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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage an Orthopäden zur Teilbelastung



Medimatze
19.02.2013, 10:03
Wie sieht es aus wenn postoperativ der Patient "Abrollbewegen ohne Belastung" bei Implantation einer TEP (komplexer Verlauf -nicht prinzipiell) erteilt bekommt. In meinen Augen "belastet" der Patient das OSG mit dem Gewicht des ganzen Beines (also ca. 15Kg), das Kniegelenk mit ca. 2/3 (Gewicht des Oberschenkels) und das Hüftgelenk garnicht, weil er ja nur das Bein abstellt ohne sich darauf zu stellen. Teilbelastung mit 20 Kg würde dann bedeuten, dass er mit 20Kg das Hüftgelenk belasten kann. Das wären dann aber 20Kg Belastung plus Eigengewicht des Beines auf dem OSG, oder? Damzufolge würde die Messung mit einer Wage bei 20Kg Teilbelastung auf dem der Patient steht im Bereich der Hüfte KEINE Belastung ergeben, sondern nur im Bereich des OSG (oder eben halt Fuß).

Anders wäre es bei 20Kg Teileblastung im OSG nach z.B. einer Fraktur. Da ist ja das Gewicht des Beines schon 20Kg. Abrollbewegung wäre ohne Eigengewicht nur die Bewegung.

Ich bin verwirrt. Kanns mir jemand erklären?!

Zünder
19.02.2013, 20:43
Also in einer PJ Klinik hieß es immer, stellen sie ihr Bein zu Hause auf eine Waage und wenn da 15kg (bei 15kg Teilbelastung) steht, dann liegen sie genau richtig. :-nix

Medimatze
20.02.2013, 08:49
Dann hast du aber, wenn die Waage 15Kg anzeigt) in der Hüfte eben KEINE, oder nur eine geringere Bleastung. Praktisch wirds ja so gemacht, aber genaugenommen stimmt das nicht. Wenn du dein Bein abstellst (für Abrollbewegung oder Bodenkontakt (bei der Physio bedeutet das 5Kg), hast du auf der Waage 10Kg, obwohl du es nicht belastest. In Höhe der Höfte hast du eben kaum, oder keine Belastung. Zumindest nicht 15Kg.
Also müsste man doch das Gewicht des Beins (im Falle der Hüfte) abziehen, dann mit 15Kg auf die Waage. Spricht 25Kg. Anders beim OSG, da sind 15 Kg = Beingewicht (10Kg) + Belastung (5Kg).

Miyu
20.02.2013, 09:35
Ich glaube, so genau hat sich darüber noch nie jemand Gedanken gemacht. Die Physios in meiner Wahlfach-Klinik haben auch das Waagen-Prinzip angewandt, egal ob nun Knie, Hueften oder OSG.
Bei den Sprunggelenken nach ACT z.b. haben wir es so gehandhabt, dass die woechentlich 10% ihres Koerpergewichts mehr an Belastung geben sollten, waagenkontrolliert. Letztendlich muss es ja auch so einfach sein, dass der Patient in seiner Compliance nicht gefaehrdet ist.
Und wenn es Sohlenkontakt heißt, dann meint es auch das: Dann geht auch nicht das Eigengewicht des Beines drauf, weil die Leute das Bein/den Fuß ja nur aufsetzen, aber nicht drauftreten sollen. Ehrlicherweise kriegt das aber kaum ein Patient wirklich auf die Reihe.