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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin - Ernährungswissenschaft



Cija
07.08.2003, 14:23
hallo!

ich habe mich für medizin, humanbiologie, ernährungswissenschaft und ernährungs- und haushaltswissenschaft beworben. für ernährungswissenschaft habe ich bereits eine zulassung.
aber irgwendwie hab ich zweifel.
ich hab schon ca ein jahr physiotherapie gelernt und so auch schon einen einblick in "medizinische fächer" bekommen und das hat mir spaß gemacht! mich interessiert die medizin. und ich denke nicht erst seit gestern daran evtl medizin zu studieren....
aber es ist so stressig, insbesondere auch das leben als aipler oder arzt (ok, das kommt auch ein bisschen auf die facharztwahl an)....ich bin eigentlich kein mensch, der sich nachts gerne wecken lässt oder sich vorstellen kann, 36 stunden am stück voll konzentrationsfähig arbeiten zu können oder zu wollen. ich hätte gerne eine woche mit regelmäßigen arbeitszeiten und auch freizeit. außerdem bin ich gesundheitlich/psychisch (im moment) nicht besonders stabil...
ich hab mich dann eben auch nach alternativen zur medizin umgeguckt....humanbiologie z.b. ist eine und eigentlich bin ichauch
so (wieder) auf ernährungswissenschaft gekommen....hat ja doch auch was mit biologie und medizin zu tun.
wenn ich nur wüsste, ob mir das auch gefällt, ob ich damit zufrieden bin und glücklich ...ich will nicht bereuen, dass ich eben nicht medizin studiert hab (wobei da auch noch die frage wäre, ob ich überhaupt nen platz erhalte).
und ob ich das studium überhaupt schaffen würde weiß ich ja auch nicht.....
aber ich hab auch gelesen, dass man, wenn man alternativen zur medizinhat, lieber diese wählen sollte und sich das medizinstudium nicht antun sollte...was haltet ihr davon?
ich mein, vielleicht bin ich ja wirklich mal glücklich z.b. als ernährungsberaterin in einer klinik?
mach ich mir zu viele gedanken?
ich war schon an dem studienort, wo ich ernährungswissenschaft anfangen würde und es hat mir da gefallen. ich kann mir gut vorstellen, da zu studieren.
und was ich noch sagen sollte, ist, dass der grund bei mir für ein medizinstudium echt mehr das interesse am fach als der wunsch ist, unbedingt den menschen helfen zu wollen.

was sagt ihr dazu??

liebe grüße

cija :-?

Lisa
07.08.2003, 14:36
Original geschrieben von Cija
für ernährungswissenschaft habe ich bereits eine zulassung.Cool! Glückwunsch.


ich bin eigentlich kein mensch, der sich nachts gerne wecken lässt oder sich vorstellen kann, 36 stunden am stück voll konzentrationsfähig arbeiten zu können oder zu wollen.Das will niemand wirklich! Aber es gehört dazu.


ich hätte gerne eine woche mit regelmäßigen arbeitszeiten und auch freizeit.Sieht schlecht aus...zumindest für die ersten Jahre.


außerdem bin ich gesundheitlich/psychisch (im moment) nicht besonders stabil...Das sind keine idealen Vorraussetzungen, aber damit stehst du definitiv nicht allein da...


ich mein, vielleicht bin ich ja wirklich mal glücklich z.b. als ernährungsberaterin in einer klinik?Du kannst es dir vorstellen? Warum zögerst du?


mach ich mir zu viele gedanken??Normal. Reifliche Überlegung kann bei der Studienwahl ganz sicher nicht schaden. ;-)


der grund bei mir für ein medizinstudium echt mehr das interesse am fach als der wunsch ist, unbedingt den menschen helfen zu wollen.?Schade. Ein gewisses Maß an anfänglichem Idealismus halte ich für angebracht. Man verliert ohnehin den größten Teil davon viel zu schnell.


was sagt ihr dazu??Du bist dir nicht sicher, was das Medstudium angeht und du hast Alternativen, mit denen du dich anfreunden könntest.
Ich bin für die Alternativen!

Gruß,
Lisa

Cija
07.08.2003, 14:45
hallo lisa!

danke für deine antwort.
ja, ich habe auch öfters das gefühl, dass ich "idealistischer" (menschen helfen wollen) sein sollte...aber
vielleicht kann dieses gefühl des menschen helfen wollens auch wachsen? z.b., wenn man sieht, wie man einen patienten durch seine hilfe wieder glücklicher gemacht hat??

gruß, cija

hibbert
07.08.2003, 15:49
Du argumentierst absolut gegen Deinen angeblichen Berufswunsch und willst dennoch Medizin studieren?? Das ist eine super Einstellung, wirklich! Du bist gegen jede Grundvorraussetzung die dieser Beruf mit sich bringt. Ich würde auch an Deiner Stelle nochmal scharf überdenken, ob es wirklich das richtige für Dich ist. Und diesen Beruf aufgrund eines Helfersyndroms zu wählen, halte ich auch für falsch, da Du eh schnell auf dem Boden der Tatsachen landen wirst.
Ironie.... :-(

Rico
07.08.2003, 17:07
Original geschrieben von hibbert
Du argumentierst absolut gegen Deinen angeblichen Berufswunsch und willst dennoch Medizin studieren?? Selbstreflektion ist ein wichtiger Charakterzug. Wer vorher schon mögliche Contra-Punkte überlegt kann Probleme früher erkennen und beheben als einer, der sich in "Pro-pro-pro"-Rufen ergeht und alles negative und alle möglichen Schwirigkeiten ignoriert oder verdrängt.

hibbert
07.08.2003, 19:03
Original geschrieben von Rico
Selbstreflektion ist ein wichtiger Charakterzug. Wer vorher schon mögliche Contra-Punkte überlegt kann Probleme früher erkennen und beheben als einer, der sich in "Pro-pro-pro"-Rufen ergeht und alles negative und alle möglichen Schwirigkeiten ignoriert oder verdrängt.

Mir geht diese "ja aber eigentlich" Attitüde total auf die Nerven. Wenn ich mich für etwas bewerbe, dann bin ich mir sicher. Zu 100%. Das hat dann auch nichts mehr mit Selbstreflektion zu tun, sondern mit purer Unentschlossenheit und nur "nur mal sehen wollen". Über Selbstreflektion kann man reden, wenn man sagt:
Ich bin überzeugt diesen Beruf zu ergreifen, aber sind die Begleitumstände(z.B. das finanzielle) wirklich das richtige für mich?
Geht man dann mit einer ja ich werds ja mal sehn Einstellung ran finde ich das nicht in Ordnung....

Cija
07.08.2003, 19:28
hallo hibbert!

ich finde, du überschreitest ein bisschen deine grenzen. ist ja in ordnung, dass du deine meinung sagst, aber persönlich werden brauchst du eigentlich nicht.
ich mache mir eben gedanken über meine zukunft und da trifft es "selbstreflektion" eigentlich ganz gut.
es ist eben nicht jeder sofort sicher, wie sein leben in den nächsten 40 jahren aussehen wird, glückwunsch, wenn du dich immer 100 prozent entscheiden kannst. mir fällt das schwer. das weiß ich auch. aber diese unentschlossenheit kann auch was mit meinem leichten hang zum perfektionismus zu tun haben, denn ich möchte eben möglichst wenig fehler machen, also wird VORHER abgwägt. zumal das studium (welches auch immer), was ich im ws beginne nicht das erste ist, was ich mache....ich habe auch keine lust, immer einen beruf/ausbildung/studium zu suchen, mit dem ich glücklich bin, ich möchte es endlich finden.
und ich bin mir sicher, dass es viel studenten gibt, die sich weit weniger den kopf über ihr studium zerbrochen habe, als ich das getan hab. manche haben glück und zufällig ist es dann genau "ihr ding", andere wechseln auch später oder bewerben sich für mehrere studiengänge/unis und wieder andere ziehen es vielleicht durch und sind dann vielleicht nicht glücklich. manche wissen vielleicht auch schon mit 5, was sie werden wollen und ziehen, dass dann auch durch, aber KEINER kann VOR einem studium genau wissen, was da exakt alles auf einen zukommt und ich bitte dich, zu akzeptieren, dass es menschen gibt, die eben NICHT das glück oder was auch immer haben, immer 100prozentig zu wissen, was sie wollen une eben auf der suche sind und ZWEIFEL haben.
es stimmt vielleicht, dass es gerade beim medizinstudium solche zweifel nicht (oder kaum) geben sollte, das kann sein, dennoch kein grund, mich so anzugreifen.

grüße

cija

Froschkönig
07.08.2003, 19:40
Original geschrieben von hibbert
Du argumentierst absolut gegen Deinen angeblichen Berufswunsch und willst dennoch Medizin studieren??

Die argumente sind samt und sonders gegen ArbeitsBEDINGUNGEN und nicht gegen den Beruf selbst. Oder findest DU die etwa göttlich und unverbesserbar ???? Man kann durchaus viel Freude an der Medizin haben und Nachtdienste zum Kotzen finden !

:-meinung

FataMorgana
07.08.2003, 21:27
Hallo Cija,

lass Dich von hibbert nicht provozieren. Vielleicht kannst Du seine Sichtweise besser verstehen, wenn Du ein bisschen hier im Forum stöberst. Dann erfährst Du, dass er selbst momentan auf einen Studienplatz wartet. Vielleicht ist er deshalb ein bisschen frustriert, dass andere sich bewerben und ihm Konkurrenz machen, obwohl sie nicht 100%ig von ihrer Entscheidung überzeugt sind (wie er anscheinend).

Ich finde, zu einer reifen Entscheidung gehören Zweifel. Diese sollte man zulassen und versuchen, sich mit diesen auseinander zu setzen. Man kann (und muss oft sogar) auch Entscheidungen treffen, wenn nicht "alle Zweifel ausgeräumt" sind. Die Existenz solcher Zweifel sind also aus meiner Sicht kein starkes Argument gegen ein Medizinstudium.

Trotzdem würde ich Dir - ohne Dich näher zu kennen, einfach aus dem Bauch heraus, nachdem ich diesen Thread gelesen habe - empfehlen, mal mit Ernährungswissenschaft anzufangen. Wenn Du nach einiger Zeit feststellst, dass es doch nichts für Dich ist, kannst Du immer noch wechseln. Ich habe aber den Eindruck, dass das schon ganz gut passt (vielleicht täusche ich mich).

Heinz Wäscher
07.08.2003, 21:41
gerade bei Studiengängen mit einem NC sollte man schon zu mind 80% sicher sein, daß es das richtige Fach ist

daß einem die Warterei mürbe machen kann, ist doch nachvollziehbar
und wenn dann jem sagt, er bewerbe sich einfach mal aus Spaß, so hat das schon einen bitteren Beigeschmack

einige der Leute, die hier warten, sind um einiges motivierter und vielleicht auch interessierter, die haben viel eher einen Platz verdient als diese ach ja, ich nehm mal Medizin, ich steh da zwar nicht hinter, aber wenns doof ist, brech ich eben ab - Menschen

Man sollte wieder das besondere Auswahlverfahren einführen!

Froschkönig
07.08.2003, 21:45
Wißt ihr, ich kann´s einfach nicht mehr hören. Hab auch schon Leute erlebt, die sich mit Feuereifer und "100%iger Sicherheit" ins Studium gestürzt haben und dann - schwupps - abgebrochen.

Also höhrt doch in Gottes Namen auf, Euch darüber zu streiten, wer denn für ein Studium qualifizierter ist, ohne - mit Verlaub - bereits Ahnung davon zu haben !

:-meinung

Cija
12.08.2003, 15:11
hallo fatamorgana!

ja, irgendwie kann ich schon verstehen, dass es für andere blöd is, falls manche einen studienplatz bekommen und den dann ablehnen...es ist auch nicht ganz ideal, dass dann der freigewordene studienplatz etwas später erst besetzt werden kann (das is sicher recht stressig, weil's dann so kurzfristig für die leute is, die im nachrückverfahren einen platz bekommen).

du bist schon im aip, gefällt es dir? warum hast du medizin studiert?

viele grüße

cija