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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 5 Jahres Internist und dann Spezialisierung oder direkt 6 Jahres Spezialisierung



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digga
28.11.2012, 17:09
Hallo zusammen,

ich stehe gerade vor der Entscheidung entweder 1) den 5 Jahres Internisten zu machen und dann meine 3jährige Spezialisierung (Rheumatologie) oder 2) direkt nach 6 Jahren den Rheumatologen zu machen.

Gibt es abgesehen von dem Mehr an Erfahrung bei Option 1 irgendwelche Dinge zu beachten?

Ich verstehe, dass es bei Option 1 im Prinzip zwei Fachkompetenzen gibt und bei Option 2 "nur" eine und man mit Option 1 auch als HA arbeiten kann.

Sehe mich in Zukunft am ehesten in ner rheumatologischen Praxis.

Noch eine Frage: Kann man nach Option 2, falls das doch noch gewünscht ist, den allgemeinen Internisten "dranhängen"?

Bin für Anregungen, Kommentare, Hinweise und Erfahrungen sehr dankbar!

Gruß

digga

Zoidberg
28.11.2012, 17:32
meines wissens kann man mit dem 5 Jahre Allgemeininternisten NICHT als Hausarzt arbeiten

Evil
28.11.2012, 19:01
Das hängt vom Bundesland, bzw. der Landesärztekammer ab. In Bayern und Westfalen kannst Du definitiv als Allgemeininternist an der hausärztlichen Versorgung teilnehmen, ich glaube aber, daß das in BaWü nicht geht.

LMD
29.11.2012, 11:05
In Sachsen kann man auch mit dem allgemeinen Internisten an der hausärztlichen versorgung teilnehmen.

Vorteil 5+X: Falls es nicht gleich mit ner neuen Stelle oder ner Praxis klappt (bei rheumatologen isses ja nicht so einfach), dann kannst du immer noch als internistischer Facharzt arbeiten, als rheumatologe ist die Stellensuche dann schon etwas schwieriger, zusätzlich ist das mehr An Erfahrung in der Rheumatologie ja nicht zu verachten- gehe auch diesen Weg zum Rheumatologen.

Option 2 und dann Allgemeininternist geht sicher, aber mal in der Ärztekammer des Landes nachfragen. Theoretisch müsste man die fehlenden Sachen einfach nacharbeiten.

digga
30.11.2012, 19:21
In NRW kann der 5 Jahres Internist auch in der häuslichen Versorgung arbeiten.


Vorteil 5+X: Falls es nicht gleich mit ner neuen Stelle oder ner Praxis klappt (bei rheumatologen isses ja nicht so einfach), dann kannst du immer noch als internistischer Facharzt arbeiten, als rheumatologe ist die Stellensuche dann schon etwas schwieriger, zusätzlich ist das mehr An Erfahrung in der Rheumatologie ja nicht zu verachten- gehe auch diesen Weg zum Rheumatologen.

Du kannst doch auch eine internistische Stelle als Facharzt für Rheumatologie und Innere Medizin annehmen.

Es scheint als Resumee also nur der Vorteil, an der hausärztlichen Versorgung teilnehmen zu können, und das Mehr an Erfahrung, zu geben...

Man kann ja theoretisch auch nach der 6 Jahres Spezialisierung, noch 2 weitere Jahre für ne andere Spezialisierung z.B. Kardio dranhängen. Oder man kann Falls dies gewollt ist, mit einem Jahr in der hausärztlichen Praxis den Allgmeinmediziner machen...

Jutti
01.12.2012, 10:46
Braucht man für den Allgemeinmediziner nicht zusätzlich ein halbes oder ein Jahr Chirurgie?

Ich z.B. mache jetzt meine 6 Jahre zur Kardiologin. Kann ich dann tatsächlich sagen, dass ich 1 Jahr noch in der Allgemeinmedizin mache und dann zusätzlich die Prüfung zum Allgmeinmediziner machen?

Mark-Alexander
01.12.2012, 12:24
In BW kann man als Facharzt für Innere Medizin als Hausarzt arbeiten.Zeitlich begrenzte Ausnahmeregelung.Kann sich jederzeit ändern. Angesichts des Mangels an Hausärzten in absehbarer Zeit wohl nicht. Als Kardiologe muß man meines Erachtens 2 Jahre ambulante Versorgung dranhängen. Die Basisweiterbildung sollte gleich sein. Aber bitte ürüfen.

Michael72
01.12.2012, 13:44
Zur Niederlassung benötigt man die Zulassung der KV (wenn man nicht nur privat abrechnen möchte). Alle Infos dazu auf der Homepage der KBV: http://www.kbv.de/38802.html

ole_cranon
03.12.2012, 11:49
hat dann der 5jahres internist nach dem wegfall der sonderregelung keinen vorteil mehr?
wie sieht das momentan mit den abrechnungsmöglichkeiten aus? ich dachte
die ausbildung ist breiter ausgelegt als beim internist mit spezialisierung und es können deswegen auch mehr prozeduren abgerechnet werden.

Peter_1
03.12.2012, 12:26
hat dann der 5jahres internist nach dem wegfall der sonderregelung keinen vorteil mehr?
wie sieht das momentan mit den abrechnungsmöglichkeiten aus? ich dachte
die ausbildung ist breiter ausgelegt als beim internist mit spezialisierung und es können deswegen auch mehr prozeduren abgerechnet werden.

Kommt auf die lokale KV an, evtl. kann der "Allgemeininternist" sogar weniger abrechnen, da zB die psychosomatische Grundversorgung nicht Pflichtbestandteil der intern. Weiterbildung ist. Der Weiterbildungskatalog ist in den meisten Ländern für die meisten Funktionen die als Hausarzt abrechenbar sind (Sono Abd., SD, Gefäße, LZ EKG, Ergo, etc.) identisch was den FA Allgemeinmed. resp. den Allgemeininternisten angeht, als Allgemeininternist ist man da also nicht unbedingt im Vorteil. Will man wirklich Hausarzt werden, so ist es sinnvoll auch den FA Allgemeinmed. zu machen, da man dort während der WB auch ambulant weitergebildet wird und es schon einen Unterschied zwischen Krankenhaus- und Hausarztmedizin gibt. Ein engagierter HA behandelt nicht nur internistische Erkrankungen (die machen nur ca. 30% der Beratungsanlässe aus), eine breitere Ausbildung als die rein internistische ist da absolut nicht verkehrt, es sei denn man möchte nur Überweisungsscheine ausschreiben.

Relaxometrie
03.12.2012, 12:30
Ein engagierter HA behandelt nicht nur internistische Erkrankungen (die machen nur ca. 30% der Beratungsanlässe aus)
Oh, das finde ich überraschend. Ich hätte gedacht, daß die internistischen Fälle mindestens die Hälfte ausmachen.
Ein großer Teil der "Hausarztfälle" wird wohl auch psychiatrisch, bzw. noch mehr psychosomatisch sein?

Peter_1
03.12.2012, 12:42
Oh, das finde ich überraschend. Ich hätte gedacht, daß die internistischen Fälle mindestens die Hälfte ausmachen.
Ein großer Teil der "Hausarztfälle" wird wohl auch psychiatrisch, bzw. noch mehr psychosomatisch sein?

Halt quer durch die Fachgebiete, viel Orthopädie, viel Psychosomatik/Psychiatrie, aber auch Neurologie, HNO, kleine Chirurgie/Traumatologie, Pädiatrie, Palliativmedizin, Schmerztherapie. Je nach Praxisstandort und eigenem Können/Wissen natürlich.

Relaxometrie
03.12.2012, 15:40
Halt quer durch die Fachgebiete, viel Orthopädie, viel Psychosomatik/Psychiatrie, aber auch Neurologie, HNO, kleine Chirurgie/Traumatologie, Pädiatrie, Palliativmedizin, Schmerztherapie. Je nach Praxisstandort und eigenem Können/Wissen natürlich.
Ok, war eigentlich klar :-))
Das zeigt aber nochmal, wie undurchdacht die Weiterbildungsordnung für Allgemeinmediziner in manchem Bundesland ist, wenn man den klinischen Teil der Weiterbildung ausschließlich durch die Innere abdecken kann. Für eine breiter Ausbildung ist dann Eigeninitiative gefragt.

Peter_1
03.12.2012, 16:06
Ok, war eigentlich klar :-))
Das zeigt aber nochmal, wie undurchdacht die Weiterbildungsordnung für Allgemeinmediziner in manchem Bundesland ist, wenn man den klinischen Teil der Weiterbildung ausschließlich durch die Innere abdecken kann. Für eine breiter Ausbildung ist dann Eigeninitiative gefragt.

Man kann, aber man muss nicht, die meisten WBOs lassen ja gerade recht viel Flexibilität zu, die sollte man nutzen, bzw. sich im ambulanten Teil eine engagierte Praxis heraussuchen, die auch wirklich allgemeinmed. Grundversorgung macht (und nicht nur Ü-scheine schreibt), in der man dann diese hausärztlich rel. nichtinternistischen Dinge lernen kann.

denkstdu
03.12.2012, 16:29
Also ich hatte mal im Studium gelernt das glaube ich so 60% schon Innere Sachen sind.
Aber hast schon Recht, man hat in der neuen WBO viele Freiräume aber um die müsste man kämpfen und zur Zeit werden nicht viele KH einen für 3 Monate einstellen. Ich tendiere momentan dazu, die 3 Jahre Innere voll zu machen in der Klinik und dann mich in den anderen Fächern noch bissel um zusehen, so habe ich aber keinen Druck, dass es unbedingt ne Klinik sein muss, sondern es kann somit auch ne Praxis werden.
Wie macht ihr das, wenn ihr zum Beispiel in ne chirurgische Praxis für 6 Monate gehen wollt, wie stellen die einen ein? Ich meine man hat ja noch nicht wirklich chirurgische Erfahrung. Muss es dann eine Praxis sein, die Weiterbildungsermächtigt ist? Im Endefekt braucht man ja die Weiterbildungsermächtigung nicht, wenn man seine reguläre Zeit voll hat. Nach was bezahlen die einem dann?

Peter_1
03.12.2012, 18:26
Kommt drauf an wen man zitiert, wenn man den wissenschaftlichen Untersuchungen der DEGAM dazu glauben schenkt, dann ist es ca. 1/3 und das deckt sich auch ganz gut mit meinem Alltag.

http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/berufspolitik/?sid=822296

Relaxometrie
03.12.2012, 18:33
Aber hast schon Recht, man hat in der neuen WBO viele Freiräume aber um die müsste man kämpfen und zur Zeit werden nicht viele KH einen für 3 Monate einstellen.
Deswegen halte ich die Verbundweiterbildungen für sehr gut, sofern sie halten, was sie versprechen.


Ich tendiere momentan dazu, die 3 Jahre Innere voll zu machen in der Klinik und dann mich in den anderen Fächern noch bissel um zusehen
Das ist aber auch eine gute Lösung. Erstmal Basis-Erfahrung sammeln (die ja auch voll angerechnet werden), dann kann (und sollte) man immer noch über den Tellerrand hinaus blicken.

franzifoxi
07.12.2012, 13:52
da der Thread jetzt etwas in die AllgemeinMed abgedriftet ist, möchte ich doch nochmal fragen, weil ich mich immoment echt nicht entscheiden kann: Ist es besser den 5-Jahres-Internisten + Spezialisierung zu machen oder doch gleich eine 6-Jahresoption? Was darf der eine, was der andere nicht darf? (abgesehen vom HA sein in manchen Bundesländern) Was ist normal/ was macht ihr?

Muriel
07.12.2012, 14:15
Die Frage ist wohl eher: was beschließen die KVen in den nächsten Jahren, was wer darf. Da kann Dir nur leider keiner eine Antwort drauf geben. Es kam ja nun schon oft vor, dass Leistungen, die "alte" Hausärzte oder Internisten jahrelang durchführen und abrechnen konnten, auf einmal nur noch bestimmten Gruppen zugeordnet waren und nicht mehr wie Jahre lang zuvor erbracht und abgerechnet werden durften.

LasseReinböng
07.12.2012, 14:44
Die Frage ist wohl eher: was beschließen die KVen in den nächsten Jahren, was wer darf. Da kann Dir nur leider keiner eine Antwort drauf geben. Es kam ja nun schon oft vor, dass Leistungen, die "alte" Hausärzte oder Internisten jahrelang durchführen und abrechnen konnten, auf einmal nur noch bestimmten Gruppen zugeordnet waren und nicht mehr wie Jahre lang zuvor erbracht und abgerechnet werden durften.

Auch den umgekehrten Fall gibt es - den spezialisierten Internisten bzw FÄ werden Abrechnungsmöglichkeiten weggenommen.

Mit einer umfassenderen WB kann man prinzipiell nichts falsch machen, nur kann man eben nicht drauf bauen, daß dies zu einem größeren Spielraum in der Praxis führt.