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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die grosse Frage: Studienwahl



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Confused
04.08.2003, 22:22
Original geschrieben von trithobe
Hallo!
Du erinnerst mich an mich selbst :-)
Ich hatte in der Schule auch u.a. Physik-Leistungskurs und kann mein mathematisches Talent durchaus als überdurchschnittlich bezeichnen. Ich hatte hier schon einmal gepostet (Thema: "Wechsel Informatik --> Medizin")...

Die Frage, die ich mir nach nun 2 Semestern Informatik-Studium stelle ist eine ganz ähnliche und auch meine Erfahrungen passen zu den deinigen:

Ich finde Informatik zum einen sehr faszinierend. Die Logik, die "saubere Arbeit" am Computer, die Modellierung, Projektplanung etc. pp. Zum anderen merke ich aber, dass mir etwas fehlt. Gute Informatiker sind brillant, da gibt es keine Frage, aber es fehlt trotzdem etwas. Es ist trotz allem irgendwie eine beschränkte, trockene Arbeit. Ich habe schon ein Praktikum gemacht und bin gerade dabei mein zweites (und hoffentlich entscheidendes) zu absolvieren, und ich empfinde wie du: Obwohl es zwar anspruchsvoll ist, ist es trotzdem irgendwie langweilig. Als Programmierer will ich defnitiv nicht enden! Ob Projektleiter schöner ist???

Was die Voraussetzungen bzgl. deines Intellektes betrifft, wirst du beim Informatikstudium garantiert mehr gefordert (sofern man Intelligenz als die Eigenschaft sieht, neue komplexe Sacherhalte schnell erfassen und logisch schließen zu können).
Was jedoch Bildung und Aufgeschlossenheit betrifft, ist ein Medizinstudium klar besser einzuschätzen.

Also ich denke, es ist sehr wichtig, die eigenen Prioritäten herauszufinden. Soll mein Beruf mal Spaß machen? Soll er in erster Linie Geld einbringen? Möchte ich wirtschaftliches Risiko & gleichzeitig höhere Karriere-Chancen (--> Informatik / Wirtschaft). Möchte ich Sicherheit (--> Medizin).

Tja, wie du siehst, weiß ich es selbst nicht. Aber ich hab mich schon bei der ZVS für Medizin beworben. Bis zu dem Termin, wo ich mich entscheiden muss, ob ich Informatik abbreche oder nicht, hoffe ich noch auf eine innere Eingebung.

Viele Grüße!
TS

wow!

Dein "Schicksal" ist meinem wirklich sehr ähnlich. Das von jemandem zu hören, der bereits im Informatikstudium beschäftigt ist, ist wirklich eine grosse Hilfe für mich.


Ich habe noch eine Frage: wie sieht es eigentlich mit Berufsmöglichkeiten eines Psychiaters (bzw auch Ärzte allgemein) im (fremdsprachigen) Ausland aus? Hat man da - sofern man selbstverständlich die Sprache ausgezeichnet beherrscht - überhaupt Anstellungschancen?

Challenger
05.08.2003, 14:11
Ich würde mich an deiner Stelle nicht bereits so sehr auf eine Fachrichtung fixieren. Primär strebst du doch den Beruf des "Arztes" an; endgültig für ein bestimmtes Fach festlegen wird man sich zumeist erst nach entsprechenden Famulaturen, evtl. einer Doktorarbeit, oder dem Wahlfachtertial des PJ. Ich z.B. bin (gerade einmal ;-)) im ersten Semester und könnte mich aus heutiger Sicht mit meinem doch eher dürftigen Vorstellungen über die verschiedenen Fächer nicht festlegen. Vielen meiner Kommilitonen geht es da ähnlich. Seinen persönlichen "Faible" für ein bestimmtes Teilgebiet der Medizin erkennt man m.E. erst, nachdem man sich im Rahmen des Studiums eingehender mit den diversen Fachrichtungen auseinandergesetzt hat (bzw musste.. :-))).

Wie dir bereits geraten wurde, würde ich an deiner Stelle zunächst ein Praktikum in einem KH absolvieren, um herauszufinden, ob die Arbeit auf einer Station (sei es nun als Pflegepraktikant oder später evtl. als Arzt)für dich prinzipiell in Frage kommt.

Confused
06.08.2003, 01:41
Ehrlich gesagt bin ich mir schon ziemlich sicher dass wenn ich Medizin studiere, ich auch anschliessend die Facharztausbildung zum Psychiater machen würde (auch wenns 6 weitere Jahre sind.. da wird man doch bereits bezahlt oder? Irgendwann muss ich ja auch meine Eltern finanziell in Ruhe lassen :-D )
Aber du hast sicherlich recht dass man erst im Studium dann wirklich sieht was einem liegt..


Ein Praktikum in einem KH kann ich zumindest momentan aus Zeitgründen nicht durchführen (hab ja noch ein wichtiges Jahr Schule vor mir inkl. Maturaarbeit).. was ich aber gerne machen würde ist irgendeinen Psychiater per Email oder auch im Gespräch ein wenig auszufragen. Mal schauen was sich da machen lässt.
Ich denke aber schon dass ich mir eine Arbeit auf der Station ebenfalls vorstellen könnte, solange ich nicht irgendwelche kritische Feinarbeit (-> Chirurgie, evtl auch Augenbehandlung) durchführen müsste.

singerl
06.08.2003, 12:24
Hallo Confused,
es tut richtig gut, zu hören, dass es anderen ganz genauso geht wie mir. War lange Zeit ein riesen Chemie-Freak und mindestens 500-prozentig davon überzeugt, dass ich dieses Fach auch studieren werde... Na ja, so in den letzten beiden Schuljahren hab ich dann auf einmal angefangen alles in Frage zu stellen und über das Medizinstudium nachzudenken.
Ich hab nach dem Abi erst mal ein Jahr "Erhohlungspause" eingelegt. Im Herbst fang ich an zu studieren, und weiß immer noch nicht, was und wo.
Ich nehme mir fast jeden Tag vor, endlich eine Entscheidung zu treffen, und kriegs einfach nicht hin.
Ich hab schon vier Wochen Krankenpflegepraktikum gemacht, aber wirklich schlauer bin ich dadurch auch nicht geworden.
Mach Dir nicht zu viele Gedanken über das ganze Schlamassel mit der Studienwahl, man dreht sich doch irgendwie eh nur im Kreis.
Ich hoffe jetzt einfach darauf, dass mein Bauch im richtigen
Moment richtig entscheidet....
Hast Du eigentlich schon mal daran gedacht, Informatik oder Physik oder sonst irgendwelche Fächer auf Lehramt zu studieren? Das war nämlich bei mir immer noch so eine Alternative zum Medizinstudium, weil man da ja auch sein naturwissenschaftliches Interesse einbringen kann und im späteren Beruf dann immer mit Menschen zu tun haben wird und nicht in irgendeinem Labor oder hinter irgendeinem Computer versauert...nur so ne Idee.

Confused
07.08.2003, 22:53
Ich war heute in der Bibliothek und hab mir einige Studienführer bzw. Berufswahlhelfer angeschaut. Zur Medizin fand ich nicht viel (bzw nur Facharztspeziefisches), aber je mehr ich über Informatik lese (immerhin mein klarer "Jugendtraumjob" für ca. 6-7 Jahre) desto mehr bin ich mir sicher dass ich nicht als Programmierer oder ähnliches enden möchte. Ich würde das ganze PC Zeug irgendwie lieber als 'Hobby' behalten.

Confused
08.08.2003, 02:02
Was mich allerdings auch noch reizen würde ist ein Physikstudium mit Nebenfach Astronomie.. Ich hab mich schon immer wahnsinnig für die Sterne und dergleichen interessiert, mich aber nie ernsthaft damit befasst. Andererseits stelle ich mir halt den Psychiaterberuf unglaublich spannend und bereichernd vor (der "normale" Ärzteberuf im KH ist ja ziemlich stressig..)

Ich habe zum Glück noch ein Jahr Zeit bevor ich mich entscheiden muss.

Froschkönig
08.08.2003, 05:43
Original geschrieben von Confused
Andererseits stelle ich mir halt den Psychiaterberuf unglaublich spannend und bereichernd vor (der "normale" Ärzteberuf im KH ist ja ziemlich stressig..)

Du scheinst ja schon tiefschürfende Erfahrungen gemacht zu haben ;-)
Laß Dich mal nicht täuschen ! Psychiater zu sein schützt vor Streß keineswegs ! Und das mit dem "spannend" ist wohl auch sehr relativ.........

Confused
08.08.2003, 12:40
Original geschrieben von Froschkönig


Du scheinst ja schon tiefschürfende Erfahrungen gemacht zu haben ;-)
Laß Dich mal nicht täuschen ! Psychiater zu sein schützt vor Streß keineswegs ! Und das mit dem "spannend" ist wohl auch sehr relativ.........


Hmm ja du hast vermutlich recht.. ich bin einfach momentan auch etwas verwirrt weil ich ein wenig im medizinstudent.de Forum gelesen habe und dort sind irgendwie alle auf Panikmache wegen den Arbeitsbedingungen und der Berufslage.. Natürlich hat ein Psychiater auch Stress, aber ob der denn vergleichbar wäre mit einer 30 Stunden Schicht eines Chirurgen?!

Oder bezieht sich diese prikäre Arbeitslage eher auf den Raum Deutschland? (bin ja Schweizer...)

netguru
09.08.2003, 11:55
Daß Informatiker nur einsam vor dem Computer sitzen, halte ich für ein Gerücht, also allein vor dem Computer vielleicht, aber sie arbeiten doch sehr ausgeprägt im Team und müssen sich gut abstimmen können, oft das was den Guten vom Schnitt unterscheidet. Das Ganze Team hat Zugriff auf den Programmcode, zumindest in größeren Abteilungen, wenn Du nicht freiberuflicher Homeopagebauer wirst, was es wohl wirklich bald nicht mehr gibt.

Ein Psychiater mit Helfersyndrom verdient meiner Meinung nach weniger als ein Business-Psychiater, das geht gar nicht anders, der kann einfach besser Patienten binden und weitere anlocken.

Ich denke, Du würdest in beidem im Hapustudium gut aufgehen und Beides würde Dir Spaß machen. Die Psychoärztin in meinem Haus hat ein bezahlbares Büro ohne viel Technik und arbeitet eben solang Patienten kommen, nicht den ganzen Tag.
Die läuft auch mal mit Kindern durch den Wald und redet spielend mit denen.

Spekulatius
15.08.2003, 09:16
hmmmm

Lava
15.08.2003, 10:29
Bei netguru wirst du wohl lange auf Antwort warten können. Der wurde ...äh.... ist gegangen :-))

Spekulatius
15.08.2003, 11:54
Oh ... :-?

Butcher
16.08.2003, 10:11
Bin zwar mehr Chirurgie-orientiert, jedoch familiär psychiatrisch "vorbelastet" und kenne auch die Schhweiz ganz gut, vielleicht kann ich Dir auch noch den einene oder anderen Tip geben.

Ich würde wirklich auf Deine Interessen abstützen, d. h. was interessiert Dich mehr, Computerprogramme oder das Gehirn, resp. die Psyche. Man muss sich in der Psychiatrie auch unbedingt abgrenzen können, d. h. die Probleme der Patienten mit der nötigen Distanz angehen, sonst macht man sich über kurz oder lang kaputt. Ein Helfersyndrom ist kontraproduktiv. Es braucht auch eine hohe Frustrationstoleranz. Ich würde unbedingt bei einem Psychiater oder in einem Krankenhaus reinschnuppern und schauen, ob Dir die Arbeit dort zusagt und ob Du das Dein Laben lang machen möchtest. Wenn Du eine so lange Ausbildung auf Dich nehmen willst, ist das entscheidend.

Dazu kommt noch die unterschiedliche Länge der Aus- und Weiterbildungen und wirtschaftliche Sachzwänge. Bis zum Facharzt Psychiatrie musst Du 12-14 Jahre rechnen. Die teure psychotherapeutische Weiterbildung musst Du aus der eigenen Tasche bezahlen. Zudem sind Ärzte und insbesondere Psychiater auch in der Schweiz schlecht bezahlt, als Informatiker verdienst Du ohne weiteres das Doppelte und noch mehr. Im Moment ist das sicher nicht wichtig, aber in 10-15 Jahren, wenn Du Familie hast? Wichtig ist auch das Privatleben, den nauch als Psychiater arbeitest Du gerade in der Schweiz 60-70 Stunden pro Woche, und in einer Praxis hast Du halt die Notfälle auch an den Wochenenden und nachts. Das nötige Feu sacré muss vorhanden sein, sonst bis Du bald einmal frustriert und kriegst ein Burnout-Syndrom. Stimmt es für Dich, so hast Du hingegen den schönsten Beruf den es gibt.

Beide Berufe, Informatiker und Psychiater, wird es in Zukunft sicher immer mehr brauchen, von dem her sollten sich die Arbeitsbedingungen in der Medizin irgend einmal auch verbessern.

Noch ein paar weitere Tips:

- Abinoten sagen nichts über die Eignung als Arzt aus, und die schlechteste Motivation zum Medizinstudium ist die, um sich etwas beweisen zu müssen

- Die Aufnahmeprüfung in der Schweiz ist eine Art Intelligenztest mit Fragen zum räumlichen Vorstellungsvermögen, logischem Denken, Kombinationsgabe, Merkfähigkeit... Sicher objektiver als Abinoten und sollte für Dich kein Problem darstellen, zumal das Interesse am Med.-Studium un damit die Bewerberzahlen auch zurückgegangen sind

- Latein baruchst Du nicht, die lateinischen Begriffe lernst Du während dem Studium

- Im Ausland zu arbeiten ist kein Problem, Psychiater sind praktisch überall Mangelware

Confused
17.08.2003, 17:17
Original geschrieben von Butcher
Bin zwar mehr Chirurgie-orientiert, jedoch familiär psychiatrisch "vorbelastet" und kenne auch die Schhweiz ganz gut, vielleicht kann ich Dir auch noch den einene oder anderen Tip geben.

Ich würde wirklich auf Deine Interessen abstützen, d. h. was interessiert Dich mehr, Computerprogramme oder das Gehirn, resp. die Psyche. Man muss sich in der Psychiatrie auch unbedingt abgrenzen können, d. h. die Probleme der Patienten mit der nötigen Distanz angehen, sonst macht man sich über kurz oder lang kaputt. Ein Helfersyndrom ist kontraproduktiv. Es braucht auch eine hohe Frustrationstoleranz. Ich würde unbedingt bei einem Psychiater oder in einem Krankenhaus reinschnuppern und schauen, ob Dir die Arbeit dort zusagt und ob Du das Dein Laben lang machen möchtest. Wenn Du eine so lange Ausbildung auf Dich nehmen willst, ist das entscheidend.

Dazu kommt noch die unterschiedliche Länge der Aus- und Weiterbildungen und wirtschaftliche Sachzwänge. Bis zum Facharzt Psychiatrie musst Du 12-14 Jahre rechnen. Die teure psychotherapeutische Weiterbildung musst Du aus der eigenen Tasche bezahlen. Zudem sind Ärzte und insbesondere Psychiater auch in der Schweiz schlecht bezahlt, als Informatiker verdienst Du ohne weiteres das Doppelte und noch mehr. Im Moment ist das sicher nicht wichtig, aber in 10-15 Jahren, wenn Du Familie hast? Wichtig ist auch das Privatleben, den nauch als Psychiater arbeitest Du gerade in der Schweiz 60-70 Stunden pro Woche, und in einer Praxis hast Du halt die Notfälle auch an den Wochenenden und nachts. Das nötige Feu sacré muss vorhanden sein, sonst bis Du bald einmal frustriert und kriegst ein Burnout-Syndrom. Stimmt es für Dich, so hast Du hingegen den schönsten Beruf den es gibt.

Beide Berufe, Informatiker und Psychiater, wird es in Zukunft sicher immer mehr brauchen, von dem her sollten sich die Arbeitsbedingungen in der Medizin irgend einmal auch verbessern.

Noch ein paar weitere Tips:

- Abinoten sagen nichts über die Eignung als Arzt aus, und die schlechteste Motivation zum Medizinstudium ist die, um sich etwas beweisen zu müssen

- Die Aufnahmeprüfung in der Schweiz ist eine Art Intelligenztest mit Fragen zum räumlichen Vorstellungsvermögen, logischem Denken, Kombinationsgabe, Merkfähigkeit... Sicher objektiver als Abinoten und sollte für Dich kein Problem darstellen, zumal das Interesse am Med.-Studium un damit die Bewerberzahlen auch zurückgegangen sind

- Latein baruchst Du nicht, die lateinischen Begriffe lernst Du während dem Studium

- Im Ausland zu arbeiten ist kein Problem, Psychiater sind praktisch überall Mangelware

Danke für die Tipps, ich stimme dir in fast allen Punkten zu. Nur beim Einkommensvergleich mit dem Informatiker bin ich skeptisch, denn die rosigen IT-Zeiten sind wohl vorbei. Oder sehe ich das falsch?

secondmanonmoon
17.08.2003, 18:11
Also ich kann Dir eines sagen:

Ich stand vor einem ähnlichen Problem.
Ich liebäugelte auch mit Info/Physik, Jura und Medizin.
Ich war in der Schule eigentlich auch in allen Fächern gut, und bin sehr universell interessiert (also von Literaturunterricht über Kunst zu Mathe und Physik als LK´s).
Nachdem ich ein Infopraktikum bei Fraunhofer gemacht habe (das ist übrigens eher etwas, was man als Informatiker macht, eher Logikarbeit als reine Programmierung etc.) konnte ich mir das auch nicht fürs ganze Leben vorstellen. Physik habe ich dann während dem Zivildienst zum ausprobieren studiert (ist schon ziemlich fachspezifisch, aber das ist ja klar) - von einem reinen Jurastudium (ich nehme das ab nächstem Semester dazu soweit es geht) habe ich mich verabschiedet, weil ich mir eine reine Verwaltungs/Anwaltstätigkeit nicht vorstellen konnte.
Übrig blieb Medizin, da ich ein recht entscheidungsfreudiger Mensch bin, und ich mich nach dem Studium zwischen etlichen Fachrichtungen entscheiden könnte, oder in die Forschung, Pharmaindustrie oder med. Verwaltung gehen könnte. Ein größeres Spektrum gab es einfach nicht.
Darüber hinaus liebte ich die Schule: Ich hatte eine Vielfalt an Fächern und konnte von allem ein bisschen mitmachen.
Ganz ähnlich ist es beim Medizinstudium die ersten vier Semester - und das macht mir irrsinnig Spass. Ich habe Chemie, Bio, Physik, Psychologie, Patientenvorstellungen etc. und später sogar nochmal Mathe und die ganze schöne Klinik.
Einfach wunderbar.
Ich wählte also eigentlich das Studium wegen dem Studium. Was ich später werden wollte wusste ich ja noch nicht so ganz, und ehrlich gesagt wusste ich gar nicht genau, ob ich wirklich Arzt werden wollte - war vielleicht sogar eher skeptisch. Mittlerweile nach einem Praktikum am KH kann ich mir auch das sehr gut vorstellen - es bleibt also recht viel Entscheidungsfreiheit.

Einfach ein wunderbares Studium mit wunderbaren Kommilitonen (ist in Info und Jura nicht umbedingt immer der Fall)

Beste Grüße,
Boris, secondmanonmoon

Sweti
17.08.2003, 19:01
na, das hört sich ja mal richtig toll an !!
Bist du denn mit dem Studium fertig , oder nicht ? (das habe ich irgendwie nicht so richtig rausfinden können...). Und welches Gebiet in der Medizin reizt dich besonders hinsichtlich späterer Berufstätigkeit ?

Gruß, Sweti.

Jo.
21.08.2003, 21:10
Original geschrieben von Confused
Mein Schwerpunkt am Gymnasium ist Mathematik & Physik, allerdings sollte dies nicht allzuviel über mich aussagen, da ich eigentlich in allen Fächern nahezu gleich gut bin. Notenprobleme hatte ich noch nie, dieses Jahr liegt mein Notenschnitt bei etwa 1.25 (bzw 5.75 hier in der Schweiz, wir haben ein umgekehrtes Notensystem). Viele sagen ich sei ein Genie, obwohl ich diese Meinung nicht ganz teile, was aber auch nichts zur Sache tut. In den "wichtigen" Fächern für Medizin (Chemie, Biologie.. evtl sogar Physik für molekulare Medizin) habe ich nur 1er dieses Jahr, d.h. ich bin aufgrund meines Schwerpunkts nicht "schlecht" in diesen Gebieten.
Physik, Chemie und Bio sind in der Vorklinik eher kleinere Fächer, Vorkenntnisse sind hilfreich, aber praktisch nicht erforderlich.
Ob Du ein Genie bist kann man nur aufgrund Deines Notendurchschnitts nicht sagen, teile aber Deine Meinung, daß dem wohl eher nicht so ist.
Medizin ist Auswendiglernen in Perfektion, wenn Du also in der Schule keine Probleme mit dem Lernen gehabt hast, wird es im Medizinstudium nicht viel anders sein, nur etwas aufwendiger.

Wie auch immer, mein Problem ist eher dass ich für viele Jahre jetzt eigentlich schon gedacht habe dass meine Laufbahn klar in Richtung Informatik geht. Der Grund dafür liegt wohl in meinem privaten Interesse für Computer, fürs Programmieren etc. Denkbar war für mich auch immer ein Studium der Physik mit Nebenfach Informatik oder sowas ähnliches.
Hört sich doch gut an.

In den letzten Monaten sind in mir jedoch erhebliche Zweifel aufgekommen, und zwar weniger aufgrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage in der Informatik, sondern weil ich einfach nicht wirklich weiss, ob ich mein Leben lang vor einem Computer sitzen möchte (übertrieben ausgedrückt), und dies dann vielleicht sogar auch noch privat. Irgendwie sehe ich mein ganzes Leben - sollte ich denn Informatik studieren - schon vor mir geschrieben, und was ich da sehe bzw. denke zu sehen ist nicht so mein Traum von einem erfüllten Leben.
Informiere Dich doch mal genauer über Tätigkeitsfelder in der Informatik. Ein Informatiker ist kein Programmierer.

Einige meiner Kollegen haben vor einiger Zeit mal erwähnt, dass ich unbedingt Medizin studieren sollte, weil ich do so ein heller Kopf sei und ich das im Klacks schaffen würde (Originalzitat das bei mir hängen geblieben ist: "Wenn du nicht Medizin studierst, wer dann?").
Denkfehler. Der relativ hohe NC kommt daher, weil der Arztberuf das höchste Ansehen genießt und deshalb auch viele Abiturienten Medizin studieren wollen. Mit der Schwierigkeit des Fachs hat das nichts zu tun. In Wahrheit ist das Medizinstudium relativ stupide: Auswendiglernen, Auswendiglernen, Auswendiglernen.

Zuerst habe ich das gleich abgelehnt, denn ich habe einfach nur an die Rolle des Arztes am OP Tisch gedacht (das liegt mir sowieso eher nicht da ich nicht gerade der Geschickteste bin mit meinen Händen.. habe so ein angeborenes leichtes Zittern. Aber habe auch schon am Gymnasium ein Schweinsauge seziert das ging ganz ok.).
Naja, es gibt hunderte von Tätigkeitsbereichen wo nicht operiert wird, das ist nicht das Problem.

Was mich jedoch stark interessieren würde ist der Bereich der Psychiatrie - dafür hatte ich auch schon immer ein Gespür denke ich.
Lieber erstmal schauen was ein Psychiater genau macht, dann über ein evtl. vorhandenes Gespür nachdenken.

Es klingt jetzt vielleicht ein bisschen merkwürdig, aber wenn ich mich selbst so in ferner Zukunft als Psychiater sehe, der mit Menschen arbeitet und ihnen hilft, dann gefällt mir das weit besser als wenn ich mich als Informatiker betrachte. Das finanzielle ist dabei natürlich nebensächlich da ja beide Berufssparten in dieser hinsicht nicht klagen können (Psychiater wohl noch weniger).
Ich glaube Psychiater eher noch viel mehr.

Ich sähe mich auch geeignet für dieses Gebiet, da ich gut zuhören, analysieren und mich auch klar ausdrücken kann (Sprachen sind eigentlich meine Hauptstärke). Auch die Arbeit von Freud interessiert mich.. einfach allgemein dieses Gebiet, inklusive der körperinternen Vorgänge (weshalb auch ein Studium der Psychologie eher nicht in Frage kommt)
Analytische Fähigkeiten sind immer gut, ansonsten lieber emotionale Distanz statt Helfersyndrom mitbringen.
Freud kannst Du Dir getrost in die Haare schmieren.

Ich bin mir jedoch bei dieser Sache nicht so sicher, da ich nicht weiss, ob dies nicht einfach eine vorrübergehende Laune ist bei mir (immerhin träumte ich viele Jahre vom Informatikerstudium). Aber ich habe auch ein Praktikum bei einem Softwareentwickler gemacht (ok die Leute dort haben wohl nicht alle studiert) und es hat mir nicht so ganz gefallen.. klar die Atmosphäre war locker aber ich hab mich ehrlich gesagt ziemlich gelangweilt, irgendetwas fehlte da einfach.. Ich arbeite auch sehr gerne mit anderen Menschen und als Informatiker ist man ja in der Hinsicht eher einsam.
Tja, wie gesagt, informiere Dich genauer über Tätigkeitsfelder in der Informatik, Informatiker sind keine Programmierer.
Zum Beispiel Karriere im Vertrieb, Kontakt mit Auftraggebern, Vorträge, Software nach Kundenwunsch modifizieren (lassen) etc., nicht die uninteressanteste Tätigkeit.

Es ist mir klar dass ich das alles selbst entscheiden muss, doch ich dachte dass mir hier vielleicht jemand einen Tipp geben kann. Hat jemand das gleiche durchgemacht, evtl mit anderen Fächern? Gibts sogar Psychiater hier die mir von der Arbeit erzählen können?
Zwei gute Freunde von mir sind Assistenzärzte in der Psychiatrie.

Vorteile Psychiatrie:
- Hochinteressant.
- Gute Stellensituation.
- Nicht streßig, viel Freizeit.
(Orininalkommentar meines Kumpels: "Junge, das ist so eine Farce, Du kannst Dir das gar nicht vorstellen!")

Nachteile Psychiatrie:
- Schlechter Verdienst bei Niederlassung
- Sammelbecken für Faulenzer und Versager, entspechendes Image.

ACHTUNG: Nicht jeder Psychiater ist ein Faulenzer oder Versager!

Froschkönig
21.08.2003, 21:24
Original geschrieben von Sweti
na, das hört sich ja mal richtig toll an !!
Bist du denn mit dem Studium fertig , oder nicht ?

Er ist im zweiten Semester. Steht bei vielen hier dabei. links unter dem Avatar ;-)

P.S:
@Jo.
Psychiatrie als "hochinteressant" zu verkaufen ist m.E. kein "gültiger" Tip, da sich interessengebiete sehr unterscheiden ;-)

Jo.
21.08.2003, 21:57
Original geschrieben von Froschkönig

@Jo.
Psychiatrie als "hochinteressant" zu verkaufen ist m.E. kein "gültiger" Tip, da sich interessengebiete sehr unterscheiden ;-)

Ups! Stimmt eigentlich! :-blush
"Hochinteressant" bitte streichen, und mit "relativ interessant" ersetzen! :-))

Confused
25.08.2003, 15:28
Werde mir das ganze nochmal genau überlegen müssen.

Bin im moment hin- und hergerissen zwischen Medizin (-> Psychiatrie), Informatik oder irgendwas mit Naturwissenschaften (besonders Physik->Astronomie finde ich interessant).

Natürlich spielt zugegebenermassen auch das Einkommen eine gewisse Rolle, jedoch habe ich die im moment ziemlich untergeordnet. Weiss jemand zufällig wieviel in etwa ein Psychiater verdient, oder meinetwegen auch ein Psychologe? (letzteres hat mir ein Kollege als Alternative vorgeschlagen, ist natürlich was ganz anderes ich weiss..)

Jaja es ist nicht einfach..