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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Klinik in Göttingen



Ms. Chocolate
01.03.2013, 15:57
Hallo zusammen:-)
Ich studiere im Moment noch in Lübeck und werde, wenn alles gut geht im Herbst das Physikum hinter mir haben... Für den klinischen Abschnitt überlege ich aber, an eine größere Uni zu wechseln, die etwas mehr "drumrum" bietet.
Deshalb meine Frage an euch: Wie ist die Klinik in Göttingen? Passt das mit dem modularen/ organbezogenen Aufbau? Wie ist der U-Kurs? Habt ihr kleine Gruppen? Eine gute Organisation?
In die angegebenen Links von anno soundso habe ich schon geschaut, würde mich aber freuen, wenn ihr mir was Aktuelleres berichten würdet!
Im Voraus schonmal danke für eure Hilfe!!:-winky

Ms. Chocolate
27.05.2013, 21:38
Hat jetzt vielleicht jemand Zeit, was zu schreiben? Wäre echt super!!

JTK
09.10.2014, 22:26
Auch wenn der Thread schon etwas älter ist möchte ich den heutigen Tag mal nutzen, um hier vielleicht für später noch suchende ein paar Dinge zu hinterlassen;

Generell einmal zur Stadt und Uniklinik (im Sinne der Einrichtung, nicht des Studiums) - man kann in Göttingen sicher gut studieren, es ist alles gut erreichbar und die Klinik selbst durch den hässlichen Neubau vor 40 Jahren relativ zentriert an einem Standort (wobei aktuell ja Pläne bzw. der Beginn der Umsetzung einer Umbau/Neubauphase bestehen) so dass man zumindest an den meisten Tagen wenig Zeit mit Standortwechseln verbringen muss. Umgekehrt gibts aber eben außer Bussen keinen ÖPNV, immerhin aber seit neuestem die Möglichkeit selbige mit dem Studentenausweis/-ticket zu nutzen. (Das mag sich aber in einer späteren Uniwahl wieder ändern). Was das sonstige "Studentenleben" angeht, fehlen mir zwar stellenweise auch die Vergleiche zu anderen Städten, aber man kann sich schon beschäftigen und auch wenn es keine große Partymeile oder "Multi-Floor-Diskotheken" gibt, würde ich es insgesamt auch nicht schlechter bewerten als die meisten Gegenden von Berlin, Hamburg, Dresden oder Köln.

Das ist das Eine, zur Klinik im Sinne des Studiums: Am Ende natürlich auch etwas schwer zu vergleichen. Die Idee der modularen Lehre ist stellenweise sicherlich ganz interessant weil man eine krankheitsgruppe bzw. ein "klinisches Betätigungsfeld" ungefähr in seiner ganzen Ausbreitung kennenlernt und somit auch etwas besser abschätzen kann womit der jeweilige Bereich sich beschäftigt. Dummerweise müssen natürlich trotzdem Scheine dann aus einzelnen Modulen kummuliert werden, was manchmal den Schlendrian in einem weckt. Wenn zB für den Schein Innere die Kardiologie einen 6 Wochen Block bekommt um 25 von 100 Punkten zu vergeben, andere (Nephro, Gastro) in 3 Wochen aber 15 Punkte verteilen, kann man sich auch schnell mal etwas zurücklehnen und dem jeweiligen Modul wenig Beachtung schenken. Schlimmer wirds eigentlich noch bei den kleineren Fächern, wenn zB die Pathologen in 10 verschiedenen Fächern je 3 Fragen haben und dann jedesmal die jeweils passenden Präparate aus dem Asservatenschrank holen müssen wirkt es erstmal relativ überschaubar - aber in jeder Klausur nur eine der jeweiligen Fragen verhauen und man kratzt schon arg an der Bestehensgrenze.
Hat also alles seine Vor- und Nachteile denke ich. Aber man kommt sicherlich auch hier gut durch und wird am Ende kein deutlich besserer - aber auch nicht deutlich schlechterer Arzt. Es wäre alles noch eine Nummer besser, wenn für die jeweiligen Module alle beteiligten Abteiliungen auch kooperieren bzw. gemeinsam planen würden, aber am Ende gehts eben darum, dass jedes Fach Themen präsentiert um die jeweils zugeordnete Fragenzahl zu füllen ;)

Ganz kurz bezüglich Organisation, Ukurs etc.. zumindest bis zuletzt gab es immer 'individuelle' Stundenpläne bzw. Laufzettel mit den jeweiligen Veranstaltungen. Zumindest für Eltern bzw. Studenten mit besonderen Anliegen wurde da auch meist versucht ein passendes Konzept zu finden um alle Pflichtveranstaltungen besuchen zu können was ich insgesamt als ganz angenehm / bemüht empfinde. Die meisten Abteilungen versuchen auch durchaus ihren Lehrverpflichtungen nachzukommen und bezüglich der Ukurse oder auch Praktika gabs eigentlich regelhaft sehr motivierte Assistenzärzte die sich bemüht haben auch wirklich was zu vermitteln. Gruppengröße variiert etwas nach Semestergröße, aber zumindest in der Theorie (sprich nach "Stundenplan") waren zB maximal 6 Leute gleichzeitig auf einer Station bzw. ca 8-12 in den rein studentischen Kursen. Da liegts dann eher daran, ob zuviele versuchen einen günstigen Termin für ihre Pflichtveranstaltung zu nehmen.

Kurzum, ich kann recht viel Gutes über die Klinik hier sagen - und zumindest nichts schlechtes das ich nicht von anderen Unis so oder so ähnlich gehört hätte ;)
Ein kleiner Einschub am Schluss: In einigen der Module (bzw Fächer) kommen nun langsam die 'E-Klausuren' auf, sprich Computerbasierte Prüfung teils auch mit offenen und/oder "Schachtelfragen" (=Pat X. hat folgende Beschwerden, was machen sie? - Sie haben ein MRT gemacht, welche Befunde erwarten sie? - Wie erwartet sehen sie ..., ); ob sich das positiv oder negativ auf Ergebnisse / Lernen auswirkt kann ich nicht beurteilen, aber vielleicht sollte man das mal gehört haben.