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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weg zum Medizinstudium



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Joyanne
03.04.2013, 13:42
Wo habe ich behauptet, dass der Dekan sich das nur zusammenreimt? Ich erwarte nur, vor allem von einem Dekan, dass er wenn er Behauptungen aufstellt, diese auch mit Zahlen und Fakten untermauert. Gerade er sollte doch keine Probleme haben, diese Zahlen von seiner eigenen Fakultät nennen zu können.

Abgesehen davon kannst du ja wohl nicht abstreiten, dass dieser Artikel sehr populistisch ist...


Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass Behauptungen belegt werden sollten und der Artikel würde sicher mehr hergeben, wenn der Herr mal mit ein paar konkreten überprüfbaren Daten herausrücken würde.
Allerdings denke ich nicht, dass man aus dem Mangel an Belegen direkt darauf schließen kann, dass er unrecht hat. Wenn du nicht denkst, dass er sich da nur was "zusammenreimt", dann müsstest du ja auch daran glauben, dass er die Wahrheit sagt, Warter also häufiger abbrechen.
Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung ob das jetzt so ist oder auch nicht und es ist mir eigentlich auch egal, aber wenn man mir nen Artikel (ob jetzt populistisch oder nicht ist eine andere Frage) zeigt, wo jemand der über entsprechende Informationsgrundlagen verfügen sollte eine solche Aussage trifft, dann nehme ich das erst mal so hin. Mir liegen nämlich absolut keine Daten vor, wie sich der Anteil der Abbrecher jetzt genau auf die Quoten verteilt und das auch noch deutschlandweit...

Außerdem ist die Sache mit der Quellenangabe bzw. den Belegen eher das Sahnehäubchen in so nem Artikel. Andauernd machen irgendwelche Fachleute irgendwelche Aussagen. Aber nicht jedes kleine bisschen wird immer mit ner Quelle belegt. Das wäre auch ziemlich mühselig vor allem bei komplizierteren Belangen. (Außerdem nimmt man i.d.R. ja an, dass der Mann vom Fach Recht hat, schließlich kennt er sich aus).
Und wenn es einen interessiert, dann kann man immernoch nachhaken oder sich selbst ernsthaft auf Recherche begeben. Ich bin mir sicher, dass es irgendwo fundierte Informationen dazu geben wird. Aber wie gesagt, sooo sehr interessiert mich das jetzt auch wieder nicht :D

PRIND
03.04.2013, 14:06
Versteh mich nicht falsch, ich bin niemand der immer alles hinterfragt und nur Dinge glaubt, die man mir ausführlich in einer detaillierten Abhandlung bewiesen hat :), aber wenn meine persönliche Erfahrung etwas anderes sagt, dann bin ich zumindest mal skeptisch, egal ob Dekan oder nicht. Und klar hat der Mann Ahnung und zwar so viel, dass es ein leichtes gewesen wäre, Zahlen zu nennen. Wie du schon sagtest, es ist ein Artikel in der FAZ und nicht in der Bild.

Aber naja... ich denke das Thema ist mittlerweile doch schon zu sehr OT.

][truba][
04.04.2013, 14:36
Hey Prind,

mein Post bezog sich eher auf den vorherigen von Joyanne. ;) Denn selbst wenn er die Zahlen seiner Uni kennt (diese aber nicht nennt), kennt er (wahrscheinlich) noch lange nicht die Gesamtzahlen und ist daher für mich keine gute Quelle zur Belegung der Behauptung (welche allerdings eigentlich auch irrelevant ist ;) ).

Von daher :-meinung

PRIND
04.04.2013, 20:52
Ah ok, dann hab ich deinen Post falsch verstanden :), sorry!

Letztendlich bin ich, abgesehen davon ob Warter nun angeblich häufiger abbrechen sollen oder nicht, der Meinung, dass jeder es verdient hat zumindest die Chance zu haben Medizin zu studieren, sofern man die Vorraussetzung dafür erfüllt. Und die ist nunmal die allgemeine HZB (oder ein Äquivalenz) und nicht mehr. Da ist dieses Gerede von den "super teuren" Studienplätzen auch echt fehl am Platz.

Die Abbrecherquote ist mit knapp 5% erfreulich gering, so dass man sagen muss, dass offensichtlich fast jeder (zumindest mehr als in anderen Studiengängen) der sich für das Medizinstudium entscheidet, scheinbar ehrgeizig und fähig genug ist das Studium zu schaffen.

DrAcula
11.06.2013, 19:37
Ist zwar jetzt auch sehr OT, aber finde ich trotzdem wichtig (wo wir hier gerade von den "Qualitätsmerkmalen eines potenziell guten Arztes" sprechen):

Die Fähigkeit einer Person den Beruf des Arztes auszuüben, lässt sich meiner Meinung nach nicht in Zahlen (z.B. Abi) oder an besonderen Fakten messen (Jugend forscht etc.). Das mag jetzt klingen wie die naive Sicht eines Zehntklässlers (nix gegen Zehntklässler ;) ), aber während meiner Tätigkeit im Krankenhaus (GKP-Ausbildung) ist mir vor allem eines aufgefallen:

Viele Mediziner mögen ein ungeheures Fachwissen mitbringen, dass sie sich über Jahre hinweg angeeignet haben. Ein Aspekt bleibt aber bei vielen auf der Strecke - die "Menschlichkeit". Ohne diese ist ein Arzt halt mMn kein guter Arzt. Was nützt mir eine gute medizinische Ausbildung, wenn es mir an Taktgefühl, Patientennähe und Bodenständigkeit mangelt? An meinem Arbeitsplatz treffe ich sehr häufig Ärzte, die sich am liebsten selbst bewundern und sich sowieso unnahbar fühlen. Gut gemeinte Ratschläge werden hierbei häufig mit "Danke, ICH habe Medizin studiert!" abgetan und Patienten abgefertigt wie Vieh. Besonders häufig sind von dieser Art und Weise junge Ärzte betroffen, die das Studium gerade hinter sich gebracht haben. Wenn ich diese unmögliche Umgangsart erlebe, mag ich mir manchmal gar nicht ausmalen, wie solche Menschen wirklich schlimme Diagnosen mitteilen oder mit Kindern umgehen :-/

Das Ding ist doch einfach, dass ein guter Arzt über gute medizinische und soziale Fähigkeiten verfügen sollte. Darüber lässt sich wohl kaum streiten. Schnelle Auffassungsgabe und gute "Lernfähigkeiten" lassen sich bestimmt (teilweise) durch die Note des Abiturs überprüfen. Wie man die angesprochenen sozialen Fähigkeiten überprüfen kann, das sollte die schlauen Köpfe hinter den Auswahlverfahren deutlich mehr beschäftigen.

davo
11.06.2013, 20:02
Das stimmt auf jeden Fall. Bei uns gibt es viele Ärzte die schlechte Kommunikatoren sind und oft überhaupt nicht bemerken dass der Patient sie nicht versteht. Viele sind nicht in der Lage mit dem Patienten in einer Sprache zu reden die dieser versteht - und wollen oft auch gar nicht mit dem Patienten reden, oder haben zu wenig Zeit dies zu tun. Ich habe die letzten Jahre auf der anderen Seite des Atlantiks gelebt und mir ist aufgefallen dass der durchschnittliche Arzt dort ein viel besserer Kommunikator ist und viel stärker bereit ist mit dem Patienten auf Augenhöhe zu kommunizieren. Die glauben natürlich auch alle dass sie Gott sind, aber als wichtigen Teil ihres Gottseins betrachten sie es gut kommunizieren zu können - sie fühlen sich sozusagen gut dabei ihren Patienten einen kleinen Teil ihres unendlichen Wissens näherzubringen :-D

Verwunderlich ist das aber nicht wirklich, denn in Deutschland ist die Zulassung zum Studium genau wie das Studium selbst auf Nerds die gerne stundenlang vor Büchern sitzen ausgerichtet. Dort hingegen ist die GPA-Spannbreite derer die zugelassen werden relativ groß, und auch ein perfekter GPA garantiert einem keinen Platz wenn der Rest nicht stimmt. Außerdem ist das Studium von Anfang an extrem praktisch orientiert, viel in Kleingruppen, viel Patientenkontakt, viele Diskussionen, viele Präsentationen, usw. Also quasi Modellstudiengang 2.0. Ist natürlich extrem teuer - aber das zahlt ja ohnehin meist der Student selbst ;-)

Larsinho
11.06.2013, 21:07
Das ist 100% genau so wie ihr es schon geschrieben habt!
Ich war in meinem Leben schon bei vielen Ärzten inkl. Krankenhausaufenthalt nach op und 8 von 10 Ärzten sind schlichtweg schlecht.
Die einen weil sie nicht in der Lage sind nach ACHT Ultraschalluntersuchungen einen Blinddarmdurchbruch zu diagnostizieren, oder bei meiner Cousine einen ! Genickbruch ! nicht zu erkennen(ich gebe zu, dass ich dahingehend etwas vorbelastet bin ;).Die anderen sind zwar fachlich kompetent aber menschlich nicht zu gebrauchen und wechseln kein privates Wort mit dem Patienten und wollen auch nicht mehr als das nötigste hören.
Das Problem ist schlicht, dass viele ( bei weitem nicht alle ) mit einem 1,0 Schnitt totale Nerds sind und während ihrer Schulzeit keine sozialen Kontakte knüpfen konnten weil sie nur gelernt haben.Das es denen dann schwer fällt mit einem völlig fremden Patienten auf eine Wellenlänge zu kommen ist nicht verwunderlich.Meine Nachbarin hatte auch ein 1,0 Abi und ist gerade in ihrem PJ in Bonn.Die meinte genau das gleiche: Mehr als die Hälfte der Medizinstudenten sind weltfremde Nerds.Ich denke wenn man später mehr gute Ärzte haben will muss man das AdH deutlich verändern.Meiner Meinung nach kann ein Abiturient mit 3,0 problemlos der besser Mediziner werden als jemand mit 1,0 !

Liliac
11.06.2013, 22:31
Ich bin zwar auch erst am Anfang des Studiums aber ich weiß nicht ob ihr nicht ein bisschen hart seit. Ihr sagt selbst, dass es oft junge Ärzte sind die wenig Kommunikation betreiben und nur auf das wichtigste hören aber denkt ihr nicht auch, dass das eventuell auch ein bisschen an den Rahmenbedingungen liegt? Vllt würden die sich gerne über private Sachen unterhalten und sich mehr zeit nehmen, aber wo kommt die denn als Anfänger her, wenn man ins kalte Wasser geschmissen wird und als Anfänger eh schon langsamer ist als die erfahrenen Kollegen...

Ich möchte da jetzt auch nicht behaupten, dass alle Ärzte eigentlich total empathisch sind und nur auf dem falschen Fuß erwischt wurden und ich will auch keine fachlichen Fehler schönreden, keine Frage, aber ich finde ihr redet ein bisschen hart über eure (zukünftigen)Kommilitonen und letztendlich auch euch selbst, wenn ihr meint, dass wir alle nur unsoziale Nerds sind die abends mit dem Löffler ins Bett gehen :)

Larsinho
11.06.2013, 23:19
Wie gesagt: Ausnahmen bestätigen die Regel und es ist bei weitem nicht jeder ein Nerd nur weil er ehrgeizig ist. Aber es ist oft zu hören und im Internet zu lesen, dass eben doch eine Menge Medizinstudenten verklemmte Leute sind die man sich nur schwer in einem sozialen Beruf vorstellen kann.

Gesocks
11.06.2013, 23:53
Meiner Erfahrung nach ist 1,7 die perfekte Abiturnote für den guten Arzt. Das ist genau die richtige Mischung ausgeprägten Intellekts, der sich aber im Gegensatz zum vermeintlich intelligenten 1,0er Abiturient durch Auffassungsgabe, nicht exorbitante Lernbereitschaft auszeichnet, und sozialem Erfahrungsschatz, mit der sich Wartezeitler zwar brüsten, aber eigentlich lügen. Solche Studenten fallen nicht durch Prüfungen, sehen gut aus, sind bei Patienten gern gesehene empathische Kommunikationsmeister, agieren nicht moralisch fragwürdig, sind trinkfest und fachlich allererste Sahne.

Larsinho
12.06.2013, 14:52
Meiner Erfahrung nach ist 1,7 die perfekte Abiturnote für den guten Arzt. Das ist genau die richtige Mischung ausgeprägten Intellekts, der sich aber im Gegensatz zum vermeintlich intelligenten 1,0er Abiturient durch Auffassungsgabe, nicht exorbitante Lernbereitschaft auszeichnet, und sozialem Erfahrungsschatz, mit der sich Wartezeitler zwar brüsten, aber eigentlich lügen. Solche Studenten fallen nicht durch Prüfungen, sehen gut aus, sind bei Patienten gern gesehene empathische Kommunikationsmeister, agieren nicht moralisch fragwürdig, sind trinkfest und fachlich allererste Sahne.

Lass mich raten. Du hattest 1,7?

Mal ehrlich, als ob jeder der 1,7 hatte nie bei ner Prüfung durchfällt, gut aussieht und fachlich super ist.
Wo ich dir recht gebe ist,dass diejenigen die irgendwo zwischen 1,3 und 1,9 liegen wahrscheinlich normaler sind als die mit 1,0.

Coxy-Baby
12.06.2013, 15:11
Und wieder einmal stelle ich fest, ich liebe den Vorklinikbereich, nirgendwo kann man mehr lachen als hier.......

EVT
12.06.2013, 15:14
ab welchem abischnitt versteht man ironie?

BraxtonStyle
12.06.2013, 15:16
Ich finde sowas kann man nicht an der Abinote festmachen. Da ist wieder mal zu viel Pauschalisierung im Spiel.

Aber verfallen wir jetzt nicht wieder zurück in die Diskussion , Welche Auswahlkriterien sind am besten geeignet für die Auswahl der Medizinstudenten, ?

Irgendwie glaube ich, dass sich wieder dieses Thema in diesen Thread einschleicht...
Das hatten wir doch schon Leute :D

BraxtonStyle
12.06.2013, 15:17
Lass mich raten. Du hattest 1,7?

Mal ehrlich, als ob jeder der 1,7 hatte nie bei ner Prüfung durchfällt, gut aussieht und fachlich super ist.
Wo ich dir recht gebe ist,dass diejenigen die irgendwo zwischen 1,3 und 1,9 liegen wahrscheinlich normaler sind als die mit 1,0.



Ironie lässt grüßen ;)

Miyu
12.06.2013, 15:34
Das ist 100% genau so wie ihr es schon geschrieben habt!
Ich war in meinem Leben schon bei vielen Ärzten inkl. Krankenhausaufenthalt nach op und 8 von 10 Ärzten sind schlichtweg schlecht.
Die einen weil sie nicht in der Lage sind nach ACHT Ultraschalluntersuchungen einen Blinddarmdurchbruch zu diagnostizieren, oder bei meiner Cousine einen ! Genickbruch ! nicht zu erkennen(ich gebe zu, dass ich dahingehend etwas vorbelastet bin ;).Die anderen sind zwar fachlich kompetent aber menschlich nicht zu gebrauchen und wechseln kein privates Wort mit dem Patienten und wollen auch nicht mehr als das nötigste hören.
Das Problem ist schlicht, dass viele ( bei weitem nicht alle ) mit einem 1,0 Schnitt totale Nerds sind und während ihrer Schulzeit keine sozialen Kontakte knüpfen konnten weil sie nur gelernt haben.Das es denen dann schwer fällt mit einem völlig fremden Patienten auf eine Wellenlänge zu kommen ist nicht verwunderlich.Meine Nachbarin hatte auch ein 1,0 Abi und ist gerade in ihrem PJ in Bonn.Die meinte genau das gleiche: Mehr als die Hälfte der Medizinstudenten sind weltfremde Nerds.Ich denke wenn man später mehr gute Ärzte haben will muss man das AdH deutlich verändern.Meiner Meinung nach kann ein Abiturient mit 3,0 problemlos der besser Mediziner werden als jemand mit 1,0 !

Genau. Alle 1,0er sind unfähige Nerds, nur Leute mit 2,0 und schlechter sind empathisch und sowieso die viel tolleren Aerzte. Wie lange muessen wir uns dieses pauschalisierende Geseier eigentlich noch anhoeren, bis endlich alle gerafft haben, wie bloedsinnig das ist? Wenn alle Einserabis Nerds sind, sind alle Wartezeitler dann faule Saecke? Sic!

Miyu, die froehlich aus der Nerd-Ecke winkt und nicht eine "verklemmte Person" kennt.

EVT
12.06.2013, 15:38
spricht wohl der neid..
ich würde sagen, dass es andersherum ist, mind. 80% sind gut. ist doch klar, dass man in der klinik keine zeit für einen kaffeeklatsch hat.

Gesocks
12.06.2013, 15:40
[...] Wo ich dir recht gebe ist,dass diejenigen die irgendwo zwischen 1,3 und 1,9 liegen wahrscheinlich normaler sind als die mit 1,0.
Unterzieh' deinen Standpunkt mal einer selbstehrlichen Reflexion, überleg' dir, wie viele sehr gute Abiturienten du kennst, und ob du nicht gewaltigen Stuss erzählst. Wenn du dann trotzdem noch scharf drauf bist, gibt's sogar Studien, die eine positive Korrelation von Schul- und Schulabschlussnoten des sekundären Bildungsbereiches und dem Sozialverhalten zeigen.

medizininteressiert
12.06.2013, 15:43
Unterzieh' deinen Standpunkt mal einer selbstehrlichen Reflexion, überleg' dir, wie viele sehr gute Abiturienten du kennst, und ob du nicht gewaltigen Stuss erzählst. Wenn du dann trotzdem noch scharf drauf bist, gibt's sogar Studien, die eine positive Korrelation von Schul- und Schulabschlussnoten des sekundären Bildungsbereiches und dem Sozialverhalten zeigen.

Magst du eine bitte verlinken? Insbesondere wäre das interessant, da Abitur ja was über die Reife der Person aussagen soll ;-)

Gesocks
12.06.2013, 16:01
Nöö, das such' ich nicht nochmal raus; mir liegt an der Diskussion nichts mehr. ;-)