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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Approbation - Eingestelltes Verfahren



ehem-user-29-03-2019-1306
25.02.2013, 00:37
Hallo,
im Juni 2012 erhielt ich wegen einer geringen Menge Marihuanna eine Strafanzeige (in Berlin), die gemäß § 31 a BTMG eingestellt wurde. Da ich nie regelmäßig bzw. gelegentlich konsumiert habe und es sich um eine Dummheit kurz nach dem Abitur handelte, wird dies sicher mein letzter Eintrag gewesen sein.
Da ich demnächst mein Medizinstudium beginnen werde, stellte ich mir die Frage, ob dies mir in 6 Jahren Probleme bei der Approbation bereiten könnte. Soweit ich weiß steht es nicht im behördlichen Führungszeugnis und man nur nach der Approbationsordnung nur Auskunft über gegenwärtig anhängige Ermittlungsverfahren angeben muss.
Wird jemand von dem eingestellten Verfahren in 6 Jahren erfahren?
Und wenn es bekannt wird, könnte ich dann durch einen Drogentest wie z.B. einer Haarprobe meine über Jahre hinweg andauernde Drogenfreiheit meine "Jugendsünde" (wenn man es so nennen mag, ich war schließlich schon 18) mich entlasten?
Oder sollte ich generell die Hoffnung aufgeben, approbieren zu können?
Vielen Dank!!

Kackbratze
25.02.2013, 06:29
Approbationsordnung genau durchlesen und dann nochmal kurz selbst drüber nachdenken. Du hast es Dir doch schon selber beantwortet.
Bist Du vorbestraft? Ja/Nein
Steht das im Führungszeugnis drin? Ja/Nein

Schon ist die Frage soweit beantwortet. Ob Du mal irgendwann was mir der Polizei zu tun gehabt hast oder mal im Stehen auf einem Gästeklo uriniert hast interessiert keinen und keiner wird es erfahren, ausser Du selbst willst es publizieren.

ycr83
25.02.2013, 13:55
relevant für die Approbation sind in jedem Fall nur rechtskräftige Urteile, in der Praxis auch nur wegen schwerer Straftaten, die an der charakterlichen Eignung für eine ärztliche Tätigkeit zweifeln lassen. Ein nach §31a BtMG eingestelltes Grasverfahren fällt da nicht drunter.

ehem-user-29-03-2019-1306
25.02.2013, 14:43
ok gut das zu wissen, danke für die beiden antworten. ich hatte befürchtet, dass ich dadurch keine eignung mehr besitzen würde, den beruf auszuüben, da es ja (obwohl ich nie gelegentlich oder gar regelmäßig gekifft hab) so viele zum größtenteil unberechtigte vorurteile gegenüber kiffern gibt, wie dass sie dumm sein, unverantwortlich, faul usw...

Kackbratze
25.02.2013, 20:34
Sind sie doch. Sie sind dumm und unverantwortlich, dass sie ihren Geist und ihren Körper mit Substanzen verdrecken und schädigen. Die inhalierte Harze sind genauso kanzerogen wie Zigaretteninhaltsstoffe und die Hirnschädigung mit konsekutiver Minderung der kognitiven Leistungen ist in einer Studie auch nachgewiesen worden.

Laelya
25.02.2013, 20:44
Sind sie doch. Sie sind dumm und unverantwortlich, dass sie ihren Geist und ihren Körper mit Substanzen verdrecken und schädigen. Die inhalierte Harze sind genauso kanzerogen wie Zigaretteninhaltsstoffe und die Hirnschädigung mit konsekutiver Minderung der kognitiven Leistungen ist in einer Studie auch nachgewiesen worden.

*gefaelltmir*

ehem-user-29-03-2019-1306
25.02.2013, 21:56
hmm ja wird nicht darüber heftig gestritten, inwiefern Cannabinoide die kognitiven Leistungen einschränken? Jedenfalls ist es sehr wahrscheinlich, dass Cannabis bei heranwachsenden Schäden am Gehirn verursacht, bei Erwachsenen ist es umstritten. hier eine Studie: http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2012-08/kiffen-gesundheitsfolgen-langzeitstudie

Zitat: "Dagegen konnten die Forscher bei denen, die erst später Cannabis konsumierten, keine Auswirkungen auf das Gehirn feststellen."

Nicht falsch verstehen, ich bin zu 100% gegen den Konsum von Cannabis. Was allerdings vernachlässigt wird, ist womöglich die Folge, dass der Konsum "träge" macht, zumindest war an meiner schule der großteil, der sein abitur nicht geschafft bzw. wiederholen musste, Kiffer.

Unbestritten sind die karzinogenen Eigenschaften des Konsums, ausser man nimmt Cannabis über den Darm zu sich in Form von Brownies oder so.
Naja ist ja auch egal und ist ja vom Thema abweichend. Den Konsum sollte man aufjedenfall sein lassen, nützlich ist er sicher nicht XD

Kackbratze
25.02.2013, 23:23
Nicht falsch verstehen, ich bin zu 100% gegen den Konsum von Cannabis.

Aha


so viele zum größtenteil unberechtigte vorurteile gegenüber kiffern gibt

Klingt jetzt aber irgendwie nicht so, als ob Du zu 100% gegen das Kiffen bist.

SkYSkYSkY
26.02.2013, 01:38
Mann beim Arzt:
"Herr Doktor, wie kann ich 100 Jahre alt werden?"
Arzt: "Rauchen Sie?"
Patient: "Nein"
Arzt: "Essen Sie übermäßig?"
Patient: "Nein"
Arzt: "Trinken Sie Alkohol?"
Patient: "Nein"
Arzt: "Haben Sie Frauengeschichten?"
Patient: "Nein"
Arzt: "Wieso wollen Sie dann überhaupt so alt werden?"

Nob
26.02.2013, 16:06
Oh Mann.

ehem-user-29-03-2019-1306
27.02.2013, 18:30
Nur weil ich gegen eine Stigmatisierung einer mMn nicht existierenden und klar definierten gesellschaftlichen Gruppe namens "Kiffer" bin, heißt das nicht, dass ich den Konsum nicht verurteilen würde.
Hier meine Erklärung:
Es sind viele Wissenschaftler, Ärzte, Neurobiologen und die WHO der Ansicht, dass Abhängigkeit eine Krankheit ist und keinesfalls eine Willensschwäche darstellt. Eine Verurteilung von Kiffern als "dumm" usw. widerspricht nicht nur modernen wissenschaftlichen Ergebnissen, sondern auch meines Erachtens nach die Aufgaben eines Arztes. Wenn ein Cannabiskonsument um Behandlung bittet oder man generell mit einem in Kontakt tritt, dann sollte bemüht seine Krankheit zu heilen, anstatt ihn aufgrund von Vorurteilen als dumm zu verurteilen. Dasselbe gilt für die Abhängigkeit und Konsum von anderen Drogen, das dies meist ein komplexes Zusammenspielen von genetischen, sozialen und neurobiologischen Prozessen ist und, wie gesagt, was ich nicht genug betonen kann, eine KRANKHEIT darstellt.
Dennoch bin strikt gegen den Konsum von Cannabis oder anderer Drogen, aufgrund der Gefahren, die du erwähnt hast und weiterer Risiken.