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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : K-Ionenkanäle



Kerstin18
23.07.2003, 16:16
Hallo zusammen,

ich hab morgen Physio-Abfrage und es kommt u.a. eine Frage dran, bei der ich absolut keine Ahnung hab und auch in keinem Buch was gefunden habe.
Vielleicht weiss ja einer von euch was...
Hier die Frage:

Welche Typen von K-Kanälen sind für den Erregungsablauf bzw. die Ausbildung des Ruhemembranpotentials an Herzmuskelzellen (Schrittmacher, Arbeitsmyokard) relevant? Wie werden diese Kanäle klassifiziert?

In der Hoffnung morgen hier ein paar hilfreiche Antworten zu finden... :-)

Gruss und schöne Ferien an alle Glücklichen, deren Semester schon rum ist!!!
Kerstin :-lesen

23.07.2003, 16:39
http://www.neuro.wustl.edu/neuromuscular/mother/chan.html#k

chata

Jugulum
23.07.2003, 17:07
http://www.lrz-muenchen.de/~jmd/k-kanaele.htm hilft Dir weiter.

Das hat sich der Busse schlau ausgedacht, steht in kaum einem Buch drin, hat er nur in der Vorlesung erwähnt.

In welcher Gruppe bist Du denn? ;-)

Vielleicht laufen wir uns ja mal über den Weg, habe morgen nämlich auch Physio.

Viel Spaß noch beim Fragen beantworten!

Kerstin18
23.07.2003, 17:18
Hi ihr beiden,
also erstmal danke für die schnellen Antworten. Wollte eben schon aus der Bib gehen...

Chata,
das ist ja der absolute Wahnsinn und wenn ich auf die Seite gucke, dann wird's mir schir schwindlig ;-)


@Jugulum
Tja, in DER einen Vorlesung war ich grad nicht ;-) Dank Dir für den Link. Scheint mir aufs erste etwas übersichtlicher und angesichts der wegrennenden Zeit...ich werd mich gleich nochmal genauer mit beschäftigen und gucken, was nun wirklich auf die geniale Frage passt.
Bin übrigens Gruppe 35, wenn ich's richtig im Kopf hab. Jetzt musst Du Dich aber schon zu erkennen geben!!! Unter Leidensgenossen...;-)
Auf jeden Fall viel Glück morgen und dass wir alle ganz viele Plusse ergattern ;-)

Kerstin

Lava
23.07.2003, 18:29
Hab mir jetzt die Links nicht angesehen, aber so hab ich's noch im Kopf (bei uns fahren die Physiologen total auf Kanäle und Rezeptoren aller Art ab):

Kir (Kalium inward rectifier) : stabilisiert das RP, wird bei einem Kaliumausstrom durch Spermin (Polyamin) und/oder Magnesium blockiert, d.h.: er ist zwar die ganze Zeit quasi offen, aber wenn Kalium aufgrund der Triebkraft (z.B. bei Depolarisation) ausströmen will, wird Spermin im Strom mitgerissen und verstopft den Kanal, so dass er funktionell verschlossen ist. Auf die Art und Weise steht dem Natriumeinstrom keine ausgleichende Kraft im Wege und es kann überhaupt erst zu einer Depol kommen. Kirs gibt es übrigens nicht im Sinus und AV Knoten (und dem restlichen ELS?)....

Kv: spannungsabhängige Kaliumkanäle. Die öffnen z.B. bei Depolarisation und sorgen für die erste schnelle Repolarisation nach dem Overshoot und vor der Plateauphase

HERG (human ether-a-gogo related gene) und KCNQ: die beiden sind langsam aktivierende, spannungsabhängige Kanäle, die die Repolarisation machen und quasi die Gegenspieler zu den Calciumkanälen sind (machen das Plateau bis der K+ Ausstrom überwiegt und die Zelle langsam repolarisiert)

Sonst noch welche? Ach ja! Es gibt da diese Acetylcholinabhängigen Kaliumkanäle... ich weiß jetzt nicht genau, wo die sind, aber ich nehme an im ELS. Und zwar ist ja der beta1 Rezeptor Gs gekoppelt und die beta/gamma (jaaaa! NICHT alpha!) Untereinheit diffundiert ab und aktiviert DIREKT diesen Kaliumkanal ohne AC oder cAMP oder gar PKA!! Das hat den Effekt, dass die Kaliumleitfähigkeit erhöht ist und damit die spontane diastolische Depol langsamer ist... (flacherer Aufstrich im Sinus Knoten) => nagativ chronotroper Effekt von Acetylcholin

Dann gibt's da noch das Long QT Syndrom, bei dem die KCNQ Kanäle mutiert sein können (LQTS 1+2?). Dadurch ist die Kaliumleitfähigkeit irgendwie im Arsch und es kann durch reentry zu Kammerflimmern kommen. Macht im EKG diese Torsades des pointes oder wie das Zeug heißt... (Die andere Ursache für LQTS (3?) sind übrigens mutierte Nav Kanäle, bei denen die Inaktivierung erschwert ist)