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med_in_1
18.02.2013, 17:55
zum Thema Telemedizin:
- ein sicher sinnvoller Trend - bspw. um einen Experten zu speziellen Fragestellungen (EKG, Herzschrittmacher, Auslesung Ereignisrecorder etc.) zeitnah zu konsulieren...Gerade bei seltenen Erkrankungen oder speziellen Fragestellungen für den Hausarzt.... Möglichkeiten gibts viele...

ABER

in Deutschland herscht immernoch das Fernbehandlungsverbot. Zu einer Diagnosefindung bedarf es einer Anamnese UND einer körperlichen Untersuchung - und gerade letzteres leistet Telemedizin nunmal nicht. Auch stelle ich es mir schwer vor, wenn sich der Patient selbstständig eine Flexüle legt oder sich selbst Infusionen gibt, von Dingen wie selbstständigen Ultraschall u.s.w. fang ich lieber gar nicht erst an.

GoogleMed
19.02.2013, 08:09
zum Thema Telemedizin:
- ein sicher sinnvoller Trend - bspw. um einen Experten zu speziellen Fragestellungen (EKG, Herzschrittmacher, Auslesung Ereignisrecorder etc.) zeitnah zu konsulieren...Gerade bei seltenen Erkrankungen oder speziellen Fragestellungen für den Hausarzt.... Möglichkeiten gibts viele...

ABER

in Deutschland herscht immernoch das Fernbehandlungsverbot. Zu einer Diagnosefindung bedarf es einer Anamnese UND einer körperlichen Untersuchung - und gerade letzteres leistet Telemedizin nunmal nicht. Auch stelle ich es mir schwer vor, wenn sich der Patient selbstständig eine Flexüle legt oder sich selbst Infusionen gibt, von Dingen wie selbstständigen Ultraschall u.s.w. fang ich lieber gar nicht erst an.

Danke,med_in_1!

Ich habe noch eine Frage: Es geschah in der Vergangenheit ein Systemwechsel in der Krankenhausfinanzierung von Tagespauschalen zu Fallpauschalen. Zudem soll diesen Fallpauschalen jährlich neu berechnet werden und sinken. Dies führt zu geringeren Einnahmen der Krankenhäuser.

Was hat dies für Auswirkungen?

LG

Miyu
19.02.2013, 08:55
Ich bin nicht irgendwie aggressiv, ich verstehe nur nicht, worauf du mit deinen Fragen abzielst.

GoogleMed
19.02.2013, 09:38
Ich bin nicht irgendwie aggressiv, ich verstehe nur nicht, worauf du mit deinen Fragen abzielst.

Ok, entschuldige, Miyu!

Ich hatte mit einem Facharzt gesprochen und der meinte, dass ihm damals gesagt wurde, dass er mit Medizin Taxifahrer wird. Heutzutage wird einem besonders gute Aussichten attestiert. Dan könnte es - nach Aussage des Facharzts - genau ins Gegenteil umschlagen.

Also möchte ich wissen, sind die Berufsaussichten gut, mittel, schlecht, oder irgendwo dazwischen, Ich meine bei den Fragen des IMPP bei den Staatsexamen ist ja doch oft viel Glück dabei, dass man die beantworten kann, Die sind ja sehr detalverliebt.

LG

Schubbe
19.02.2013, 09:52
Ich meine bei den Fragen des IMPP bei den Staatsexamen ist ja doch oft viel Glück dabei, dass man die beantworten kann, Die sind ja sehr detailverliebt.

Klar ist bei einer Prüfung immer etwas Glück dabei, aber solange JEDER das GLEICHE Examen schreibt, sind die Ergebnisse innerhalb einer Absolventengruppe vergleichbar. Das Problem bekommst du erst dann, wenn du verschiedene Leute mit gleicher Qualifikation unterschiedliche Prüfungen schreiben lässt. Oder etwas extremer: Du schreibst einmal eine Klausur an der Uni A und anschließend eine weitere Klausur zum gleichen Thema bei Uni B.

In dem Fall kannst du in bester Näherung annehmen, dass die Ergebnisse von Klausur A und B unabhängig von ihrer Reihenfolge sind (d.h. erst A und dann B sollte das gleiche ergeben wie erst B und dann A). Und schließlich behaupten "Uni A ist schwerer als Uni B" oder eben andersherum.

Das wird dir aber in der Medizin nicht passieren, da die Staatsexamina bundesweit geschrieben werden. Von Glück kann hier, wenn überhaupt, nur in untergeordneter Rolle die Rede sein.

GoogleMed
19.02.2013, 12:04
Klar ist bei einer Prüfung immer etwas Glück dabei, aber solange JEDER das GLEICHE Examen schreibt, sind die Ergebnisse innerhalb einer Absolventengruppe vergleichbar. Das Problem bekommst du erst dann, wenn du verschiedene Leute mit gleicher Qualifikation unterschiedliche Prüfungen schreiben lässt. Oder etwas extremer: Du schreibst einmal eine Klausur an der Uni A und anschließend eine weitere Klausur zum gleichen Thema bei Uni B.

In dem Fall kannst du in bester Näherung annehmen, dass die Ergebnisse von Klausur A und B unabhängig von ihrer Reihenfolge sind (d.h. erst A und dann B sollte das gleiche ergeben wie erst B und dann A). Und schließlich behaupten "Uni A ist schwerer als Uni B" oder eben andersherum.

Das wird dir aber in der Medizin nicht passieren, da die Staatsexamina bundesweit geschrieben werden. Von Glück kann hier, wenn überhaupt, nur in untergeordneter Rolle die Rede sein.

Ok, Stubbe. Aber es wird ja nicht an jedem Prüfungstermin / -jahr das gleiche Examen geschrieben, zudem kommen ja noch mündliche Prüfungen, die doch eigentlich Hochschulcharakter haben?!

LG

Miyu
19.02.2013, 12:44
Die ueberwiegende Zahl der IMPP-Fragen sind mit fundiert gelerntem Wissen gut zu beantworten und haben nichts mit Gueck zu tun.
Auch hier weiß ich uebrigens wieder nicht, worauf du hinaus willst. Was haben die Examen mit Berufschancen zu tun?

GoogleMed
19.02.2013, 14:46
Die ueberwiegende Zahl der IMPP-Fragen sind mit fundiert gelerntem Wissen gut zu beantworten und haben nichts mit Gueck zu tun.
Auch hier weiß ich uebrigens wieder nicht, worauf du hinaus willst. Was haben die Examen mit Berufschancen zu tun?

Ich habe mir Folgendes dazu überlegt: Den Prozess der Personalauswahl stelle ich mir wie folgt vor:
1. Sichtung der Bewerbung
2. Einladung
3. Vorstellungsgespräch
4. Fähigkeitstest
5. Einstellungsgespräch
6. Einstellung

Nach jedem Gliederungspunkt kann Ablehnung erfolgen. Spannend ist nun (1.): Man beurteilt Bewerbungsunterlagen doch nach Optik, formal, Inhalt, Qualifikation. Nun ist das Ziel der Personalauswahl die Eignung eines Mitarbeiters festzustellen, um eine möglichst geeignete Stellenbesetzung zu realisieren. Grund dafür ist ja die Tatsache, dass Menschen unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.

So, nun nehmen wir an, ich mache im Medizinstudium insgesamt eine 4. Dann wird man doch nach Gliederungspunkt (1.) meist aus dem Personalauswahlprozess ausscheiden.

LG

EVT
19.02.2013, 14:51
ich habe noch nie von fähigkeitstests in krankenhäusern gehört. bei mckinsey, ok, aber im x-beliebigen kreiskrankenhaus? da wirst du auch noch mit einer 4 im examen genommen. wenn man dann ein komischer kauz mit einer 1 im examen ist, sieht es schon anders aus... gehst du noch zur schule? mach mal ein praktikum und lies dir hier mal eine menge threads durch.
und dann überlegst du nochmal, nach welchen kriterien du bei deiner studienwahl gehst.

Miyu
19.02.2013, 14:58
Also ich Bewerbe mich ja gerade und habe mehr als eine Einladung, wohlgemerkt ohne ueberhaupt ein Examen zu haben, von daher wage ich zu behaupten, dass die Note sicherlich nicht der ausschlaggebendste aller Faktoren ist. Ich denke, weil eben auch den Chefs dieser Welt bekannt ist, dass unsere Kreuzchen-Tests nicht wirklich was ueber die Eignung etc. aussagen.
Von Eignungstests und doppelten Gespraechen habe ich noch nie gehoert. Bei meinen Mitstudenten, die schon arbeiten, lief es: Bewerbung - Gespraech - Einstellung. Oder die Negativvariante: Bewerbung - Ablehnung. So maechtig viele Bewerber, dass man Tests machen muss, gibt es dann auch wieder nicht.
Oder hat jemand anderes das schonmal erlebt?

GoogleMed
19.02.2013, 15:00
ok.

ja, ich schaue dann mal.

vielen dank für die ratschläge.

LG

Feuerblick
19.02.2013, 15:04
*grins* Sichtung der Bewerbungen = sieht nicht zum Weglaufen aus und kann einigermaßen fehlerfreies Deutsch? Prima, laden wir ein :-))
Fähigkeitstest? Wie bitte? Nach sechs Jahren Studium? Den Chef hätte ich gerne erlebt... :-))

@GoogleMed: Die Berufschancen sind derzeit sehr gut. Ob sie das in sechs Jahren noch sind, kann dir egal in welchen Beruf bestenfalls ein Hellseher beantworten. Und auf Noten wird nicht in dem Maß geachtet, wie du dir das vorstellst. Auch weil man bei seiner ersten Bewerbung derzeit meist noch kein Examen aufzuweisen hat. Famulaturen und PJ im gewünschten Fach, vielleicht eine Doktorarbeit in diesem Fach und ähnliches - das ist, was die Chefs in der Bewerbung suchen... falls sie diese überhaupt mehr als nur oberflächlich anschauen.

med_in_1
19.02.2013, 16:49
Nunja-wieder wurden mehrere Punkte angeführt, zu den ich gern Stellung nehmen würde:

1. Prognosse für Medizin:
Ich denke, in diesen unsicheren Zeiten, wo wir nichtmal wissen, womit wir 2014 bezahlen werden u.s.w. - kann man nicht sagen, wie denn die Berufsaussichten in 6 Jahren ausschauen. Ich denke aber durch das hohe Durchschnittsalter der Niedergelassenen Kollegen, den Wissenszuwachs mit daraus resultierenden mehr therapeutischen Optionen, das Wachsen der psychischen Medizin gepaart mit dem Einzug von familienfreundlichen Arbeitszeiten dürfte es zumindest keine 180° Wende geben.

2. Einstellung in Medizin:
Wie es hier skiziert wurde, so mag es in Fächern zugehen, wo man wirklich Bewerber hat (oder der Fachkräftemangel nur auf dem Papier besteht). Ich kenne also bspw. trotz des angeblichen Ing.-Mangels einige, die keinen Job finden (von unbezahlten Praktika abgesehen)...

Ich selbst habe mich VOR meinem Abschlussexamen beworben (3mal) und wurde an 3 Kliniken eingeladen, 2 haben mir sofort einen Vertrag angeboten, die andere hatte nicht zu meinem Wunscheintritt eine Stelle. Wobei ich mich zum 1.06. für den Eintritt 1.1. beworben hatte. Man kann sich also ungefähr ausmalen, wie groß der Stellenmangel sein muss, wenn man zum 1.6 schon weiß, dass man zum 1.1. jemanden sucht...

Auch Noten interessieren keinen, eine Kollegin von mir war im Studium öfter durchgefallen, Examen mit 3,5, keien Doktorarbeit - Stelle an der Uniklinik ohne weiteres bekommen... (wobei es - ich betone in sehr stark nachgefragten Unikliniken und kleinen Fächern durchaus mal passieren kann, dass sich mal mehr als 1 Arzt bewirbt). Das hat aber meiner Meinung nach absoluten Seltenheitswert.
Einstellungsvorraussetzung bei uns ist momentan: Approbation - deutsch von Vorteil - aber keine Vorraussetzung. Auch Sonderwünsche bei Dienstplan / Arbeitszeit werden berücksichtigt, Bezahlung übertariflich. Teilzeit = kein Problem. Z.T. werden sogar Kopfprämien gezahlt, wenn man einen neuen Kollegen anwirbt (4 stellig). Da die Namen der Kollegen auf unserer Homepage stehen, rufen im Schnitt sogar 6 Firmen im Monat bei mir an, um zu Fragen ob ich nicht an ein Krankenhaus wechseln möchte, was noch besser bezahlt.

Insofern: Medizin hat definitiv einen echten und realen Ärztemangel. Und entsprechend des Mangels sind solche Spielchen wie Einstellungstests in der Medizin schon lang nicht mehr übel. Angebot und Nachfrage....

Snappy01
19.02.2013, 20:17
Das mag zwar durchaus für "relativ" junge und vor allem gesunde und belastbare Menschen gelten. Aber es gibt immer zwei Seiten der Medaille:

http://www.der-neue-hippokrates.com/?section=view&id=317

Kandra
20.02.2013, 08:14
Das mag zwar durchaus für "relativ" junge und vor allem gesunde und belastbare Menschen gelten. Aber es gibt immer zwei Seiten der Medaille:

http://www.der-neue-hippokrates.com/?section=view&id=317

Vielleicht hätte sie mal freundlich Anfragen sollen, ob man die Förderung von ihr tatsächlich auch dann zurück fordert, wenn sie gesundheitlich für den Beruf als Allgemeinarzt nicht mehr geeignet ist. Kann ich mir nämlich nicht vorstellen.

Snappy01
20.02.2013, 08:45
@ Kandra

Darum ging es mir nicht. Sondern vielmehr darum, dass diese so guten Berufsaussichten im Prinzip für relativ junge und uneingeschränkt belastbare wohl gelten. Behinderte und chronisch kranke haben es nach wie vor recht schwer, auch trotz dem angeblichen Ärtzemangel.

Kandra
20.02.2013, 09:36
@ Kandra

Darum ging es mir nicht. Sondern vielmehr darum, dass diese so guten Berufsaussichten im Prinzip für relativ junge und uneingeschränkt belastbare wohl gelten. Behinderte und chronisch kranke haben es nach wie vor recht schwer, auch trotz dem angeblichen Ärtzemangel.

Das haben sie aber in jedem Beruf. Wenn du ständig krank bist und nicht voll belastbar, fliegst du überall raus, ausser vielleicht im öffentlichen Dienst, wobei sich das ja auch geändert hat in den letzten Jahren. In ihrem Fall war sie auch noch lokal eingeschränkt, sprich konnte/wollte nur in Brandenburg arbeiten. Ich als einigermaßen gesunde und halbwegs belastbare Person werde es, wenn sich nicht krass was ändert, nach meinem Abschluss ggf. auch Probleme bekommen, einen Job zu finden, sofern ich mich auf München beschränke weil ich hier eben wohne. Das hat dann nix damit zu tun ob ich chronisch krank bin oder nicht, sondern einfach weil der Ärztemangel nur dann präsent ist, wenn man bundesweit mobil ist.
Allerdings ist die ganze Diskussion hier eh müßig. Der Threadersteller hat noch nicht einmal angefangen Medizin zu studieren und wer will sich anmaßen zu wissen, wie die Stellensituation in 6 Jahren (!) aussehen wird? Wenn man sich vorstellen kann in dem Beruf zu arbeiten (und auch für Behinderte findet sich eine Nische) dann sollte man das Studium einfach anfangen und das ganze auf sich zukommen lassen. Grade Medizin bietet so viele Möglichkeiten später, da findet sich schon was.

Schubbe
20.02.2013, 09:49
Das haben sie aber in jedem Beruf. Wenn du ständig krank bist und nicht voll belastbar, fliegst du überall raus, ausser vielleicht im öffentlichen Dienst, wobei sich das ja auch geändert hat in den letzten Jahren.

Du musst nur Lehrer werden und schon darfst du auch als cracksüchtiger Alkoholiker mit rassistischen Gedankengut unterrichten, man kann dich ja nicht rauswerfen. Alles schon gesehen... :D

Kandra
20.02.2013, 09:54
Auch das hat sich geändert, mittlerweile wird nur noch ein Bruchteil der Lehrer verbeamtet. Der Rest ist angestellt und kann genau so gut und schnell rausgeworfen werden, wie jeder andere auch. Vorausgesetzt du bekommst überhaupt einen Job nach dem Referendariat ^^

Schubbe
20.02.2013, 09:58
Stimmt wohl, aber solange die alten Flachpfeifen noch im Amt sind... ;)