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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Famulatur in der Rhön- Klinik



sabe
04.08.2003, 21:50
Hab gerade in der neuen Medi-learn Zeitung etwas über das kardiovaskuläre Praktikum in der Rhönklinik in Bad Neustadt/Saale gelesen. Also ich kann euch das nur empfehlen !!!
Ich war im März dort dabei und es war einfach spitze. Das ging schon mal bei der kostenlosen Unterkunft und Verpflegung los.
Aber das ist ja nicht das wichtigste bei einer Famulatur ;-)
Das Besondere war das Rotationssystem. Weiß nicht, ob das das nächste Mal auch so sein wird, aber bei uns bestand es aus 2 Tagen Reha-Klinik mit Diabetiker-Zentrum, 3 Tagen Kardiologie, 2-3 Tagen Neuro, 2-3 Tagen Anästhesie ( wer wollte konnte auch 1 Woche Neuro oder 1 Woche Anästhesie machen ), 1 Woche Herzchirurgie, 2 Tagen Gefäßchirurgie u. 2 Tagen Radiologie.
In der Chirurgie war man als Assistent eingeteilt und konnte sogar auch im 5. Semester nähen u.a. Auch sonst durfte man viel Praktisches machen wie Intubieren, Zugänge legen, Blut abnehemen, Patienten aufnehmen und in aller Ruhe untersuchen, wie gesagt nähen, Haken halten ( ist im 5. Semester noch toll ), Beatmen u.v.m. Nachmittags waren von 16 - 18 Uhr noch Seminare. Das war zwar manchmal etwas anstrengend, aber auch sehr abwechslungsreich und interessant gestaltet. Vor allem fiel mir auch die sehr gute Atmosphäre unter den Angestellten und zwischen Angestellten und uns Studenten auf. Wir konnten allen Löcher in den Bauch fragen und keiner war genervt. Also, wer noch eine gute Famulatur sucht, sollte nicht zögern, es lohnt sich echt.

sabe

aroha
05.08.2003, 11:04
Hi!

Das hört sich ja echt super an..
Hoffentlich bieten die das nächstes Frühjahr nochmal an!!
Schade, dass die meisten anderen Krankenhäuser sowas nicht hinbekommen!



Aroha

sabe
05.08.2003, 12:19
Denk schon, dass sie das noch mal machen werden, denn wir haben alle nur positives Feedback gegeben und die Ärzte haben sich über uns junge Leute echt gefreut.

sabe

aroha
06.08.2003, 15:58
Ich hab da auf jeden Fall ne email hingeschickt und bin jetzt am hoffen..:-?

Rico
06.08.2003, 17:21
Taugt denn diese zwei Tage Rumhüpferei echt was?
Ich brauch immer so 3 Tage bis ne Woche bis ich mich ein bisserl eingewöhnt hab und weiß wie der Hase läuft... und so richtig spassig wird's eigentlich erst nach ein paar Wochen, wenn man schon manche Dinge echt gut kann.
Wenn man zum ersten mal z.B. eine Diabetikeranamnese macht, dann vergißt man ja die Hälfte zu fragen. Wirklich gut sind die ja erst nachdem man ein paar davon gemacht und besprochen hat.
Wenn man aber nach zwei Tagen schon wieder woanders ist, dann kann man ja nicht allzuviel gemacht haben.
Viele Untersuchungen oder Krankheitsbilder sind ja auch gar nicht so häufig, daß man sie oft üben kann.
Bei meiner Innere Famulatur habe ich z.B. Fußgefäße gedopplert. Das kam aber nur ein bis zweimal die Woche vor, in der ersten Woche hat's mir einer gezeigt und dann hab ich's selber gemacht.
Wenn ich aber nach der Hälfte der 1. Woche wieder weg bin, dann kann ich's ja u.U. nie selber machen.

Da steht man am Ende doch eher da und hat viel gesehen, aber wenig wirklich gemacht - und selber machen is ja eigentlich der inn von der Famulatur.

Daß man im 5. Semester "schon" nähen durfte is jetzt auch nicht so der Renner, schleißlich hat ein Student im 10. Semester genausowenig Ahnung von einer Naht, wenn er vorher nicht chirurgisch (oder in einem sonstigen operativen Fach) famuliert hat...

sabe
07.08.2003, 09:22
Klar, einerseits ist das Rotationssytem nicht so günstig zum Eingewöhnen, aber ich fand`s sehr gut, weil ich noch keine Ahnung hab, welches Fach ich mal machen werde und so viele Einblicke bekommen habe. Und Dank der Ärzte und Schwestern, die alle wollten, dass die Studenten so viel wie möglich selber machen, und einem alles gezeigt und erklärt haben, hat man sich ziemlich schnell auf der Station bzw. im OP eingewöhnt und auch in der kurzen Zeit viel gemacht. Und manchmal war es für mich auch schon genug, einfach zuzusehen, weil ich vieles vorher noch nicht live gesehen hatte. Auf jeden Fall konnte man immer fragen, ob man was selber machen darf und bekam nie ne Absage ( solange man nicht gerade eine OP leiten wollte ;-) ). Es war auch so, dass man z.B. gar nicht Neuro machen brauchte und dafür Anästhesie, wenn man meinte, man möchte noch mehr üben. Oder man konnte mit jemandem tauschen, wenn man noch öfters in den OP statt auf die Intensivstation möchte. Das war ziemlich locker.
Ich find`s sehr negativ, wenn man im 10. Semester noch nicht nähen kann, zeigt für mich wieder die Praxisferne des Studiums, denn das sollte man unabhängig von der Famulatur in der Uni lernen, denn wie du sagtest macht nicht jeder in der Chiurgie Famulatur.
Wenn man sich schon sicher ist, welche Richtung man einschlagen will, dann ist das Rotationssystem sicher ungeeignet, das stimmt. Ansonsten find ich es eine gelungene, abwechslungsreiche, anderartige Famulatur, auch weil es mit 30 Studenten aus verschiedenen Unis sehr viel Spaß macht !

sabe

Rico
07.08.2003, 16:55
Original geschrieben von sabe
Ich find`s sehr negativ, wenn man im 10. Semester noch nicht nähen kann, zeigt für mich wieder die Praxisferne des Studiums, denn das sollte man unabhängig von der Famulatur in der Uni lernen, denn wie du sagtest macht nicht jeder in der Chiurgie Famulatur.Naja... man lernt es ja schon. Ich glaub, durch's PJ-Tertial Chirurgie kommt keiner ohne nähen zu können (und wer's dann nicht kann, naja... der will wohl nicht). Man lernt es halt erst relativ spät im Studium - klar, es ist von der Technik her etwas, was man einem Vorkliniker beibringen könnte, aber wirklich brauchen tut man es ja auch erst ab PJ, also wieso ein Kurs im 7. Semester oder so?

Original geschrieben von sabe
Wenn man sich schon sicher ist, welche Richtung man einschlagen will, dann ist das Rotationssystem sicher ungeeignet, das stimmt. Die Tatsache, daß man schon weiß, wohin man später will, sollte grade ein Grund sein, in Famulaturen möglichst viele Sklills aus anderen Fachbereichen mitzunehmen.
Ich hab's an andereer Stelle schonmal geschrieben:
Was nützt es dem Möchtegern-Neurologen 4 Monate Neuro zu famulieren, vollendet untersuchen zu können und schon ein paar Lumbalpunktzionen gemacht zu haben.
Nach zwei Monaten können das alle anderen AiPler, die mit ihm zusammen angefangen haben auch und der schicke Vorteil is dahin.
War er hingegen in der Anästhesie und hat intubieren gelernt und in der Radiologie und hat CTs ankucken gelernt und in der Augenheilkunde und hat Augenspiegeln gelernt, dann hat er einen Vorteil, den er auch länger behält.
Wer sich unsicher ist, wohin die Reise gehen soll, der muß eh breit fächern, um ein Fach zu finden... es gibt also irgendwie kein gutes Argument für Mehrfachfamulaturen in der gleichen Fachrichtung (außer vielleicht bei Riesenfachgebieten wie z.B. Innere, denn Cardiologie und Gartoenterologie haben ja auch ungefähr soviel gemeinsam wie Ortho und Uro...)

sabe
07.08.2003, 19:40
Stimmt schon, das Nähen braucht man jetzt noch nicht, aber ich fand`s halt super, dass die uns das gleich zugetraut haben, auch wenn einer das 1. Mal in seinem Leben im OP war, es war halt "learning by doing".
Klar ist es ratsam in verschiedenen Fächern zu famulieren, bin mir aber nicht so sicher, ob ich das machen würd, wenn ich schon nen Plan hätte welches Fach es mal sein soll. Mir hat sogar mal ne Ärztin geraten, in Fächern Famulaturen zu machen, die man absolut nicht leiden kann, das hab ich dann allerdings auch nicht ganz verstanden. Muss mir aber auch mal überlegen, wo ich die anderen 2 Krankenhaus-Monate verbringe. Gibt es da eine allgemeine Richtlinie, was man mitnehmen sollte außer Innere und Chirurgie ?

sabe

Lisa
23.08.2003, 10:52
Also für mich klingt das alles sehr interessant!
Wenn die Vorkenntnisse gering genug sind (:-blush), lohnt sich ein breitgefächertes Schnuppern immer! Es wäre quasi wunderbar geeignet, um sich ein bisschen zu orientieren.

Jetzt meine Frage: wo muss man sich denn hinwenden, um ganz eventuell die Chance zu haben, einen Platz zu ergattern? :-?

Gruß,
Lisa

sabe
24.08.2003, 11:42
Also bei uns gingen im Dezember so kleine Broschüren im Hörsaal rum, die man nur ausfüllen musste mit Name und Semester und da hinschicken und die ersten 30 wurden dann genommen. Allerdings hatten sie nicht alle Unis angeschrieben. Du kannst ja mal auf die HP der Klinik gehen und vielleicht mal per email anfragen: www.herzchirurgie.de

ciao,
sabe

sabe
24.08.2003, 11:45
Aroha hat auch schon eine email geschickt, fällt mir grad ein. Hast du schon eine Antwort ? Vielleicht könnt ihr euch ja austauschen ?

sabe

Lisa
06.11.2003, 11:00
Übrigens habe ich nach über zwei Monaten eine erste Reaktion auf meine Anfrage bekommen.

Man möchte mein Studiensemester und meine Universität "zur weiteren Bearbeitung der Anfrage zum kardiovaskulären Praktikum 2004" genannt haben.

Ist immerhin ein Anfang. ;-)

Lisa
08.12.2003, 12:47
Und seit heute steh ich auf der Teilnehmerliste! :-dance

sabe
20.12.2003, 10:36
Glückwunsch ! :-top

Hoffe mal, dir wird es auch so sehr wie mir gefallen.

sabe