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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 - A3/B79 - Wirkung Barbiturate



Frisko
08.03.2013, 14:27
Kann es sein, dass ihr euch da vertan habt? Glattes ER macht doch die Entgiftung und kann induziert werden oder?
Warum denn die Zentriolen?

Unregistriert
08.03.2013, 14:32
das würde mich auch interessieren, habe nichts dergleichen gefunden... :)

Arutha
08.03.2013, 14:38
Genau so, hab ich für mich auch argumentiert!
Bin auf die Erklärung/Begründung gespannt....

Frisko
08.03.2013, 14:38
Hätte auch noch eine Literaturangabe:

(Histologie, Renate Lüllmann-Rauch; 4. Auflage, 2012)
S. 425

"Die für die Biotransformation zuständigen Enzyme sitzen in den Membranen des glatten ER. Bei erhöhtem Angebot von Substrat (z.B. zahlreichen Arzneistoffen) werden die gER-Membranen und die entsprechenden Enzyme vermehrt (Enzyminduktion)."

Steht jetzt natürlich nix von Barbituraten...

ukp97
08.03.2013, 14:39
Also mir kommt das auch komisch vor. Zumal das mehrmals eine Altfrage war... vllt ist es ja wirklich ein Fehler, ich hatte die Antwort zumindest als sichere Richtigantwort "verbucht" :/

Unregistriert
08.03.2013, 14:43
Fande "A" (Version A) am logischten. Da Barbiturate ja den Komplex 1 der Atmungskette hemmen, dass die Mitochondrienproliferation gesteigert wird ^^

maL1412
08.03.2013, 14:45
nvm....

SabineH.
08.03.2013, 14:46
Hallo zusammen,

unsere Dozenten haben gerade die Antwort von D auf C korrigiert :)

Viel Erfolg weiterhin beim Auswerten,
Sabine

ukp97
08.03.2013, 14:46
Sie haben es korrigiert ;)

still-waiting?
08.03.2013, 14:48
toll, dass es korrigiert wurde :) Hier noch eine Begründung für interessierte :)

Also Barbiturate induzieren die Genexpression von CYPs und das ist dann ein Kommentar aus dem Internet von: http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=CYP

"Die meisten Arzneimittel werden von CYP3A4 metabolisiert (ca. 50% aller Wirkstoffe, die über CYP biotransformiert werden), gefolgt von CYP2D6 (ca. 30%) und CYP2C9/19 (ca. 10%).

CYP sind am endoplasmatischen Retikulum im Zellinnern, z.B. in den Hepatozyten, lokalisiert. Obwohl die meisten CYP vor allem in der Leber vorkommen, wurden einige auch in relevanten Konzentrationen in extrahepatischem Gewebe identifiziert, zum Beispiel in der Lunge und insbesondere auch im Darm (Ding & Kaminsky, 2003). Im Darm wird zum Beispiel CYP3A4, CYP2C und CYP1A1 gefunden (Zhang et al., 1999). Dabei ist CYP3A4 auch im Darm das quantitativ am wichtigsten vorkommende CYP. Die Enzyme sind im Darm mitverantwortlich für den intestinalen First-Pass Metabolismus und reduzieren die Bioverfügbarkeit ihrer Substrate."

Unregistriert
08.03.2013, 15:03
In der Dualen Reihe steht (im Kapitel 28 Reaktion auf Fremdstoffe: Entgiftung):

"Bei etwa 30% der P-450-Enzyme der Leber handelt es sich um den häufigsten Vertreter der Enzymfamilie, das Isoenzym CYP 3A4. [...] So sind Barbiturate als potente Induktoren des CYP 3A4 bekannt."

Duale Reihe 2. Auflage S. 757

Unregistriert
08.03.2013, 15:38
Prüfung Herbst 2001: 2.47
2.47 Eine 70-jährige Frau hat über mehrere Monate regelmäßig bis zu ihrem Tod größere Mengen von Barbituraten eingenommen.

Welche ultrastrukturelle Veränderung der Hepatozyten findet sich am ehesten?


(A) Vermehrung des rauen endoplasmatischen Retikulums

(B) Vermehrung des glatten endoplasmatischen Retikulums

(C) Zunahme des Glykogens

(D) Zunahme der Peroxisomen

(E) Zunahme der Heterophagolysosomen

Frage 2.47: Lösung B

Alle Xenobiotika (für den Körper fremde Stoffe), also auch Barbiturate, die vom Körper verstoffwechselt und ausgeschieden werden müssen, führen zu einer Zunahme des glatten endoplasmatischen Reticulums. Dieses ist für Entgiftungsvorgänge von großer Bedeutung.

einsteinsente
08.03.2013, 19:28
Ich hatte als Wirkung von einigen Barbituraten die Hemmung des Komplex I der Atmungskette im Kopf. Und die Mitochondrien vermehren sich ja azyklisch, sprich unabhängig von der Zelle. Da ich noch nie was von der Wirkung auf das ER (hehe) gehört hatte, hab ich mich dafür entschieden.

Was meint ihr? Kann es nicht auch wegen der Hemmung der Atmungskette zu einer Vermehrung der Mitos als Ausgleich kommen?

lg Fabian