PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Finanzierung der hohen Studiengebühren



hoppymop
27.11.2012, 14:17
Hallo Leute,

ich hätte da eine Frage! Trotz Suche im Forum, FAQ, etc. habe ich keine wirklich zufrieden stellenden Antworten gefunden, oder ich bin schlicht zu dusselig sie aufzufinden.

Ich interessiere mich für ein Medizinstudium im osteuropäischen Raum. Leider sind dort jedoch die Studiengebühren sehr hoch. Gibt es hier Menschen, die auch keine ultra-reichen Eltern haben um 7.000 - 8.000 € für ein Studienjahr zu bezahlen. Auslands-Bafög, etc. würde mir ja lediglich pro Monat etwas bringen und zumindest für ein Jahr die Übernahme der Studiengebühren von bis zu ca. 4.600 € gewähren. Falls der Wechsel nach dem 4. Semester nicht klappt, wäre es ja eine Sünde aufzuhören. Deshalb bleibt mir auch aufgrund eines eher bescheidenen Abiturs von 2,4 keine andere Möglichkeit außer ein Kredit.

Hat sowas von euch schon mal jemand gemacht? Wie stehen die Chancen als Student überhaupt so einen hohen Kredit gewährt zu bekommen. Natürlich gibt es viele Angebote im Internet, aber mich interessieren eher Live-Erfahrungen.

Also ich wäre über Tips, Anregungen,...zwecks dem Thema "Studiengebühren über Kredit" sehr dankbar :-)

Norman

NickRiviera
27.11.2012, 18:41
Ein Tipp für diejenigen denen Auslandsbafög zusteht und die keinen Kredit aufnehmen möchten:
http://www.admitereuo.ro/index.php?option=com_content&view=article&id=82&Itemid=91
An der Uni in Oradea gibt es einen englischen Studiengang, die Studiengebühren betragen so um die 1500 Euro, wenn man beim Aufnahmetest unter den Besten abschneidet, dann bekommt man ein Stipendium und muss gar keine Studiengebühren bezahlen.
Und steht einem nicht fast 1000 Euro Auslandsbafög im Monat zu? Da hat man in Oradea schon einen echt gehobenen Lebensstandard :-P
Die Lebenshaltungskosten sind dort besonders günstig, da es eine der günstigen Regionen in Rumänien ist.
Ausserdem arbeitet die medizinische Fakultät dort mit dem Klinikum Ingolstadt (diese vergibt auch Stipendien, ob nur an Studenten in Deutschland oder auch an Studenten in Oradea weiss ich aber leider nicht... jedoch kann man an einem Austausch teilnehmen und bis zu einem Jahr in Ingolstadt studieren) und der Euromed Privatklinik in Nürnberg zusammen, also ist es recht unkompliziert Famulaturen oder einen Austausch in Deutschland zu machen.
Und falls das Bafög dann doch nicht reichen sollte, dann kann man auch noch in den Ferien arbeiten - das wäre beispielsweise eine Möglichkeit auch an teureren Unis die Studiengebühren zu bezahlen.
Also mal abgesehen von Timisoara, Cluj Napoca und Bukarest, wo die Lebenshaltungskosten höher sind) kommt man dank der Unterstützung des deutschen Staates dort überall an ein Studium ohne die Risiken eines Kredits eingehen zu müssen.
In anderen Ländern in Osteuropa sind die Studiengebühren hingegen höher, da ist es vielleicht nicht ganz so einfach.

muc-med
01.12.2012, 01:38
Gebe NickRiviera Recht :) Kenn jemanden, der jetzt in Oradea (Rumänien) angefangen hat. Die Studiengebühren sind im Vergleich zu den anderen Ländern nicht so hoch. Lebensunterhaltkosten sind schon niedriger als in den anderen Ländern.

Türkei wäre auch eine Möglichkeit (hab was von 2500-3500 Euro) gehört, ist aber nicht in der EU und da brauchst du einen DN unter 2.0, zumindest in Ankara und Istanbul. ;)


Nach Türkei und Rumänien gibt es noch Kroatien mit 7000 Euro/Jahr. Lettland (Riga) ist schon teurer, beginnt mit 7000 und hört mit 10000 auf.


Was wirklich einige Medizinstudenten in Riga machen, ist, in den Ferien nach Hause zu fliegen und dann auch schuften. So kommen einige über die Runden.
Das AuslandsBafög deckt dir auf jeden Fall die Lebensunterhaltkosten und kannst dann wahrscheinlich auch sparen. Abhängig jedoch, wie du damit umgehst.

Was du dir auf jeden Fall anschauen solltest, ob die Unis die Studiengebühren gestaffelt haben möchten oder auf einmal. Das macht nämlich schon einen Unterschied ;)

AndreasS.
11.01.2013, 23:34
Der Austausch geht nur als inskribierter Student von Oradea. Auch muss man sich für 3 Jahre in Ingolstadt verpflichten lassen um so ein " Stipendium" zu bekommen. Der Tarifvertrag für denjenigen oder diejenige sieht dann fürchterlich aus. Also ich kann nur davon abraten. Eher dann einen KFW Förderkredit mit sehr günstigen Zins, liegt momentan unter 3% annehmen. Über die günstigen Studiengebühren, kann ich Nick nur Recht geben. Die sind in Oradea doch recht niedrig, allerdings muss man für das Erste Semester einen Aufnahmetest machen. Da würde ich eher ARAD (Vasille Goldis Universitatea) bevorzugen. Da zahlt man "nur" 3.500 Euro fürs Jahr, allerdings ohne Aufnahmetest und ich kenne Leute die auch bis zu vier Monate nach der Aufnahmefrist an der Uni aufgenommen wurden. Im Großen und Ganzen ist Rumänien eine viel günstigere Variante als LETTLAND, UNGARN, und CO.

pefan
12.01.2013, 23:48
ich weiß nicht ob du dich überhaupt intensiv mit bewerbungen im ausland beschäftigt hast, aber bisher war rumänien nie wirklich die beste wahl...

NickRiviera
17.01.2013, 09:44
ich weiß nicht ob du dich überhaupt intensiv mit bewerbungen im ausland beschäftigt hast, aber bisher war rumänien nie wirklich die beste wahl...

Klar ist Rumänien nicht die beste Wahl.
Die beste Wahl für einen Deutschen ist Deutschland - man hat überhaupt keine Sprachbarriere, die Lehrkrankenhäuser sind sehr gut ausgestattet, im internationalen Vergleich doch ein sehr gutes Studium und man wird gut auf die Arbeit in Deutschland vorbereitet.
Anschließend kommt Österreich, keine Sprachbarriere, gute Ausstattung, gutes Studium, Nachteil ist, dann man nicht so gut auf die Arbeit in Deutschland vorbereitet wird, da es meines Wissens kein PJ gibt und man die Praxis erst so richtig als Turnusarzt nach dem Studium lernt.
Danach kommen Frankreich, Großbritannien, Skandinavien - Sprachbarriere besteht, Krankenhäuser sind auch gut ausgestattet und im internationalen Vergleich auch ein gutes Studium.
Und danach eben der große Rest, hierbei kann man eigentlich alle EU Länder in einen Topf werfen und von Ländern die nicht zur EU gehören kann man jedem eigentlich nur abraten.
Bei Osteuropäischen Ländern muss man sich bewusst sein, dass die Ausstattung der Unis und Krankenhäuser überhaupt nicht vergleichbar mit deutschen Unis und Krankenhäusern ist.
Das Englisch der Professoren lässt in den meisten Fällen zu wünschen übrig, für jemanden der ausschließlich eine slawische Muttersprache hat, ist Englisch einfach schwerer zu erlernen - ausserdem wandern viele der Topleute aus Osteuropa in die USA, nach England oder nach Deutschland ab.
Falls man zweisprachig aufgewachsen ist und beispielsweise Polnisch perfekt spricht und dann in Polen auf polnisch studiert, dann fällt dieses sprachliche Handicap natürlich weg, aber ich glaube das ist bei den wenigsten Studenten die es in das Ausland zieht der Fall.
Deshalb ist es klar, Deutschland ist eigentlich immer Estland, Lettland, Ungarn, Tschechien, Rumänien, Bulgarien usw. vorzuziehen... Aber wenn man nicht direkt einen Platz in Deutschland bekommt, dann ist Osteuropa wirklich empfehlenswert.
Ich zumindest würde einen 32 jährigen deutschen Arzt der 6 Jahre in Osteuropa studiert und 6 Jahre in Deutschland praktiziert hat einem 32 jährigen Arzt der 6 Jahre Wartezeit gesammelt, anschließend 6 Jahre in Deutschland studiert und noch keine Arbeitserfahrung gesammelt hat, vorziehen - der Arbeitsmarkt wohl auch.

EVT
17.01.2013, 11:21
wobei die wenigsten das komplette studium in osteuropa absolvieren oder? klar will jeder nach dem physikum zurück nach d, aber wird immer schwieriger einen platz zu bekommen.

pefan
17.01.2013, 12:13
bevor du dir den aufwand gemacht hättest, diese abhandlung von völlig logischen zusammenhängen niederzuschreiben ... einfach mal genauer lesen.

ich meinte logisch Rumänien im Pool aus allen Osteuropäischen Ländern.
Von den 10000eur studiengebühr pro Jahr würde ich mir auch lieber andere Dinge finanzieren.

Und gerade in Riga, wollen viele das Studium bis zum Schluss durchziehen, gerade weil man den Ausländern die Möglichkeit eines Dolmetschers in der Klinik bietet, Russisch + Lettisch auf einem derart hohen Niveau zuerlernen ist sowieso gänzlich unmöglich in 2Jahren.

NickRiviera
17.01.2013, 19:12
bevor du dir den aufwand gemacht hättest, diese abhandlung von völlig logischen zusammenhängen niederzuschreiben ... einfach mal genauer lesen.

ich meinte logisch Rumänien im Pool aus allen Osteuropäischen Ländern.
Von den 10000eur studiengebühr pro Jahr würde ich mir auch lieber andere Dinge finanzieren.

Und gerade in Riga, wollen viele das Studium bis zum Schluss durchziehen, gerade weil man den Ausländern die Möglichkeit eines Dolmetschers in der Klinik bietet, Russisch + Lettisch auf einem derart hohen Niveau zuerlernen ist sowieso gänzlich unmöglich in 2Jahren.

Und warum gerade Rumänien aus dem Pool aller osteuropäischen Länder?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand mit einem Abschluss aus Lettland jemand anders mit einem Abschluss aus Rumänien vorgezogen wird - da sind dann eher andere Dinge im Lebenslauf wichtig (jetzt mal abgesehen von Vitamin B was eh das wichtigste Kriterium ist)... und ob das Absolvieren des klinischen Abschnitts mit Hilfe eines Dolmetschers das Ganze aufwertet mag ich nicht zu beurteilen. Ich zumindest finde aber die Einstellung nicht so besonders toll: "Ja, ok, ich studiere jetzt 6 Jahre in Land xy, die Landessprache lerne ich aber nicht, ich bekomme ja einen Dolmetscher zur Seite gestellt." - da sollte man sich lieber das Geld für eine Klage sparen um nach der Vorklinik nach Deutschland zurückkehren zu können... was ja eh die vernünftigste Lösung wäre, wenn man später in Deutschland praktizieren will.
Wenn jemand keine Fremdsprache lernen und viel Geld ausgeben möchte, aber nicht auf eine Kapazitätsklage zurückgreifen will, dann sollte er seine Vorklinik in Ungarn machen und im Anschluss, falls es mit dem Klinikplatz in Deutschland nicht klappen sollte, für den klinischen Teil an die Asklepios-Klinik in Hamburg - das ist zwar noch etwas teurer als Lettland, aber man bekommt wirklich etwas für sein Geld.
Wenn man das Ganze nüchtern und unvoreingenommen betrachtet, dann ist es in den meisten Fällen einfach so wie ich es geschildert habe, Osteuropa bleibt Osteuropa.
Klar mag es Chefärzte geben die persönliche Vorlieben haben, zum Beispiel irgendeinen lettischen Chefarzt X an Klinik Y der total patriotisch ist und am liebsten Deutsche einstellt die in Lettland studiert haben :-P - aber ich denke sowas ist eher die Ausnahme als die Regel.
Wobei derzeit ist es sowieso eher egal wo man studiert hat, an einigen Kliniken wird ja alles festgehalten was kurz ins Zimmer reinschaut und eine Berufserlaubnis hat ;-)

M.Binder
17.01.2013, 20:41
Also ich als DEUTSCHER MEDIZIN STUDENT, kann sagen dass es doch am Ende völlig egal ist, wo man sein Medizin-Studium absolviert hat. Solange man fachliche Kompetenzen hat und nicht entweder in Rumänien oder Riga oder sonst wo, nur am feiern ist und sich den ganzen Tag mit Alkohol zusäuft. Ich habe hier in Tübingen auch einige Freunde die in meinen Semester sind und nach dem Physikum aus der Stradins Universität (Riga) und aus Temeschwar (Rumänien) gekommen sind, ein anderer war sogar aus Budapest von der Semmelweis. Alle drei sind super Studenten und zeigen keine akademischen Schwächen auf.
Ich verstehe gar nicht was ihr habt, @ Pefan @ Nick. Völlig gleichgültig wer in Riga oder Ungarn oder Rumänien studiert. Klar das eine Land ist eventuell billiger oder teurer aber Summa Sumarum ist das Endergebniss entscheidend. Mein Cousin studiert in Rumänien. So what ^^ Das schöne an der EU ist, dass man studieren kann wo man will. Es gibt diese herrlichen ECTS Punkte und den Bologna Prozess, der die Curricula EU weit angeglichen hat. Leute habt euch lieb und schaut dass ihr nach euren zwei Jahren oder drei Jahren wieder in der Heimat einen Platz bekommt :D Dann freuen sich auch eure Eltern, dass sie nicht mehr so viel Geld für eure Studiengebühren ausgeben müssen. Euer Max, aus Tübingen

pefan
18.01.2013, 17:00
mir gehts nicht um die fachliche kompetenz - sondern die korruption in rumaenien ;)
das haette ich wahrscheinlich vorher klarstellen sollen.

es ist keine Seltenheit, dass in Rumaenien teils die Anmeldegebuehren,
sowohl als auch die anderen Gebuehren einbehalten werden ohne das man
jemals eine Rueckantwort der Universitaet erhaelt, ist mir und einigen Freunden selbst passiert.

Mich stoert der Ostblock nicht, solange ich studieren kann ist mir das mehr oder minder egal,
natuerlich auch mit dem Ziel nach Deutschland zurueck zukehren

NickRiviera
21.01.2013, 16:49
Einbehalten der Anmeldegebühren, wenn man nicht angenommen wird, ist ja eigentlich normal, die werden an keiner Uni zurückerstattet (glaube Witten Herdecke und die PMU in Salzburg verlangen auch nicht erstattbare Anmelde- bzw. Bewerbungsgebühren) - und Benachrichtigung halt nur für den Fall, dass man angenommen wurde, Ablehnungsbescheide gibt es glaube ich bei den wenigsten Unis.
Das Problem ist halt, dass man zumindest in Rumänien vielen Sachen nachlaufen muss, immer wieder fragen, etc., der Vorteil in Riga ist halt, dass die von einer seriösen Agentur hier in Deutschland vertreten wird, die alles für einen regelt.
In Rumänien sollte man auf keinen Fall die Dienste einer Agentur in Anspruch nehmen - das habe ich aber auch schon von Ungarn gehört, hier wurden auch schon Leute von angeblichen Agenturen ausgeschmiert.
Hier wurde im Forum auch mal eine Agentur genannt die eine bulgarische Uni vertritt, ob die seriös ist kann ich leider nicht sagen.
Aber wenn man von Deutschland aus alles mit der Anmeldung regeln und nicht zu viel Aufwand haben möchte und einen deutschsprachigen Ansprechpartner möchte, dann ist man mit Riga schon gut beraten.

M.Binder
23.01.2013, 09:52
Ich kann aus meinem Bekannten Kreis und von meinen Freunden hier aus Tübingen auch bestätigen, dass man von Rumänien die FINGER LASSEN SOLL. Ich habe eine MitStudentin die meinte das Studium und die Qualität in Temeschwar wäre richtig schlecht gewesen, und sie hätte ohne Eigen initiative nichts gelernt. Ich würde auf jeden Fall empfehlen sobald das Physikum angerechnet wird mich durch Einklagen oder Quereinstieg, an eine deutsche Uni bewerben. Ich würde auch eher Riga oder Ungarn, Tschechien bevorzugen anstatt nach Rumänien zu gehen. Wir haben hier im Klinikum einige rumänische Assistenzärzte, die bald wieder in die schöne rumänische Heimat zurückgeschickt werden :D Weil die KEINE AHNUNG HABEN !!! Deutsch meist sehr mangelhaft und die machen oft kapitale Fehler. Also von RUMÄNIEN UNBEDINGT DIE FINGER LASSEN !

lini107
05.02.2013, 13:03
Hey :)
Ich hab mir das ja alles aufmerksam durchgelesen, aber irgendwie ist ja keiner wirklich auf die Kernfrage eingegangen.
@ Hoppyhopp: Hast du denn schon etwas neues herausgefunden? Das Thema interessiert mich, habe allerdings auch im Internet nichts passendes dazu gefunden. Wollte dir eig. eine private Nachricht schreiben, ging aber iwie nicht :/