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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : FA-Wahl. Strategie?!



ilwmbsg
29.12.2012, 09:45
Hi,

ich überlege im Moment ziemlich akribisch und etwas ratolos, welche Strategie bzgl. Facharztwahl die beste wäre. Vor allem anderen interessiere ich mich für spezielle internistische Intensivmedizin. Weniger reizt mich die (post)operative oder traumatologische Intensivmedizin/Anästhesie.
Ich finde Nephro, Kardio und Pulmo wirklich fast gleich spannend!... und zudem eben Sachen wie Infektiologie, Hämostaseologie, Beatmungsmedizin und Organersatzverfahren. ... Optimal für mich wäre fast schon, es gäbe den Facharzt für Intensivmedizin - den es in Europa ja wohl nur in der Schweiz und Großbritannien gibt.

Überlegt hatte ich:
A) Erstmal zB den Nephro-FA anfangen und nach dem Common Trunk sehen, ob es das richtige war und dann bei Bedarf wechseln. Jedenfalls dann nach 6 Jahren die internistische Intensiv dranhängen?

Oder B) den 5-Jahres-Allgemeininternisten machen, dann die spezielle internistische Intensivmedizin. Zuletzt den Facharztschwerpunkt dranhängen. Das hab ich zB bei Teilen der Belegschaft der Klinik für Intensivmedizin am UKE gesehen (PD Kluge, zuletzt den Pulmo-Schwerpunkt drangehangen oder Dr Braune, bisher ohne Schwerpunkt)

C) ich hänge erstmal 1-2 Jahre in der Anästhesie rum, lerne den ganzen invasiven Kram und Infusionstherapie etc. und geh dann mit einem gutgeschriebenen Jahr in die Innere.

Sagt ma was dazu :) Danke! mfg

Feuerengelchen
29.12.2012, 14:18
Da gehts mir ähnlich wie dir, auch wenn ich eher traumatologisch-chirurgisch veranlagt bin. Ich habe meinem Umfeld in den letzten Monaten Löcher in den Bauch gefragt und mich umgeschaut, wie ich für meinen Schwerpunkt Intensivmedizin möglichst viel mitnehmen kann und auch schon während der Assistenzarztzeit einige Zeit auf Intensiv verbringen kann. Letztlich haben sich 2 Facharzt-Fächer besonders herauskristallisiert: Innere (eher Allgemeiner Internist) und Anästhesie. Nachdem zweiteres sowieso schon lange Mitfavorit bei mir ist, werde ich diesen Facharzt machen. Nichtsdestotrotz haben mir auch Anästhesie-Intensivmediziner fast durch die Bank empfohlen, eine Zeit aus der Inneren mitzunehmen (Risikoeinschätzungen, konservative Therapieerfahrung etc.). Nachdem Dranhängen eines Fremdfachs kurz vor oder nach Facharztprüfung eher wenig produktiv ist, werde ich nun in der Inneren anfangen, die Basisweiterbildung Innere mitnehmen (das Halbjahr Intensiv im zweiten Jahr bekomme ich wegen dem Notarztschein sowieso dabei) und dann gehts ab in die Anästhesie. Anerkannt werden nach derzeitigem Stand von der Inneren auf die Anästhesie ein Jahr sowie ein Halbjahr Intensiv, de facto vom Zeitfaktor her nicht wirklich ein Verlust, vom fachlichen mal abgesehen. Dann gefolgt von spezieller Intensivmedizin- Zusatzweiterbildung.

LasseReinböng
29.12.2012, 17:23
C) ich hänge erstmal 1-2 Jahre in der Anästhesie rum, lerne den ganzen invasiven Kram und Infusionstherapie etc. und geh dann mit einem gutgeschriebenen Jahr in die Innere.


Da würde ich mich vorher nochmal genau informieren. Laut der WBO meiner Landesärztekammer gibts da nix anzuerkennen für Innere. 1 Jahr Innere geht für den FA Anästhesie, aber nicht umgekehrt.

Jutti
29.12.2012, 20:04
Eigentlich klingt doch Alternative B am sinnvollsten!? Ich bin eigentlich gegen den 5-jährigen Internisten wenn einer weiß, was er möchte, denn dann kann man sich ja durchaus Zeit ersparen. Aber wenn dich wirklich alles interessiert und gerade wenn du mal später auf ne OA-Stelle in der Intensivmedizin aus bist denke ich doch, dass sich da eine möglichst breite Ausbildung gut macht. Und mit 5-Jahren allgemein kriegst du bestimmt auch mehr mit als in 3 Jahren common trunk. Und kann man nicht theoretisch auch erstmal mit dem 5-jährigem anfangen und wenn man dann doch von einem Fach absolut fasziniert ist sagen, dass man nach 3 Jahren doch lieber diese Spezialisierung direkt macht? Dann hättest du die Entscheidung ja erst in drei Jahren...

ole_cranon
29.12.2012, 23:08
das sind so grob auch meine Ziele. Mein Plan dafür:
Zuerst den allgemeinen Internisten (beginne in der Nephro)
nach 2 Jahren Notfallmedizin
nach 4,5 Jahren Wechsel zu einem WB-Befugten Infektiologie
nach 5 Jahren FA Innere
nach 5,5 Jahren Zusatz Infektiologie
und danach spez. Intensivmedizin

Alles natürlich Mindestzeiten

ilwmbsg
12.01.2013, 03:13
Danke für Eure Antworten. Als Wunsch-Intensivmediziner mit möglichst breiter internistischer Ausbildung sollte man wohl tatsächlich den allgemeinen Internisten an einem guten Uniklinikum absolvieren, das Wert eben auf Intensivmedizin legt. Das Jahr Anästhesie wird - danke für den wichtigen Hinweis - nicht für die Innere anerkannt.
Habt ihr Empfehlungen für Klinika, die gerade internistische Intensivmedizin groß schreiben? Bisher bekannt sind mir Hannover (Prof Welte, Pneumologe, als Anführer der Task Force für Intensivmedizin), Regensburg, Nürnberg/Erlangen und Hamburg.