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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungen und Tips im Studium von Ex-Wartern



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Nurbanu
23.11.2013, 17:49
Wie viele Prüfungen hattet ihr bisher?
Meine Erfahrung ist: Wenn man muss und auf Kohlen sitzt, prügelt man es sich rein. Und kotzt es nach der Prüfung aus. Aber es geht, leicht ist es aber wahrlich nicht.

davo
23.11.2013, 17:53
Eine Klausur (Zellbiologie). Da hat es schon 20% erwischt. In drei Wochen ist das erste Anatomie-Testat, da ist der Stoff natürlich deutlich umfangreicher.

Nurbanu
23.11.2013, 18:13
Ich merke, dass es von Vorteil ist mit Anatomie anzufangen und gleich ins kalte Wasser geschmissen zu werden und eine Leistung von 0 auf 100 erbringen zu müssen. Was wird denn bei euch in Anatomie als erstes geprüft?

davo
23.11.2013, 18:15
Allgemeine Anatomie (hauptsächlich Histo) und Embryologie. Wir haben insgesamt fünf Anatomie-Testate über drei Semester verteilt.

Anaegja
25.11.2013, 16:13
Die Stadt ist also sicher nicht die schönste, aber als Studienort ist sie empfehlenswert. Die Wohnungssituation ist am Semesteranfang immer etwas schwierig, aber irgendwie findet dann doch jeder etwas.

Dieser Eindruck wird auch wahrscheinlich bestehen bleiben.
Mit Gießen verbindet mich eine tiefe Hassliebe. :-))
Viele meiner Freunde wohnen noch dort, daher wird es mich früher oder später sicherlich das eine oder andere Mal wieder dorthin verschlagen.
Wünsche dir weiterhin eine gute Zeit und viel Erfolg im Studium!
PS.: Wenn man mal aus Gießen rausfährt, stellt man fest, dass die Umgebung durchaus viel zu bieten hat. :)

charmingbaer
27.11.2013, 12:10
So, bei mir sind nun auch bereits 6 Wochen oder so rum, daher möchte ich euch auch erzählen, wie es mir so ergeht nach 7 Jahren Wartezeit ;-).

Das Wichtigste zuerst: Ich bin immer noch unfassbar glücklich über meinen Platz und das Studium!
Bisher hatten wir Osteologie, das ist aus der Anatomie ausgegliedert und muss bestanden werden, dmait man zum Präpkurs zugelassen wird. In Osteo macht man halt alle Knochen, Bänder und Gelenke und nach ca 4 Wochen war dann die Klausur. Ich habe bemerkt dass es wichtig ist, sich zu erkundigen, wie die Klausur sonst so aufgebaut war, denn so wusste ich, dass zum größten Teil Altfragen dran kommen, die ich dann auch immer mal zwischendurch gelernt habe. Meine effektive Lernzeit war also nicht besonders lang, habe ein bisschen das Skript gelesen und halt immer man wieder Altfragen gekreuzt, so dass ich ziemlich entspannt auf 93% in der Klausur gekommen bin :-). Dazu muss ich sagen, dass die Durchfallquote dort auch sehr gering war, nach der Nachklausur waren es nur noch 3 Leute (von über 200), die es nicht geschafft hatten.
Dann hat also der Präpkurs angefangen, der zugegebenermaßen für mich zuerst eine riesige Belastung war. Es hat sich für mich einfach falsch angefühlt, an dem Menschen rumzuschnippseln und besonders schon war es auch nicht, das Fettgewebe freizupräparieren. Nach dem 3. Mal hab ich mich nun aber schon ein bisschen dran gewöhnt und die Nerven freizulegen war dann auch interessanter. Wichtig ist dabei, immer den Menschen im Blick zu haben und nicht zu vergessen, dass man ihm sehr dankbar sein kann, dass er sich dafür zur Verfügung stellt. Der Präpkurs ist lerntechnisch schon was anderes also die Osteoklausur vorher, man muss schon vorbereitet da erscheinen, damit man weiß, was man überhaupt da macht. Ab und zu kann man auch mal vom Hiwi oder Tischprof was gefragt werden und angeblich (noch nicht erlebt) kann man auch schon mal für den Tag ausgecshlossen werden, wenn man gar nichts weiß. Ich denke aber, dass es auch etwas mit Respekt vor dem Toten zu tun hat, dass man ihn nicht einfach sinnlos auseinander nimmt, wenn man gar nicht weiß, was man da erwartet.
In jeder Präpstunde muss jemand ein Referat halten und im Dezember ist das erste mündliche Testat (Rumpf).
Ansonsten hat Histo bei uns angefangen, das mag ich bisher voll. Im Prinzip besteht der Kurs halt daraus ind Mikrospkop zu gucken und die Sachen zu zeichnen. Die Zeichnungen muss man aber erst am Ende des Sommeresemesters, wenn der Kurs abgschlossen ist, mal vorzeigen.
Bio, Chemie und Physik laufen auch noch so nebenher, die Vorlesungen besuche ich nicht mehr, entweder, weil sie einfach didaktisch echt langweilig sind oder mir einfach überhuapt nichts bringen, weil ich nichts verstehe (Physik). Physik schreiben wir Freitag, zum Glück gabs eine tolle Übung und der Übungsleiter stellt auch die Klausur, daher bin ich zuversichtlich :-).
Nächste Woche fangen dann auch die Bio- und Physikpraktika an, das Chemiepraktikum ist für 2 Wochen in den Semesterferien, die Klausur dann auch erst Anfang April, dh, dass man in den Semesterferien schon relativ viel beschäftigt sein wird.
Ach so, Termi gibts auch noch, das ist aber ein Onlinekurs. Bisher hab cih noch nicht damit begonnen, die Klausur ist aber auch erst Anfang Februar.
Wir mussten für die Berufsfelderkundung und integriertes Seminar Allgemeinmedizin einen Tag in einer Hausarztpraxis und einen Tag in irgendeinem Fachgebiet verbringen. Beides fand ich richtig toll, die Ärzte haben sich echt Mühe gegeben uns alles zu zeigen und alle Fragen zu beantworten. War da echt positiv überrascht.

Zusammenfassend kann ich sagen (und nehme ich mir auch für die kommende Zeit weiter vor): Entspannt bleiben und den Enthusiasmus behalten! Viele meiner Kommilitonen drehen schon total durch, haben tierische Angst vor den Prüfungen und lassen sich jetzt schon kaum Freizeit. Das führt dazu, dass sie immer total angespannt sind und auch kaum noch Spaß am Studium empfinden. Das möchte ich für mich eigentlich vermeiden. Ich habe nicht 7 Jahre gewartet um dann direkt die Freude zu verlieren!
Für die, die auf die Arbeit angewiesen sind: Ich mache bisher eine halbe Stelle, also 10 Tage, in der Pflege und bisher habe ich nciht das Gefühl, dass das zu viel ist.

LG :-)

ehemaliger User_29072015
11.12.2013, 23:00
Super Charming!! Freut mich zu hören, dass du noch motiviert bist. Ist bei mir nun im 3. auch noch immer so - also meistens zumindest :-p

Wir haben jetzt im Semester schon wieder die Hälfte um, krass wie schnell die Zeit vergeht :-)

*milkakuh*
27.12.2013, 13:45
So langsam ist es an der Zeit, dass ich hier auch mal einen Erfahrungsbericht schreibe. Bei mir ist die Situation (wie die meisten sicherlich wissen) ja etwas anders als bei dem typischen "Ex-Warter". Ich habe "nur" 3 Jahre gewartet und in der Zeit meine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin gemacht und direkt danach begonnen im osteuropäischen Ausland auf englisch zu studieren. Mittlerweile habe ich das erste Semester fast geschafft aber jetzt mal von Anfang an...

Abitur habe ich in 2010 mit einer DN von 2,0 gemacht. Damals war mir schon ziemlich klar, dass ich keinen Studienplatz bekomme (auch wenn am Anfang immer noch ein Funken Hoffnung da ist...) und habe mich deshalb schon frühzeitg um einen Ausbildungsplatz bemüht. Die Ausbildung ging dann bis einschließlich August diesen Jahres. Im großen und ganzen hat mir die Ausbildung sehr viel Spaß gemacht und ich habe schon eine Menge Einblicke in den Klinikalltag bekommen! Ich weiß nicht, ob ich das Studium so durchziehen würde, wenn ich nicht wüsste wofür ich es mache. Studieren im Ausland ist nicht immer einfach aber dazu gleich mehr. Im September habe ich dann bereits in Riga angefangen zu studieren - geflogen bin ich 5 Tage nach meiner letzten Prüfung. In Riga musste ich dann innerhalb von einer Woche eine Wohnung finden, das hat aber zum Glück alles geklappt und ich konnte noch ein paar sonnige Tage am Strand genießen! :-dance Eine Erstiwoche wie man sie aus Deutschland kennt gab es bei uns leider nicht, sodass es in der ersten Woche direkt richtig los ging. An die erste Biovorlesung kann ich mich noch ganz genau erinnern: Ich hatte richtig Schwierigkeiten überhaupt irgendwas zu verstehen. Erstens war der lettische Akzent ziemlich heftig und zweitens ist mein Englisch leider nur durchschnittlich. Nach der Vorlesung war ich sowas von platt und habe gedacht: "*milkakuh*, ich glaube das ist eine Nummer zu groß für dich....". Die Woche ging so weiter. In Physik habe ich das ganze Fachvokabular nicht gekannt (velocity? acceleration? :-blush) :-blush und in Chemie habe ich mich gefragt, wer auf die Idee gekommen ist Natrium "Sodium" und Kalium "Potassium" zu nennen :-)). Und dann kam ja noch Lettisch: Wer hat sich denn bitteschön 6 Fälle ausgedacht und bestimmt, dass man jedes Nomen (sogar Namen) und jedes Verb deklinieren/konjugieren muss? Nach der ersten Woche wurde es aber langsam besser und ich habe mich an den englischsprachigen Unterricht gewöhnt. Trotzdem hatte ich Zweifel, ob ich überhaupt eine Prüfung bestehen werde...:-blush Während dem Semester hatten wir schon viele Tests und/oder Colloquien (ähnlich wie ein Testat in Deutschland). Hier habe ich die meisten Prüfungen auf Anhieb bestanden. Hat mal was nicht sofort geklappt habe ich mich auf den Hosenboden gesetzt und die Prüfung schnell nachgeholt. Der Fleiß hat sich auch ausgezahlt, jetzt am Ende der Vorlesungszeit habe ich alle Tests/Colloquien/Protokolle bestanden und muss mich im Januar "nur" noch auf die Klausuren konzentrieren. :-stud Zwischendrin gab es immer wieder Phasen, in denen ich ziemliches "Heimweh" hatte - Riga ist halt nicht um die Ecke und ich war während dem Semeser nicht Zuhause. Zum Glück habe ich tolle Freunde, die mich in Riga besucht haben und auch nette Kommilitonen! Auch meine Freunde in Deutschland waren über whatsapp, facebook und skype immer für mich da und auch meine Familie steht voll hinter mir. Rückhalt ist echt wichtig! ;-)

Ich bereue es nicht mein Studium im Ausland begonnen habe und bin jeden Tag dankbar für meinen Studienplatz. Leider ist es finanziell nicht wirklich einfach aber ich glaube, dass es dümmere Investitionen gibt, als die in die eigene Bildung. :-stud

Ich kann nur sagen: Viele Wege führen nach Rom. Wenn man wirklich Medizin studieren will sollte man sein Ziel nicht aus den Augen verlieren und dafür kämpfen! :-) Auch die Ausbildung bereue ich kein bisschen. "Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen!" Ein Zitat, welches meine "Wartezeit" ganz gut beschreibt. :love:

lucierut
23.01.2014, 17:02
was hast du in den 7 jahren WS gemacht?? :)

lucierut
23.01.2014, 17:08
Wie schnell hast du eine zusage bekommen und wann hast du dich beworben für riga? Kann man da auch einen scholarship erhalten oder in raten zahlen? Was ist mit auslands bafög? :)

PrinzessinAmygdala
23.01.2014, 22:33
Möchte meinen Enthusiasmus nach 7 Jahren auch behalten. Manchmal ist man echt kurz davor alles aufzugeben, wenn man einen schlechten Tag hat, aber dann denke ich wieder, dass das ziemlich dumm ist so kurz vorm Ziel.

Das erinnert mich dann immer an den Witz vom Gefangenen, der aus dem Gefängnis flieht, über 10 Mauern klettern muss und nach der neunten sagt: " Puh ich kann nicht mehr. Ich glaub ich geh wieder zurück." :D :D

schmuggelmaeuschen
04.02.2014, 17:43
so 3. Semester heute erfolgreich beendet, also eine der Wenigen :-D Wartezeitler ROCKEN!!!!

][truba][
04.02.2014, 17:49
Sowieso! ;)

charmingbaer
05.02.2014, 20:12
Wartezeitler ROCKEN!!!!

Absolut! Habe jede Prüfung des ersten Semesters (was angeblich das schlimmste der Vorklinik sein soll) im ersten Anlauf bestanden, manchmal weiß ich nicht wirklich, wie ich das geschafft habe, aber es macht mich irgendwie echt stolz! Ok, am Freitag ist noch Physik, da fällt aber praktisch niemand durch, und in den Semesterferien Chemie.
Hach ja, ich fliege gerade ein bisschen über den Boden. Ich liebe das Studium wirklich.
Haltet durch, es lohnt sich wirklich!

ehemaliger User_29072015
06.02.2014, 08:07
Runde 3 erledigt. Es war echt bisher für mich das schlimmste Semester. Physio muss ich bei Zeiten nochmal machen, Histo mussten wir binnen 4 Tagen rocken, vorher war mir persönlich das mit Physio zusammen zu krass.

Aaaaber, ich kenne bisher keinen der gescheitert ist und hoffe das bleibt auch so. Mich bauen immer wieder die Hospitationen auf, wo ich mir denke "Genau dafür machst du das".

Also, wartet weiter, auch wenn es nervt :-(

stagediver
06.02.2014, 11:00
ich warte 7 jahre und fliege wahrscheinlich nach 5 wochen raus !!!!! *angst*

PS nur noch ca. 189 Tage bis zur wahrscheinlichen Zulassung :D

ehemaliger User_29072015
07.02.2014, 10:46
ich warte 7 jahre und fliege wahrscheinlich nach 5 wochen raus !!!!! *angst*

PS nur noch ca. 189 Tage bis zur wahrscheinlichen Zulassung :D

Nein, das wirst du nicht. Du schwimmst automatisch mit, glaub mir :-) Ich kenne echt bisher niemanden, der rausgeflogen ist und ganz ehrlich, daran darf man auch nicht denken.

Klar kommen einem ab und an schon die Gedanken "was, wenn ich das nicht schaffe, ...", aber die muss man auch schnell wieder verwerfen. Du wirst eine nette Gruppe finden, die dich immer wieder auffängt und motiviert, inkl. Freunden, Mann/Frau/Freundin/Freund, Familie, ...

Ich bin am Fr das erste Mal während der VK durch eine Klausur gerauscht und ja, es war echt scheiße. Man heult, verflucht die Welt, das Studium, das Fach, ... Aber weißt was, es ist kein Beinbruch, nur wer sich unterkriegen lässt hat verloren. Ich musste direkt am Samstag wieder für Histologie am Mittwoch lernen, saß in der Klausur mit der Einsicht "Ok, wird das nichts hängt mein Leben nicht davon ab" und ich hab bestanden. Es wird immer solche Situationen im Studium geben, wo man einfach an sich und der Welt zweifelt, aber es geht immer weiter.

In diesem hoffentlich vorletzten vorklinischen Semester hatten wir Histo II und danach Physio komplett bis zum erbrechen. Es war super anstrengend und ich hab oft die Bücher einfach nur noch in die Ecke werfen wollen. Als wir herausgefunden hatten, dass wir nur 4 Tage für Histo zu lernen hatte, ging den meisten von uns der A... auf Grundeis. Aber wir hatten ein super Tutorium von der Fachschaft, indem echt nur die Facts nochmal erläutert wurden, die bisher immer wichtig waren und so hat es tatsächlich funktioniert binnen 4 Tagen Histo II und Histo I (1/4 war Wiederholung vom 1. Semester) hinzubekommen.

Nun ist das 3. Semester um und es kommt einem vor, als wäre die Zeit verflogen. Ich würde es wieder tun, auch wenn ich 7 oder mehr Jahre warten müsste.

Also, ich wünsche euch eine nicht gestiegene Wartezeit :-) Viel Glück weiterhin!!

Absolute Arrhythmie
07.02.2014, 10:49
Man fliegt ja auch nicht einfach raus. Du hast genug versuche um alles irgendwann zu schaffen :-))

ehemaliger User_29072015
07.02.2014, 10:51
Man fliegt ja auch nicht einfach raus. Du hast genug versuche um alles irgendwann zu schaffen :-))

Ich schiebe schon manchmal Panik, dass 3 Versuche nicht genug sind ;-)

Absolute Arrhythmie
07.02.2014, 10:57
Ich schiebe schon manchmal Panik, dass 3 Versuche nicht genug sind ;-)
Mit Nachklausur sind es bei uns sechs pro Fach. Wenn das nicht reicht...?!
Es kommt auf jeden Fall niemand zu einem und sagt:"sie sind leider zu dumm, daher mussten wir sie exmatrikulieren!" :-))