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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungen und Tips im Studium von Ex-Wartern



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ehemaliger User_29072015
14.11.2012, 13:47
Hallo Leute,

endlich finde ich mal Zeit ein wenig über die ersten Wochen im Unileben zu berichten.

Als erstes muss ich sagen, dass es echt schlaucht.

Teilweise haben wir 11-12 Stunden Uni, teils aber auch wieder "nur" 5 Stunden. Im Grunde gleicht sich alles recht gut aus und wenn man an die Semesterferien denkt baut es auf.
Empfehlen würde ich den Leuten, die KPP machen müssen, das vorher zu machen, da man in den Ferien echt mal Ruhe braucht, also ich zumindest schon ;-)

Um am Ball zu bleiben habe ich es so gemacht, dass ich jeden Tag was für Terminologie lerne. Da die Klausur schon in 2,5 Wochen ist, habe ich vom ersten Tag an gelernt und hab so um die 33 Vokabeln am Tag zu absolvieren (einmal die Woche hab ich lernfrei eingeplant und bisher auch durchgezogen) ;-) Klar wird das mit dem Lernfrei direkt vor der Klausur nichts werden, aber ich lebe nicht nur für die Uni und das Studium. Bio wiederhole ich ca. 2 Stunden am Tag, wenn ich am Morgen oder Nachmittag frei hab. Ich denke so im Schnitt ohne Vorlesungen lerne ich 3 Stunden am Tag außerhalb der Klausuren bisher. Hab aber auch den Vorteil, dass im Grunde Bio ab nächster Woche rausfällt, da man es schon durchgeackert hat und dafür aber Chemie und Physik anfangen.

Wo wir auch beim Thema sind: Es gibt Leute, die leben nur für das Studium und haben scheinbar weder Hobbys noch Freunde. Ein toller Kommentar neulich war: "Wie, du warst beim Sport, also ich hab gelernt" - gut, wer meint ;-) Ich selber kann nicht mehr als ca. 6 Stunden am Tag lernen, das geht nicht. Mag Leute geben, die das können und auch den Anspruch an sich haben, alles mit 100% zu schaffen, ich will es mit 60% schaffen und einfach nur durch sein.
Andere fangen scheinbar an ihren Freund auszusperren "Nee, also mein Freund muss heut bei sich bleiben, hab echt keine Zeit dafür" - mmh, nun ja, scheinbar glückliche Beziehung ;-)

Ich hab mir gleich eine Gruppe gesucht, und zum Glück auch recht schnell gefunden, die zum einen auch schon "alt" sind (zwischen 27 und 34) und auch keine Strebertypen sind. Kann ich einfach nicht mit umgehen, muss man aber auch nicht, gibt genug Nichtstreber.
Und wo wir beim Alter sind, nein man ist mit Mitte/Ende 20 auf keinen Fall zu alt und auch wir haben Leute mit Kind dabei. Alles eine Frage des Timings, so wie scheinbar alles irgendwie. Ich gehe z.B. meinstens zu den Vorlesungen, da ich schon dort recht viel mitnehme, andere lassen es sausen, dass muss jeder selber testen, ich denke da gibt es kein Patentrezept.
Wo man das Alter auch merkt ist an der grundsätzlichen Einstellung. Neulich die Frage im Tutorium "SAgt mal, warum studiert ihr Medizin?" Antwort der 18-20jähringen: "Ich hab den Platz halt zugelost bekommen." Ähm, gut. Schade, dass den Platz nicht einer hat, der es wirklich wollte, weil er Arzt werden will und das schon seit langem sein innigster Wunsch ist.

Pendeln: OK, nicht gerade prickelnd, aber wer muss, der muss. Ich pendel auch und bin so zwischen 45 min. und 60 min. pro Strecke unterwegs. Nervt im Grunde echt in Freistunden, aber da versuche ich was nachzuarbeiten oder wenn zu viel frei ist werde ich auch nach Hause fahren (konnte ich bisher immer umgehen).

FAZIT: NOCH ist alles oki und ich hoffe, dass es so bleibt.

Beste Grüße

Avicennaa
14.11.2012, 21:18
Die Sorte von Studenten, die wirklich nur für die Uni leben tun mir auch irgendwo sehr Leid. Nach sechs Jahren dann feststellen zu müssen, dass man im Grunde genommen seine Jugend mit "übertriebenem" Lernen verschwendet hat. Detailwissen, welches sowieso nach spätestens einem Jahr verfliegt. Nun ja, ob sich das wohl lohnt!?
Mein Rat: Das Studium genießen, alles bestehen! Für sich selbst lernen! Und vor allem, auch an sein eigenes Leben denken, an die Freizeit und die Hobbys.

Sticks
14.11.2012, 22:11
Man kann ja auch durchaus Spaß am lernen haben und einfach nicht genug über den Stoff erfahren….
ich mache nebenbei schon andere Sachen, aber ich war schon im Abi faul und möchte nachher eben nicht schon wieder sagen, dass ich zu faul war-(Wartezeit und so). Deswegen lerne ich einfach soviel wie geht oder verkrafte. Ich bin zwar in den Klausuren nicht der Beste, aber lerne auch gerne Kleinigkeiten und Einzelheiten. Bis jetzt hat es für jede Klausur gut gereicht.
Im letztem Semester hatte ich leider auch übertrieben, ca 70 Stunden Wochen über zwei Monate und keinen Tag Pause war nicht lustig. Aber ich hatte halt mein Stipendium bekommen und wollte deswegen extra auf Nummer sicher gehen. Jetzt nehme ich mir mehr Auszeiten, aber ich mit drei Stunden am Tag komme ich oft nicht hin! Klar kann man auch mit nur einer Stunde am Tag lernen das Studium schaffen, aber es gehört schon einwenig recherchieren, zusammenfassen und sortieren dazu. Wenn einem einmal die Sachen bewusst sind, geht es flott.

ehemaliger User_29072015
15.11.2012, 11:42
Man kann ja auch durchaus Spaß am lernen haben und einfach nicht genug über den Stoff erfahren….
ich mache nebenbei schon andere Sachen, aber ich war schon im Abi faul und möchte nachher eben nicht schon wieder sagen, dass ich zu faul war-(Wartezeit und so). Deswegen lerne ich einfach soviel wie geht oder verkrafte. Ich bin zwar in den Klausuren nicht der Beste, aber lerne auch gerne Kleinigkeiten und Einzelheiten. Bis jetzt hat es für jede Klausur gut gereicht.
Im letztem Semester hatte ich leider auch übertrieben, ca 70 Stunden Wochen über zwei Monate und keinen Tag Pause war nicht lustig. Aber ich hatte halt mein Stipendium bekommen und wollte deswegen extra auf Nummer sicher gehen. Jetzt nehme ich mir mehr Auszeiten, aber ich mit drei Stunden am Tag komme ich oft nicht hin! Klar kann man auch mit nur einer Stunde am Tag lernen das Studium schaffen, aber es gehört schon einwenig recherchieren, zusammenfassen und sortieren dazu. Wenn einem einmal die Sachen bewusst sind, geht es flott.

Ich lerne ja auch im Schnitt 3 Stunden. Heute sind es allein schon 2 Stunden und es kommt noch eine, dann 2 Stunden heut Nachmittag in der "Herde" und heut Abend noch eine Stunde Termi, dann bin ich auch bei 6 Stunden, kommt halt immer drauf an, wie lange ich Uni hab und ab wann ;-) Aber ich denke ich komme nicht über 3-4 Stunden am Tag, auf die Woche gesehen, AUßERHALB der Klausurzeit

sansante
15.11.2012, 13:58
Finde die Idee deines Threads sehr gut und auch deine Beschreibung sehr treffend, gerade für die Vorklinik. Fürs Leben lernen und einen selbst! sollte da das eigene Motto sein ;)

crazykid33
15.11.2012, 16:34
Ich bin gerade ehrlich gesagt sehr schockiert.
Ich schaffe es nicht mal mehr jeden Tag meine Vokabeln für die Ausbildung zu lernen (und das wären max. 30 min)^^

Wie soll Ich das je schaffen?^^ :D

Finde den Thread übrigens auch super!
Gerne weiter füllen :)

Avicennaa
15.11.2012, 17:42
Ich bin gerade ehrlich gesagt sehr schockiert.
Ich schaffe es nicht mal mehr jeden Tag meine Vokabeln für die Ausbildung zu lernen (und das wären max. 30 min)^^

Wie soll Ich das je schaffen?^^ :D

Finde den Thread übrigens auch super!
Gerne weiter füllen :)

Man wächst mit seinen Aufgaben ;)

Sticks
15.11.2012, 18:48
Wenn du lernen musst um weiter zu kommen, dann machst du das schon.

schmuggelmaeuschen
15.11.2012, 19:08
Öh...
also Pflichtveranstaltung jede woche 7 Zeitstunden und alle 14 Tage wenn Praktikum is eben 26h (ist in meiner gruppe bisschen doof weil ich beide Praktika in der selben woche habe)
Wenn man zuallen vorlesungen geht habe ich pro woche 14 bzw in den langen wochen ca. 20H wobei niemand mehr zu Physik geht...

Lernen ok Chemie schlauch hier hin Bonn es gibt Tage da lerne ich nix und dafür an anderen 3-4 Stunden...
Alles in allen habe ich ungefähr genauso, wenn nich sogar mehr Zeit, wie als ich arbeiten war, nur verbringe ich mehr Zeit zuhause und kann meine Zeit flexibel einsteilen :-)

Fatso
15.11.2012, 19:35
Wie soll Ich das je schaffen?

Hab ich mich auch immer gefragt, aber ich finde es bis jetzt nicht so schlimm.
Ich hab einfach mit dem lernen angefangen und es klappt trotz langer Lernpause recht gut.
An manchen Tagen wenn ich merk es geht nicht mehr , hör ich halt einfach auf und wiederhol vielelicht noch das zuletzt gelernte, oder das aus der letzten Woche (vielleicht ;-) ).

Hab Tage da bin ich lange an der Uni, wo ich eben in alle Vorlesungen gehe. Zur Zeit geh ich eher weniger um mich auf die Klausuren vorzubereiten. Zähle die Stunden die ich lerne aber eigentlich nicht wirklich, eher was ich an einem Tag schaffe.
Wobei die Frage ist ob die anderen die Pausen mitzählen?
8h pro Tag so wie manche höheren Semster erzählen kann man ja wenn man den Stundenplan einhält gar nicht machen?

Aber die ersten Wochen soweit: alles machbar (auch wenn die Erfolgskontrolle noch aussteht :-)) )

ehemaliger User_29072015
16.11.2012, 07:43
Pflicht hab ich jede Woche 8,5 Stunden, gehe aber zu den Vorlesungen weil sie mir was bringen :-D

So viele Stunden lernen hört sich schlimmer an als es ist ;-)

Kiddo
16.11.2012, 17:53
Ich bewundere euch da ganz ehrlich und ich frage mich, wie ich das je schaffen soll.

*milkakuh*
16.11.2012, 18:14
Ich bewundere euch da ganz ehrlich und ich frage mich, wie ich das je schaffen soll.

Das frage ich mich auch immer mal aber dann denke ich wieder daran, wie viel ich im Moment so in einer Woche mache. Arbeite in der Klink etwa 40h pro Woche, dazu kommen mindestens 2h Schwimmkurs, die ich gebe, manchmal auch mehr. Und ab und zu gebe ich noch einen Erste Hilfe-Kurs am Wochenende. Zwischendrin muss ich auch ab und zu noch für die Ausbildung lernen. Das bedeutet, dass ich aktuell im Durchschnitt auf eine "Wochenarbeitszeit" von mind. 45h komme nebenbei habe ich natürlich noch Hobbies und bin ehrenamtliche Tätigkeit. Ich denke, wenn man diese Zeit vollständig ins Studium investiert wird das mit entsprechender Disziplin schon klappen.

Ich finde den Thread super und freue mich über weitere Berichte! Macht echt Mut! :)

stellam19
16.11.2012, 21:00
naja, Tipps kann ich leider noch keine nach den paar Wochen Uni geben. In 3 Tagen schreibe ich Anatomie und Histo Propädeutik-Klausur und hänge hier rum anstatt zu lernen ;-)
Bio ist dann nur noch nächste Woche und dann kann ich mit dem Lernen für die Bioklausur direkt beginnen, weil ich bis auf die Pflichtveranstaltungen kaum da war :-( Nicht weil ich es kann, sondern weil der andere Kram soviel Zeit in Anspruch nimmt und man jetzt vor den Klausuren streicht wo man kann. Leider ist es auch illusorisch jedes mal was zu machen, wenn man es sich vorgenommen hat (so wie jetzt gerade). Da muss ich irgendwie noch meinen inneren Schweinehund austricksen .... Tipps jederzeit willkommen.

Erdbeermond
19.11.2012, 11:28
Vielleicht hilft dir ja wirklich sowas wie ein Lernplan? Wo du richtig was zum Abhaken hast und wo aber auch Schluss ist, wenn du das, was du erledigen wolltest, erledigt hast? Dann hast du nicht einen riesigen Berg vor dir, sondern nur einen kleinen.
Ein Ortswechsel ist auch hilfreich. Wenn wir in der Schule z.B. Freistunde haben, dann mach ich auch irgendwas für die Schule,. z.B. ein Referat, weil ich eh grad nix anderes tun kann. Klar, zu Hause hat man den Fernseher, den PC, etc.
Handy ausschalten!
Vielleicht auch den Arbeitsplatz gestalten - Kerze, ein bisschen Süßkram/Obst, was zum Trinken, ein Glücksbringer, oder ähnliches... Das ganze quasi wie ein Ritual aufziehen (Apfel schneiden, Tee kochen, Plätzchen bereitstellen (passend zur Weihnachtszeit), Kerze anzünden, Handy ausmachen, Plan zurecht legen, was man machen will, ersten Teil machen, abhaken und sich über das freuen, was man gemacht hat). Nach jedem absolvierten Abschnitt kurze Pause (Toilette, Fenster auf, evtl. ne Zigarette)
Verabrede dich mit Freunden zur Wissenskontrolle. Dann musst du bis dahin was getan haben... Immerhin will man sich nicht blamieren.
Such dir jemanden, dem du es erklären kannst. Zu mir kommen in der Ausbildung viele, und fragen mich irgendwas - entweder kann ich die Frage beantworten und weiß somit, dass ich es kann - oder ich kann es nicht beantworten, dann eigne ich mir das Wissen erst recht an.
Eigene Lernkarten oder -blätter zu gestalten kann auch hilfreich sein. Durch das Schreiben setzt es sich schon mal im Gehirn fest, eigene Formulierungen helfen bei der Erinnerung und vielleicht lockert ein wenig Farbe das ganze auch auf...

Vielleicht war da ja was dabei, was dir ein bisschen helfen kann.

ehemaliger User_29072015
15.01.2013, 10:48
Also, hier mal ein kleiner Zwischenbericht.
Termi und Bio bisher bestanden. Bei Bio frag ich mich heut noch wie, aber egal, Schein da :-)
Chemie ist die Hölle auf Erden und das obwohl ich den Kram bis zur 13 hatte :-(
VL hab ich komplett gestrichen, sonst hab ich kein Leben mehr und das ist mir wichtig.

Physik ist zwar Mist, aber soll bei uns in GÖ easy sein, das beruhgt etwas und man kann durch Testate Punkte für die Abschlussklausur sammeln.

Histologie: Der Schrott Nr. 2, ich hasse es, sehe nichts und nächsten Fr ist das Testat *Panik* - ach ja, es ist mündlich!

Muriel
15.01.2013, 10:56
Keiner erkennt am Anfang irgendetwas in Histo ;-) Und man fragt sich, wie man später im Histopathokurs zu Rande kommen soll, wenn das Einfachste das Erkennen des Organs ist. Aber keine Panik, irgendwann macht es Klick und Du siehst mit einem Blick "Aha, Parotis!" und Du musst nur noch was dazu erzählen. Schau Dir immer den Objektträger makroskopisch an, bevor Du ihn unter das Mikroskop legst. Und tausche Deinen Kasten mal mit Kommilitonen, damit Du Dich nicht an Deinem Dir bekannten Präparat aufhängst. Viel Erfolg :-)

ehemaliger User_29072015
15.01.2013, 23:12
Danke für den top :-D wir gaben Prüfung am virtuellen Mikroskop und heute hab ich mir das Thieme kurzlehrbuch mit tollen Bildern drin geholt,sah echt gut aus und macht Spaß mal da drin ws zu raffen :-D
Du bist schon fertig mit Studium?

Muriel
16.01.2013, 06:32
Seit gut sieben Jahren ;-)

McDreamy
16.01.2013, 17:44
Ob man ein Studium als stressig empfindet, hängt meiner Meinung oft damit zusammen, ob man vorher schon mal was Richtiges gearbeitet hat und "die Welt da draußen" bereits kennt oder ob man frisch von der Schule kommt.

Im Vergleich z.B. zu einem durchschnittlichen Akademiker-Job fühlt sich ein Studium (auch Medizin) wie Urlaub an. Natürlich gibt es Phasen, wo man um 2h früh noch über den Büchern hängt, aber diese Phasen wechseln sich ab mit gaaaaaanz entspannten Zeiten, und das Ganze ist relativ ausgeglichen.

Wer als Student meint, er habe keine Zeit mehr für Beziehungen oder Sport (also für´s ganz normale Leben!), der macht irgendwas falsch. Entweder bei der Planung und Einteilung des Ganzen oder bei der realistischen Einschätzung der Anforderungen.