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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 2. Tag, B51 A81 HWS-Trauma



cqd46
19.04.2013, 18:44
Die Frage war, welchem Verletzungstyp das HWS-Trauma von Frau J. zugeordnet werden kann.
Als richtige Antwort wurde die Hyperextensionsverletzung angegeben.
Im Müller (2008/09) Chirurgie für Studium und Praxis steht folgendes zum HWS-Trauma:
"Path: Überbiegung (= Distorsion): Nach ventral = Hyperflexion und / oder nach dorsal = Hyperextension führt zur Distorsion und Subluxation der kleinen Wirbelgelenke
[...]
Schweregrade nach Erdmann
[...]
Grad III Frakturen, Luxationen, isolierter Bandscheibenriss, Bandrupturen mit neurologischen Defiziten!, Röntgen: abnorme Aufklappbarkeit, Fehlstellung, kein beschwerdefreies Intervall!"
Nach diesen Informationen sind doch sowohl Antwort A Flexionsverletzung als auch B Hyperextensionsverletzung richtig, die dann durch C Distorsionsverletzung zusammengefasst werden oder verstehe ich was falsch?

curatio
20.04.2013, 09:55
Ich habe auch kurz über Distorsion nachgedacht, mich dann aber auch für die Hyperextension entschieden, da diese für mich am besten zum bestehenden, radiologisch erfassbaren Verletzungstyp passte.

Die Definition des Begriffes HWS-Distorsion scheint schwammig zu sein, es existieren vielfältige Interpretationen und Klassifikationen. Manche sehen den Begriff der Distorsion sogar nur im Zusammenhang mit einem Auffahrunfall für gerechtfertigt, dieser wird aber in der Fragestellung aber nicht erwähnt. Andere sehen in einer Distorsion eine reine Weichteilverletzung. Woanders wird wiederum ein schmerzfreies Intervall als ein wichtiger Punkt der Definition einer HWS-Distorsion erwähnt, auch das lag in dem vorliegen Fall nicht vor. Der Begriff der HWS-Distorsion wurde sogar teilweise nur dann verwendet, wenn "röntgenologische fassbare Verletzungen am Wirbelsäulenskelett nicht erkennbar sind."

Mich würde aber sehr interessieren, wie die mit dem Thema besser vertrauten, unfallchirurgisch Interessierten dies sehen.

Miyu
20.04.2013, 14:28
Das in der Bldgebung sichtbare Verletzungsmuster ist rein mechanisch nicht durch eine Hyperflexion, sondern am ehesten durch eine Hyperextension zu erzeugen, denn wir sehen ja eine traumatische Spondylolyse. Analog entsteht ja auch die chronische Spondylolyse ueber eine Hyperextension.

kyy10
20.04.2013, 16:07
War erst am letzten Tag - zur Vereinfachung ;)

Maddiones
08.05.2013, 19:32
Überraaaaaschung! Es war die Rotationsverletzung!?

Miyu
08.05.2013, 20:01
Kann ich weder logisch noch mechanisch nachvollziehen. Die Wege des IMPP sind unergründlich. :grins:

sbkd
11.05.2013, 14:54
kann vllt einer der Dozenten/Experten das bitte erklären?