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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Radiologie Uniklinik, Zeit für Forschung?



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vetcr
29.12.2012, 09:33
Hallo!

Ich habe eine für mich sehr interessante radiologische Klinik an einer Uniklinik entdeckt, deren Forschungsgebiet mich sehr interessiert. Mich würde jedoch, bevor ich eine Bewerbung versende, einmal interessieren, wie die Wirklichkeit aussieht. Hat man an einer universitären Radiologie überhaupt Zeit für Forschung? Ich weiß, dass es in anderen Fachrichtungen (z.B. MiBi) sehr gut möglich ist "nebenbei" zu forschen. Aber lässt sich das auch in der Radiologie umsetzten? Hat man nachmittags noch Zeit für Forschung?
Über Antworten der Radiologen aus Unikliniken würde ich mich sehr freuen!

Zünder
29.12.2012, 16:42
Bin kein forschender Radiologe (D)einer (Wunsch-)Uniklinik, aber ich denke Pubmed wäre Dein Freund...

LasseReinböng
29.12.2012, 17:27
Die Frage muß wohl eher lauten, ob man nach Dienstschluß Zeit hat zu forschen.

Mark-Alexander
29.12.2012, 19:54
Das hängt ganz von Uni-Klinik ab. Schreibe die Assistenten der jeweiligen Unikliniken an. Habe deshalb gerade gewechselt. Innere. Bin jetzt zufrieden.

vetcr
30.12.2012, 09:44
Die Frage muß wohl eher lauten, ob man nach Dienstschluß Zeit hat zu forschen.

nein, ich meinte nachmittags, im ernst! ;)

flopipop
30.12.2012, 10:02
nein, ich meinte nachmittags, im ernst! ;)

dann mußt du in die usa gehen

vetcr
30.12.2012, 10:07
Also ist die Vorstellung utopisch und Forschung nur nach Dienstschluss an einer Uni-Radiologie möglich? Und wie soll das dann gehen? Um 19 Uhr noch ins Labor? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

Kandra
30.12.2012, 10:10
Also ist die Vorstellung utopisch und Forschung nur nach Dienstschluss an einer Uni-Radiologie möglich? Und wie soll das dann gehen? Um 19 Uhr noch ins Labor? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

so läufts aber in 90% der Fälle in jeglicher Forschung die von Ärzten getätigt wird, die nicht ausschließlich in der Forschung tätig sind.

vetcr
30.12.2012, 10:14
Ich hab das beim PJ in einem paraklinischen Fach anders erlebt. Die Arbeitsgruppe in der Radiologie klang so interessant. Vielleicht sollte ich aber eher doch eine andere Fachrichtung wählen. Forschung ist mir wichtig, aber nicht in der Nacht.

Relaxometrie
30.12.2012, 10:43
Bin kein forschender Radiologe (D)einer (Wunsch-)Uniklinik, aber ich denke Pubmed wäre Dein Freund...
Pubmed sagt nichts über die Arbeitsbedingungen aus. Oder habe ich den Abschnitt "Zu welcher Tageszeit fand die Forschung, die Grundlage für den vorliegenden Artikel war, statt?" unter den Artikeln immer übersehen :-))


Vielleicht sollte ich aber eher doch eine andere Fachrichtung wählen.
Ich würde die Entscheidung pro/contra Radiologie im Allgemeinen, und pro/contra der von Dir als interessant empfundenen Arbeitsgruppe im Speziellen nicht von den Antworten abhängig machen, die Du hier bekommst.
Daß Feierabendforschung in Deutschland üblich zu sein scheint, ist auch meine Beobachtung aus dem Studium. Wenn man Glück hat, bekommt man als Assistenzarzt (korrekter: Arzt in Weiterbildung) mal ein Semester forschungsfrei, aber auch da muß man -wie ich nebenbei mitbekommen habe- dann doch bei Engpässen wieder im klinischen Alltag mitarbeiten.
Aber: ich denke, daß es erstens fächerabhängig eher besser/schlechter sein wird. Daß die Forschung in der Mibi halbwegs ok ablaufen kann, hast Du ja schon gesehen. Und es wird nicht ausschließlich vom Fach abhängen, sondern auch an den Einzelheiten, die Du vor Ort antriffst. Deswegen: stell Dich doch mal in der radiologischen Arbeitsgruppe vor und versuche, ein wenig über die Bedingungen zu erfahren.

vetcr
30.12.2012, 11:09
Ich habe jetzt per e-mail in der Klinik nachgefragt. Mal sehen, wie die sich diesbezüglich äußern.

Feuerblick
30.12.2012, 11:14
Die werden dir schreiben, dass du SELBSTVERSTÄNDLICH ausreichend Zeit für klinische Studien haben wirst, weil ja Forschung bei ihnen großgeschrieben wird ;-) Vergiss es... es ist leider wirklich so, dass an den meisten Kliniken jedweder Art und in jeder Fachrichtung Forschung mehrheitlich in der Freizeit stattfindet. Es gibt Ausnahmen, aber die sind selten. Chefs verstehen auch in der Regel nicht, warum man während der Arbeitszeit Forschung betreiben möchte - SIE haben ja schließlich auch in ihrer Freizeit und am Wochenende... :-nix

Zünder
30.12.2012, 11:41
Pubmed sagt nichts über die Arbeitsbedingungen aus. Oder habe ich den Abschnitt "Zu welcher Tageszeit fand die Forschung, die Grundlage für den vorliegenden Artikel war, statt?" unter den Artikeln immer übersehen :-))


Nö, ich hatte die ausführlichen Forschungsbedingungen an deutschen Unikliniken aber freundlicherweise als bekannt vorausgesetzt... :-))

Mark-Alexander
30.12.2012, 11:44
Nicht die Klinik fragen, sondern die Assistenzärzte fragen. Bei den meisten Unikliniken auf der Homepage veröffentlicht. Hier erhälst du meist korrekte Antworten. Bin damit gut gefahren.

flopipop
30.12.2012, 12:53
I. Forschung ist mir wichtig, aber nicht in der Nacht.

ich würde mich erstmal fragen, warum genau dir forschung wichtig ist...willst du wirklich die wissenschaft aus interesse am fachgebiet vorantreiben, am liebsten ganztägig? dann würden sich in deutschland arbeitsgruppen, wie mibi, biochemie, anatomie, physiologie, also nicht-klinisch tätige gebiete anbieten, denn die sind nicht in die direkte patientenversorgung involviert und machen ganzen tag nichts anderes, als forschung. oder willst du in einem klinischen fach, wie z.b. die radiologie, forschung machen, um sich zu habilitieren und später chef zu werden. in deutschland heisst das im klartext: publizieren so viel es geht, aber leider fast nur in der freizeit. alle oberärzte, die ich kenne, schreiben ihre papers während der dienstzeit, nach feierabend oder am wochenende. das system ist krank, aber die bedingungen sind in deutschland nunmal suboptimal, was die arbeit als arzt und forscher angeht. deswegen war mein rat, in die usa zu gehen, gar nicht mal so abwägig, denn dort bekommt man eher als arzt "forschungsfrei", als hier. ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die regeln, aber ich kenne das bis jetzt nur so. in der radiologie tätig sein und parallel dazu forschen und dabei pünkltlich feierabend....in deutschland wahrscheinlich eher nicht, aber du kannst dich ja trotzdem erkundigen...

Thomas24
30.12.2012, 13:03
Pünktlich Feierabend kann man(n) sowieso vergessen, wenn man es in irgendeiner Disziplin zu irgendetwas bringen möchte.
Forschung aus genuinem Interesse heraus erfordert nicht nur Herzblut und Leidenschaft, sondern auch viel Leidensfähigkeit-
selbst für die "Alibiforschung" nur um der Karriere willen benötigt man ein gerüttelt Mass an Disziplin, Leistungs- und Leidensbereitschaft (und sehr verständnisvolles soziales Umfeld).

Relaxometrie
30.12.2012, 13:14
Nicht die Klinik fragen, sondern die Assistenzärzte fragen. Bei den meisten Unikliniken auf der Homepage veröffentlicht. Hier erhälst du meist korrekte Antworten. Bin damit gut gefahren.
:-meinung
Von den Assistenzärzten ist am ehesten eine ehrliche Darstellung der Fakten zu erwarten.

EntenFreundin
30.12.2012, 13:48
:-meinung
Von den Assistenzärzten ist am ehesten eine ehrliche Darstellung der Fakten zu erwarten.

Nur wie kommt man an die ran, wenn man da keinen kennt an der Klinik ?
Einfach irgendeinen anschreiben in der Hoffnung der ist so nett und gibt Auskuft ?

EntenFreundin
30.12.2012, 13:55
Zum Thema Forschung: Ich kenne es aus der Inneren (Radiologie weiss nicht nicht) so, dass die Chefs ausgewählte Leute besonders gefördert haben und die denn auch forschungsfrei bekommen haben zwischendurch.... Der ganze Rest hat entweder gar nicht geforscht oder nebenher noch irgendwelche Studien an die Backe bekommen, die sie zusätzlich betreuen sollten.

Eigentlich waren die meisten, die "nebenher" noch Karriere in der Forschung gemacht haben, ca. 2 Jahre im Ausland, haben da nur geforscht und denn die Ergebnisse mit nach Deutschland gebracht und dort denn "nebenher" noch den Rest gemacht bis zu Habil. Man braucht aber immer einen Chef, der das unterstützt, sosnt wird das nichts.

Was wäre denn die Älternative zu dieser besagten Unikinik ? - Wenn Dich das reizt, denn bewirb Dich einfach, fang da an und schau denn wie es läuft. Vielleicht hast Du ja Glück und wirst besonders gefördert, bekommst die Möglichkeit ins Ausland zu gehen usw. Es kommt am meisten auf den Chef an, ob der gute Leute fördern will oder es ihm alles egal ist.
Von Vorteil ist da in der Regel wenn der Chef noch jung ist. Das könntest Du mal schauen wie alt er ist.

tinimar
30.12.2012, 14:16
Also ich bin in der Radiologie an einer deutschen Uniklinik. Wenn du in der normalen Routine bist musst du deine forscherei (v.a. wenn du im Labor was machen willst) nach der Arbeit machen. In der Regel ist es bei uns aber so, dass du ein Jahr Forschungsfrei hast und dich in dieser Zeit gezielt dem forschen widmest. Wenn du engagiert bist und ein vielversprechendes Projekt hast kannst du auch später immer mal wieder Tage oder Wochenweise forschungsfrei bekommen (z.B. wenn du grad ne Publikation oder so fertig machen musst). Das klappt in der Regel ganz gut da ja auch nicht jeder an der Uni gleich scharf auf Forschung ist. Aber ich denke an normalen Arbeitsplatz eingeteilt sein und dann nachmittags sich ganz nem Forschungsprojekt zu widmen gibt es nicht. Du kannst ja auch in ein Institut für molekularbiologische Radiologie etc. ZB als postdoc wenn du deinen Schwerpunkt auf Forschung und nicht Routine setzten willst.