PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umgang mit ausländischen Ärzten



Medizin2013
17.03.2013, 16:47
Liebe Forenmitglieder,

bin neu in diesem Forum und mich interessiert insbesondere Folgendes:

Wie ist der Umgang in den Kliniken mit ausländischen Ärzten ?
Wie verhalten sich insbesondere Pflegepersonal und Verwaltung ?
Mich interessiert hier insbesondere die Meinung eben dieser Ärzte.

Was ich persönlich häufig beobachte ist ein nicht besonders respektvoller Umgang
mit ausländischen Ärzten.
Wenn sich diese dann darüber beklagen, sehen sie
sich häufig mit dem Todschlag-Argument "Du bist ja viel zu empfindlich" konfrontiert.

Viele Grüße

Perith
17.03.2013, 17:03
Arbeite als GuKp Azubi in einer peripheren Klinik. Bei uns stellen die ausländischen Ärzte mit großem Abstand den größten Teil des Arztkontigents..

Lakemond
17.03.2013, 17:04
Ich würde sagen, dass der Respekt direkt proportional zu den Deutschkenntnissen ist.

Nurbanu
17.03.2013, 20:10
Wenn eine Pflegekraft meckern will, tut sie das bei oder über einen deutschen Arzt genauso wie bei einem ausländischen Arzt. Es ist stationsabhängig. Bei uns gab es nebenbei "Deutschunterricht", der Arzt ist mittlerweile eine Hilfe und beliebt. Auf anderen Stationen kann es durchaus anders aussehen. Mehr als auf die Deutschkenntnisse kommt es meiner Beobachtung nach auf die Fähigkeiten, das Wissen und den Umgangsformen an. Wer nach einem halben Jahr gewisse Dinge immer noch nicht selbständig machen kann und sich keine Hilfe - auch nicht auf Aufforderung - holt, wird sich eher mal über den unfreundlichen und genervten Umgang beschweren.

Fr.Pelz
18.03.2013, 12:40
Ich würde sagen, dass der Respekt direkt proportional zu den Deutschkenntnissen ist.

Weil: Deutsch lernen zeigt Respekt gegenüber Kollegen und Patienten.

][truba][
18.03.2013, 12:52
Also bei mir kam es nie unbedingt auf den Grad der Deutschkenntnisse an.
Wir haben einen Arzt, der hat sogar in Leipzig studiert und spricht dafür das er so lange hier lebt und arbeitet ein teilweise schwer verständliches deutsch. Trotzdem mag und respektiere ich ihn weil er ein freundlicher Mann ist und fachlich weiß wovon er spricht.

Es gibt auch Muttersprachler die meinen sie könnten fachlich mehr als andere und haben dazu noch ein unangenehmes Auftreten. Von daher ist schon viel an dem Spruch dran "So wie es in den Wald hineinruft,..."

LG Thomas

PsychoFan
18.03.2013, 13:39
Grundsätzlich habe ich in der Klinik keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Wenn die Deutschkenntnisse ausreichen, um selbsständig zu arbeiten, stellt sich selbst die Zusammenarbeit mit den wenigen ausländerfeindlicheren Kolleginnen und Kollegen gänzlich unproblematisch dar.

Die Pflege begegnete mir anfangs mit Skepsis. Nachdem die ersten positiven Rückmeldungen seitens der Patienten eintraffen, besserte sich das Verhältnis. Hier musste ich auch selbst erst lernen, dass im Vergleich zum Ausland die Pflege weniger kann und weniger darf. Mit den älteren Schwestern, die noch zu DDR-Zeiten gelernt haben, gestaltete sich die Zusammenarbeit von Anfang an besser. Sie sind flexibler, entscheidungsfreudiger, kompetenter und selbstständiger, sagen offen ihre Meinung, neigen dabei jedoch weniger zu Selbstüberschätzung.

snowfairy
19.03.2013, 11:03
Hängt halt davon ab, wie gut der Arzt oder die Ärztin fachlich gesehen ist. Wenn's jemand ist, der sprachlich zwar noch nicht so fit ist, aber der aber fachlich ok ist, wird nicht gelästert. Wenn's aber jemand ist, der nach mehreren Monaten trotzdem nix auf die Reihe kriegt und nichtmal die einfachsten Sachen entscheiden/ machen kann, obwohls x-mal erklärt und gezeigt wurde, wird halt von der Pflege gemeckert. Aber das würden die auch bei nem Muttersprachler machen, wenn er fachlich auf dem selben Niveau wäre.
Und wenn's einer ist der sprachlich und fachlich top ist, wird der-/ diejenige auch nicht anders behandelt als ein Muttersprachler.

Peter_1
19.03.2013, 14:09
@Medizin2013: irgendwie verstehe ich den Sinn Deiner Frage noch nicht ganz. Möchtest Du wissen ob es Fremdenfeindlichkeit im Gesundheitswesen gibt? Klar gibt es die! Warum? Im Gesundheitswesen arbeiten Menschen mit den unterschiedlichsten Ansichten und Vorurteilen, wie überall anders auch, ein gewisser Prozentsatz an Deppen ist da immer da. In der Regel sind die Deppen aber eine klare Minderheit.