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FlameIngo
10.02.2013, 23:59
Hej, mich würde mal interessieren, ob ihr mit einer bestimmten Vorstellung ans Studium rangeht, welcher Facharzt ihr mal sein wollt und warum ?

Ich interessiere mich besonders für die Anästhesiologie, weil sie so vielfältig ist. Man ist bei verschiedensten OPs, lindert Schmerzen, ist auf der Intensiv, als Notarzt unterwegs, wo man nie weiß, was kommt. Man sticht viel, intubiert, legt ZVKs usw... Alles in allem sehr spannend und abwechslungsreich. Wenn man PJ da macht, soll man in kurzer Zeit sehr viel lernen.

Ebenso fänd ich noch Chirurgie interessant, insbesondere Allgemeine, Neuro- oder Handchirurgie, evtl. auch Kinderchirurgie: schöne OPs, sehr komplex, feines "Handwerk", interessante Lokalisationen. Im Großen und ganzen: mehr machen, weniger reden und diskutieren.

Was reizt euch im Speziellen ? Bin schon gespannt auf eure Antworten.

CorpusCallosum
11.02.2013, 01:32
Anästhesie find ich aus Deinen bereits genannten Gründen auch interessant.

Was ich derzeit noch spannender finde, ist Gynäkologie mit einer Spezialisierung für Reproduktionsmedizin.

Ich glaube, ein rein chirurgisches Fach wäre nichts für mich, aber ich möchte auf jeden Fall auch mit meinen Händen arbeiten. Urologie wäre natürlich auch interessant. Aber mal schauen. Ich denke in der Klinik, in Famulaturen und im PJ lernt man eventuell auch Bereiche kennen, die einem vorher nicht in den Sinn gekommen wären. :)

maggi90w
11.02.2013, 11:33
Ich denke in der Klinik, in Famulaturen und im PJ lernt man eventuell auch Bereiche kennen, die einem vorher nicht in den Sinn gekommen wären
Stimmt. Also mir fällt jetzt spontan keine Kommilitone ein, der noch das selbe machen will, wie im 1. Semester. Gibt's sicher auch, ist glaube ich aber eher selten. Ich schwanke momentan zwischen zwei Fachrichtungen, die ich zu Beginn meines Studiums beide radikal ausgeschlossen habe. Das was mich damals interessiert hat kommt dafür jetzt nicht mehr in Frage.

FlameIngo
11.02.2013, 11:42
Zu Reproduktionsmedizin habe ich ein kritisches Verhältnis, wenn ich höre, dass sich Frauen ziemlich häufig drei befruchtete Eizellen einsetzen lasse, aber nur zwei Kinder wollen. Wenn dann plötzlich alle drei was werden, und man keine Lust darauf hat wir die Anzahl der Embryos (auch in spätem Stadium) einfach "reduziert", was ich persönlich recht verwerflich finde...besonder wenn dann der Embryo ausgewählt wird, der am "besten" liegt.

Herzchirurg_90
11.02.2013, 14:02
Um mal meine Wünsche euch zu schildern:

Einer der Hauptgründe warum ich überhaupt Medizin studieren will ist der um später einmal als Herzchirurg zu arbeiten. Ich habe schon mehrere Praktika in der Chirurgie gemacht. Die Herzchirurgie war die einzige Fachrichtung die mich so richtig interessiert hat.
Klar ist es ein rein chirurgisches Fach aber man kann auch auf Station arbeiten oder im Dienst wenn es um Herzextransplantationen geht.

Also ich würde alles daran geben diesen Weg zu gehen!
Sollte es mir hinterher gar nicht in der HTX gefallen könnte ich mir jedoch auch mein Leben als Arzt in der Kardiologie oder in der Unfallchirurgie vorstellen.

Zunächst einmal muss ich jedoch für das Studium aufgenommen werden, was sich bei mir aufgrund meines schlechten Abiturs (was nur an EINEM FACH liegt) als sehr schwer erweist.
Normal hätte ich mit einer abgeschlossenen Ausbildung und einem einigermaßen guten (könnte auch sehr gut werden ... ich nehme erst im Mai an diesem teil)TMS recht einfach ne Chance in Deutschland.
Nun muss ich es hinnehmen, dass sich meine Bemühungen hier in Deutschland einen Studienplatz zu bekommen fehlschlagen werden!

Also was ich damit sagen möchte ist, wo ich letztendlich das Studium beginnen und als Arzt tätig sein werde weiß ich bisher noch nicht (es könnte jedoch im Ausland der Fall sein :( ... verdammt ich will in Deutschland bleiben :heul::heul::heul::heul: ... diese verdammte Regelung mit dem NC ... wer sich das ausgedacht hat..den könnte ich ... :-(:-(:-(:-( Hätte man sich auch nicht ein Eignungstest ausdenken können!?! )

EVT
11.02.2013, 14:40
so "einfach" wird in deutschland keine schwangerschaft reduziert.. aber über solche feinheiten muss man sich vor dem geplanten studium noch keine gedanken machen.

bei mir ändert sich die geplante fachrichtung jedes semester, also ka, was es mal wird. man muss auch erstmal alles kennenlernen. eine grobe richtung gibt es sicherlich, aber die wenigsten werden das, was sie vorm 1. semester werden wollen. es sei denn, man hat schon unglaublich viel erfahrung in dem bereich.

med_louis, ich hatte auch ein ziemlich schlechtes fach in der oberstufe dabei, eigentlich sogar zwei, aber mein abi war trotzdem deutlich besser als deins. ausgleichen kann man immer ;-)
du machst ja alles für einen studienplatz, vllt. hast du losglück oder bist sehr gut im ems, aber ansonsten hast du in ca. 7 jahren deinen studienplatz sicher, also wird es ja nicht fehlschlagen.
oder du sparst für rumänien, das ist noch das günstigste im moment.

Herzchirurg_90
11.02.2013, 14:48
med_louis :hatte auch ein ziemlich schlechtes fach in der oberstufe dabei, eigentlich sogar zwei, aber mein abi war trotzdem deutlich besser als deins. ausgleichen kann man immer ;-)


... ja geb mal schön noch dein Senf in die Wunde ... hast mir dabei echt geholfen! Vielen dank für die WORTE!!!

Ich glaub, dass Du dir im klaren bist, dass nach dem Abitur nicht mehr viel ausgleichen kann ... oder ;) ???

Miyu
11.02.2013, 14:52
Also ich hatte zu Studienbeginn gar keine Ahnung was ich mal werden will, wenn ich "groß" bin, weil ich eigentlich was ganz anderes studieren wollte und Medizin nur mein Plan Y war und ich in das Studium mehr oder minder reingerutscht bin.
Ich hatte allerdings durch meine persoenliche Sportverletzungs-Karriere immer die Orthopaedie im Hinterkopf. Hab's mir in Famulaturen und PJ angeguckt und was soll ich sagen - das wird's. Warum, find ich schwierig zu formulieren. Zum einen will ich unbedingt ein operatives Fach, ich bin einfach nicht so die Theoretikerin. Und ich finde, gerade in der Chirurgie des Bewegungsapparates, sei es Ortho oder Unfall, kann man den Leuten recht "einfach" und schnell helfen (wobei das relativ zu sehen ist, ich meine im Vergleich zu den ganzen internistischen Polytraumata). Kreuzband ab - alles klar, bauen wir neu. Ich finde diese gesamte Rekonstruktionschirurgie wahnsinnig spannend, weniger die Endoprothetik. Ich koennte mir auch vorstellen, mich nach dem Facharzt auf Handchirurgie oder Kinderorthopaedie zu spezialisieren, aber das ist ja noch Zukunftsmusik.
Und nicht zuletzt der allerbeste Grund, warum ich Orthopaedin werden will: es macht mir einfach wahnsinnigen Spaß! :D

EVT
11.02.2013, 14:53
mehr als worte kannst du in nem forum aber auch nicht erwarten ;-)
ne ich meine nur, dass man mit etwas abstand die sache vielleicht anders sieht und nicht immer nur das böse system schuld ist...
ich wäre auch frustriert an deiner stelle, aber es gibt einfach eine viel höhere nachfrage. man kann es nicht allen recht machen.
du schreibst hier viel, ich auch, daher kann man schon einen eindruck von leuten gewinnen. hier versuchen alle dir und anderen zu helfen. daher hättest du ja auch den rest meines beitrags zitieren können, es war bestimmt nicht böse gemeint.

FlameIngo
11.02.2013, 15:53
In der Schweiz gibt es auch einen Facharzt für Handchirurgie ;)

timothy007
11.02.2013, 16:12
Ich würde nach dem Studium sehr gerne in den Bereich der plastischen und ästhetischen Chirurgie gehen. Da ich diesen Wunsch schon 5 Jahre vor Studienbeginn hegte, war dieses Ziel im Endeffekt auch der Grund für mich, überhaupt das Medizin-Studium aufzunehmen - auch wenn ich weiß, dass es sich um einen der wenigen Fachbereiche der Medizin handelt, in den nur sehr schwer reinzukommen ist. Es gibt für mich persönlich auch eigentlich keinen Alternativbereich, der mich interessieren würde. Ich würde von mir behaupten, dass ich nie ein großes Interesse an Krankheiten oder den Funktionen des Körpers hatte. Das "Helfersyndrom", das viele nach wie vor in sich tragen, trage ich leider auch nicht mit mir :D. Meine große Motivation war und ist die Hoffnung auf eine Perspektive in einem Beruf, in dem ich Menschen schöner machen kann - klingt plump, ist aber so :D (und nein, ich habe nicht zu viel Nip/Tuck oder extrem schön geguckt und hatte auch nicht den Porsche als primäres Motiv :P)

Coxy-Baby
11.02.2013, 16:18
Wow einmal Klischee bitte...

epeline
11.02.2013, 16:20
Stimmt. Also mir fällt jetzt spontan keine Kommilitone ein, der noch das selbe machen will, wie im 1. Semester. Gibt's sicher auch, ist glaube ich aber eher selten. Ich schwanke momentan zwischen zwei Fachrichtungen, die ich zu Beginn meines Studiums beide radikal ausgeschlossen habe. Das was mich damals interessiert hat kommt dafür jetzt nicht mehr in Frage.

hier ich ^^
mein nun ausgewähltes fach wollte ich zu beginn des studiums auch schon machen, bin aber zwischendurch immer mal wieder vom pfad abgekommen und nun wieder darauf zurück gekommen ;-)

Miyu
11.02.2013, 16:32
Na dann viel Spaß beim Verschoenern von Lappen aller Art.

Ich bin immer wieder begeistert, dass manche Klischees das Denken nicht verlassen.

timothy007
11.02.2013, 16:40
Es war mir bereits vorher klar, dass eine solche Motivation nicht den Wertvorstellungen der Mehrheit entspricht. Woran das liegt weiß ich allerdings nach wie vor nicht. Habe mich aber mittlerweile dran gewöhnt, komisch angeguckt zu werden, wenn ich nicht "Menschen helfen" oder "Leben retten" als meine "Berufung" angebe. Da zeigt sich dann auch, wer wirklich dem Klischeedenken verfallen ist ;)

Coxy-Baby
11.02.2013, 16:45
Hm dass du kein Helfersyndom hast ist mir völlig wumpe, aber du schreibst ja "kein Interesse an Krankheiten! oder Funktionen des menschlichen Körpers" und da musst du dir schonmal die Frage gefallen lassen, wieso dann Medizin? Aber da du ja im 1.SJ bist aber so konsequent in Vergangenheitsform schreibst dass man denken könnte FA für Plastische, relativiert sich das ganze...

EVT
11.02.2013, 16:46
ich hab nur auf den shitstorm gewartet^^ ich kenne auch ein paar ästhetische chirurgen mit privatpraxis, die wirklich nur verschönerungen machen oder mal ne fehlbildung, aber muss es auch geben. die nachfrage ist ja da.
ist ein angenehmes arbeiten, aber man muss auch wirklich gut sein und hat eben das risiko der selbstständigkeit mehr als anderswo finde ich. das sind aber alles coole leute, kann man sich ganz normal mit unterhalten ;-)

aber man ist natürlich trotzdem noch arzt und ohne funktion des menschlichen körpers stelle ich mir das schon etwas schwierig vor^^ aber du hast ja noch ein paar jährchen.

Miyu
11.02.2013, 16:49
Bedenklich, dass du davon ausgehst, fuer Plastische die "Funktionen" des Koerpers nicht kennen zu muessen. Die Verbrennungsopfer mit ihrem Fuessigkeitsverlust und ihren Schockorganen werden sich bedanken. Aber nein halt! Plastische sind ja nur Brueste und Nasen, dafuer braucht man natuerlich nichts außer ein dickes Ego.

Nessiemoo
11.02.2013, 16:54
Mich wundert nur, wie man ohne jegliche Interesse sich durchs Studium kämpfen will.

Ich konnte mir nur so eine grobe Richtung vorstellen vorm Studium, in ersten 5 Semestern ist die Richtung ziemlich gleich geblieben, da es aber nur eine seeeehr grobe Richtung (Momentan: Unfallchirurgie/ Orthopädie, Urologie, HNO, Gynäkologie, Anästhesie, Neurologie, Pädiatrie sind in dem engeren auswahl) war und ich eigentlich kein einziges "richtiges" klinisches Fach noch hatte... Mal schauen.

Momentan habe ich mir die liste alle fachärzte ausgedruckt und da die weggestrichen, die ich mir nicht vorstellen kann.

Aber ich finde das Studium, v.a am anfang ist so breit gefächert, dass es eigentlich wenig sinn macht das mit engeren zielen anzugehen. am besten schön offen sein für alles neue, alles ausprobieren (bissl extra wissen/ erfahrung hat noch keinem arzt geschädigt)

timothy007
11.02.2013, 16:56
Richtig, kein echtes Interesse an Krankheiten oder Funktionen des menschlichen Körpers. Das merke ich auch im Studium immer wieder. Ich habe das Glück, dass ich mich auch intensiv mit Dingen beschäftigen kann, die nicht meinen persönlichen Interessen entsprechen - vorausgesetzt ich weiß, vor welchem (Ziel)Hintergrund ich es tue. Warum Medizin? Da ich den alternativen Zugangsweg zu meinem Wunschberuf noch nicht entdeckt habe und die Medizin das nötige Wissen darstellt...und nein, ich unterliege nicht dem Irrglauben, plastische Chirurgie sei nur Brüste, Facelifts und Botox.

Mensch, da habe ich ja jetzt was losgetreten :D. Ich zieh mich zurück aus der Diskussion. Wollte niemandem zu Nahe treten...wir sollten alle das machen, was uns glücklich macht oder von dem wir ausgehen, dass es uns glücklich machen kann. Also nichts für ungut...