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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankenhauswesen Deutschland - ich hoffe das passt hier ins themengebiet ;)



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patricia2013
05.04.2013, 12:26
Ich habe drei „Fragenbereiche“ an Euch:
Obwohl sich die Zahl der Betten allein zwischen 2001 und 2005 um mehr als 28.800 reduzierte und damit die Bettenzahl pro 1.000 Einwohner von 6,71 auf 6,35 sank, verringerte sich die Auslastung der Krankenhausbetten im selben Zeitraum von 81,1 auf 74,9 Prozent. Erst durch den Abbau von gut 13.000 weiteren Betten stieg die Bettenauslastung leicht auf 76,3 Prozent im Jahr 2006. Die Bettenzahl pro 1.000 Einwohner reduzierte sich entsprechend auf 6,20. Damit liegt Deutschland aber immer noch weit über dem europäischen Durchschnitt. Beispielsweise lag der entsprechende Wert im Jahr 2006 in Frankreich bei 3,7 und in Schweden sogar bei 2,2.

Zwei Gründe sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Bettenauslastung trotz des Bettenabbaus nicht steigt. Zum einen hat sich die Patientenzahl zwischen 2001 und 2006 von 17,33 auf 16,83 Millionen reduziert. Zum anderen ging die Verweildauer deutlich zurück: Während die Patienten im Jahr 2001 durchschnittlich 9,4 Tage im Krankenhaus verbrachten, waren es 2006 nur noch 8,5 Tage. Quelle: http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61816/krankenhausversorgung

(1) Dann werden wohl noch mehr Kliniken in Dt. geschlossen werden. Es wird in der Presse über zukünftigen sowie aktuell hohen Bedarf gesprochen. Die Fakten sprechen aber für das Gegenteil. Wieso kommen denn die Schweden mit so wenigen Betten aus? Haben die Schweden ein anderes System? Ich habe dazu das hier gefunden: http://www.schwedisch-translator.de/schweden/gesundheitswesen.html In Deutschland gilt das DRG-System und die Privatisierung nimmt zu. Dort ist das Gegenteil der Fall. Aber Gesundheit scheint für den einzelnen sehr teuer zu sein. Kennt Ihr dazu Details?
Dualistische Krankenhausfinanzierung = Modell der Krankenhausfinanzierung, das aus zwei Quellen gespeist wird: Die Bundesländer tragen die Kosten für Investitionen (Neubau, Instandhaltung, Anschaffung von Medizintechnik u.ä.). Die Krankenkassen finanzieren die Aufwendungen für den Betrieb der Krankenhäuser (Behandlungskosten, Verwaltungskosten, etc.). Quelle: http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/gesundheitspolitik/138150/dualistische-krankenhausfinanzierung

(2) Wieso sehen so viele dt. Institute so „rott“ aus? Ich meine, die Bundesländer tragen doch die Kosten für Investitionen. Ist das eigentlich auch bei privaten Krankenhausträgern a la Helios oder Rhön der Fall?
(3) Was ist genau der Unterschied zwischen den dt. privaten und den kirchlichen, kommunalen und universitären Krankenhausträgern? :-nix
Ist es wirklich so schlimm, dass die sogenannte Gewinnmaximierung bei privaten Trägern vorherrscht, die keinen Nutzen für den Patienten bietet? Kritisiert wird ja die Fallanzahlmaximierung – also das grundlose Operieren. Das ist aber doch strafrechtlich verboten, weil es als schwere Körperverletzung angesehen wird.
Diese Privaten erzielen oftmals Gewinn, wodurch sie investieren können – im Unterschied zu einigen bisweilen „runtergekommenen“ Uniklinika. Das könnte doch ein Vorteil sein? Oder schütten die Privaten den Gewinn an die Anteilseigner aus?
Oder sehe ich das falsch? Andererseits stehen Uniklinka für Spitzenmedizin und Spitzenforschung. Aber es wird ja oftmals kritisiert, dass z.B. Psychatrie-Direktoren hoher Schmiergeldsummen erhalten. Das ist doch auch irgendwie kriminell – obwohl noch nicht verboten.
Ich hoffe, dass ich Euch jetzt nicht verwirrt habe.:-))

davo
05.04.2013, 13:51
Die Verweildauer ist in Deutschland im internationalen Vergleich extrem hoch, siehe http://www.oecd-ilibrary.org/docserver/download/8111101ec033.pdf?expires=1365167047&id=id&accname=guest&checksum=F033FBCA6291DC0F2EB6953C52A3A293

In den USA ist sie fast halb so hoch. Bringt das den deutschen Patienten Vorteile? Ich denke nicht.

Aber es gibt halt die alte Weisheit dass ein Krankenhausbett das gebaut wird auch genutzt wird.

patricia2013
05.04.2013, 16:38
ja, aber das hilft mir leider bzgl. meiner 3 Fragen nicht.

By the way, wenn sich der Krankenhauspleite-Trend linear fortsetzt, dann haben wir zwischen 2126 und 2127 keine Krankenhäuser mehr. Daten stammen vom statistischen Bundesamt der BRD. Funktion der linearen Regression ist: y = -17,76x + 37762, wobei y: #dt. Krankenhäuser und x: Jahr. Bestimmtheitsmaß ist bei 97,5 % - also sehr gutes Modell. Naja, wir leben ka nicj´ht in einer linearen Welt. Genug off Topic.

Frisko
05.04.2013, 17:17
I´m very verwirrt. :-)
Kann jetzt auch nur auf eine Frage antworten und das auch nur aus persönlicher Erfahrung und ohne das Wissen, ob es sich um einen Einzelfall handelt oder generell so ist...
Ich habe meine Ausbildung zum GhKrPflg. in der Paracelsus-Klinik gemacht. Ich weiß, dass zumindest dieses Haus auch Subventionen für einen Umbau aus staatlichen Geldern bekommen hat. Insgesamt waren da von 28 Millionen Euro die Rede, wobei das Land Schleswig-Holstein diese Kosten nicht vollständig übernommen hat... http://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article2322707/Paracelsus-Klinik-bleibt-doch-kein-Verkauf.html
In dem Artikel sind von 17 Millionen die Rede...

patricia2013
06.04.2013, 12:33
Frisko, interessant. Also erhalten private Träger ebenfalls Subventionen.
Mich interessiert insbesondere die Frage (3).

patricia2013
06.04.2013, 18:38
Hi Leuts,

was sind die Vorteile von a) universitären, kirchlichen, kommunalen Krankenhausträgern und b) von privaten Krankenhausträgern?

Vielleicht könnt Ihr mir meine Fragen in meinem anderen Beitrag unter [hier beantworten, da Theman zusammengeführt sind] beantworten.

Nessiemoo
06.04.2013, 20:59
Wofür willst du es eigentlich wissen? Du fragst schon sehr spezifisches Wissen ab, da ist die vor-dem-Studium Abteilung eher unnütz dafür.

patricia2013
07.04.2013, 09:20
Ich habe drei „Fragenbereiche“ an Euch:
Obwohl sich die Zahl der Betten allein zwischen 2001 und 2005 um mehr als 28.800 reduzierte und damit die Bettenzahl pro 1.000 Einwohner von 6,71 auf 6,35 sank, verringerte sich die Auslastung der Krankenhausbetten im selben Zeitraum von 81,1 auf 74,9 Prozent. Erst durch den Abbau von gut 13.000 weiteren Betten stieg die Bettenauslastung leicht auf 76,3 Prozent im Jahr 2006. Die Bettenzahl pro 1.000 Einwohner reduzierte sich entsprechend auf 6,20. Damit liegt Deutschland aber immer noch weit über dem europäischen Durchschnitt. Beispielsweise lag der entsprechende Wert im Jahr 2006 in Frankreich bei 3,7 und in Schweden sogar bei 2,2.

Zwei Gründe sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Bettenauslastung trotz des Bettenabbaus nicht steigt. Zum einen hat sich die Patientenzahl zwischen 2001 und 2006 von 17,33 auf 16,83 Millionen reduziert. Zum anderen ging die Verweildauer deutlich zurück: Während die Patienten im Jahr 2001 durchschnittlich 9,4 Tage im Krankenhaus verbrachten, waren es 2006 nur noch 8,5 Tage. Quelle: http://www.bpb.de/nachschlagen/zahle...hausversorgung

(1) Dann werden wohl noch mehr Kliniken in Dt. geschlossen werden. Es wird in der Presse über zukünftigen sowie aktuell hohen Bedarf gesprochen. Die Fakten sprechen aber für das Gegenteil. Wieso kommen denn die Schweden mit so wenigen Betten aus? Haben die Schweden ein anderes System? Ich habe dazu das hier gefunden: http://www.schwedisch-translator.de/...eitswesen.html In Deutschland gilt das DRG-System und die Privatisierung nimmt zu. Dort ist das Gegenteil der Fall. Aber Gesundheit scheint für den einzelnen sehr teuer zu sein. Kennt Ihr dazu Details?
Dualistische Krankenhausfinanzierung = Modell der Krankenhausfinanzierung, das aus zwei Quellen gespeist wird: Die Bundesländer tragen die Kosten für Investitionen (Neubau, Instandhaltung, Anschaffung von Medizintechnik u.ä.). Die Krankenkassen finanzieren die Aufwendungen für den Betrieb der Krankenhäuser (Behandlungskosten, Verwaltungskosten, etc.). Quelle: http://www.bpb.de/politik/innenpolit...usfinanzierung

(2) Wieso sehen so viele dt. Institute so „rott“ aus? Ich meine, die Bundesländer tragen doch die Kosten für Investitionen. Ist das eigentlich auch bei privaten Krankenhausträgern a la Helios oder Rhön der Fall?
(3) Was ist genau der Unterschied zwischen den dt. privaten und den kirchlichen, kommunalen und universitären Krankenhausträgern?
Ist es wirklich so schlimm, dass die sogenannte Gewinnmaximierung bei privaten Trägern vorherrscht, die keinen Nutzen für den Patienten bietet? Kritisiert wird ja die Fallanzahlmaximierung – also das grundlose Operieren. Das ist aber doch strafrechtlich verboten, weil es als schwere Körperverletzung angesehen wird.
Diese Privaten erzielen oftmals Gewinn, wodurch sie investieren können – im Unterschied zu einigen bisweilen „runtergekommenen“ Uniklinika. Das könnte doch ein Vorteil sein? Oder schütten die Privaten den Gewinn an die Anteilseigner aus?
Oder sehe ich das falsch? Andererseits stehen Uniklinka für Spitzenmedizin und Spitzenforschung. Aber es wird ja oftmals kritisiert, dass z.B. Psychatrie-Direktoren hoher Schmiergeldsummen erhalten. Das ist doch auch irgendwie kriminell – obwohl noch nicht verboten.
Ich hoffe, dass ich Euch jetzt nicht verwirrt habe.

patricia2013
07.04.2013, 09:21
ok.

Kann ein Moderator bitte diesen Thread löschen; ich habe diesen im Assiztenzarztforum neueröffnet.

Danke!

Brutus
07.04.2013, 09:34
^^ Nö, Themen sind zusammengeführt, hättest auch einfach fragen können, dann hätte man das Thema einfach hierhin verschoben. ;-)

Brutus
07.04.2013, 10:01
(1) Dann werden wohl noch mehr Kliniken in Dt. geschlossen werden. Es wird in der Presse über zukünftigen sowie aktuell hohen Bedarf gesprochen. Die Fakten sprechen aber für das Gegenteil. Wieso kommen denn die Schweden mit so wenigen Betten aus? Haben die Schweden ein anderes System? Ich habe dazu das hier gefunden: http://www.schwedisch-translator.de/...eitswesen.html In Deutschland gilt das DRG-System und die Privatisierung nimmt zu. Dort ist das Gegenteil der Fall. Aber Gesundheit scheint für den einzelnen sehr teuer zu sein. Kennt Ihr dazu Details?
Dualistische Krankenhausfinanzierung = Modell der Krankenhausfinanzierung, das aus zwei Quellen gespeist wird: Die Bundesländer tragen die Kosten für Investitionen (Neubau, Instandhaltung, Anschaffung von Medizintechnik u.ä.). Die Krankenkassen finanzieren die Aufwendungen für den Betrieb der Krankenhäuser (Behandlungskosten, Verwaltungskosten, etc.). Quelle: http://www.bpb.de/politik/innenpolit...usfinanzierung
Traue nie einer Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast! :-)
Fakt ist, dass es immer häufiger vorkommt, dass Kliniken sich abmelden, sprich keine Bettenkapazitäten mehr für Patienten haben. Gerade die Intensivstationen sind am Limit angekommen! Siehe auch hier! (http://www.derwesten.de/staedte/menden/intensivstationen-immer-oefter-voll-id7803950.html)
Das ist erstens meine Heimatstadt und zweitens fahre ich im Umkreis auch gerne mal NEF. Und es stimmt, was dort so geschrieben wird. Grund? Dort wurden im letzten Jahr 2 (!) Kliniken geschlossen! Aber auch auf den Normalstationen sind immer häufiger keine Betten verfügbar, so dass man selbst mit "banalen" Erkrankungen häufig in entferntere Kliniken fahren muss.
Zu dem dualistischen System: Es ist im Prinzip so, wie Du beschrieben hast. Das Land ist für die Investitionen zuständig, durch die Erlöse der Behandlungen muss der Betrieb finanziert werden. Allerdings sind in Zeiten klammer öffentlicher Kassen die Investitionen der Länder immer weiter zurückgeschraubt worden. So sind mittlerweile die KH dazu übergegen, Investitionen selbst zu stemmen. Allerdings bringen diese Investitionen hohe Schulden mit sich. Und der Ausweg wird meist über Einsparungen am Personal, durch mehr Patienten und durch Einsparungen im Einkauf getätigt.


(2) Wieso sehen so viele dt. Institute so „rott“ aus? Ich meine, die Bundesländer tragen doch die Kosten für Investitionen. Ist das eigentlich auch bei privaten Krankenhausträgern a la Helios oder Rhön der Fall?
Siehe oben, und zu 2: ja, ist auch bei Helios und anderen so, weil die Länder einen Sicherstellungsauftrag haben.


(3) Was ist genau der Unterschied zwischen den dt. privaten und den kirchlichen, kommunalen und universitären Krankenhausträgern?
Komische Frage! Komische Aufteilung! Fangen wir mal mit den kommunalen Häusern an: Träger sind in diesem Fall die Kommunen. Die Kirchen tragen die kirchlichen Häuser, private Häuser sind in Privathand. Universitäten können in Landeshand sein, können aber auch in privater oder kirchlicher Trägerschaft sein.
Unterschiede finden sich a) im Umfang der medizinischen Möglichkeiten (z.B. sind Unikliniken meist Maximalversorger), und b) im Tarifsystem. So haben die unterschiedlichen Träger unterschiedliche Tarifverträge, die sich allerdings weitgehend angepasst haben in den letzten Jahren...


Ist es wirklich so schlimm, dass die sogenannte Gewinnmaximierung bei privaten Trägern vorherrscht, die keinen Nutzen für den Patienten bietet? Kritisiert wird ja die Fallanzahlmaximierung – also das grundlose Operieren. Das ist aber doch strafrechtlich verboten, weil es als schwere Körperverletzung angesehen wird.
Auch das ist eine Behauptung, die gerne von Jens Spahn / Lauterbach / et al. getätigt wird. Wodurch kommt denn die Fallzahlmaximierung zustande? Natürlich versuchen die Kliniken möglichst viele Patienten zu behandeln. Dazu gehören aber immer 2: KH und Patient. Und die Patienten legen sich ja nicht umsonst ins KH. Was ja zur Zeit wieder heiß diskutiert wird sind die Hüften und die Knie! Und gerade da muss man sagen: die Patienten werden immer älter und wollen im Alter auch noch beweglich sein! Früher hat man eben der Omma mit ihrer degenerierten Hüfte gesagt: Dat isso. Musse im Bett und auffer Couch! Nur heute will Omma eben noch nach Australien, Vietnam und in den Supermarkt umme Ecke... Und das finde ich durchaus legitim. Wer will, dass die Leute bis 70 arbeiten gehen, der soll auch dafür sorgen, dass sie auch morgen noch kraftvoll zubei... auftreten können...
:-meinung


Diese Privaten erzielen oftmals Gewinn, wodurch sie investieren können – im Unterschied zu einigen bisweilen „runtergekommenen“ Uniklinika. Das könnte doch ein Vorteil sein? Oder schütten die Privaten den Gewinn an die Anteilseigner aus?
Sagt wer? Es gibt einige privat geführte Häuser, die genauso wie kirchliche und kommunale und Unikliniken am Rande des Abgrunds stehen. Gleiches Problem wie oben gesagt. Eigentlich brauchen die Häuser die Einnahmen von den Krankenkassen um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Also Personalkosten, Medikamente, Material, etc... Leider sind sie im zunehmenden Maße eben auch gezwungen Investitionskosten zu stemmen, und das kann auf Dauer nicht gutgehen.


Oder sehe ich das falsch? Andererseits stehen Uniklinka für Spitzenmedizin und Spitzenforschung. Aber es wird ja oftmals kritisiert, dass z.B. Psychatrie-Direktoren hoher Schmiergeldsummen erhalten. Das ist doch auch irgendwie kriminell – obwohl noch nicht verboten.
Ich hoffe, dass ich Euch jetzt nicht verwirrt habe.
Au contraire! Es ist sehr wohl verboten und dafür gehen angestellte Mediziner auch in den Knast! Die Vorteilsnahme ist (momentan) noch nicht verboten für freiberufliche (niedergelassene) Ärzte, die in keinem Angestelltenverhältnis arbeiten. Aber das ist ein anderes Thema...

patricia2013
07.04.2013, 10:34
Vielen Dank für deine Antwort und das Verschieben, Brutus!


Traue nie einer Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast!
Fakt ist, dass es immer häufiger vorkommt, dass Kliniken sich abmelden, sprich keine Bettenkapazitäten mehr für Patienten haben. Gerade die Intensivstationen sind am Limit angekommen! Siehe auch hier!
Das ist erstens meine Heimatstadt und zweitens fahre ich im Umkreis auch gerne mal NEF. Und es stimmt, was dort so geschrieben wird. Grund? Dort wurden im letzten Jahr 2 (!) Kliniken geschlossen! Aber auch auf den Normalstationen sind immer häufiger keine Betten verfügbar, so dass man selbst mit "banalen" Erkrankungen häufig in entferntere Kliniken fahren muss.
Zu dem dualistischen System: Es ist im Prinzip so, wie Du beschrieben hast. Das Land ist für die Investitionen zuständig, durch die Erlöse der Behandlungen muss der Betrieb finanziert werden. Allerdings sind in Zeiten klammer öffentlicher Kassen die Investitionen der Länder immer weiter zurückgeschraubt worden. So sind mittlerweile die KH dazu übergegen, Investitionen selbst zu stemmen. Allerdings bringen diese Investitionen hohe Schulden mit sich. Und der Ausweg wird meist über Einsparungen am Personal, durch mehr Patienten und durch Einsparungen im Einkauf getätigt.


Ich glaube dem statistischen Bundesamt grds.. Aber kann man nicht, wenn sich viele Kliniken zusammenschließen, eine enorme Verhandlungsmacht gegenüber Investitionsgüterherstellern aufbauen. Wie ist das eigentlich mit Stiftungen der reichen dt. Unternehmer. Investieren die in dt. KH?
In welchen Bereichen wird den Personal abgebaut? Verwaltung, Ärzte, Pfleger?


Unterschiede finden sich a) im Umfang der medizinischen Möglichkeiten (z.B. sind Unikliniken meist Maximalversorger), und b) im Tarifsystem. So haben die unterschiedlichen Träger unterschiedliche Tarifverträge, die sich allerdings weitgehend angepasst haben in den letzten Jahren...


Ok.


Sagt wer? Es gibt einige privat geführte Häuser, die genauso wie kirchliche und kommunale und Unikliniken am Rande des Abgrunds stehen.

Ok. Ich habe gelesen, dass so Helios etwa 15% Rendite anstrebt....

patricia2013
08.04.2013, 18:08
Die Entwicklung der Behandlungskosten je Fall zeigt, dass der Anteil der Sachkosten in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Hat- ten die Sachkosten im Jahr 1996 noch einen Anteil von rund 32 Prozent, sind es heute etwa 37 Prozent.

Thomas24
08.04.2013, 20:12
Und was möchtest du uns damit sagen?

patricia2013
09.04.2013, 12:45
Und was möchtest du uns damit sagen?

Ich finde meine Aussage komisch.

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Was Aktuelles aus dem ärzteblatt:
Berlin/Paris – In kaum einem anderen Land werden Patienten so oft im Krankenhaus behandelt wie in Deutschland. Diese Auffassung vertritt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in dem Bericht „Managing Hospital Volumes – Germany an Experiences from OECD Countries“.

Er dient zur Vorbereitung für eine Konferenz zur Krankenhausversorgung mit Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) am kommenden Donnerstag. Spitzenreiter ist Deutschland danach bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hernien-Behandlungen, Hüftersatz und brusterhaltenden Operationen.




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Maß ist für die OECD die Zahl der Entlassungen aus dem Krankenhaus – sie liegt in Deutschland bei 240 pro 1.000 Einwohner pro Jahr. Nur in Österreich ist sie mit 261 noch höher. Deutschland verfügt laut der OECD über 8,3 Betten pro 1.000 Einwohner. Höher liegen nur Korea und Japan.

Laut der OECD werde die Finanzierung der Krankenhäuser in Deutschland schwächer kontrolliert als in vielen anderen Ländern. Die Organisation kritisiert, für die Bundes*länder gebe es kaum Anreize, ihre Krankenhauskapazitäten zu überprüfen und gegebenenfalls abzubauen. Außerdem nutze Deutschland Versorgungsdaten zu wenig, um die Finanzierung zu steuern.

Auf der anderen Seite räumen die Autoren ein, dass die Versorgung in Deutschland besser sei als in anderen OECD-Mitgliedsländern. Die Patienten hätten leichter Zugang zu einer Behandlung im Krankenhaus. Außerdem habe Deutschland im Augenblick die Finanzkraft, die Krankenhausversorgung auf hohem Niveau zu halten.

Die oben genannten Mängel seien aber ein Anreiz zur Überversorgung. Wegen der demografischen Entwicklung sei es wichtig, zu diskutieren ob die Behandlungskapazität in deutschen Kliniken angemessen sei und gegebenenfalls Versorgungsbereiche zu stärken, also den ambulanten Sektor, meinen die Autoren des OECD-Berichtes.

anignu
09.04.2013, 13:22
Ich blicks auch nicht: was möchtest du uns sagen?

Dass das System in D nicht optimal ist? Wissen wir, aber welches System ist besser? In welchem würdest du lieber leben wollen?

Dass viel zu viele Leute im KH behandelt werden? Wissen wir auch.
Die Frage ist: kommen die Patienten ins KH weil sie behandelt werden wollen oder zwingen die Ärzte die Patienten ins Krankenhaus? Das Krankenhauswesen ist für die Bevölkerung aus deren Sicht ziemlich kostenlos. Sie haben ja schon die Versicherung bezahlt und seit dem Zeitpunkt herscht ein Anspruchsdenken dass es einem graust. Also gibt es einige die das ausnutzen z.B. Pflegeheime die Patienten immer wieder einweisen lassen um sich selbst zu entlasten. Was kann man dagegen tun? Wenig. Oder die Patientin von gestern die halt seit 4 Wochen Rückenschmerzen hat (mit 50J, weil sie BMI>40 hat) und dann stationär da blieb. Und nun? Ich schmeiß die nicht raus. Ich finds total sinnlos dass die stationär ist, aber ich will meinen Namen weder auf Gerichtsunterlagen noch in der Zeitung lesen. Ich hoff nur, dass ihr bald langweilig wird und sie wieder heim will. So kann man Betten in Krankenhäusern der Maximalversorgung auch belegen...

Daher nochmal: was willst du eigentlich?

PS: völlig off topic, aber mich erinnert der Verlauf dieser Diskussion grad an http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=81924 das war auch irgendwie so neben den Themen vorbei diskutiert.

Peter_1
09.04.2013, 14:15
Will man eine schlanke, effiziente, kostengünstige Struktur: klar kann man haben, nur dann muss man mit der Bevölkerung eben auch eine Priorisierungsdebatte führen, welche in Deutschland noch nie geführt worden ist.

Das andere Extrem: man könnte auch die der "einzelne Patient ist König" Strategie fahren, dann wird es verdammt teuer, das will ja auch keiner.
Ich prophezeie diese eigentliche Debatte wird auch weiterhin selten geführt werden. Stattdessen schmeisst man alle paar Jahre die Anreizsysteme (Pauschale vs. Einzelvergütung, darauf kann man es letztlich runterbrechen) komplett um. Irgendwann kritisiert man dann seitens der Politik dass die Leistungserbringer ihre Leistungen nach dem wirtschaftlich für sie im einzelnen vorteilhaftesten Modell ausrichten (welch Überraschung!). Just dann ist es Zeit für eine neue Reform, die man wieder so kompliziert und intransparent gestaltet, dass es wieder ein paar Jahre braucht bis man wieder da angelangt ist, wo man vor der Reform bereits war. Je nach Sau welche gerade durch das Gesundheitssystem getrieben wird bleibt dann halt der ein oder andere Leistungsanbieter und der ein oder andere Patient auch auf der Strecke, die notwendigen Diskussionen werden halt weiterhin lieber nicht in der Gesellschaft geführt.
So wiederholt sich das Spiel seit Jahren und ich sehe kein Ende.

patricia2013
10.04.2013, 15:13
Ich blicks auch nicht: was möchtest du uns sagen?

Dass das System in D nicht optimal ist? Wissen wir, aber welches System ist besser? In welchem würdest du lieber leben wollen?

Dass viel zu viele Leute im KH behandelt werden? Wissen wir auch.
Die Frage ist: kommen die Patienten ins KH weil sie behandelt werden wollen oder zwingen die Ärzte die Patienten ins Krankenhaus? Das Krankenhauswesen ist für die Bevölkerung aus deren Sicht ziemlich kostenlos. Sie haben ja schon die Versicherung bezahlt und seit dem Zeitpunkt herscht ein Anspruchsdenken dass es einem graust. Also gibt es einige die das ausnutzen z.B. Pflegeheime die Patienten immer wieder einweisen lassen um sich selbst zu entlasten. Was kann man dagegen tun? Wenig. Oder die Patientin von gestern die halt seit 4 Wochen Rückenschmerzen hat (mit 50J, weil sie BMI>40 hat) und dann stationär da blieb. Und nun? Ich schmeiß die nicht raus. Ich finds total sinnlos dass die stationär ist, aber ich will meinen Namen weder auf Gerichtsunterlagen noch in der Zeitung lesen. Ich hoff nur, dass ihr bald langweilig wird und sie wieder heim will. So kann man Betten in Krankenhäusern der Maximalversorgung auch belegen...

Daher nochmal: was willst du eigentlich?

PS: völlig off topic, aber mich erinnert der Verlauf dieser Diskussion grad an http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=81924 das war auch irgendwie so neben den Themen vorbei diskutiert.

Verstehst Du meinen letzten Beitrag nicht?

davo
10.04.2013, 15:26
Du hast in deinem letzten Beitrag einfach zwei Texte kopiert - ohne eine Aussage zu machen oder eine Frage zu stellen. Das verwirrt hier wohl alle - inkl. mir ;-)

Solara
10.04.2013, 15:29
Patricia,
es haben jetzt schon mehrere Leute gefragt, was du uns mitteilen möchtest. Warum möchtest du darauf nicht antworten?