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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pflegepraktikum - Kinderklinik oder Innere



darthschmidti
10.12.2012, 18:24
Hallo miteinander,
ich überlege im Moment von meinem Studiengang Chemie (1. Semester) zu wechseln, nämlich zu Lehramt (Bio-Chemie) oder Medizin. Ich bin immer noch hin und her gerissen zwischen den beiden Studiengängen. Um mich nun besser entscheiden zu können, möchte ich in den Semesterferien, sowohl ein Praktikum an einer Schule (Gymnasium) als auch im Krankenhaus (ersten 30 Tage des Pflegepraktikums) machen. Nur aus Zeitgründen kann ich leider nicht auf zwei Stationen mein Pflegepraktikum machen (30 Tage Blöcke). Nun zu meiner Frage: Ist es sinnvoller das Praktikum auf der Inneren oder der Kinderstation zu verbringen (übrigens studiere ich in Erlangen). Eine wichtige Information: Ich möchte unbedingt mit Kindern arbeiten (deswegen auch der Wechsel weg von "reiner" Chemie). Also als Arzt würde ich ziemlich sicher die Bahn des Kindesarztes einschlagen. Nun gibt es für beide Stationen Argumente, die dafür sprechen das Praktikum dort zu verbringen:
- für die Innere würde sprechen, dass man dort wirklich den "Alltag" eines Arztes (v.a. eines Assistenzarztes) näher kennen lernen würde, da man dort wirklich die Grundlegenden Sachen des Medizinberufes kennen lernt (ältere Patienten, Exkremente, Gerüche...), also vll die negativen Aspekte (die es nun mal auch gibt)
- für die Pädiatrie würde ich halt gleich einmal sehen, ob mein Wunsch Kinderarzt zu werden doch das Falsche für mich ist, da ich mir vorstellen könnte, dass das Mögen von Kindern und der Arbeit mit ihnen vielleicht sogar erschreckend sein kann, wenn man mit todkranken und sterbenden Kindern arbeitet.

Was meint ihr? Und bitte verbessert mich, falls ich mit einer Meinung oder Vermutung falsch liege.
Danke euch allen! :)

Kandra
10.12.2012, 18:56
Definitiv Pädiatrie, außer du hast Spaß daran, jeden Tag ungefähr 1 Tonne Extremente von den Hintern der alten Leute abzuwischen. Vom Leben eines Arztes bekommst du als Praktikant zu 90% eher nix mit, da du ja ein Pflegepraktikant bist und deswegen pflegerische Tätigkeiten (und die *********aufgaben) übernehmen musst.

EVT
11.12.2012, 12:56
aber in der kinderklinik machen doch die eltern einen großteil der pflege oder? ich habe mal gehört, dass es für pflegepraktikanten nicht so viel zu tun gibt dort.

Melina93
11.12.2012, 13:00
Wie Kandra schon gesagt hat, du bekommst eh die totale Drecksarbeit :P
Ich habe mit für die chrurgische Poliklinik entschieden, obwohl ich eigentlich nie Chirurgin werden möchte. Einfach weil mit von Studenten gesagt wurde, dass das hier einfach die beste Adresse Für das KPP ist.

Mal ne andere Frage: Wie willst du bitte von Chemie zu Medizin wechseln? Das geht doch gar nicht, oder?

*milkakuh*
11.12.2012, 13:01
Hallo darthschmidti,

da dich ja besonders die Pädiatrie interessiert würde ich auch eher da das erste Pflegepraktikum machen und das nächses dann auf einer internistischen Station. Die Innere als Einstieg kann schon ganz schön krass sein, hier liegen häufig demente und sehr pflegebedürftige Patienten, viele Patienten benötigen also Hilfe bei der Körperpflege, Ausscheidung, Nahrungsaufnahme,...Am Anfang kann das doch eher abschreckend wirken.

Alles Gute & viel Erfolg!

EVT
11.12.2012, 13:05
Mal ne andere Frage: Wie willst du bitte von Chemie zu Medizin wechseln? Das geht doch gar nicht, oder?

vllt. ist das abi gut genug, dass man einfach so zum 1. semester einen platz bekommt. quereinstieg nach einem semester chemie stell ich mir auch eher schwierig vor, kann aber u.u. sogar klappen.

Absolute Arrhythmie
11.12.2012, 15:16
Wie Kandra schon gesagt hat, du bekommst eh die totale Drecksarbeit :P
Ich habe mit für die chrurgische Poliklinik entschieden, obwohl ich eigentlich nie Chirurgin werden möchte. Einfach weil mit von Studenten gesagt wurde, dass das hier einfach die beste Adresse Für das KPP ist.

Mal ne andere Frage: Wie willst du bitte von Chemie zu Medizin wechseln? Das geht doch gar nicht, oder?

Poliklinik ist aber keine bettenführende Station oder?

TrueValue
11.12.2012, 19:59
Ich will auch Kinderarzt werden, bin jedoch jetzt für den ersten Monat in der Inneren gelandet. Ab Februar gehts dann in die Pädiatrie.
In der Inneren gefällt es mir soweit ganz gut. Ich habe wirklich schon sehr viel miterlebt bezüglich Krankenhausalltag. Das ist schon toll. Durfte auch mal mehrere Stunden in die Endoskopie etc. Ich muss aber sagen, dass man nach 30 Tagen fast alle Eindrücke gewonnen hat. Und wie schon gesagt wurde, Innere = viele alte Menschen, z.T sehr stark pflegebedürftig, da macht es manchmal auch keinen Spaß und man muss ein wenig an seine Grenzen gehen.
Deshalb wechsle ich nun auch in die Pädiatrie. Bin mal gespannt wie es dort ist. Ich würde dir aber auf jeden Fall empfehlen 30 Tage Innere zu machen.
lg

el suenio
11.12.2012, 20:18
Pädiatrie hört sich ja ganz gut an und ist es so sicherlich auch, aber nicht unbedingt als Pflegepraktikant. Ich wollte eigentlich immer meine Wartezeit damit verbringen, Kinderkrankenschwester zu lernen (am Ende hab ich mich doch anders entschieden). Damit will ich nur sagen, dass ich den Wunsch, in der Pädiatrie ein Praktikum zu machen, sehr gut nachvollziehen kann. Meiner Freundin ging es genauso, sie hat schließlich FSJ in der Kinderklinik gemacht. Das Ende vom Lied war, dass sie ein Jahr lang nur putzen und Wäsche zusammenlegen durfte. An die Kinder kam sie so gut wie nie heran und alle anderen FSJ'ler konnten tausendmal mehr als sie, weil sie dort z.B. nicht mal großartig Blutdruck messen durfte. Das heißt jetzt nicht, dass das an jedem Krankenhaus so sein muss, aber von Schülern bei uns hab ich auch nichts Besseres gehört. Ich selbst hatte bis jetzt noch keinen Einsatz dort.
Ich möchte dir jetzt nicht gänzlich davon abraten, in der Pädiatrie ein Praktikum zu machen, aber ich denke schon, dass du da wesentlich weniger darfst als in anderen Bereichen.

EntenFreundin
11.12.2012, 20:42
Um die praktischen Tätigkeiten (Blutdruck messen, usw.) zu lernen ist Innere wahrscheinlich besser, da die einen als Praktikant an die Kinder nicht so schnell ranlassen (hab das Pflegepraktikum damals selbst auf der Päd gemacht).
Aber wenn es da um so eine Entscheidung geht, denn würde ich auch eher raten, das in der Pädiatrie zu machen, damit Du siehst wie es "später" ggf. ist. Wobei Du als Pflegepraktikant bei den Schwestern mitmachst und (je nach Klinik) mit den Ärzten ggf. nicht so viel zu tun hast.... Es kommt aber immer auf die Klinik an.... Das ist seeehr unterschiedlich.... Der eine Extremfall ist dass die Schwestern Dich schikanieren weil Du ja später der Arzt bist und über ihnen stehst und Du nichts machen kannst außer putzen und Essen austeilen.... Der andere Extremfall ist dass Du bei den Ärzten vielleicht schon mal mit gehen und über die Schulter schauen kannst, vielleicht mal Blutabnehmen, usw.
Das weiss man leider nicht vorher wie die entsprechende Klinik ist,

Aber um die Atmosphäre und die Abläufe mal mitzubekommen ist das wenn das um so eine Entscheidung geht, schon sinnvoll, in die Kinderklinik zu gehen.... Da könnte Innere eher abschreckend wirken.
Vielleicht wäre ja auch Kinder- und Jugendpsychiatrie was (wenn Du zwischen Medizin und Lehramt überlegst scheitn Dich ja die soziale Komponente zu interessieren), aber ich weiss nicht ob man da Pflegepraltikum machen kann, und dort ist die Arbeit schon SEHR anders als sonst in der Klinik, also wäre vielleicht auch keine wirkliche Entscheidungshilfe.

Btw: Was man später machen will, kann sich im Laufe der Studiums auch nochmal sehr ändern.... Ich wollte zum ZP des Pflegepraktikums auch noch Pädiatrie, aber spätestens nach dem PJ dort kommt das nicht mehr in Frage ;-)

Melina93
11.12.2012, 21:50
Poliklinik ist aber keine bettenführende Station oder?

Also hier in Erlangen gibt es auch bettenführende Stationen :)

Absolute Arrhythmie
11.12.2012, 22:02
Also hier in Erlangen gibt es auch bettenführende Stationen :)

Also eine Poliklinik ist für mich eine Ambulanz! Und die ist per se eben keine bettenführende Station. Deshalb frag ich ja :)

Nessiemoo
11.12.2012, 22:13
Je nach Absprechen mit Pflegedienstleitung kannst du auch durchaus fragen, ob du die 15 Tage auf Kinderstation und 15 Tage auf eine andere Station sein kannst. Es steht nämlich auf der Bescheinigung später nicht genauer drauf, auf welche station du warst und wenn du nett fragst, kann es durchaus sein, dass es dir zugesagt wird.

Ich würde es aber echt nicht auf Innere machen - es ist als Fach durchaus spannend, aber zu Pflege es ist die Hölle. Da würde ich lieber zB Chirurgie machen oder Urologie, o.ä. V. a "kleinere" Fächer wir Urologie, HNO, Augenheilkunde sind super zum Anfangen, weil du die Stationsabläufe gut mitkriegst und nicht direkt abgeschreckt wirst von multimorbide Pflegestufe III Omis.

WackenDoc
11.12.2012, 22:16
Mach das auf der Kinderstation. Wenn´s sonst für nix taugt, wiegen die Patienten wengistens nicht so viel.
Wenn´s dir nicht gefällt, kannst ja immernoch nach nem Monat aufhören und auf eine andere Station gehen.

Blutdruckmessenlernen kann man notfalls auch noch später.

Saphira.
12.12.2012, 13:16
Also ich hab vor einigen Jahren sowohl zwei Mal Pflegepraktikum in der Inneren (Gastroenterologie und Kardiologie gemischt) als auch ein Mal in der Pädiatrie gemacht.

Innere:
- man darf verhältnismäßig vieles Machen (Viggos ziehen, Vitalparameter, ggfs. später auch eigene Zimmer pflegerisch betreuen natürlich in Unterstützung mit einem Pfleger)
- war bei mir sehr abwechslungsreich, insbesondere durfte ich auch zur Funktionsdiagnostik mit (Gastroskopie, Koloskopie, Ultraschall)
- teilweise natürlich auch "schmutzige" Arbeit, die kriegt man aber prinzipiell überall, nur natürlich nicht im gleichen Maß... wer also Angst hat sich die Hände schmutzig zu machen, sollte da lieber nicht hin...
- sehr patientenzentriert, man sieht auch, wie dankbar viele gerade alte Leute über die Hilfe sind und erfährt viel über Lebensgeschichten und verschiedenste Diagnosen
- was mir noch eingefallen ist: Eigentlich habe ich auf der Station damals auch so ziemlich alles pflegerische gelernt, was ich heute kann. Z.B. manuell Blutdruck messen oder Patienten einigermaßen vernünftig lagern...

Allgemeinpädiatrie:
- man darf fast gar nichts machen, da man bei Kindern und Neugeborenen immer sehr panisch ist (sprich nichts mit Viggos ziehen oder Kinder mit Hilfe betreuen (man darf sozusagen zuschauen, machen praktisch nicht viel außer Vitalparameter und Kinder festhalten, wenn sie flüchten wollen...)
- ist sehr wenig abwechslungsreich bei mir gewesen, da es an der Uniklinik war und die Pflegepraktikanten dort nur für die Arbeit und nicht fürs Vergnügen (sprich eben Funktionsdiagnostik etc.) da waren
- weniger "schmutzige" Arbeit dafür viel öde Arbeit, sprich Windeln sortieren, Schränke tausendmal ein- und ausräumen
- die Eltern sind ziemlich anstrengend, sowohl für die Ärzte als auch für die Pflege und somit für den Praktikanten, in der Regel sind diese sogar so panisch, dass sie ihr Baby keinem Frischling in die Hände geben... je älter die Kinder, umso weniger ist das relevant, aber mit 16 Jährigen ergeben sich dann auch ganz andere Probleme... also nicht immer ganz einfach!
- gelernt hab ich dort nicht sonderlich viel, höchstens den Umgang mit kranken und quengeligen Kindern und was dabei zu beachten ist... Blutdruck wurde beispielsweise automatisiert gemessen, sprich außer Manschette anlegen war da nichts mit Blutdruck messen üben/lernen


Fazit: Du musst sowieso mehrere Monate machen. Also splitte es einfach auf wie ich, so kriegst du vielleicht auch von allem einen gewissen Eindruck... das reicht ja für den Anfang.

EVT
12.12.2012, 16:58
außerdem werden die wenigstenspäter das, was sie vor dem studium geplant haben.

el suenio
12.12.2012, 20:34
außerdem werden die wenigstenspäter das, was sie vor dem studium geplant haben.
DAS unterschreibe ich sofort. Ich war mir schon jahrelang sicher, dass ich irgendwann mal in die Pädiatrie will, mittlerweile bin ich davon abgekommen, weil ich es mir sehr schwer vorstelle, bei so vielen unterschiedlichen Altersgruppen die richtige Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Auch sonst ist das sicherlich ein sehr anspruchsvolles Gebiet, weil bei Kindern doch immer alles anders ist. Niemals hätte ich es gedacht, aber ich muss sagen, dass es mir auf der Derma sehr gut gefallen hat, was die ärztlichen Tätigkeiten angeht und auf der Psych gefällt es mir momentan sehr gut, was die pflegerische Seite anbelangt. Von der Seite aus, ist es wirklich gut, so viel wie möglich mal gesehen zu haben.