PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kopfschmerzen nach PDA



Pünktchen
06.08.2003, 17:09
Hi :-)


Ich hab da mal ne Frage....also die bekannte Nebenwirkung nach einer PDA sind ja Kopfschmerzen...nun ja meine Frage ist nun...wenn die Kopfschmerzen nicht mehr medikamentös behandelt werden können, dann macht der Anästhesist einen Patch :-notify

Was ist das?
Die Patienten sagen danach ging es ihnen wunderbar...keinerlei Schmerzen mehr.
Wie geht das?

Also eins weiß ich, es wird irgendwas in den Periduralraum gespritzt...

Hat jemand Ahnung????


Gruß
pünktchen :-)

Froschkönig
06.08.2003, 18:03
Die korrekte Bezeichnung lautet "autologer periduraler Blutpatch".
Hierzu werden dem Patienten 20-30 ml seines unter aseptischen Bedingungen abgenommenen Blutes peridural an der früheren Punktionsstelle injiziert. Danach bleibt der Patient 30-60 minuten auf dem Rücken liegen. Bei über 90% der Patienten verschwindet der Kopfschmerz dann. Kann bei erneutem Auftreten der Schmerzen wiederholt werden.

Pünktchen
06.08.2003, 18:15
cool...und was macht das Blut im Periduralraum????

...also dat Blut lässt auf alle Fälle die Kopfschmerzen schon beim Spitzen verschwinden, laut Anästhesist....:-top

Froschkönig
06.08.2003, 18:23
Man, Du kriegst auch nie genug ;-)

Also :

Der PPH (postdural-puncture-headache) wird vermutlich durch ein sich nur langsam schließendes Loch in der Dura aufgrund der Spinalanästhesie ausgelöst (oder, mit fast sicherer Folge, eine versehentliche Perforation der Periduralnadel oder des -Katheters). Dies führt zum Verschwinden der "Hydraulikflüssigkeit," die das Gehirn nach oben stützt, wenn der Patient sich aufsetzt. Diese Theorie erklärt die eindeutig lagerungsabhängig auftretenden Schmerzen. Durch die EBP (epidural blood-patch) wird einerseits ein positiver Druck im Periduralraum erzielt, und andererseits eine "Plombe" durch das koagulierende Blut gelegt, was beides den Liquorfluß stoppt. Die in etwa genau so wirksame "Dextranpatch" bei den Zeugen Jehovas läßt jedoch erahnen, daß die vorübergehende Umkehr der Druckverhältnisse vielleicht doch wichtiger ist als die eben erwähnte Plombe. Noch während des Spritzens oder spätestens 3 Minuten danach spürt der Patient eine deutliche Besserung der Symptome, die dann in der Regel innerhalb 2-4 Stunden praktisch verschwunden sind. Eine zweite EBP kann ganz selten am nächsten Tag notwendig werden, wobei dies zuerst eine genaue Prüfung der Indikation erfordert: Hat die erste EBP keine Erleichterung gebracht, dürften weitere auch nicht den gewünschten Erfolg bringen (vorausgesetzt die Injektion war damals wirklich im Periduralraum).

Der Frosch

Pünktchen
06.08.2003, 18:29
Original geschrieben von Froschkönig
Man, Du kriegst auch nie genug ;-)



Nööööööö :-love
dat war auch der Grund warum ich Medizin studiert habe, weil ich immer alles genau wissen wollte. Wie irgendetwas funktioniert und warum es so ist. :-))

Froschkönig
06.08.2003, 18:36
Na ich hoffe, Du bist für´s erste gesättigt ;-)

lore
06.08.2003, 22:21
"Dextranpatch" bei den Zeugen Jehovas
die wollen auch ihr eigenes blut nich haben?

warum benutzt man dann nicht immer son dextranpatch, könnte man sich nicht das blutabnehmen sparen?