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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : mal wieder pkv/gkv - erhöhung der beiträge gkv



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erdbeersoda
23.02.2013, 17:17
hey ihr,
ich bin gerade ziemlich erschrocken, als ich auf meinem Kontoauszug festgestellt hab, dass mein monatlicher Beiträg für die GKV nun bei über 700 Euro liegt!!!! Da erneute Erhöhung der Beitragsermessungsgrenze.
Eigentlich wollte ich in der GKV bleiben, gerade in Hinblick auch auf eventuelle Elternzeit und Kinder und auch aus Angst vor horrenden Beitragssteigerungen in der PKV. Trotz auch, dass ich oftmals genervt war, dann doch wieder einiges aus eigener Tasche bezahlen zu müssen (z.B. Zahnarzt), obwohl ich schon soviel Beitrag berappe. Aber die Beiträge der GKV steigen ja stetig von Jahr zu Jahr auch weiter, in ein paar Jahren zahlt man dann 1000 Euro!!*gefaelltmirnicht* Genau die Beträge, mit denen bezüglich der PKV Propaganda gemacht wird i.S. von unbezahlbare Prämien. Das finde ich ja schon erschreckend, weshalb sich mir natürlich wieder die Frage stellt, ob es nicht doch besser ist, sich privat zu versichern?
Wie seht ihr die zukünftige Entwicklung?:-nix

SuperSonic
23.02.2013, 18:13
Die Beitragsbemessungsgrenze stieg die letzten ~20 Jahre nicht übermäßig, sondern ungefähr im Bereich der Inflationsrate. :-nix
http://de.wikipedia.org/wiki/Beitragsbemessungsgrenze#Gesetzliche_Kranken-_und_Pflegeversicherung
Ich würde in der GKV bleiben.

Evil
23.02.2013, 19:26
Ich würde in der GKV bleiben.
Kannst Du so pauschal nicht sagen, als Selbstständiger mußt Du den Arbeitgeberanteil nämlich mitzahlen. Das sollte man im Einzelfall sehr genau durchrechnen (Selbstständigkeit, Vorerkrankungen, Anwartschaft,...).

Relaxometrie
23.02.2013, 19:39
Ein weiterer, wenn auch zeitlich für die meisten von uns wohl weit entfernter Aspekt:
Wie ist das mit den GKV-Krankenversicherungsbeiträgen im Alter, wenn man Rente vom ärztlichen Versorgungswerk bezieht? Da muß man dann den Arbeitgeber-Anteil des GKV-Betrages selbst zahlen, während einem Rentner, der seine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung bezieht, der Arbeitsgeberanteil weiterhin bezahlt wird? Oder habe ich das jetzt völlig verquer in Erinnerung?

Zünder
23.02.2013, 19:54
Man darf eben mit den Privaten besser nicht krank werden, ansonsten ist dort natürlich alles gülden...

SuperSonic
23.02.2013, 20:16
@erdbeersoda:
Wie kommst du eigentlich auf über 700 €/Monat für die GKV?
Bei der derzeitigen Beitragsbemessungsgrenze (BBG) von 3937,50 €/Monat liegt der monatliche Höchstsatz zur GKV bei 322,88 € (8,2% AN-Anteil) und bei 50,20 € zur Pflegeversicherung für Kinderlose.
Falls du schon selbstständig und freiwillig krankenversichert bist, sollte der monatliche Höchstsatz zur GKV 586,69 € (14,9% der BBG) und max. 90,56 € zur PV betragen.

Muriel
23.02.2013, 20:21
Und der AG-Anteil während der Rente wird bei der PKV ja genauso wenig gezahlt.

erdbeersoda
23.02.2013, 23:34
@supersonic
Etwas um die 700 euro wurden mir für januar abgebucht.als freiwillig gesetzlich versicherter bekommt man den ag-anteil mit dem gehalt überwiesen und man selbst bezahlt den beitrag an die kv. Bis dezember lag der höchstsatz noch bei 677euro kv+pflegeversicherung.bei den summen denke ich mir halt dass dann 500 euro in der pkv bei bessere leistung vielleicht doch lukrativer ist,da ja eben nicht nur dort sondern eben auch in der gkv die beiträge jahr für jahr steigen,sofern man über der ermessungsgrenze liegt,was aman als arzt ja meist schon auch bei teilzeit ist.

Reflex
24.02.2013, 05:26
Mein Mann ist pkv versichert und mit dem steigenden Alter steigen ständig die Beiträge. Wenn man jung ung gesund ist, dann ist das noch alles kein Problem. Wenn man Kinder möchte, kann es in der pkv dann ziemlich teuer werden. Hinzu kommen bestimmte Selbstbeteilungungsanteile ab wann die pkv dann auch erst zahlt. Im Nachhinein würde mein Mann nicht noch mal wechseln. Wenn es um die reinen Leistungen geht, fährt man eher als gkv versicherter mit Zusatzleistungen besser.

FranzS
24.02.2013, 12:53
Was man bei der Bewertung PKV/GKV meiner Meinung nach auch in Betrach ziehen sollte: die GKV zahlt nach 6 Wochen (nach der Lohnfortzahlung des Arbeitergebers) bis zu 18 Monate 70% des Gehaltes als Krankengeld. Meines Wissens muss diese notwendige Sicherheit in der PKV zusätzlich versichert werden?! Außerdem ist mir mal zu Ohren gekommen, dass sowas wie Anschlussheilbehandlungen von einer GKV eher übernommen werden als von einer PKV?

Zünder
24.02.2013, 12:57
Das kommt auf die Tarife an, die man abschliesst. Hab letztens einen Bericht gesehen, da ging es um die ganzen Billo Tarife die in Fersehen, Radio und Netz beworben werden ( a la 46,90 im Monat für einen gesunden Mann Ende 20). Man wird dann im Fall der Fälle zwar vom Herrn Professor operiert, AHB´s, Hilfsmittel etc. waren aber allesamt ausgeschlossen...

Brutus
24.02.2013, 13:58
Was man bei der Bewertung PKV/GKV meiner Meinung nach auch in Betrach ziehen sollte: die GKV zahlt nach 6 Wochen (nach der Lohnfortzahlung des Arbeitergebers) bis zu 18 Monate 70% des Gehaltes als Krankengeld. Meines Wissens muss diese notwendige Sicherheit in der PKV zusätzlich versichert werden?!
Es ist zwar richtig, dass man eine Krankentagegeldversicherung abschließen muss, die in so einem Fall eintritt. Allerdings sind das geringe Beiträge, und die Höhe des Krankentagegelds kann man ja auch individuell anpassen.
ABER: Was man nicht vergessen darf: während das Krankengeld aus der GKV in die Steuerprogression einfließt, ist dies bei der PKV eben nicht so. Wenn man also mal in die Situation kommen sollte, hat man in der PKV einen "kleinen" Vorteil...


Außerdem ist mir mal zu Ohren gekommen, dass sowas wie Anschlussheilbehandlungen von einer GKV eher übernommen werden als von einer PKV?
Nöö, könnte ich jetzt so nicht sagen. Ist aber wohl auch eine Frage des Tarifes???

FirebirdUSA
24.02.2013, 14:47
@erdbeersoda:
Wie kommst du eigentlich auf über 700 €/Monat für die GKV?
Bei der derzeitigen Beitragsbemessungsgrenze (BBG) von 3937,50 €/Monat liegt der monatliche Höchstsatz zur GKV bei 322,88 € (8,2% AN-Anteil) und bei 50,20 € zur Pflegeversicherung für Kinderlose.
Falls du schon selbstständig und freiwillig krankenversichert bist, sollte der monatliche Höchstsatz zur GKV 586,69 € (14,9% der BBG) und max. 90,56 € zur PV betragen.

Wenn du den abgeführten Beitrag als Angstellter siehst (610,31 + 90,56) bist du bei über 700 Euro. Davon zahlt man aber natürlich nur die 322,87 AN-Anteil + 50,20 für die Pflegeversicherung.
Vernüftige PKV-Tarife (offene Hilfsmittelliste, Krankentagegeld, etc.) kosten meist auch einige Hundert Euro beim Einstieg und werden im Verlauf auch recht teuer. Alle Personen die ich in der PKV kenne die >55 Jahre sind und noch nicht in Rente sind bei fast 1000 Euro Beitrag...

Muriel
24.02.2013, 14:51
Also 1000 €, die sie tragen müssen plus AG-Anteil?

abcd
24.02.2013, 14:57
@SuperSonic
Der Beitragssatz liegt aktuell bei 15,5%.
610,31 EUR + PV 80,72 EUR bzw. kinderlose >23: 90,56 EUR
bei freiwillig GKV wird der AG-Anteil vom AG ausgezahlt.

Ermäßigter Beitragssatz 14,9%:
Den ermäßigten Beitragssatz zahlen Mitglieder, die im Berufsleben stehen, aber keinen Anspruch auf Krankengeld haben, zum Beispiel Selbstständige, die eine Krankenversicherung ohne Anspruch auf Krankengeld gewählt haben. Auch freiwillig versicherte Rentner, die Einkünfte aus Kapitaleinkünften oder Mieteinnahmen haben, zahlen für diese Einnahmen den ermäßigten Beitragssatz.

da war Firebird schneller.........

SuperSonic
24.02.2013, 15:07
Dass der AG-Anteil in solchen Fällen an den AN ausbezahlt wird, wusste ich nicht. Beim Vergleich GKV/PKV-Beiträge sollte aber trotzdem nur der AN-Anteil an der GKV+PV betrachtet werden, oder nicht? Denn diese Versicherungsbeiträge zahlt man ja nicht zu 100% (bzw. zum vollen Satz 15,5%) aus der eigenen Tasche, wenn der AG seinen Anteil überweist.

Muriel
24.02.2013, 15:11
Der Unterschied ist, dass in der GKV ja der AG-Anteil in etwa dem des AN entspricht. Wenn die Beiträge in der PKV steigen, so zahlt der AG höchstens das dazu, was als Höchstsatz in der GKV als AG-Anteil zu bezahlen gewesen wäre.

FirebirdUSA
24.02.2013, 15:21
Also 1000 €, die sie tragen müssen plus AG-Anteil?

Gesamtkosten incl. AN-Anteil (in einem Fall bei Selbstständigkeit aber das gleiche).

@SuperSonic: Beim Vergleich PKV/GKV sollte man immer den Gesamtbeitrag vergleichen (also 710 Euro vs. XX Euro), da man als Selbstständiger später auch den vollen Beitrag zahlt und du als PKV-Versicherter genauso Anspruch auf Erstattung durch den AN von 50% der Kosten bis zum Höchstsatz der GKV hast.

erdbeersoda
24.02.2013, 15:33
ja genau. Man muss immer den gesamten Beitrag miteinander vergleichen, da der AG ja sowohl bei PVK als auch bei GKV ungefähr die Hälfte dazuzahlt. Wenn der Beitragssatz bei der GKV in dem Bereich so bleiben würde, sähe ich es weiterhin eher vorteilhaft in der GKV zu bleiben, gerade eben weil man in der Elternzeit beitragsfrei versichert ist während man in der PVK seine Prämie weiterzahlen muss, als auch die Mitversicherung von Kindern. Trotzdem, Kinder kosten in der PVK meist ca. 100 Euro und wenn der Beitrag in der GKV ständig wegen der Beitragshöchstgrenze steigt, dann finde ich das auch nicht mehr so attraktiv, vor allem bei ständig reduzierten LEistungen. Die Beitragshöchstgrenze erreicht man ja denke ich fast immer, ausser man arbeitet nur 30 Prozent oder so (in dem Fall könnte man aber auch von der PKV wieder zurück in die GKV, da man ja die Beitragsermessungsgrenze unterschreitet).
In 10 Jahren ist mann dann auch schon fast bei den 1000 Euro Gesamtbeitrag wie die Leute heute > 55 in der PKV.
Insgesamt finde ich das alles sehr schwierig einzuschätzen, wie es sich weiter entwickelt. Die Fesselverträge in der PKV haben mich bislang abgehalten, aber in der GKV ist man auch ziemlich hilflos ausgeliefert, da der LEistungskatalog ständig geändert werden kann. Und an Bürgerversicherung glaub ich nicht, da der Wegfall der PKV ein extremer Einkommensverlust der Ärzte bedeuten würde, so dass die Ärztelobby das nicht unterstützen wird. (und wir wollen ja auch nicht schlechter verdienen in Zukunft)

John Silver
25.02.2013, 12:14
Es wurde schon so viel gerechnet und verglichen, und trotzdem werden immer wieder dieselben Rechnungen aufgemacht.
Im Grunde lässt sich für die meisten Leute im Angestelltenverhältnis folgender Grundsatz ableiten: private Versicherung lohnt nur dann, wenn man
a) jung ist, gut verdient (logischerweise über der Bemessungsgrenze), und nicht vorhat, eine Familie zu gründen, sprich: Kinder zu haben; oder
b) nicht soo jung, aber ggutverdienend, und die Kinder sind schon aus dem Haus und verdienen ihre Brötchen selbst.
Trifft eine dieser beiden Konstellationen zu, ist es zumindest erwägenswert, in die PKV zu wechseln. In allen anderen Fällen fährt man mit GKV, ggf. mit Zusatzversicherung für Zähne und Krankenhausbehandlung, deutlich besser.

Für Selbständige sieht die Sache anders aus, da muss man im Einzelfall genau rechnen.

Vom finanziellen Teil mal abgesehen, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es in der PKV anders läuft, und man mit vielen Unterwassersteinen konfrontiert wird. Klar, der Vertreter erzählt einem lauter ganz supertolle Sachen darüber, was man als Privatpatient alles bekommt und was einem als gesetzlich Versichtertem verwehrt bleibt. Als ausgebildeter Akademiker sollte man jedoch klug genug sein, um zu erkennen, dass Werbung das eine, das tatsächliche Produkt oft aber das andere ist.
Man muss für jeden Mist in Vorkasse treten. Insbesondere nach größeren Geschichten können da schnell hohe Summen zusammenlaufen, die man vielleicht gar nicht in der Portokasse hat. Alternativ wird man zum Zechpreller auf Zeit und versucht, erst die Erstattung von der Versicherung zu bekommen und dann die Rechnung zu begleichen.
Die PKV erzählt einem immer von "Chefarztbehandlung". Mal ehrlich, braucht man das? Als ärztlicher Kollege hat man sowieso einen anderen Zugang zu den behandelnden Kollegen, und außerdem ist der Chefarzt nicht immer der beste Kliniker. Wenn man's doch will, dann gibt es die Zusatzversicherung.
Es wird immer von "Katalogstreichungen" der GKV gejammert, und das ist auch eines der wichtigsten Verkaufsargumente der PKV-Vertreter. Das ist meistens einfach nicht wahr; außerdem muss man beim privaten Tarif äußerst genau hinschauen. Jüngste unabhängige Analysen haben gezeigt, dass in der überwiegenden Mehrheit aller privaten Tarife (inklusive der teuersten) insgesamt weniger Leistungen bezahlt wurden, als in der GKV.