

Miss_H
28.11.2012, 08:49
Ist zwar ärgerlich, aber ich finde es richtig, daß sich der Staat die Verwaltungsarbeit, die er für die Sekten übernimmt, zumindest bezahlen lässt.

Und was ist bitte der Unterschied zwischen Eintritt und Austritt? Das sollte ja wohl beides gleich viel kosten. Schließlich muss sich jedes Mal jemand damit beschäftigen....

Schubbe
28.11.2012, 09:42
Danke für den Link, ich sehe es mir gerade an und ich könnte nur brechen.

Erstaunlich finde ich, wie in dem Bericht die systematische Infiltration des Bildungssektors und die damit verbundene Indoktrination der Jugend dargestellt wird. Mit staatlicher Förderung - Erschreckend.

Ich hoffe, dass in dem Beitrag Extremfälle dargestellt worden sind. Wobei ich doch wollte, dass es mehr Fälle wie Königswinter gäbe.

angelusmuc
28.11.2012, 10:10
Erstaunlich finde ich, wie in dem Bericht die systematische Infiltration des Bildungssektors und die damit verbundene Indoktrination der Jugend dargestellt wird. Mit staatlicher Förderung - Erschreckend

was für ein Müll :-kotz:-wand

Relaxometrie
28.11.2012, 11:31
Die Höhe der Zuschüsse ist annähernd gleich, da die Kirchen ja wie im Beitrag geschildert (fast) keine eigenen Gelder in die Häuser reinstecken.
Irgendwie war mir schon klar, daß das Argument "für die Stadt ist ein kirchlicher Kindergarten billiger" eine Milchmädchenrechnung ist, denn insgesamt, also über alle Einzahler (Staat, Land, Stadt) gesehen, ist es wohl wieder ausgeglichen.
Was vor ein paar Tagen bei uns in der Lokalpresse stand, wurde auch in dem Film gesagt: die Kirchen tragen bei Kindergärten bis zu 12% der Kosten selbst. Wobei es auch Ausreißer gibt, wie z.B. den Fall im Film, wo die Kirche gar nichts zahlt.


Was ich interessant fand: der Vertrag mit der katholischen Kirche wird gekündigt und wen holt man ins Boot? - Die Evangelen... :-wand
Finde ich auch suboptimal, und mir ist auch erstmal die Spucke weggeblieben. Aber ich sehe es unter dem Gesichtspunkt, daß Kleinvieh auch Mist macht. Immerhin haben die Eltern erreicht, daß die Kindergärtnerin wieder eingestellt worden ist, und daß die katholischen Moralvorstellungen zumindest vor einem Kindergarten halt machen.


Und was ist bitte der Unterschied zwischen Eintritt und Austritt? Das sollte ja wohl beides gleich viel kosten. Schließlich muss sich jedes Mal jemand damit beschäftigen....
Den Wiedereintritt vollzieht man bei der Gemeinde/beim Pfarrer, und der kann sich ja von mir aus mit solchen Dingen befassen. Aber daß das Standesamt/Amtsgericht die Aufgabe des Kirchenaustritts aufgehalst bekommt, finde ich falsch.


Erstaunlich finde ich, wie in dem Bericht die systematische Infiltration des Bildungssektors und die damit verbundene Indoktrination der Jugend dargestellt wird. Mit staatlicher Förderung - Erschreckend.
Grundsätzlich gebe ich Dir Recht, wobei das Wort Indoktrination schon hart ist. Aber als man mit der Kindergartengruppe die 10 Gebote besprach und ein Kind sagte "Du sollst keinen anderen Gott haben neben mir", war ich auch ein wenig erschrocken.


was für ein Müll :-kotz:-wand
Bist Du gläubiger Christ? Wirkt fast so. Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn jemand glaubt. Aber ich finde es immer wieder schade, daß da oft keine sachlichen Argumente kommen (können und müssen ja auch nicht kommen.......ist ja "Glaube"), sondern Beleidigungen und Angriffe.

Schubbe
28.11.2012, 11:42
Unglaublich wie unterschiedliche Menschen unterschiedliche Botschaften aus ein und der selben Quelle herauslesen, oder? Für mich erschien es so als wollten die Berichterstatter genau das - neben den Missständen im Arbeitsrecht - vermitteln. Viel Freiraum zur Interpretation, so ist manche Literatur auch geschrieben und wird auch deshalb so geschätzt. Und eine gesunde Gesellschaft lebt doch von solchen Dialogen. Sicherlich aber nicht von "lolshitfuck bullshit, alda!". Soetwas disqualifiziert jemanden in meinen Augen nur als Gesprächspartner. Wenn meine Ansicht so eklatant falsch ist, dann führe mir vor warum, aber benimm dich nicht wie ein Grundschüler, danke.

Aber jetzt mal zum Thema:

Wenn Kinder in der Grundschule oder im Kindergarten gefragt werden, was denn ihre Lieblingsgebote seien, oder überhaupt wenn die Religion im Bildungssektor eine fundamentale Rolle spielt, dann sehe ich das als Indoktrination an - es geht einfach viel zu weit.

Ich muss zugeben, dass ich eine sehr schlechte Beziehung zu Religionen habe. Mein Weltbild ist da sicherlich geschädigt und mit Vorurteilen behaftet, aber in meinen Augen hat sowas nichts in der Schule zu suchen. Ich halte daher auch nichts von "religiösen Schulformen". Insbesondere dann nicht, wenn der Staat lieber eine Schule schließen möchte und dann duldet, dass dort eine religiosgetragende Schule geführt wird. So viel Geld sollte im Bildungsstaat Deutschland noch vorhanden sein. Aber das Thema Bildung und Geld ist ja sowieso eine vollkommend andere Geschichte ;)

Andererseits fand ich die Zahlen erstaunlich, die aufzeigen sollten wie viele weitere Religions"getragende" Institutionen seit 1950 dazugekommen sind und wie sich der Anteil Arbeitnehmer/Pastoren verschoben hat. Und das vor dem Hintergrund, dass diese Institutionen (wie im Beitrag zumindest dargestellt) kaum Eigenkapital dafür aufwenden müssen, lässt einen irgendwie stutzig werden. Hat da jemand weitere Quellen zu?

Die Kirche ist auch nur ein Wirtschaftsunternehmen, da kann man mir erzählen was man will. Insbesondere auch wie wenig diskussionsbereit die Kirche in diesem Thema gewesen sein soll fand ich doch sehr verstörend und obendrein als weitere Bestätigung: Es geht schon lange nicht mehr um den Glauben.

milz
28.11.2012, 11:52
Ich finde das Wort Indoktrination passt schon. Ich selbst hatte große Schwierigkeiten mich von dieser kindlichen Gehirnwäsche zu lösen.

Mit meinem Sohn diskutiere ich öfters darüber, habe ihm aber zu verstehen gegeben, dass er den Unglauben für sich behalten soll, damit er z.B. im christlichen Kindergarten, wo er mangels Alternativen hingeht (KiGa-Platz gibt es bei uns teilweise erst ab 5 Jahren, trotz 10 (?) Jahre nach Pisa, ein zweites Unding!), nicht aneckt. ;-)