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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studium bei der Bundeswehr(Einstellungstest in Köln)



Hooters
08.08.2003, 16:34
Hi,
ich habe mich vor zwei Tagen für ein Medizinstudium bei der Bundeswehr beworben und muss nun in spätestens acht Wochen zur Prüfzentrale nach Köln, um dort den Einstellungstest zu machen. Kann mir jemand sagen wie schwer der Test ist und was genau auf mich zukommt? Ich habe auch gehört, dass für Bewerber im Bereich Medizin noch Zusatztests anfallen, stimmt das?
Vielen Dank schonmal für eure Antworten.

Froschkönig
08.08.2003, 16:42
Ich hab da neulich schon mal was drüber geschireben. Guckst Du hier (http://www.medi-foren.de/showthread.php?s=&threadid=8116)

karl
08.08.2003, 16:57
Servus,

wieder einer der sich verpflichten möchte. Also was wird Dich dort erwarten:
Musterung, damit meine ich ob Du überhaupt körperlich geeignet bist.
Konzentrationstest am PC
Wissenstest am PC
Bio/ Kleiner Medizintest am PC
Großer Med Test, wie es früher von der ZVS gab am PC
Persönliches Gespräch mit einen SanOffz zum Studium, in dem er Dir Fragen stellt zu den Themen u.a. Politische Situation (Gesundheitspolitik), Chemie und Bio Kenntnisse (z.B. was sind Aromate oder Zellatmung erklären) und noch so andere Sachen die ihn einfallen
Gruppengespräch zu einem Thema wichtig hier ist Initiative ergreifen und vermitteln
Vortrag halten zu einen Thema
Ein "lustiges" psychologisches Gespräch in dem die meisten scheitern!!!!
ganz am Anfang auf einem leeren Blatt Papier einen Aufsatz schreiben zu einen Thema welches Euch bekannt gegeben wird.

Ganz zum Schluß kommt der PFT Test (Physical Fitness Test) wobei du speziell auf dem Cooper Test trainieren solltest (12min. Laufen bis Du kotzen könntest und das mein ich ernst!!!)

Das ganze über 3 Tage verteilt und einfach "erregend".
Kann Dir nur empfehlen dies mit zu machen, aber solltest mal über die Zeit nach dem Studium denken. Kein Facharzt garantiert, alle 2 Jahre im Schnitt umziehen, Auslandeinsätze die schlecht bezahlt sind, und die eigentliche Offz Ausbildung jetzt in den Semesterferien, in denen Du auch noch 3 Monate Pflegepraktikum abhalten darfst und wenn man genau nachrechned, hast Du erst ab dem 7 Semester Deinen ersten Urlaub in Form der Semesterferien. Toll oder?

Aber Du mußt selbst entscheiden, wobei ich es nicht wieder machen würde.
Wenn Du noch Fragen haben solltest, meld Dich per mail bei mir.

Froschkönig
08.08.2003, 17:13
Original geschrieben von karl
.... und die eigentliche Offz Ausbildung jetzt in den Semesterferien, in denen Du auch noch 3 Monate Pflegepraktikum abhalten darfst und wenn man genau nachrechned, hast Du erst ab dem 7 Semester Deinen ersten Urlaub in Form der Semesterferien. Toll oder?

Was bin ich doch froh, daß das früher anders war ;-)

Hooters
08.08.2003, 19:18
Wow, ich hätte ja nicht gedacht, dass man da so viel Vorwissen mitbringen muss. In welchen Bereichen muss man denn besonders gut bescheid wissen bzw. wie schwer sind denn die Computer Tests und kann man sich irgendwie gut darauf vorbereiten?

karl
09.08.2003, 10:48
Also wie bereitet man sich speziell vor auf die PC-Tests.
Weiß nicht, mach einfach mal ein paar IQ Test, da die Schemata immer gleich sind. Worin muß Du gut sein? Leider in allem, ausnahme ist hier noch der PFT, da Du diesen mit den Deutschen Sportabzeichen ausgleichen kannst.
Ansonsten hier mal ein paar Zahlen:
2002 ca 2000 Bewerber, davon gerade mal 450 Offztauglich.
Also nicht traurg sein wenn es nicht klappt. Kannst es ja als Seiteneinsteiger probieren, nach dem Studium.

Rico
09.08.2003, 12:45
Original geschrieben von karl
... und die eigentliche Offz Ausbildung jetzt in den Semesterferien, in denen Du auch noch 3 Monate Pflegepraktikum abhalten darfst und wenn man genau nachrechned, hast Du erst ab dem 7 Semester Deinen ersten Urlaub in Form der Semesterferien. Toll oder? Immerhin zahlen sie Dir ja auch in den Semesterferien Sold, da kann man auch erwarten, daß DU was dafür tust und nicht drei Monate faul rumliegst und weiter kassierst.
Nicht-Bundler müssen in ihren Ferien ja auch arbeiten und Praktika machen...

karl
09.08.2003, 13:16
Hallo Rico,

sicherlich weißt Du nicht wie eine Offz Laufbahn in der Bundeswehr aussieht, und was man alle zu leisten hat. Daher finde ich Deine Aussage nur beschämend und als ein Aussdruck von Neid.
Sicherlich werden wir das ganze Studium besoldet, aber sicherlich weißt Du auch, das man nach dem Studium noch 11 Jahre dienen darf, in denen Dich der Bund herumkomandieren darf, sprich regelmäßige Umzüge. Zudem kommen Auslandseinsätze, eine Facharztausbildung bei der im Schnitt noch zwei Jahre fehlen bevor man sich als solches nennen darf und und und.

Ich will nicht sagen dass es damit gerechtfertigt werden soll, dass wir in den Semesterferine nichts machen sollen, aber überlege doch mal:
Bis zu Physikum darf man jetzt 3 Monate Pfelgepraktikum machen zusätzlich noch zwei Monate Offz Lehrgang macht schon mal 5 Monate die blockiert sind. In der Zeit mußt Du vielleich arbeiten bist aber zu Hause an Deinem Dir ausgewählten Platz. Kannst während Du jobben gehst Dir Urlaub nehmen, geht bei uns nicht!!!
Schreibst nun das Physikum und bestehst (Pflicht!!!) ohne Zusatzsemester machst nun 4 Monate Famulus und noch ein 1 monatiges Truppenpraktikum in der Du alles wieder verlernt hast un sommit überflüssig wäre. Außerdem als Lt. in die Truppe ist sehr amüsierent. (vielleicht warst Du ja mal beim Bund).

Alles in allem ist diese Zeit wo ich in den Semesterferine nicht arbeiten muß eine Entschädigung für daswas ich später denen gebe, oder hättest Du Lust für ein halbes Jahr nach Afghanistan, oder Kosovo zu gehen und dort in einem Camp zu leben in dem Du mehr oder weniger eingesperrt bist???

Rico
09.08.2003, 16:13
Hey Moment mal, Dich hat ja keiner gezwungen beim Bund zu studieren!!! :-???

Original geschrieben von karl
Hallo Rico,

sicherlich weißt Du nicht wie eine Offz Laufbahn in der Bundeswehr aussieht, und was man alle zu leisten hat. Daher finde ich Deine Aussage nur beschämend und als ein Aussdruck von Neid.Aha. Wer sich freiwillig einen Beruf aussucht, dafür bezahlt wird und gleichzeitig praktisch eine "Arbeitsplatzgarantie" auf Jahre hat, der is schon arm dran... alles klar.

Original geschrieben von karl
Sicherlich werden wir das ganze Studium besoldet, aber sicherlich weißt Du auch, das man nach dem Studium noch 11 Jahre dienen darf, in denen Dich der Bund herumkomandieren darf, sprich regelmäßige Umzüge. Das is ja nun keine wirklich Überraschung, das haben sie ja bei der Einstellung gesagt.
Mir hat es schon der Marketing-Offizier gesagt, der bei der Musterung versucht hat uns zum Verpflichten zu überreden...

Original geschrieben von karl
Ich will nicht sagen dass es damit gerechtfertigt werden soll, dass wir in den Semesterferine nichts machen sollen, aber überlege doch mal:
Bis zu Physikum darf man jetzt 3 Monate Pfelgepraktikum machen zusätzlich noch zwei Monate Offz Lehrgang macht schon mal 5 Monate die blockiert sind. In der Zeit mußt Du vielleich arbeiten bist aber zu Hause an Deinem Dir ausgewählten Platz.Das sind ganze zwei Monate mehr, als ein normaler Student... und ich wiederhole mich gerne:
Du wirst dafür bezahlt. Ein BA-Student hat auch keine Semesterferien, sondern muß da in seinem Betrieb arbeiten.

An dem frei gewählten Platz?
Was glaubst denn Du, wieviele von der ZVS irgendwo hingeschickt werden?
Was glaubst denn Du, wieviele durch's halbe Bundessgebiet umziehen müssen um irgendwo an der Ostsee einen Job anzunehmen, weil es zuhause keine gibt?

Original geschrieben von karl
Schreibst nun das Physikum und bestehst (Pflicht!!!) ohne Zusatzsemester machst nun 4 Monate Famulus und noch ein 1 monatiges Truppenpraktikum Schon wieder ein ganzer Monat mehr als ein normaler Student... Du dauerst mich...
Das Physikum zu bestehen ist ja jetzt auch nicht DAS Kunststück schlechthin... und im 1. Anlauf auch nicht.

Original geschrieben von karl
Alles in allem ist diese Zeit wo ich in den Semesterferine nicht arbeiten muß eine Entschädigung für daswas ich später denen gebe, oder hättest Du Lust für ein halbes Jahr nach Afghanistan, oder Kosovo zu gehen und dort in einem Camp zu leben in dem Du mehr oder weniger eingesperrt bist??? Hallo, Du bist bei der Bundeswehr und nicht freier Mitarbeiter beim Malteser Hilfsdienst!
Wenn Dich alles so ankotzt, dann studier da doch nicht.
Das überrascht doch echt keinen, daß Du zum Auslandseinsatz mußt, nachdem der Bund sechs Jahre lang Geld in Deine Ausbildung investiert hat, will er natürlich auch was davon haben... die sind ja nicht die Caritas

Froschkönig
10.08.2003, 16:05
Tja, ich hatte mein Krankenpflegepraktikum schon, mein Offz-Lehrgang war VOR dem Studium.....ich hatte VERDAMMT VIEL FREI, ist eben individuell sehr verschieden. Allerdings sind die Neuerungen mit 3 Monaten KrPflPrktkm und Offz Lehrgang in den Ferien wirklich ärgerhaft !

Rico
10.08.2003, 16:44
Wenn ich mich recht an meine Einberufung erinnere, dann konnte man sich in einem gewissen Rahmen doch aussuchen, wann man den Dienst antritt.
Das konnte z.B. auch im November sein, also genug Zeit, um nach dem Abi in Eigeninitiative das Pflegepraktikum zu machen, bevor man sich einberufen läßt.

Neujahrsrakete
10.08.2003, 18:41
Original geschrieben von Rico
Hey Moment mal, Dich hat ja keiner gezwungen beim Bund zu studieren!!! :-???

Dieses Argument finde ich immer so dermaßen Fehl am Platz.
Warum darf jemand, der sich für einen Beruf entschieden hat, nicht für Verbesserungen kämpfen oder sich auch mal über die schlechten Seiten des Berufes beschweren?
Besonders schlimm finde ich das Argument "Du hast Dir den Beruf ja freiwillig ausgesucht" immer, wenn es um Arbeitszeitverbesserungen bei den Ärzten geht. Warum soll man sich einen ansonsten teilweise schönen Beruf dadurch kaputt machen lassen, daß ein paar hypertrophe Arbeitsfanatiker meinen, daß 36-Stunden-Dienste normal und nötig sind, damit sie ihre überdrehten Besitzansprüche und ihr kaputtes Selbstwertgefühl irgendwie befriedigen können? Müssen deswegen alle Ärzte Wahnsinnsdienste schieben?
In jedem Beruf gibt es Dinge, die einem nicht passen und die auch objektiv bekämpfenswert sind. Wenn man dann nicht mal mehr für Verbesserungen eintreten darf, verstehe ich die Welt nicht mehr.

Rico
10.08.2003, 21:02
Das kann man doch nicht vergleichen.

Die Arbeitszeiten als Arzt sind eine Sache, die mit dem Beruf per se nichts zu tun haben, deshalb kann man sich auch über die beklagen.
Es ist also theoretisch möglich und auch sinnvoll Arzt zu sein und kürzere Arbeitszeiten zu haben.

Wer aber sein Studium von einem Arbeitgeber finanziert bekommt unter der Auflage, dannach weiter für ihn zu arbeiten läßt sich darauf ein.
Und die Bundeswehr ist kein Arbeitgeber wie das Kreiskrankenhaus Kleinniederbürnigge, auch das ist bekannt.
Es gehört zur Natur der Bundeswehr (zumindest in den letzten kanpp 10 Jahren), daß sie sich an Auslandseinsätzen beteiligt und da diese meist humanitärer Natur sind, sind eben auch Ärzte dabei. Dessen muß sich jeder bewußt sein, der dort anfängt zu studieren!
Und wem das nicht paßt, der kann ja genausogut zivil Arzt werden.

Es wäre vom Gedankenkonstrukt her völliger Unsinn, wenn die Leute, die die Bundeswehr für teures Geld ausbildet, dannach der Bundeswehr nicht zur Verfügung stünden.
Das würde das ganze System des Studiums beim Bund ad absurdum führen.
dann könnte der Bund genausogut Stellen für fertige Ärzte ausschreiben und die dann einstellen, dann bräuchten sie gar keine mehr auszubilden... findet irgendjemand, daß das besser wäre?