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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weiviel verdient eigentlich ein Arzt?



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airmaria
01.10.2003, 10:18
Original geschrieben von Leelaacoo
ICH WERDE D VERLASSEN!!! Sobald wie möglich!

Ein schönes Ziel: guckst Du hier! (http://www.sonntagszeitung.ch/dyn/news/wirtschaft/310871.html) :-))

Der Volksmund nennt uns hier im Übrigen

Schröderflüchtlinge

:-)) :-)) :-))

"Mary" airmaria

Dreamcatcher
01.10.2003, 16:49
Aaaalsooo, Gehalt kann man in etwa so einschätzen:

Grundgehalt(ohne Dienste, brutto) geht los mit 1900 Euro bei 25 Jährigen Berufseinsteigern (natürlich nicht wenn AiP!), dazu kommt für den single ohne Kids ein Zuschlag von knapp 500 Euro (sog. Ortszuschlag) und dazu nochmal 500 Euro eine sog. allgemeine Zulage. Macht also 2900 Euro. Alle 2 Jahre darf man 100 Euro dazurechnen, mit 27 also 3000 Euro, mit 29 Jahren 3100 Euro usw. Verheiratete dürfen nochmal etwas mehr wie 100 Euro dazurechnen, pro Kind gibt es knapp 90 Euro.
Wer Facharzt wird rückt nach Klasse Ib auf, wenn ichs richtig behalten habe und darf nochmal gut 100 Euro dazurechnen.

Netto sind es bei einem 26jährigen Single ohne Kids 1660 Euro.

Tschüssi!

Dreamcatcher

Leelaacoo
05.10.2003, 11:47
boahh...mein Freund ist Industriemechaniker...der kriegt, wenn er 3-schichtet, an die 2000 netto, als Single ohne Kind. Leute, was tun wir denn hier???*gggg*
Na ja, die Freude des Studiums ist aber auch unbezahlbar, nich?
LG Lee

die_Taube
08.10.2003, 16:17
Da gibts ne Tabelle grad bei stern.de
-> http://www.stern.de/campus-karriere/arbeit/index.html?id=500713&vonBis=A

da haben 100 verschiedene Berufstätige angegeben wieviel sie verdienen ... ist auch ein Assistenzarzt dabei mit 33 (53000 €/ Jahr)

vielleicht ja für den einen oder anderen ganz interessant

FataMorgana
08.10.2003, 17:41
Aktuellen Presseberichten zufolge ist zu vermuten, dass es auch einer Reihe von niedergelassenen Ärzten finanziell ziemlich dreckig geht:
http://www.ndr.de/ndr/regional/hh/detail_line.phtml?docid=20031006151724
http://www.welt.de/data/2003/10/07/179182.html

Von den AiP mal ganz zu schweigen. Grrrrrrr.

Froschkönig
08.10.2003, 18:00
Stabsarzt bei der Bundeswehr :

Besoldungsgruppe A13, 27 - 29 Jahre alt, 4. Dienstaltersstufe, ledig, ohne Kinder, Steuerklasse I :


ca. 2.961,- € brutto; ca. 2.200,- € netto.

Älgen
08.10.2003, 18:08
Hej !

noch was zum Ärzteverdienst:
Assi in Schweden 32.000 SEK (durch 9 für Euro), so man seine Nachdienste komplett als Freizeitausgleich nimmt etwa 10-12Wochen frei per Jahr, selbstverständlich bezahlten Sonderurlaub für Fortbildungen & bezahlte Kurse inklusive Reisekosten - es geht auch anders, warum nicht in D ?!?

Kolja

Leelaacoo
09.10.2003, 08:40
Ach...wenn Schwedisch nur nicht so schwer wäre....grummel. :-(( :-(( :-((

Witzbold
09.10.2003, 09:40
@älgen: brutto oder netto?

@alle:

warum verdient der typ bei dem stern-gehaltscheck denn so viel?

"früher" haben ärzte ja angeblich ganz ordentlich verdient, die grundvergütung war aber doch die gleiche, oder? woher kam der extraverdienst?

hottentotte
09.10.2003, 12:05
Schwedisch- schwer???
Wohl kaum.
mfg
/hottentotte
PS: nicht mit Finnisch verwechseln ja?! ;-)

Leelaacoo
09.10.2003, 18:58
Ach ja, Schwedisch kann ich ja schon :-D Meinte Finnisch :-))
Mal im Ernst: Bin für die deutschsprachige Schweiz. Muß grad 25 Fächer lernen fürs Stex, da spar ich mir den extra Streß ;-)
Obwohl...Schweden...schön wärs ja. Suchen die überhaupt Ärzte? Nicht daß ich umsonst büffel...
LG Lee

Älgen
09.10.2003, 20:57
Hej !

Das angegebene Gehalt in schweden mit 32.000 SEK ist ein Brutto-Grundgehalt & wird netto dann zu ca 20-21.000 je nach Wohnort. Hinzukommen die recht gut bezahlten Dienste mit (wie schon öfter geschrieben hier) 200%-Vergütung zwischen 00.00 & 07.00 an Werktagen & Samstag 13.00-Montag 07.00.

Da die Gehälter wegen des bislang bestehenden Ärztemangels weit über Tarif liegen gibt es da je nach Krankenhaus & Fachrichtung teilweise ziemliche Unterschiede (je weiter im Norden, desto besser mit Ausnahmen; Psychiatrie & Allgemeinmedizin besser, Päd & Chirurgie, etc. eher schlechter); mit etwas Verhandlungsfrechheit kann man eventuell ein solches Assi-Gehalt übrigens schon für's AIP raushauen (grins) & daß einem die Fortbildungen bezahlt werden ist hier auch selbstverständlich.

Schwer fand' ich Schwedisch jetzt nicht so & ob man's dann mit den Leuten aushält muß man ausprobieren ...

Frage mich eigentlich nur, warum das hier geht & man massenweise aus D abhauen muß (ich meine ich hab's ja auch getan) & es irgendwie nicht möglich ist da mal was zu ändern - schade eigentlich !

Viele Grüße aus dem Norden !

Kolja

Froschkönig
09.10.2003, 21:03
Original geschrieben von Älgen
Schwer fand' ich Schwedisch jetzt nicht so & ob man's dann mit den Leuten aushält muß man ausprobieren ...

Ist das nicht auch irgendwo der Punkt bei dem Thema ???

Schlimm genug, daß wir über die beste Auslandsalternative reden müssen, aber die Frage ist doch : Will ich in das betreffende Land und dort leben ????
Gut, sprache sei hier mal als sekundär aufgefasst, aber OB man in einem anderen Land leben und arbeiten will (welches man am besten noch gar nicht selbst richtig kennt, und wer tut das schon bei den meisten Ländern?) kann doch wohl niemand objektiv entscheiden. Das führt also zu dem berechtigten Schluß, daß sich genügend frisch Approbierte "ins blaue hinein" dazu entschließen, in der Fremde Karriere zu machen. So weit ist es mit unserer Medizinerausbildung gekommen...bedenklich !

Älgen
09.10.2003, 21:11
Ne, der Punkt ist eigentlich die Frage, warum's überall besser zu funktionieren scheint & wir's in D partout nicht hinkriegen ....

Kolja

Rico
09.10.2003, 22:32
Is halt ne Frage, wie man sein Geld verteilt.
In Deutschland zumindest landet das Geld eben nicht bei den Ärzten (zumindest nicht bei den jungen).

Wenn es ein Land wie GB schafft, Jungmediziner angemessen zu entlohnen, dann nur weil sie an anderer Stelle sparen.

Dafür wird der Patient vom System dann da halt behandelt wie Dreck, muß stundenlang warten (8-12 Stunden keine Seltenheit in einer Ambulanz) und kriegt viele Therapien (Endoprothesen, Transplantationen) nicht mehr bezahlt.

Is halt auch nicht das Wahre.

Das beste wird ein mittelding sein, aber bis man sich auf sowas geeinigt hat, das kann dauern.

Leelaacoo
10.10.2003, 11:40
Was ich vor allem schade finde, ist die Einstellung der Bevölkerung zu ihren Ärzten. Nur ein kleines Beispiel: In der BILD (ich weiß, sollte man nicht glauben, aber ich lese grundsätzlich alles, man könnt ja was verpassen.... :-blush ) stand die Meldung, daß 10% (!!!) aller niedergelassenen Ärzte unter Aufsicht der Banken stehen und 5 %(!!!!!!!!!!!) ihr Gehalt/Verdienst gepfändet bekommen. So weit, so tragisch. In der folgenden Ausgabe wurde das Thema groß ausgealzt mit einem angeblichen Experten (Verbraucherzentrale oder so) mit seltsamen Fragen wie: Muß ich nun befürchten, daß mein Arzt mich abzockt, weil er pleite ist? Antwort: Das ist keinesfalls auszuschließen. Oder: Muß ich dann noch längere Wartezeiten in Kauf nehmen? (s. Beitrag von England...die wissen, was "längere Wartezeiten" sind) Antwort: Ja, vor allem wenn sie bei einer "billigen" Krankenkasse versichert sind, kann es sein, daß sie der Arzt länger warten läßt, weil die anderen Patienten ihm mehr Kohle bringen. Er riet dann dazu, möglichst bei Verdacht eine Verbraucherzentrale (ABM für sich) oder gleich einen Anwalt zu konsultieren. :-???
Na, wer will schon bei solchen Verhältnissen arbeiten. Die Ärzte gelten doch hierzulande nur als A****löcher und Abzocker, daß sie über 6 Jahre studieren und danach lang nicht so priviligiert sind, wie es immer noch in den Köpfen der Menschen rumgeistert...tja, daß ist niemandem klar. Deswegen werden alle Versuche, sich zu wehren, in den Boden gestampft, weil man an einen Aufstand der "oberen 10 000" glaubt. Und die Lobby der Ärzte ist selbst so scheinheilig, daß es einem schlecht wird. Marburger Bund...daß ich nicht lache. Hilfe ist von dieser Seite her nicht zu erwarten. Was bleibt also übrig, vor allem, wenn man den Beruf mit dem Anspruch ergreifen will, wirklich etwas sinnvolles zu tun und für den Patienten da zu sein? Wegziehen.
Ich hatte mal im Forum vom Spiegel (als Ausgleich zu BILD :-)) ) eine rege Debatte mit einem Lehrer, der sich über die Unverschämtheit der Ärzte aufregte, weil die "doch alle nen Mercedes fahren und 3 Ferienhäuser in Florida" haben, dann aber noch rummeckern. Er dagegen, der Arme, muß jetzt pro Woche EINE EXTRASTUNDE unterrichten, die ihm nicht mal voll bezahlt wird. Bitte einmal kollektives Mitleid für den geschröpften Beamten: OOOOHHHHHH.... Die Disskussion war natürlich vergebens, weil die Vorurteile einfach zu tief drin stecken. (Ich gebs ja zu, habe auch Vorurteile gegen manche Lehrer...bei meiner Schwester wurde jetzt aus Protest der Lehrerschaft die Studienfahrt abgeschafft...wär ja auch schrecklich, wenn da ein Lehrer nach Malta müßte....ohhhh...sorry, wieder Mitleid.)
Also, ich persönlich sehe es nicht ein, so lange zu studieren, dann jederzeit für die Patienten da zu sein und am Ende hab ich die Verbraucherzentrale oder gar den Anwalt im Nacken sitzen zu haben, weil jemand mit Schnupfen eine Viertelstunde länger gewartet hat. Nö nö. Aber vielleicht ist das ja überall so?
Nur ums Geld gehts mir dabei wirklich nicht, will nur nicht der Depp vom Dienst sein.
LG an alle und schönes Wochenende, Lee

Bastian
16.10.2003, 18:19
Ach ja, Schwedisch kann ich ja schon Meinte Finnisch Mal im Ernst: Bin für die deutschsprachige Schweiz

Bist Du sicher, dass Schwiizertüütsch so viel einfacher ist als Schwedisch? Ich bin mir da nicht mehr so sicher.

airmaria
16.10.2003, 18:29
Original geschrieben von Bastian

Bist Du sicher, dass Schwiizertüütsch so viel einfacher ist als Schwedisch? Ich bin mir da nicht mehr so sicher.

Kai Ahhnig...

kann Schwedisch nicht, aber zumindest schreiben die Schweizer fast normal, wenn sie es wollen ;-)

"Mary" airmaria

Bastian
16.10.2003, 18:39
Verstehst Du denn deine Patienten? Oder machen sie sich wenigstens Mühe Hauchhtüütsch zu sprechhen?

Also ich finds sehr anstrengend, mit den Helvetiern zu kommunizieren.

Gruss

B

airmaria
16.10.2003, 18:49
@Bastian:

Jo, die geben sich meist schon Mühe, aber hier in der Nähe Basel ist es eh nicht sooo schlimm, wie in Bern oder Wallis z.B.

Aber im Moment bearbeite ich erstmal keine Patienten mehr (nur noch im Dienst im OPS, aber die reden nicht wirklich viel ;-) ), sondern bin hochwissenschaftlich tätig :-))

Grüße "Mary" airmaria