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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Autorin benötigt Beratung - bin ich hier richtig?



Isautor
11.12.2012, 20:23
Hallo,

ich heiße Isabell und komme aus NRW, Nähe Bielefeld. Ich schreibe Geschichten und Romane und bin aktuell mit einem Werk beschäftigt, bei dem ich fachliche Hilfe brauchen könnte auf medizinischen Gebiet. Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin, weil ich selbst nicht Medizin studiere und mich trotzdem, mit leicht schlechtem Gewissen, angemeldet habe (erstens) und ich nicht weiß, ob es hier Interessierte gibt (zweitens) :-stud

In meinem Buch geht es um ein halbmenschliches Fabelwesen, das einem Team von Wissenschaftlern in die Hände fällt. Das Wesen scheint resistent gegen menschliche Krankheitskeime zu sein. Jetzt bin ich aber mit der Vorgehensweise eines Labors und solchen Untersuchungen fachlich überfordert. Ich will diesen Part im Buch auch gar nicht überstrapazieren, aber ein paar Details wären schon gut.

Wenn sowas hier im Forum unerwünscht ist, würde ich das verstehen. Und schweigend wieder gehen. Wenn aber jemand Interesse an einer Zusammenarbeit hätte, vielleicht sogar jemand aus der Gegend hier, das wäre toll!

Grüße von
Isa

FataMorgana
12.12.2012, 06:29
Ob so etwas hier im Forum erwünscht ist oder nicht, kann ich nicht sagen, da ich weder Moderator noch Administrator bin. Ich finde Deinen Beitrag aber nicht uninteressant und könnte Dir eventuell - zumindest bei dem Laborpart - weiterhelfen (bin Facharzt für Laboratoriumsmedizin sowie Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie).

Evil
12.12.2012, 06:33
Es verstößt nicht gegen die Forenregeln und ist in der Vergangenheit schon mehrmals vorgekommen. Je nach Qualität des Endproduktes bestehen wir aber entweder auf einer Widmung oder einer Distanzierung ;-)

Isautor
12.12.2012, 09:10
Hallo,

das wäre super!
Eine besondere Nennung in der Danksagung ist selbstverständlich.

@Evil: Haha, JO! Wenn euch das Buch nicht gefällt, kann ein Pseudonym eingetragen werden. Ein beliebiger Dr. Lektor oder so, aber dann denken die, das ist der, der das Ding überarbeitet hat. :-))

Ok, also: Es handelt sich um ein Jugendbuch und ist frei von Anstößigkeiten. Ich schreibe gerade am 4. Teil dieser Serie, die schon einige Fans hat. Deshalb erwarten die halt eine spannende Folge. Allerdings sind die Leser dieser Serie auch sehr empfindlich mit ihrer Hauptfigur, sensible Geschichte.
Man muss dazu sagen, obwohl es als Jugendbuch konzipiert wurde, sind fast alle Leser Erwachsene. Das Niveau darf also etwas höher sein. Anfangs hab ich noch auf die jungen Leser Rücksicht genommen, aber ich würde jetzt sagen, da kann man einen draufsetzen. Das Laborgeschehen ist aber nicht der Mittelpunkt vom Ganzen, deshalb würde sich auch eure Arbeit in vertretbaren Grenzen halten.
In meinem letzten Roman ging es um eine Stalkerin, die einen Seriendarsteller verfolgt und ich habe mich mit Seriendarstellern von Daily Soaps ausgetauscht, da waren nur so zwei Mails nötig und fertig.

Wie können wir an die Sache rangehen? Nach meiner Erfahrung ist das Telefon das Mittel der Wahl, außer ihr habt Angst vor Stalking .... :-))
Ich würde dann das grundsätzliche Problem erklären und mich von euch belehren lassen. Ich kann euch auch den Anfang der Geschichte zusenden, damit ihr eine Vorstellung vom Stil habt.

@FataMorgana: Deine Laborerfahrung wäre sehr willkommen! Es geht vor allem um das Auffinden eines Impfserums.

Danke erstmal,

Isa

FataMorgana
12.12.2012, 20:46
@FataMorgana: Deine Laborerfahrung wäre sehr willkommen! Es geht vor allem um das Auffinden eines Impfserums.

Da kann ich leider nicht wirklich weiterhelfen. Ich arbeite in einem diagnostischen Labor und nicht in der Impfstoffforschung (das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe). Du kannst mir aber bei Interesse trotzdem gerne eine PN schicken. Meine Telefonnummer möchte ich hier nicht öffentlich im Forum posten.

Isautor
13.12.2012, 14:40
PN hab ich dir ja geschickt.

Ich kann ja hier mal ein paar Fragen posten und vielleicht weiß einer eine Antwort (bitte all dies unter dem Vorzeichen lesen, dass ich nur laienhafteste Vorstellungen habe):

* Das halbmenschliche Wesen ist vermutlich(!) immun gegen diverse Erreger, aber die Wissenschaftler sind sich nicht sicher. Wie können sie das testen, ohne das Wesen, von dem es ja nur ein Exemplar gibt, zu gefährden?
Einfach mal mit Ebola impfen ist ja bestimmt keine gute Idee. Kann da auch mit entnommenem Blut experimentiert werden, zum Beispiel, indem man ein Serum herstellt und infizierte Mäuse behandelt?

* Kann man sich vorstellen, dass es im Blut des Wesens Killerzellen gibt und würden die außerhalb des Körpers (also zum Beispiel unter dem Mirkoskop sichtbar) ein Virus angreifen (bitte hier die Fiktion mit einberechnen, man muss manchmal Dinge behaupten, die es nicht gibt, es geht hier darum, ob die Vorstellung von Killerzellen völlig abwegig ist)

* Könnte man rein theorethisch entnommene Zellen von Organen in einer Nährlösung vermehren? Ich stelle mir vor, dass das Wesen zum beispiel ein besonderes Entgiftungsorgan hat, wesentlich leistungsfähiger als eine Niere. Wenn man davon Zellen entnähme und sie vermehrt und aufbereitet mit der Vision, vielleicht eines Tages ein zusätzliches menschliches Organ zu züchten, das das Leben verlängert, weil es das Blut perfekt entgiftet? Wäre das rein theoretisch, sciene fiction-mäßig, denkbar?

Wem dazu etwas einfällt, der kann sich gerne melden. Am Ende des Romans wird übrigens in der Danksagung eine Ausschlussklausel stehen, dass alle fachlichen Fehler allein meine Schuld sind, also keiner blamiert sich. :-bee

Moorhühnchen
15.12.2012, 16:19
Also zumindest die Sache mit den Killerzellen (http://de.wikipedia.org/wiki/NK-Zelle) ist nicht so abwegig. Ob man sowas nun unter dem Mikroskop sehen könnte oder nicht, bin ich mir nicht so sicher. Aber man hat sicherlich bestimmt schon den ein oder anderen Kinofilm gesehen, wo genau das gezeigt wurde! ;-)

Für mich (ebenfalls ohne enormes Vorwissen) hören sich Deine Gedankengänge jetzt gar nicht so schräg an - immer mit Blick auf die Science fiction Story! :-)

][truba][
15.12.2012, 16:53
Also, zur ersten Frage dürfte das durchaus möglich sein da es ja ein ähnliches Prinzip in der Immunologie ist (bitte von Freaks dieser Fachrichtungen bestätigen lassen bzw. sollten sich die Leute melden, da ich Immunologie nicht wirklich gern hab!).

Sollte das Wesen spezielle Antikörper im Blut haben gegen bestimmte menschliche Krankheiten kann man das durchaus außerhalb des Körpers (in vitro nennt sich das) nachweisen. Das macht man in der Immunologie dann mit einem sogenannten ELISA Test. Das heißt ausgeschrieben "Enzyme linked Immunosorbent Assay".

Einfach beschrieben(!) ist es so, das man auf einer Trägersubstand einen Antikörper (bei uns zum Beispiel gegen HIV) aufbringt und dann eine Probe vom Patienten darauf gibt. Hat dieser HIV binden sich spezifische Antigene an den Antikörper (quasi fängt der spezifische Antikörper auf der Platte das passende Antigen (hier HIV) aus dem Blut. Dann wäscht man das ganze um nichtgebundene Substanzen etc. pp. zu entfernen und hat dann die reinen Antikörper mit gebundenem Antigen vorliegen.

So, da das alles mikroskopisch klein ist kann man das natürlich nicht sehen. Jetzt gibt es die Möglichkeit einen erneuten Antikörper hinzuzufügen. Auch dieser ist spezifisch für das Antigen welches jetzt schon am Antikörper auf der Trägersubstanz ist. Dieser bindet jetzt zum einen ebenfalls an das Antigen und ist zusätzlich noch mit einem Enzym gekoppelt. Dieses Enzym ist jetzt in der Lage einen Farbstoff den man hinzugeben kann von einer Farbe in eine andere Farbe umzusetzen. Quasi wird auch grün dann zum beispiel blau.

Wäre in der Blutprobe kein HIV, gäbe es keine Antigene die an die Antikörper binden könnten und somit auch nicht den enzymgekoppelten Antikörper. Dadurch kann keine Farbänderung erfolgen und daher weiß man beim Menschen ob man mit einer Krankheit infiziert ist.

DAS würde jetzt meiner Meinung nach (aber ich steh nicht so auf Laborkram) in der Geschichte, wo du ja nach einer Resistenz des Wesens gegen bestimmte Krankheiten suchst, in abgewandelter Form so funktionieren. Deine Wissenschaftler haben eine Trägersubstanz auf der Antigene bestimmter Krankheiten (z.B. Ebola oder so) wären. Dann könnten sie eine Blutprobe des Wesens darauf geben und wäre es immun, würden sich (vorrausgesetzt das Ding hätte sowas wie ein Immunsystems unserer Art) seine Antikörper an das Antigen binden. Daraufhin könnten die Wissenschaftler dann einen Enzymgekoppelten Antikörper gegen die Antikörper des Wesens einsetzen und wüssten somit ob ein Antikörper ans Antigen gebunden. Ist das der Fall ist das Wesen immun!

So, ich hoffe das das Prinzip einigermaßen verständlich ist. Denke das es vielleicht in die Richtung gehen könnte.
LG Thomas

Isautor
15.12.2012, 18:02
Hallo,

also erstmal vielen, vielen Dank für eure Einschätzungen! Ich denke schon, dass ich das verstanden habe und es kommt mir natürlich entgegen. Was noch gut wäre zu wissen: Wie lange braucht man für so einen Test? Also wie lange müssten sie testen, nachdem sie blut abgenommen haben, bis sie wissen, ob das Wesen immun ist?

Ich habe das jetzt in der Geschichte so überlegt, dass die dann beim Testen rausfinden, dass das Wesen gar nicht immun ist und sie sind enttäuscht. Aber einer von denen findet im Alleingang heraus, dass es dieses besondere Organ hat. Ich stelle mir vor, dass in dem Organ ein besonderes Millieu herrscht (ein stark basisches wäre mir am liebsten, ab welchem Wert sterben Viren eigentlich ab?) und es diese Killerzellen gibt, und die Lösung ist eigentlich dieses Organ und nicht das Blut selbst.
Der Wissenschaftler behält diese Entdeckung für sich und beschließt, das Wesen aus der Einrichtung zu entfernen und mitzunehmen.

@Thomas: mit deinen Ausführungen kann ich schon viel anfangen. Wenn du willst, erwähne ich dich in der Danksagung.

Oh Gott, und ich dachte, ich krieg den Roman fürs Weihnachtsgeschäft fertig. Im Leben nicht. Ihr seid echt super. In meinem letzten Roman hab ich die Nachwirkungen von Ketamin erfinden müssen, weil ich keinen hatte, den ich fragen konnte. :-stud

Moorhühnchen
17.12.2012, 17:04
In meinem letzten Roman hab ich die Nachwirkungen von Ketamin erfinden müssen, weil ich keinen hatte, den ich fragen konnte. :-studUnd welche waren das? :-)

Isautor
17.12.2012, 19:22
@Moorhühnchen: Ich habe einen Horrortrip erfunden, in dem das Opfer glaubte, dass es ermordet wird, dass es den Körper verlässt, ein Schwebegefühl etc. und derjenige hat Farben gesehen und so was. Hab ich im Internet zusammengesucht. Außerdem hat er sich übergeben, hatte Atemprobleme.

Moorhühnchen
17.12.2012, 21:13
Naja, so falsch liegst Du damit ja gar nicht! :-top ;-)

Isautor
18.12.2012, 00:55
Jo, dachte ich auch. Kann ja auch bei jedem etwas anders sein, ne.