Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Originaltexte übernehmen. Ist das machbar?
Gast261118
17.01.2013, 12:28
Hallo zusammen,
ich schreibe gerade an meiner Diss.
Es geht um Impfungen im weitesten Sinne.
Im der Einleitung möchte ich gerne die verschiedenen Krankheitsbilder denen man mittels Impfung vorbeugen kann einmal beschreiben.
Meine Frage an diejenigen von Euch die Ihre Diss bereits fertig haben:
Ist es machbar original Texte (dementsprechend gekennzeichnet) zu Beschreibungen von Krankheitsbildern z.B. vom Robert Koch Institut über mehrere Seiten hinweg zu übernehmen?
Es handelt sich ja um medizinisches Faktenwissen welches ich nicht zu verändern behaupte.
Damit eben dieses unverfälscht weiter gegeben wird halte ich es für sinnvoll es unverändert aus sicherer Quelle zu zitieren.
Wie seht ihr das?
Mediziner und ihre Diss. Also bei Naturwissenschaftlern ist es ja schon in Bachelorarbeiten verpönt aus Lehrbüchern zu zitieren.
Ich glaube es würde gehen.
Persönlich fände ich nicht wirklich gut. Deine Diss soll zeigen, dass du dich mit etwas beschäftigt hast, etwas verstanden hast, die klar ausdrücken kannst. Und das zeigt ein wörtliches Zitat über Seiten meiner Meinung nach nicht.
Würde ich auch Abstand von nehmen, wenn Du da Seitenweise zitierst sieht das schon ein wenig komisch aus.
Ich habe auch aus 3 Lehrbüchern zitiert. Wenn das die Standardliteratur zu dem entsprechenden Thema ist, so what?
Coxy-Baby
17.01.2013, 16:38
mehrere Seiten wörtlich zu zitieren wird wohl ein No-Go sein, aber mal ganz ehrlich wozu auch?Man kann ja auch mit genügend Sachverstand selber eine eigene kurze Zusammenfassung der Krankheiten schreiben und zitiert dann dazu halt die entsprechenden Paper oder Lehrbücher...
Also bei Naturwissenschaftlern ist es ja schon in Bachelorarbeiten verpönt aus Lehrbüchern zu zitieren.
Das ist zum Glück wegen häufig völlig anderer Nomenklatur/Struktur der Thesis auch gar nicht möglich. Mit Copy-Paste rennst du immer gegen eine Wand :D
Ich würde auch nicht über mehrere Seiten zitieren. Wenn überhaupt etwas mit mehr als 2-3 Sätzen direkt übernommen wird, dann sind es Grafiken oder Tabellen mit Verweis auf die entsprechende Veröffentlichung. Gegebenenfalls noch mit kurzer Diskussion. Alles andere sieht nach Faulheit/Unfähigkeit aus.
Und es ist ja nicht so als hättest du Sorgen deine Diss voll zu bekommen oder? So'ne Rössler Dissertation mit ~50 bis 60 Seiten ist zwar möglich (Zitat von Volker Pispers: "Die Dissertation ist so dünn, da können sie ja nicht einmal ein Plagiat drin verstecken!"), aber das muss ja jeder für sich selbst entscheiden.
Coxy-Baby
17.01.2013, 16:50
@schubbe: In unserer Promotioneordnung steht drin, dass die Arbeit den Umfang von 60 Seiten nicht wesentlich überschreiten soll....und was mich immer annervt ist die Meinung pure Seitenzahl bedingt mehr Wissenschaftlichkeit/Bessere Thesen/Höherer Impact ..was auch immer.
Kyutrexx
17.01.2013, 17:00
@schubbe: In unserer Promotioneordnung steht drin, dass die Arbeit den Umfang von 60 Seiten nicht wesentlich überschreiten soll....und was mich immer annervt ist die Meinung pure Seitenzahl bedingt mehr Wissenschaftlichkeit/Bessere Thesen/Höherer Impact ..was auch immer.
Eine Begrenzung der Seitenzahl wie bei uns ist aber eben auch genauso ein Unsinn.
@Threadersteller:
Seitensweises Zitieren?
Eher nicht.
Das widerspricht auch in jedweder Hinsicht dem Sinn einer Diss.
....und was mich immer annervt ist die Meinung pure Seitenzahl bedingt mehr Wissenschaftlichkeit/Bessere Thesen/Höherer Impact ..was auch immer.
I like!:-meinung
(<---60 Seiten, nicht mehr und nicht weniger...)
FirebirdUSA
17.01.2013, 18:13
Es handelt sich ja um medizinisches Faktenwissen welches ich nicht zu verändern behaupte.
Damit eben dieses unverfälscht weiter gegeben wird halte ich es für sinnvoll es unverändert aus sicherer Quelle zu zitieren.
Wie seht ihr das?
Ich habe mal gelernt, dass Faktenwissen nicht in eine Dissertation gehört. Ich weiß das es gang und gebe ist in Dissertationen Seitenweise Grundlagenwissen aufzuzählen, man kann sich hier aber eigentlich wirklich auf das wesentliche beschränken das unmittelbar mit der eigenen Arbeit zu tun hat, die Problematik darstellt und aus der die eigene Fragestellung hervorgeht...
@schubbe: In unserer Promotioneordnung steht drin, dass die Arbeit den Umfang von 60 Seiten nicht wesentlich überschreiten soll....und was mich immer annervt ist die Meinung pure Seitenzahl bedingt mehr Wissenschaftlichkeit/Bessere Thesen/Höherer Impact ..was auch immer.
Das ist ja mal die dümmste Regelung, von der ich je gehört habe.
Natürlich kann man von der Seitenzahl nicht auf den Inhalt schließen, allerdings finde ich es schon etwas komisch, wenn eine Arbeit vom schriftlichen Umfang her gerade einmal mit einer Bachelor-/Masterarbeit vergleichbar ist und es dafür dann einen Doktor gibt. Ich will jetzt aber nicht in irgendein sinnloses "welche Promo ist besser"-Bashing abdriften.
Grundsätzlich nur folgender Hintergrundgedanke:
Wenn eine Arbeit so absolut bahnbrechend wäre, dass man mit - sagen wir - nur 30 Seiten auskommen würde, um diese neue Entdeckung zu erklären, dann sollte sich der echte wissenschaftlich Nachwuchs denken "genial, hier fängt meine Arbeit jetzt erst an". Und wer so denkt, bekommt seine Diss auch nicht mit 60 Seiten voll.
Und DAS ist es, was eigentlich mit der Dissertation gezeigt werden soll: die Fähigkeit und den Willen dazu neue Erkenntnisse zu bringen und weiter zu machen. Pro forma Dissertationen wie in der Chemie und Medizin sind eigentlich genau das falsche.
Wenn eine Arbeit so absolut bahnbrechend wäre, dass man mit - sagen wir - nur 30 Seiten auskommen würde, um diese neue Entdeckung zu erklären, dann sollte sich der echte wissenschaftlich Nachwuchs denken "genial, hier fängt meine Arbeit jetzt erst an". Und wer so denkt, bekommt seine Diss auch nicht mit 60 Seiten voll.
Diese Logik verstehe ich nicht. Wissenschaftlicher Nachwuchs muß mehr schreiben, weil er weniger genial ist? Also Qualität durch Quantität ersetzen?
Getretener Quark wird breit, nicht stark.
Pro forma Dissertationen wie in der Chemie und Medizin sind eigentlich genau das falsche.
Das ist ja wohl nicht dein Ernst???? Chemie und Medizin-Diss kann man nicht vergleichen! In den Naturwissenschaften macht man das hauptberuflich.
Nemesisthe2nd
17.01.2013, 19:49
pro forma ist die Diss in Chemie auch... mit dem unterschied das eine fundierte wissenschaftliche arbeit + anständiger publikation erwartet wird UND man als nicht promovierter Chemiker keinen Job bekommt...
on topic: mir wurde auch abgeraten aus lehrbüchern zu zitieren. Meistens kann man das Problem aber lösen in dem man sich einfach nen aktuelles review zu dem Thema sucht....
... und seitenweise irgendwelche texte zu kopieren ist sicher keine gute idee auch mit quellenangabe nicht...
Diese Logik verstehe ich nicht. Wissenschaftlicher Nachwuchs muß mehr schreiben, weil er weniger genial ist? Also Qualität durch Quantität ersetzen?
Okay, es mag durchaus falsch rübergekommen sein :D Genau anders herum: Auf lange Sicht qualitativ hochwertige Veröffentlichungen, die abschließend in der Diss nochmal zusammengefasst sind und in einem größeren Kontext abgehandelt werden.
Bei den Chemikern ist die Dissertation absolute Pflicht und das hat Nemesisthe2nd auch schon passend beschrieben: Wer keine hat, bekommt auch keinen Job. Sie gehört einfach zum Studium dazu ohne explizit vorgesehen zu sein. Wie pro forma und unsinnig kann/soll es denn noch werden? Über die Anzahl der Ärzte, die Promoviert haben, weil sie glauben es gehöre dazu, möchte ich gar nicht erst eingehen. Ich sehe da keinen Widerspruch oder unsinnige Vergleiche, letztere habe ich zwischen den Fächern gar nicht erst gezogen.
Und wenn jetzt jemand meint mich total in die Pfanne zu hauen: PN :-blush
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