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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tiefenpsychologie



Alessandro75
24.02.2013, 19:02
Auszug aus "Inhalt und Ziel der Weiterbildung" zum Facharzt fuer Psychiatrie und Psychotherapie


Vermittlung, Erwerb und Nachweis eingehender Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in den theoretischen Grundlagen, der Diagnostik, Differentialdiagnostik und Therapie psychischer Erkrankungen und Störungen unter Anwendung der Somato-, Sozio- und Psychotherapie.

Hierzu gehören in der Psychiatrie und Psychotherapie

1. Eingehende Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in

(.....)



den theoretischen Grundlagen der Psychotherapie, insbesondere allgemeiner und spezieller Neurosenlehre, Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie, Lernpsychologie und Tiefenpsychologie, Dynamik der Gruppe und Familie, Psychosomatik, entwicklungsgeschichtlichen, lerngeschichtlichen und psychodynamischen Aspekten von Persönlichkeitsstörungen, Psychosen, Süchten und Alterserkrankungen
der therapeutischen Anwendung der Grundorientierungen, Tiefenpsychologie oder Verhaltens- und kognitive Therapie (Einzel-, Paar-, Gruppen- und Familientherapie); mit dem Schwerpunkt auf einem der beiden Hauptverfahren; hierzu gehört eine Mindestzahl abgeschlossener und dokumentierter tiefenpsychologischer Einzelbehandlungen mit Supervision, auch durch Gruppensupervision oder eine Mindestzahl abgeschlossener und dokumentierter verhaltens- und kognitiv-therapeutischer Behandlungen mit Supervision, auch durch Gruppensupervision


(...)

Wie bitte:-???

In der Aera der evidence-based medicine gibt es tatsaechlich noch Platz fuer Tiefenpsychologie?

Schon vor Jahrzehnten bezeichnete Karl Popper die Psychoanalyse als Pseudowissenschaft, und brachte ein konkretes Beispiel: Ein Mann stößt ein Kind ins Wasser, um es zu ertränken, ein anderer springt hinterher, um es zu retten. Die Psychoanalyse wird beide Männer nach ihrem Ödipuskomplex befragen und "Gründe" für das jeweilige Verhalten finden.

Eure Meinung hierzu wuerde mich sehr interessieren.....

Dr. Psycho
24.02.2013, 22:04
Im Rahmen der psychotherapeutischen Weiterbildung legst Du Dich ohnehin auf ein Therapieverfahren fest - entweder VT oder TP. Wenn Dir TP so sehr missfällt und Du VT für weniger pseudowissenschaftlich und evidenzbasierter hälst, solltest Du Ausschau nach einer Klinik mit Schwerpunkt VT halten.
Ich weiß nicht, inwiefern Du seit Karl Popper die Weiterentwicklung der TP verfolgt hast und wie sehr Du Dich mit der Materie bisher beschäftigt hast. Klingt aber eher nach "Meine Meinung steht fest, also verwirre mich nicht mit Tatsachen." Insofern scheint ein Meinungsaustausch eher müßig. :-sleppy
Am Besten scheint mit persönlich, sowohl in VT als auch in TP fit zu sein und auch neuere Verfahren wie DBT und systemische Therapie zu beherrschen...:-nix

bipolarbär
25.02.2013, 08:25
...und wie sehr Du Dich mit der Materie bisher beschäftigt hast. Klingt aber eher nach "Meine Meinung steht fest, also verwirre mich nicht mit Tatsachen." Insofern scheint ein Meinungsaustausch eher müßig. :-sleppy

Das gleiche Argument wird sehr gerne von Homöopathen benutzt. Man wirft dem Gegenüber einen Mangel an Informationen vor, behält diese (angeblich existierenden) Informationen aber aufgrund der vermeintlichen Sturheit des Gesprächspartners für sich selbst.

Was gabs denn noch neues außer den Patienten jetzt sitzen zu lassen?

P.S. aber bitte nicht sowas als Begründung: http://www.youtube.com/watch?v=lpC8BvHyorg :-)

LasseReinböng
25.02.2013, 12:48
@ Bipo: willst du die Tiefenpsychologie mit der Homöopathie vergleichen, oder verstehe ich das jetzt falsch ?

Ein guter Therapeut wird sich sicherlich mehrerer Therapieverfahren bedienen.

Alessandro75
25.02.2013, 14:02
Ich weiß nicht, inwiefern Du seit Karl Popper die Weiterentwicklung der TP verfolgt hast und wie sehr Du Dich mit der Materie bisher beschäftigt hast. Klingt aber eher nach "Meine Meinung steht fest, also verwirre mich nicht mit Tatsachen." Insofern scheint ein Meinungsaustausch eher müßig. :-sleppy

Ich will mich doch nicht auf das Niveaeu von bspw. Scientologen herablassen, die ohne jegliche wissenschaftliche Kenntnisse Psychopharmakotherapie und EKT grundsaetzlich ablehnen. Im Eingangspost steht doch ausdruecklich dass ich an der Meinung von Mitforisten zu diesem Thema sehr interessiert bin.

Gibt es Studien die die Wirksamkeit der tiefenpsychologisch fundierten Therapie untermauern? Wenn ja, muss ich das zur Kenntnis nehmen, obschon mir die theoretischen Grundlagen dieser Therapie immernoch suspekt waeren. Aber naja, hauptsache sie funktioniert (wenn dies der Fall ist).....

EKT
25.02.2013, 18:51
Gibt es Studien die die Wirksamkeit der tiefenpsychologisch fundierten Therapie untermauern?

Selbstverständlich.
Erstmal zur Klärung: "Tiefenpsychologie" ist ein unglücklicher deutscher Begriff, weltweit spricht man von psychodynamischen Verfahren, was es wesentlich besser trifft.

Z. B. auf dem Gebiet der Behandlung von sogenannten Borderline-Störungen ist die TFP (transference focused psychotherapy) nach Kernberg mit dem Evidenzgrad I b genauso gut wirksam wie die weit verbreitete DBT, und das bei einer wesentlich geringeren Abbruchrate.

Will man Patienten grundlegend und langfristig helfen (und wollen die das selbst), so sind psychodynamische Verfahren zu bevorzugen.

Übrigens bin ich parallel ein überzeugter Anhänger von EKT und Psychopharmakotherapie, wenn es indiziert ist - manchmal notwendig dazu, um überhaupt psychotherapeutisch arbeiten zu können!

EKT
26.02.2013, 17:21
@Alessandro: Kann dir leider auf die PN nicht antworten, vielleicht mußt du dich freischalten?

Absolute Arrhythmie
26.02.2013, 17:25
@Alessandro: Kann dir leider auf die PN nicht antworten, vielleicht mußt du dich freischalten?

Er ist wohl eher dem Forum bereits wieder entfleucht.

Muriel
26.02.2013, 19:06
So ist es. Löschung auf eigenen Wunsch.