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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungen und Tips im Studium von Ex-Wartern



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fandogh
12.02.2015, 08:53
ja da hast du vollkommen recht, bin gespannt...
blöd halt allgemein, dass man trotz der 14Wartesemestern, in der nächsten Runde rausgelost werden kann...soweit ich es verstanden hab... hatte eigentlich ein Ex-Wartler damit Erfahrung machen müssen?
oder gilt das mit rausgelost werden NUR bei d. Wunschuni...sodass man sonst woanders fix einen Platz erhält...

MsLifeunderRock
12.02.2015, 08:55
Bei mir hat es in Münster letztes WS mit 14 WS, SK3 und 2,8 nicht geklappt. Jetzt dann endlich mit 15 WS und SK2... Münster ist da, aber auch nicht so ohne. Ich weiß nicht wie das in Hamburg wäre. Mir wurde von HSS jedenfalls erklärt, dass man schon schauen soll, dass man ein Sozialkriterium hat, da man ansonsten auch schon mal 20WS haben könnte.
wahrscheinlich bist du doch irgendwo angestellt und hast damit SK3. Und wenn du in Hamburg gemeldet bist, zählt das SK eh nur für Hamburg.

Absolute Arrhythmie
12.02.2015, 09:02
@fandogh:

http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=87705

Kleine Lektüre für dich ;-)

-nookie-
12.02.2015, 09:06
Selbst mit SK 3 wird es in Hannover knapp, für Hamburg sollte es aber reichen.

Hamburg SK 4 DN 2,9

Hannover MedH SK 3 DN 3,2

So lange du das Häkchen setzt, dass du bei allen Unis eingeschrieben werden kannst, wenn es bei der Wunschuni nicht klappt, wirst du auf jeden Fall nen Platz bekommen.

fandogh
12.02.2015, 09:34
Erst einmal vielen lieben Dank an A.A. :) hab grad alles brav durchgelesen. Hilfreicher Beitrag*thumbs-up*

@MsLifeunderRock: danke , für deine Antwort, freue mich, dass es bei dir letztendlich doch noch geklappt hat.

@nookie: das hab ich auch schon gedacht, dass es sehr knapp wird. Eigentlich unrealistisch , da ich höchstens sk4 geltend machen könnte...

Hab Gott sei dank keine Behinderung (sk1 fällt weg) , weder Kind noch Standesamtliche Eheschließung (sk2 fällt weg) keinen unbefristeten Job in Dtl, aber im Ausland ;) (sk3 fällt weg) , bleibt nur mehr sk4 , bei den Eltern in Hamburg einziehen und diesen sk geltend machen... Nützt wenig wenn mein DN bei 3,1 liegt und HH letztes Jahr den NC bei 2,9 hatte..

Ich würde egal wo dann studieren wollen und Freund und Familie würden mich finanziell/ psychisch :D unterstützen

MsLifeunderRock
12.02.2015, 09:45
Bei mir wurde SK3 zum WS auch mit befristetem Vertrag angenommen. Mir wurde da von HSS auch gesagt, dass es unabhängig davon ist, wo du arbeitest. Die gucken nur nach der Uni, die dem Wohnort am nächsten ist. im Zweifel würde ich mal bei HSS anrufen. Vllt hast du Glück und bekommst jemand nettes ans Telefon, der geduldig alles erklärt.

//stefan
12.02.2015, 09:56
ich hab sk3 bekommen da mir mein wachleiter nen wisch ausgestellt hat der besagt, dass ich teil des katastrophenschutzes bin da ich regelmößig in der notfallrettung gearbeitet hab (und auch immer noch arbeite).

das könnte ich übrigens einigen empfehlen die eh lange warten müssen: wenn ihr interesse an sanitätsdiensten oder krankentranpsort/rettung habt dann informiert euch über die strukturen, macht nen lehrgang (bei mir wars der sani, kann man in 4 monaten hinbekommen) und beteiligt euch ehrenamtlich. nette awechslung, man lernt neue leute kennen und lernt auch was dazu. und der sk3-wisch war das bonbon... :-) (hab das aber erst durch nen kollegen erfahren der vor mir studieren gegangen ist, ich wusste das vorher nicht).

Kiddo
22.02.2015, 18:01
Hallo,

das erste Semester ist seit Ende der Woche vorbei. Es verging wie im Flug.

Ich erinnere mich noch sehr gut an den ersten Unitag. Ich hatte den Eindruck, mich an ein Gymnasium verirrt zu haben. So viele der neuen Kommilitoninnen und Kommilitonen sind um einiges jünger. Ich habe mich richtig alt gefühlt. Direkt am ersten Tag sagte einer der Professoren zu uns, "Sie gehören jetzt zur Elite". Erschreckenderweise musste ich mit der Zeit feststellen, dass sich einige aus dem Semester dementsprechend auch verhalten.

Die erste Woche war insgesamt noch sehr ruhig. Richtig los ging es ab Woche zwei. Da standen dann Praktika in Physik, Chemie und ein Seminar in Biologie auf dem Plan. In Physik und Biologie habe ich gefühlt nichts verstanden gehabt. In Biologie hat sich das mit der Zeit gelegt, in Physik ist das bis zum Ende des Semesters so geblieben. Anfangs hat mich das total in Panik versetzt. Dann habe ich für mich erkannt, dass es mir reicht, die Klausur zu bestehen und ich nicht den Anspruch haben sollte, alles verstehen zu wollen. Ab dem Tag ging es.

Ende November kamen zu den genannten Praktika und dem Seminar noch ein Anatomieseminar hinzu. Thema der Anatomieseminare: Extremitäten. Ich hatte mich auf die Seminare gut vorbereitet und fühlte mich vor dem ersten richtig elendig, weil ich glaubte, zu wenig getan zu haben. Im ersten Seminar musste ich dann feststellen, dass sich außer mir so gut wie keiner darauf vorbereitet hatte und ich mit am meisten wusste. Ich unterhielt mich mit einer Bekannten, die an der gleichen Uni im klinischen Abschnitt studiert. Sie sagte, dass es ihr damals ähnlich ging und sie den Eindruck hat, dass viele sich anfangs erstmal das neue anschauen und dann vor den Klausuren und Testaten anfangen zu lernen.

Dann waren auch schon die Semesterferien. Direkt im Anschluss an die Ferien begann der Präparationskurs. Ich konnte die Begeisterung gefühlt aller aus dem Semester nicht teilen. Ich mochte den Geruch des Formalins nicht sonderlich und auch das präparieren machte mir keinen wirklichen Spaß. Anfang Februar schloss der Kurs mit einem mündlichen Testat ab. Ich hatte Glück, einen echt netten Prüfer erwischt zu haben.

Die folgenden zwei Wochen sollten die stressigsten werden. Eine Klausur jagte die andere. Ich habe es am Ende nicht mehr geschafft, mich ordentlich auf Biologie vorzubereiten, sodass ich am Ende der Ferien ein Viertel der Biologieklausur wiederholen muss. Jetzt sind die Ferien nicht ganz so entspannt, wobei ich von Glück sprechen kann, dass ich die anderen drei Viertel überhaupt bestanden habe. Da hatte ich echt Glück beim Raten.

Ich habe parallel zum laufenden Semester gearbeitet. Knapp 43 Stunden im Monat. Es ist anstrengend, aber es geht. In den Ferien werden es vermutlich ein paar Stunden mehr im Monat, damit ich mir die als Überstunden für das kommende Semester ansammeln kann.

Dafür, dass ich seit sieben Jahren aus der Schule bin und während der Ausbildungszeit nicht wirklich viel lernen musste, bin ich echt erstaunt, wie gut man doch wieder ins Lernen reinkommen kann. Hätte ich vor dem Semester eine Prognose abgeben müssen, wie das erste Semester ausgehen würde, so hätte ich vermutlich angegeben, dass ich bei mehr als nur einer Viertelklausur nachschreiben muss.

Wenn ihr noch Fragen habt, fragt einfach. Ich bemühe mich, diese zu beantworten.

Lieben Gruß.
Kiddo

ehemaliger User_25062015
22.02.2015, 18:06
"Sie gehören jetzt zur Elite"

Elite wovon genau? :-oopss
Aber schön, dass du gut ins Studium reingekommen bist.

Kiddo
22.02.2015, 18:23
Ich danke dir.

Näher ausgeführt hat er das leider nicht. Oder sollte ich sagen zum Glück? Ich fand diesen Kommentar ziemlich daneben. Wir sind nur weil wir Medizin studieren doch nichts besonderes. Aber genauso wirkte diese Aussage auf mich.

crazykid33
22.02.2015, 20:12
Fand den Bericht jetzt durchaus motivierend :-)
Gerne mehr davon ;-)

Arrhytmicin
22.02.2015, 20:20
Was bedeutet denn, eine viertel klausur nachschreiben? Und wie hast du es denn geschafft 43 Std./Monat zu arbeiten?? Das ist ja mehr als eine vollzeit Stelle! Oder hast du dich da verschrieben? :-))
Vielen Dank jedenfalls für den ausführlichen Bericht, sehr interessant zu lesen! :)

nie
22.02.2015, 20:43
Und wie hast du es denn geschafft 43 Std./Monat zu arbeiten?? Das ist ja mehr als eine vollzeit Stelle! Oder hast du dich da verschrieben? :-))

Vollzeitstelle wäre ja eher 40 h /WOCHE. 43 h/Monat sind so 10 h pro Woche. Das wäre ja durchaus machbar, wenn auch sicher stressig.

Das mit der Viertelklausur interessiert mich jetzt allerdings auch ;-)

Erdbeermond
22.02.2015, 20:44
43 Stunden im Monat sind bestimmt keine Vollzeitstelle. Und man kann, sofern man nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, auch gut nebenbei arbeiten. Zumindest bei trifft das zu. Ich habe seit dem ersten Semester 70-140h im Monat gearbeitet und ich habe jede Klausur auf Anhieb bestanden. Jetzt steht in Kürze das Physikum an, da hab ich die Arbeit runter geschraubt.

Also wer vorhat, nebenbei zu arbeiten - es geht.W

][truba][
22.02.2015, 20:46
Stimmt

Kiddo
22.02.2015, 22:00
Viertelklausur geht in Marburg nur bei den Biologen. Die Professoren haben die Biologievorlesungen unter sich aufgeteilt in Zytologie, allgemeine Genetik, Humangenetik und Mikrobiologie. Jeder Prof stellt sechs Fragen in der Klausur und von den sechs gestellten Fragen pro Themenbereich muss man drei richtig beantworten. Hat man mehr als zwei Bereiche bestanden, muss man nur die Bereiche bzw den Bereich nachschreiben, die/den man nicht bestanden hat. Ich in diesem Fall also Mikrobiologie. Ich finde diese Regelung gut, denn so hat man nicht den ganzen Stress nochmal, sich auf alles vorbereiten zu müssen, sondern kann sich gezielt auf das Teilgebiet vorbereiten, dass man nochmal schreiben muss.

Ich arbeite im Schnitt sechs Tage im Monat je acht Stunden. Wenn personeller Engpass ist und es von der Uni her passt auch mal mehr. Ich habe immer ganz gerne ein paar Überstunden auf meinem Stundenkonto, denn dann kann ich mir in den stressigen Phasen auch mal überstundenfrei nehmen. Mein Chef ist da sehr nett und durchaus darauf bedacht, den Dienstplan so zu schreiben, dass es nicht mit den Pflichtterminen an der Uni kollidiert. Wenn ich also aushelfen kann, wenn sie an der Arbeit Engpass haben, versuche ich das auch möglich machen, denn im Prinzip profitieren ja beide Seiten davon.

Arrhytmicin
23.02.2015, 05:07
Vollzeitstelle wäre ja eher 40 h /WOCHE.

Achso, ups, verlesen! :-oopss

Absolute Arrhythmie
26.02.2015, 12:20
So, nach dem dritten Semester kann ich ja auch noch mal meinen Senf zu dem eigentlichen Thema beitragen.

ochmal für alle neueren Leser zur Erinnerung: ich hab 2006 Abi gemacht (Note 2,4), dann eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin gemacht, vier Jahre in dem Job gearbeitet und dann im WiSe 2013/14 nach 14 Semestern Wartezeit den lang ersehnten Studienplatz bekommen.
Mittlerweile steh ich kurz vor dem vierten Semester und das gefürchtete Physikum lässt auch nicht mehr allzu lange auf sich warten...
Aber blicken wir doch nochmal zurück in den Oktober 2014, den Beginn des dritten Semesters, welches hier in Bonn das "Präp-Semester" ist.
Innerhalb von vier Monaten gilt es, den gesamten menschlichen Körper zu begreufen, alles mögliche auswendig zu lernen, ständig im Präpsaal zu frieren und 80% des Tages am Schreibtisch zu verbringen.
Extra für uns haben sich unsere Anatomen auch noch schnell ausgedacht, dass sie doch mal eben die Testatordnung über den Haufen werfen könnten, so dass wir auch nicht mehr so ganz auf die Berichte unserer Vorgänger vertrauen konnten.

Statt den bisher üblichen fünf Testaten im Präpkurs, von denen man früher auch bis zu zwei "mit Mängeln" bestehen durfte, gab es plötzlich "nur noch" vier Testate, dafür musste man alle regelhaft bestehen, um den Präpschein in Händen halten zu dürfen.

Aber gut, der Stoff bleibt ja irgendwie immer gleich, also ging es gleich zu Beginn ran an die dicken Bücher, das sogenannte "Eingangstestat" konnte ich mir sparen, da ich im ersten Semester freiwillig eine äquivalente Klausur mitgeschrieben und bestanden hatte. Mitte November sollte schließlich das Bewegungsapparat-Testat ins Haus stehen. Und ich muss ehrlich zugeben, dass dieses endlose Auswenig-Lernen von Muskel-Ursprüngen und -Ansätzen mich echt fix und fertig gemacht hat :-))
So fing das Semester für mich ziemlich räudig an, ich hatte nen komischen Tisch-Dozenten, nen noch komischeren Präp-Tisch, das Auswendig-Lernen lag mir irgendwie gar nicht, das Wetter war mies, ich zwölf Stunden am Tag außer Haus und das Präppen selber wollte mir auch keinen Spaß machen...
Aber da muss man ja irgendwie durch, und irgendwie ging die Zeit rum, das erste Testat kam, traumatisierte mich ein bisschen, ging aber auch und wurde sogar bestanden.
Diese Situation mit hundert zitternden, weinenden, jubelnden Leuten im Waschsaal auf seine Prüfung zu warten, nicht wissend was einen erwartet... das war echt sehr gewöhnungsbedürftig. Dann diese Unsicherheit, dass man trotz viel Lernens auch wegen einer Kleinigkeit durchfallen könnte, das hat mir den Rest gegeben :-((

Aber dann kam der Situs, das Testat sollte noch vor Weihnachten sein, und plötzlich fing die Anatomie sogar an Spaß zu machen. Endlich mal was anderes als Muskeln pauken, dazu viel Histo-Wiederholung (das Fach, das mir bisher immer noch am besten gefallen hat), also genau mein Ding. Auch beim Präparieren war nun eher Fingersspitzengefühl gefragt.
Als die Prüfer im Situs-Testat verkündet wurden hatte mein Tisch gleichzeitig Glück und Unglück. Unglück, weil wir einen als sehr schlimm und schwer verrufenen Prüfer bekommen hatten. Glück, weil man bei uns einen Prüfer immer nur einmal bekommt, und uns so dieser Neuroana-Spezialist im Kopf-Testat erspart bleiben würde...
Die Prüfung war dann super fair und super nett, ich werde also auch nicht mehr uneingeschränkt auf Gerüchte hören ;-)
Über Weihnachten gabs dann den dringend benötigten Urlaub, der leider ganz und gar nicht so lief wie gewünscht. Einen Tag vor Weihnachten brach sich mein Papa beim gemeinsamen Skifahren die Schulter und wir mussten nach seiner OP früher als geplant heim fahren, die Stimmung war natürlich eh ruiniert... ^^
Anfang Januar fiel ich dann selber auf dem Weg zur Uni eine Treppe runter und zog mir einen Bänderriss zu... Gips, Krücken, Schmerzen, ganz toll beim Lernen :-))

Trotzdem hat mir Kopf dann doch noch richtig Spaß gemacht. Strukturierter Stoff, interessantes Zeugs auf wenig Raum, beim Präppen absolute Präzision - das war wirklich mein Ding. Am Ende noch mega Glück mit dem Prüfer und schwupps, hatte ich Anfang Februar meinen Makro-Ana-Schein in der Tasche :love:


Zwischendurch gabs auch noch ne Biochemie-Klausur, aber die ist neben dem Anatomie-Kurs quasi untergegangen :-))

Also alles in allem: knallhartes Semester das oft ganz und gar keinen Spaß gemacht hat, ABER(!) es hat sich wirklich gelohnt! Die Freude darüber, das geschafft zu haben und endlich den heiß begehrten Schein zu haben war wirklich alle Mühen wert!
Jetzt stehen nur noch drei Klausuren vor dem großen P an, und dann lasse ich die Vorklinik hoffentlich im Herbst hinter mir... Trotz der langen Wartezeit bin ich bisher sehr gut mit dem Studium zurecht gekommen, bisher habe ich keine einzige Prüfung nicht auf Anhieb bestanden.
Ich kann also weiterhin nur allen Mut zusprechen: auch als Chemie- und Physik-Nulpe kann man das Studium souverän schaffen. Klar, man muss viel Arbeit reinstecken, aber es macht auch oft Spaß und es lohnt sich! :-)

MsLifeunderRock
26.02.2015, 13:16
Hört sich gut an, dass du es trotz wenig Spaß/Motivation noch für dich umdrehen konntest und bestanden hast.
Das mit Chemie und Physik beruhigt mich doch. Chemie macht mir nämlich schon ziemlich Angst.

Absolute Arrhythmie
26.02.2015, 13:23
Macht halt nicht immer nur Spaß, so ein Studium. Ab und an ist es auch mal ziemlich frustrierend... Aber man schafft es dann eben doch (hoffentlich :-D ).
Mach dir keinen Kopp um die Nebenfächer. Ich hab da einfach von Anfang an Praktika, Seminare etc gut vorbereitet und auf die Tipps älterer Semester gehört, was Altklausuren und so angeht.