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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zyste vs. Ca



Zünder
12.01.2013, 11:51
Eine 28 jährige Patientin kommt jährlich zum Ultraschall der Brust, weil die Mutter mit 55 Jahren an einem Mamma-Ca verstarb. Ihre Mutter hatte ebenfalls ein Mamma-Ca mit Ende 40, dies aber überlebt. Die Schwester der Mutter verstarb ebenfalls mit mitte 50 an einem Mamma-Ca.

Jetzt hat die 28 jährige Patientin eine Zyste im linken oberen Quadranten. Laut schallender Oberärztin "dürfte die da aber sein". Empfehlung der Ärztin war jetzt: Erneutes schallen der Brust bei Wiedervorstellung in 12 Monaten.

Was mich ehrlichgesagt etwas wundert. Sollte da nicht lieber eine Biopsie erfolgen? Hab jetzt schon öfter von Zysten gehört, die dann doch bösartig waren, worüber die Patientin doch eigentlich informiert werden sollte, oder sehe ich da was falsch?

Stephan0815
12.01.2013, 17:14
Wieso haste das eigentlich nicht die Ärztin gefragt?
Zum einen hätte das dazu geführt, daß sie nochmal selbstreflektiert, zum anderen hätte sie dir ihre Beweggründe und Überlegungen mitteilen können.
Wenn sich die Oberärztin mit der Diagnose Zyste so sicher ist, würde ich mal auf ihre langjährige Erfahrung vertrauen, aber nachgefragt hätte ich doch schon mal noch.

WackenDoc
12.01.2013, 17:16
Wenn sie sich sicher war, dass es ne Zyste ist, dann gibt es da nicht wirklich was zu biopsieren.

Zysten, die bösartig waren, können eigentlich nur fehlerhafte Diagnosen sein.

Aber man muss ja sagen, dass wenn sich die Oberärztin so sicher ist, dann wird das wohl auch eine Zyste und nix anderes sein. Die Dinger haben ja ganz andere Eigenschaften als nen bösartiger Tumor.

Zünder
12.01.2013, 20:42
Wenn sie sich sicher war, dass es ne Zyste ist, dann gibt es da nicht wirklich was zu biopsieren.



Und dies zu differenzieren, geht eben regelmässig in die Hose.

WackenDoc
12.01.2013, 21:26
Nein, das kann ich mir nicht vorstellen, dass das regelmäßig in die Hose gehen soll. In Einzelfällen ja, auch wenn die Zyste evtl. gekammert ist, oder nen atypischen Inhalt hat.
Aber ne tyische Zyste ist eben sehr einfach zu erkennen.

Was sagt die Patientin selber denn dazu? Wenn es sie sehr beunruhigt, kann man es immernoch biopsieren/punktieren oder engmaschicher kontrollieren.

alex1
16.01.2013, 21:21
Es gibt eine BIRADS Klassifikation für Befunde in der Mammographie (ursprünglich).
Genauso gibt es eine Klassifikation für suspekte oder unsuspekte Befunde im Ultraschall. Je nachdem wie suspekt der Befund ist, kann man sich überlegen, ob man in einem Jahr oder früher die Kontrolle machen muss bzw. ob weitere Abklärungen nötig sind.

Darüber hinaus, kann sich die 28jährige Patientin (ist sie überhaupt eine Patientin, wenn sie nur ein Zyste hat?) überlegen, ob sie sich eine humangenetische Beratung unterziehen möchte, da mit 2 Familienmitgliedern mit MammaCa relativ früh (gibt's eventuell auch weitere Verwandten?), kann durchaus eine BRCA-Mutation vorliegen.