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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weiterbildungsjahr im Ausland



Dr. Honey
12.01.2013, 12:59
Hallo =)

Ich fange demnaechst eine Stelle in der Gyn an. Kann mir jemand sagen, ob es moeglich ist, waehrend der WB ein Jahr im Ausland zu machen (z.B Spanien oder Portugal)? Wird das berechnet? Oder nicht?

Danke fuer die kommenden Antworten =)

Muriel
12.01.2013, 14:51
Grundsätzlich möglich ist das schon. Aber die bürokratischen Hürden können ziemlich nervig werden. Du solltest Dich vor der Planung mit der LÄK in Verbindung setzen, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit die Stelle im Ausland als Weiterbildung anerkannt wird. Alleine die Anerkennung Deines Abschlusses und der Approbation im Ausland kann u.U. mehrere Monate dauern (so erlebt bei einer Freundin in Spanien, alles in allem damals acht Monate, bis die Spanier sie als Ärztin akzeptiert hatten, trotz EU!) Daher würde ich Minimum ein Jahr vor dem Konkretwerden versuchen, alle organisatorischen Dinge zu regeln

gnuff
12.01.2013, 15:05
Es gibt Krankenhäuser im Ausland die deutsche Weiterbildungsermächtigungen haben. Ein Beispiel ist ein KH im Elsass das eine WBE in der Anästhesie hat... das Centre Hospitalier de Luxembourg ist Lehrkrankenhaus der Uni Saarland...
vermutlich ist es an solchen KH einfacher, prinzipiell möglich ist es aber wahrscheinlich (fast) überall...
Zum Thema Approbation: die schwedische "Legitimation" bekommt man innerhalb weniger Tage/Wochen...

McDreamy
13.01.2013, 14:54
Wer will schon nach Luxemburg? Ärzteausbeutung pur dort.

gnuff
13.01.2013, 15:09
Wer will schon nach Luxemburg? Ärzteausbeutung pur dort.

Inwiefern? Hast Du Details?

McDreamy
16.01.2013, 18:55
Ja, z.B. hier:

http://www.aerzteblatt.de/archiv/76457/Weiterbildung-in-Luxemburg-Eine-zweifelhafte-Option


Ich hätte da auch noch eine Frage passend zum Thema. Wenn ich mit österreichischem Abschluss zunächst in Ö meine Ausbildung beginne, kann ich dann nach 1 Jahr nach D wechseln und wird mir das 1 Ausbildungsjahr in D angerechnet? (selbes Fach!).

Theoretisch müsste es ja, weil EU, aber vielleicht kann wir jemand berichten, der das schon gemacht hat und mir Tips geben. Wird alles 1:1 anerkannt? Oder gibts eher Probleme? Welche Nachweise benötigt man konkret?

gnuff
16.01.2013, 19:18
Ja, z.B. hier:

http://www.aerzteblatt.de/archiv/76457/Weiterbildung-in-Luxemburg-Eine-zweifelhafte-Option...

Danke für den Link! Heftig! Habe im Oktober die Neo-Intensiv am CHL besucht und war von der Klinik als solche beeindruckt.

NickRiviera
16.01.2013, 20:13
Ja, z.B. hier:

http://www.aerzteblatt.de/archiv/76457/Weiterbildung-in-Luxemburg-Eine-zweifelhafte-Option


Ich hätte da auch noch eine Frage passend zum Thema. Wenn ich mit österreichischem Abschluss zunächst in Ö meine Ausbildung beginne, kann ich dann nach 1 Jahr nach D wechseln und wird mir das 1 Ausbildungsjahr in D angerechnet? (selbes Fach!).

Theoretisch müsste es ja, weil EU, aber vielleicht kann wir jemand berichten, der das schon gemacht hat und mir Tips geben. Wird alles 1:1 anerkannt? Oder gibts eher Probleme? Welche Nachweise benötigt man konkret?

Ist man nicht in Österreich erst Turnusarzt und rotiert durch unterschiedliche Bereiche, macht also noch gar keine so zielgerichtete Facharztausbildung wie in Deutschland?

Auszug aus Wikipedia dazu: "Als Turnusarzt bezeichnet man in Österreich im weitesten Sinn den Arzt in Ausbildung zum praktischen Arzt (Arzt für Allgemeinmedizin) oder den Arzt in Ausbildung zum Facharzt. Der Begriff wird jedoch fast ausschließlich auf die Ärzte in Ausbildung zum Allgemeinmediziner angewandt.

Der Turnusarzt ist vergleichbar dem in der Bundesrepublik Deutschland bis 30. September 2004 existierenden Arzt im Praktikum, dessen Praktikum jedoch nur 18 Monate dauerte. Seither erhalten Mediziner in Deutschland sofort mit abgeschlossenem Studium ihre Approbation und somit (nach erfolgreicher Bewerbung) den Status eines Assistenzarztes in einer Klinik....Der Turnus ist die Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin und dauert in Österreich mindestens 36 Monate. Er besteht aus einer Rotation durch die Fächer Allgemeinmedizin (6 Monate, Ambulanzmonate), Chirurgie (4 Monate), Frauenheilkunde und Geburtshilfe (4 Monate), HNO (2 Monate), Dermatologie (2 Monate), Innere Medizin (12 Monate), Kinderheilkunde (4 Monate), und Neurologie/Psychiatrie (2 Monate). Er endet nach bestandener Prüfung zum Arzt für Allgemeinmedizin mit der Verleihung des Ius Practicandi, welches die Berechtigung zur selbständigen Berufsausübung darstellt."

Wird diese Zeit während des Turnus dann in Deutschland auf die Ausbildungszeit angerechnet?
Und wenn man das Studium in Deutschland absolviert müsste man ja auch in Österreich als Turnusarzt anfangen, oder?
Das würde mich auch interessieren ;-)

AndreasS.
17.01.2013, 08:07
mich würde das auch interessieren ....

McDreamy
17.01.2013, 19:04
Also in Österreich bekommt man ja die Appro nicht gleich nach dem Studium, deshalb gibt es den Turnusarzt.

"Turnusarzt" bezeichnet eben einen Arzt ohne Appro (also direkt nach dem Studium), der entweder die Ausbildung zum Allgemeinmediziner macht (=das, was wir klassischer Weise unter einem Turnusarzt verstehen) ODER aber die Ausbildung zum Facharzt macht. Es hat sich nur so eingebürgert, dass als Turnusärzte nur jene bezeichnet werden, die Allgemeined. machen wollen und die daher auf die verschiedenen Abteilungen "turnusmäßig" rotieren.

Ich bin aber "Turnusarzt in Ausbildung zum Facharzt", das ist das selbe wie ein deutscher Assistenzarzt und wird auch in Österreich als Assistenzarzt bezeichnet (obwohl im Gesetz steht "TA in Ausbildung zum FA", ist also die gesetzl. korrekte Bezeichnung).

Also das ist (da bin ich mir fast sicher) gleichwertig zum deutschen Assistenzarzt. Das mit der Anrechnungsmöglichkeit habe ich auch in diversen deutschen Richtlinien und Ausbildungsordnungen gefunden (wird wahrscheinlich angerechnet), ich wollte aber wissen, ob jemand praktische Erfahrung damit hat und mir Tips geben kann?

seganaleqa
20.02.2023, 19:21
Moin,

ich würde das Thema nochmal aufgreifen und wollte mal wissen, ob es hier irgendjemanden gibt (oder jemanden kennt, der jemanden kennt..), der/die selber im Ausland einen Teil der Assistenzarztzeit gemacht hat (vor allem Spanien, oder irgendwas spanisch-sprachiges), und mir ein paar Infos geben könnte zu Anrechnungsmöglichkeiten und der Orga im Voraus.

Das wäre toll!

Schöne Restwoche an Alle!