Welche Uni bietet die beste Ausbildung?

[Sapientia106]

Schönen guten Abend alle zusammen!

Ich hoffe einige von euch können sich für meine Fragen Zeit nehmen, da sie mir sehr am herzen liegen. :-)

Schon seit der Unterstufe möchte ich Medizin studieren und vor einigen Jahren habe ich von der PMU in Salzburg gehört. Ich war sofort Feuer und Flamme für das, was ich über diese Uni gelesen habe.

Aber dann habe ich auch in einigen (anderen!) Foren gestöbert und überwiegend schlechte Fakten über die PMU gehört. Die Ausbildung wäre nicht praxisbezogen, die Kosten wären viel zu hoch für die verhältnismäßig schlechte Ausbildung und man wäre in einer öffentlichen Uni besser aufgehoben. Dazu käme noch, dass kein Zusammenhalt zwischen den Kommilitonen herrscht und es die Professoren nicht interessiert, was aus den Studenten wird.

Also war ich auf der Suche nach einem 'Plan B', falls sich diese Behauptungen als wahr rausstellen würden. Und schon wieder war das Problem dar - auch über die öffentlichen Unis gibt es eine Menge positive, aber auf der anderen Seite eine Menge schlechte Bewertungen.

Da ich in der Nähe von Salzburg wohne und nur ungern von meiner Mutter wegziehe, wäre die PMU schon ein Traum.

Aber stimmt es wirklich, was über die PMU gemunkelt wird? Und wenn ja, welche Uni in Österreich bietet die 'beste' Ausbildung während des Humanmedizinstudiums? Wo bekommt man wirklich den praxisnahen Unterricht, der auf den Websites angepriesen wird? Und mit dem Abschluss welcher Uni hat man die besten Chancen?

Ich freue mich schon auf eure Antworten! :-)

Mfg Sapientia106

[McDreamy]

Für deine Chancen später eine Assistelle zu bekommen, ist es schnurzpiepegal, an welcher Uni du studiert hast und das wird sich auch in den nächsten 6 Jahren nicht ändern.

Ich kenne die PMU aus nächster Nähe, hab viele enge Freunde, die dort studiert haben. Ich kenne auch die Gerüchte, die so in den Krankenhäusern im Umlauf sind, wie die PMU Studenten denn so drauf seien (weil die ja in den letzten Jahren immer unter besonderer Beobachtung standen, weils halt die erste private Uni war und mit Verlaub - eine winzig kleine Uni ist.). Die Meinungen gehen da weit auseinander. Die Ausbildung ist sicher sehr gut dort und garantiert nicht schlechter als an einer staatlichen Uni. Ob sie allerdings so viel besser ist, dass man dafür 70.000,- Euro mal so hinblättert (mit Zinsen locker mal 100.000,-!!), das ist eine andere Frage.

Meiner Meinung nach solltest du dir nicht so viel Gedanken über die Uni machen, die Chancen auf einen Job stehen überall gleich gut, nicht zuletzt dank Ärztemangel. Wenn du (oder deine Eltern) das Geld aber locker aufbringen und du Wert darauf legst, dann kannst du es ja probieren. Meine Freunde waren hoch zufrieden mit der Ausbildung dort.

Mir wäre es das Geld aber nicht wert, weil ich weiß, dass die Ausbildung an den staatlichen Unis mindestens genauso gut ist. Meiner Meinung nach sind die einzigen Vorteil der PMU (oder zumindest jener, der von der Uni selbst immer so betont wird), das offenbar bessere Betreuungsverhältnis und die kürzere Studiendauer. Aber selbst das wage ich zu bezweifeln, weil man an den staatlichen Unis eigentlich genau so in Kleingruppen unterrichtet wird (außer vielleicht im 1. Jahr). Und das mit der kürzeren Studiendauer relativiert sich auch, wenn man z.B. Graz in Erwägung zieht, dort ist es auch möglich (zumindest derzeit noch), in 5 Jahren fertig zu werde

Zusammengefasst:

Die PMU ist sicher gut (Glaub bitte den Blödsinn nicht, der in den Foren herumgeistert!). Aber die Vorteile zu den anderen staatlichen Unis sind mMn sehr gering.

[stennadolny]

PMU-Absolventen bekommen auch an der Uniklinik Salzburg nicht notwendigerweise rascher ihr Wunschfach, weil es den Chefs mittlerweile zu blöd ist, praktisch keinen Bewerberpool mehr zu haben, wenn man die PMUler stets bevorzugen sollte.

Andernorts scheint die PMU jedenfalls kein Vorteil zu sein.

[davo]

Schon ein alter Thread, aber dennoch:

Man muss denke ich unterscheiden zwischen der echten Qualität des Studiums und zwischen seinem Ruf. Ersteres zu beurteilen ist SEHR schwer da man dazu an allen vier Unis studiert haben müsste. Aber wenn man mit österreichischen Ärzten spricht ist IMHO eines klar: Graz und Salzburg werden etwas belächelt, Wien und Innsbruck haben einen deutlich besseren Ruf. Das sagt natürlich NICHTS über die Qualität des Studiums aus aber kann jobmäßig relevant sein. In den "alten Zeiten" (als es noch keine PMU gab und als in Österreich jeder der wollte ohne NC und ohne Test Medizin studieren konnte) hatte Graz immer den Ruf das leichteste Medizinstudium zu haben und ich kenne tatsächlich einige die von Wien nach Graz gewechselt sind weil sie in Wien Probleme hatten. Heute sind die Studienpläne und die Studienbedingungen natürlich ganz anders (sprich besser), aber der Ruf wirkt oft lange nach. Am AKH Wien zu arbeiten ist jedenfalls IMHO eher etwas für Masochisten ;-) Aber das ist nicht direkt studienbezogen. Ich persönlich habe mich in Innsbruck immer etwas isoliert gefühlt - Wien und Graz finde ich als Städte deutlich angenehmer.

[McDreamy]

Graz wurde noch nie belächelt. Wo hast du das denn her... ? Ich glaub, du verwechselst da was - es war genau umgekehrt: Graz war bekannt als besonders schwer, die Leute sind wegen Anatomie und Patho scharenweise nach Wien ausgewandert.
Heute ist es ziemlich egal, wo man studiert. Das unterschreib ich für Österreich wie für Deutschland.

[perro]

Also bei uns in IBK werden eher die wiener belächelt :-wow

wobei ich glaub dass es echt keinen unterchied gibt, jetzt wo alle ein KPJ habn etc. außerdem hängt es eh meistens von einem selbst ab wieviel man aus einem medizinstudium mitnimmt ;)