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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Doppelstudium ???



Felicitas Gladziwa
26.07.2003, 23:40
Was haltet ihr davon, zwei Fächer zu studieren? Meint ihr, dass es möglich ist neben dem Medizinstudium noch ein zweites Fach zu studieren z.B. Katholische Theologie auf Diplom oder ähnliches?
Medizin um einen vernünftigen Beruf zu erlernen, der Spass machen kann ... und Theologie um etwas für den Kopf zu tun:
Arzt für Leib und Seele.
Weil das Medizinstudium ist meiner Meinung nach nicht besonders spannend schon gar nicht vor dem Physikum und vom durchs Kreuzen von MC-Fragen gelangt man auch nicht zu Allgemeinbildung oder Weitsicht. Und angeblich ist das Medizinstudium ja keine grosse Sache der Intelligenz sondern mehr des Duchaltevermögens und des Fleisses, naja und ob man dem Druck der Lernbelastung etc. gerecht werden kann.

Aber versuchen könnte man es doch mal ausser Medizin nach ein anderes Fach zu studieren? Was meint ihr?

ClooneyGeorge
27.07.2003, 07:30
Rein theoretisch stimme ich Dir da zu....habe im ersten Semester Ethikvorlesungen besucht und das waren mit Abstand die besten Vorlesungen, die Medizinvorlesungen fand ich größtenteils laaangweilig, zeitverschwenderisch, höchtens sinnvoll um die Leute aus dem Semester kennenzulernen.
(davon mal abgesehen das ich das erste Semester eh sehr ernüchternd fand)

Die Frage ist halt ob sich zwei Studienfächer miteinander zeitlich vereinbaren lassen, nicht nur weil sich evtl. wichtige Sachen überschneiden könnten, sondern ob man nicht irgendwann am Rad dreht weil man einfach hoffnungslos überbelastet ist.

Glaub hier gab es aber schonmal einen Thread dazu....bei uns erzählte an den Einführungstagen einer aus der Fachschaft das die meisten nach dem Physikum noch "schnell einen Magister nebenher machen würden"....

Ansonsten hast Du halt immernoch die Möglichkeit andere Vorlesungen zu besuchen, so mache ich das auch im 2. Semester wieder.

Ente
27.07.2003, 09:26
Ja aber, ich würde halt ganz gerne Theologie dazu studieren und zwar eben nicht nur so ein paar Vorlesungen hören.
Eine richtige Hausarbeit zu schreiben - mit ganzen Sätzen - und einen zusammenhängen Text lesen, das finde ich sehr reizvoll als Kontrast zum Medizinstudium.
Sicher hast du recht mit der Überbelastung und dass man vielleicht am Rad drehen kann, ich bin jetzt auch durch Biochemie gefallen, weil ich eben nur 4 Tage dafür gelernt habe und in der Prüfung das auch noch zugegeben habe. (ok, das war dämlich)
Wollte halt nur wissen, was ihr von der Fächerkombination haltet und ob es irgendwen gibt, der sowas macht oder überhaupt ein Doppelstudium Medizin und ? macht.
Oder soll ich einfach das Medizinstudium schmeissen? Ich mein, ich würde zwar noch immer gerne Arzt werden und mein Krankenpflegepraktikum hat mir wahnsinning viel Spass gemacht und auch die Arbeit zwischendurch im Hospiz und ein anderes Praktikum auf der Gerontopsychiatrie tue ich wirklich gerne.
Nur das Medzinstudium scheint mir oft mehr als Hürde und grosse Abschreckung den "Traumberuf" zu erlernen.
Ich will jetzt nicht hören, dass Arzt sowieso kein Traumberuf ist etc., das ich oft genug und manche Ärzte machen das auch nur so deutlich.
Aber ich glaube trozdem noch, dass es das sein kann und das es das auch gibt, Ärzte, die in ihrem Beruf auch Berufung sehen und auch so arbeiten.
Naja jedenfalls glaube ich schon, dass man später mal einen sehr schönen Beruf hat. Aber das Studium, der Weg dahin, scheint mir oft mehr Schikane etc. Ich würde halt gern auch mal ein Studium studieren, was Spass macht und was interessant ist, wo man Dinge aus Interesse hört und weil man sie selber will.
Also z.B. so ein Schein wie "Einführung in die Klinische Medizin" so wie er im Moment abläuft (zumindest in Bonn und in Aachen), ist totaler Quatsch, weil das die Leute nur hingehen, weil sie müssen und es kann mir keiner erzählen, dass man dabei viel für die Klinik lernen würde.
Ich glaube jedenfalls, dass ein geisteswissenschaftliches Studium dazu (oder auch alleine) "glücklicher" machen könnte...trotz Mehrbelastung etc.

Vielleit ist das provokant und überheblich zwe Fächer studieren zu wollen, aber ich würde es halt gerne weiter versuchen. Ich kann halt glaube ich, die Theologie schon nicht mehr lassen, nur um alleine Medizin zu studieren. Aber vielleicht ist das auch ein Zeichen, dass das Medizinstudium eh nicht in echt was für mich ist.

Neujahrsrakete
27.07.2003, 10:24
@Ente:
nur eine kurze Frage: bist Du hier im Forum doppelt angemeldet, also auch noch als "Felicitas Gladziwa", oder ist es Zufall, daß zwei unterschiedliche Leute aus der bonner Vorklinik auch noch Theologie studieren möchten?

ClooneyGeorge
27.07.2003, 11:17
@Ente (oder Felicitas)

Dem kann ich eigentlich nichts hinzufügen, ich sehe das ähnlich wie Du...ich war bisher auch stets sehr vielseitig interessiert und habe das Gefühl, dass mir etwas anderes, zumindest vom Studium her, mehr Spass machen könnte, wobei ich das natürlich nach einem SEmester nicht so recht beurteilen kann.

Mir fehlt bisher einfach dieses "Aha, DAS wollte ich schon immer mal wissen" Gefühl....

Probier´s doch einfach mal mit Theologie, dann wird sich ja zeigen ob sich das unter einen Hut bringen läßt oder nicht....

Ente
27.07.2003, 12:16
Hallo

ja das bin ich beidesmal.
Ich weiss auch nicht genau, warum ich zweimal angemeldet bin, das ist nicht wirklich Absicht. Ich wollte gerne einfach meinen Namen ändern und das hat dann wohl nicht geklappt und ich weiss eigentlich nicht genau unter welchen Namen ich dann schreibe.
Aber egal. Du bist also erstes Semester in Bonn?
Ich bin auch erst ein Semester in Bonn, davor war ich in Aachen.
Im Moment probiere ich es ja so ein bisschen, aber so den wirklichen Plan wie das im nächsten Semester vereinbar ist, habe ich halt nicht...
Also viele Grüsse.
Vielleicht sehen wir uns ja mal in der Uni?

netguru
28.07.2003, 13:40
Daß man im Medizinstudium auf Dauer nicht ausgelastet ist oder es einem thematisch zu engstirnig ist, halte ich für genauso unwahrscheinlich, wie daß es für den selben Erfolg besonders schwierig oder arbeitsintensiv ist.
Es ist in jedem Studiumgang sehr lustig, sich später die Probleme der jüngeren Semester anzuhören oder über seine eigenen Befürchtungen während der ersten Jahre zu schmunzeln.

Aber vielleicht kann man mit einer Theologielektüre später weniger weltlich und banal erklären, warum man sich nicht auf Medizin konzentriert hat und die Freizeit ganz normal mit Urlaub, Foto, Flirten und anderen normalen Dingen verbracht hat. :-???

Flauscheding
28.07.2003, 15:21
Hoi Ente,

vielleicht solltest Du's einfach versuchen ?!
Mehr als schief gehen kann es ja nicht und sofern du wirklich später als Arzt mal tätig sein möchtest, sieh das Studium doch einfach als Weg zum Ziel. Ich studier den Mist ja nicht wegen des Studiums sondern um später als Doc - wo und wie auch immer - zu arbeiten. Setz Deine Prioritäten und schau, was dabei heraus kommt.
Darüberhinaus ist es bei so ziemlich jedem Studiengang so, daß man sich mehr oder weniger durch die Grundlagen quält; je tiefer man sich in ein Gebiet reinarbeitet, desto interessanter und facettenreicher wird es. So wirds in der Medizin vermutlich auch sein...


:-winky