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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aufhebung von Kündigungsfrist



mered
24.04.2013, 21:06
Hallo ihr lieben,
ich habe mich schon hier in Forum gut informiert, da ja das Thema wohl mittlerweile vielen betrifft aber brauche trotzdem euren Rat da ich mich mit der Entscheidung schwer tue.
Ich arbeite jetzt seit fast 2 Monaten bei Helios und finde das Ganze sehr wirtschaftlich orientiert, fahre jeden Tag 100 km insgesamt um für als Sklave zu dienen.
Ich hatte mich für die Stelle entschieden, da sich das Ganze sehr gut anhörte, wir machen das und dies und blablabla...ihr wisst ja schon... und jetzt bin ich hier und höchst enttäuscht, was mich am meisten stört, ist das es in der Regel um Bettensituation, Entlassungen und Außenlieger geht, habe dann meistens überraschender Weise 3-4 Entlassungen am Tag, natürlich dann 3-4 Neuaufnahmen und dann bis um 20 oder soger 21 Uhr Briefe schreiben :(( Überstunden werden nicht bezahlt, die Schwestern sind sehr unverläßig, Medikamente werden nicht richtig eingetragen, muss alles immer wieder nachkontrollieren, diskutieren.... und ich muss auch selber die BE´s machen, alles faxen usw. und dann bin auch noch weg von meinem Umfeld, man kommt sich als Arbeiter am Laufband vor, keiner erklärt einem was, ich muss alles selber Befunden (EEG,EVOP...) ohne eine richtige Fortbildung und sonstiges dafür zu erhalten, mein OA interessiert sich so für garnichts, die Visiten von OA und CA sind nicht mal kurz lehrreich, habe ständig Angst dass jemand meinetwegen tot umfällt, mein OA kontrolliert meine Anordnungen nicht, das Haus ist eine Pseudouni (Maximalversorgung), meine Abteilung hat 100 Betten mit 13 Assistenten! Und das Fach habe ich weder in PJ gehabt noch Famulatur gemacht.
Ich weiss nicht, was ich jetzt machen soll, habe am nächste woche ein Gespräch mit dem Chef und möchte gern zu Ende April gehen, d.h. Aufhebung von Frist, habe aber auch Angst dass ich dann keine Stelle bekomme, dann wird mir ja die 2 Monaten nicht angerechnet, weiss auch nicht ob ich woanders das Ganze besser habe....kann mich nicht entscheiden und was soll ich dann bei der nächste Bewerbungsgespräch sagen, habe nach 2 Monaten gekündigt :((( ich hatte ein sehr schlechtes PJ gehabt, bin nur eine profi in Blut abnehmen und Haken halten, sonst auch keine Lehre und damals habe ich mir geschwören dass ich so ein bloodsinn nicht mehr mitmachen werde.....wie soll ich die sache mit CA angehen, ich konnte auch meine Überstunden abfeiern und da wäre ich momentan bei 7 Tage und konnte theoretisch Fristgerecht kündigen, aber da 2 Wochen noch rumzuhängen, wo alle einem hassen da man ja sie in Stich lässt, kann ich echt nicht gebrauchen :(((
oh, und Gespräch mit meinem OA und Assistenten habe ich schon vor 1 monat gehabt, da hat er sich am Anfang wieder mehr Zeit genommen und jetzt ist die Situation wieder das gleiche...

Was meint ihr?Wie hättet ihr euch entschieden?
Wäre sehr dankbar wenn ihr mir paar Meinungen schreibt
Vielen lieben Dank

Feuerblick
24.04.2013, 21:19
Wenn du erst zwei Monate dort bist, dann bist du noch in der Probezeit und hast 14 Tage Kündigungsfrist... :-nix Ich glaube nicht, dass man dich, wenn das Gespräch nächste Woche ist, am nächsten Tag schon gehen lässt...

Desiderius
25.04.2013, 20:42
ich konnte auch meine Überstunden abfeiern und da wäre ich momentan bei 7 Tage und konnte theoretisch Fristgerecht kündigen, aber da 2 Wochen noch rumzuhängen, wo alle einem hassen da man ja sie in Stich lässt, kann ich echt nicht gebrauchen :(((
oh, und Gespräch mit meinem OA und Assistenten habe ich schon vor 1 monat gehabt, da hat er sich am Anfang wieder mehr Zeit genommen und jetzt ist die Situation wieder das gleiche...


Wenn es alles nichts bringt, Kuendigen, Krank melden fuer 14 Tage, Magenschmerzen wegen Stress kann Dir jeder Hausarzt aufschreiben. Und wen Dir 2 Monate nicht angerechnet werden ? Na und... das ist je nach Aerztekammer ...aber das sollte es nicht wert sein um da weiter zu bleiben.

Brutus
25.04.2013, 22:57
Ehrlich? Schei$$ auf 2 Monate Weiterbildungszeit! Zeig mir den einen Assistenten, der nach EXAKT 5 Jahren Weiterbildung die Prüfung macht. Mein Chef meinte damals, dass man eh die beiden Anstandsmonate länger machen solle...
Und der Streß ist es nicht wert...
Kündige mit 2 Wochen zum Monatsende und gut ist. Wenn Du es nicht mehr aushälst wegen Mobbin oder sonstwas, geh zum Arzt und lass Dich krankschreiben. Dürfte kein Problem sein...

Mano
26.04.2013, 20:20
Du machst Neuro? Dann weiß ich glaube ich wo du bist - und kann dir nur raten: Schnell weg dort ;-)

Leelaacoo
26.04.2013, 20:47
Was ihr alle Angst habt, dass 2 (!) Monate mal nicht angerechnet werden können....mei, man arbeitet, lernt und verdient Geld...ich bin dem FA jetzt (unverschuldet, aber toleriert) 1,5 Jahre hinterher...na und? Müsst ja eh ran bis (mind.) 68.

LG Lee (die sich tatsächlich Gedanken um die armen Pat. dort macht...ihr befundet nach wenigen Wochen EEGs alleine??? Sportlich sportlich - bei uns ist es eine eigene Rotation für die Neuros, also Ephys + EEG, da sitzt aber auch ein Epileptologe, der alle Befunde gegenschaut! Ich hab mal versucht, mir EEG-Befundung selbst anzulesen...ich kann mir nicht vorstellen, dass die Anfängerbefunde bei euch auch nur das Papier wert sind, auf dem sie stehen (und das ist NICHT böse gemeint!)...schnell weg da, und auch nie als Patient hingehen...--> normalerweise bin ich ja auch eher für "länger bleiben, Veränderungen initiieren", aber bei einem derartigen Unternehmen ist man als Arzt nur zum Verheizen da, da wirste nichts ändern können)

mered
09.05.2013, 10:35
Vielen lieben Dank an euch allen, ihr habt mir richtig Mut gemacht, ich habe erfolgreich gekündigt und bin jetzt sehr zufrieden.
Das muss ich aber noch los werden, ich finde es sehr traurig wie die Situation in Krankenhäuser momentan ist, viele Ärzte bezeichnen sich als die Spitze der Menschheit aber sie sind tatsächlich nur noch bedauernswert, ich weiss nicht wie das Ganze in anderen Berufsbereiche abläuft aber bei uns Mediziner, ist das ja eine reine Katastrophe, die Kollegen sind so gestresst und sozial inkompetent, dass sie sich sehr daneben verhalten.
Nachdem ich mein Chef erzählt habe, dass ich sehr gerne gehen möchte, ist das Ganze zuerst in einer Katastrophe übergangen, sie waren alle auf einmal sehr unfreundlich, von Ärzten bis Sekretärinnen, Schreibdienst usw.... ich dachte, ich bin nicht mehr unter menschen sondern Tiere :( nach 2 Tagen ist es Ihnen bewusst geworden, dass sie eigentlich doch freundlich zu mir sein sollten, nachdem mein Chef in einem nächsten Gespräch zu mir gesagt hat, ich sollte bitte noch 1 Woche bleiben ( wir sprechen von einer Woche für umsonst arbeiten gehen), wegen Personalmangel und etc., ich als doofi, habe zugestimmt, und bin noch 2 Tage brav weiter dahingegangen, und die ganze Situation ist immer weiter unerträglicher geworden, Kollegen legten das Telefon ab, sind ohne mich essen gegangen, haben mich nicht mal mehr gegrüßt, und die Sekretärin hatte schön meinen Namen von meinem Fach weg getan und war unmöglich zu mir...ich habe letztendlich mich dazu entschieden krank zu werden.....das macht mich sehr traurig, warum kommt es zu solcher Situationen?Warum sind wir Ärzte zu dieser Art Menschen geworden?Wenn man die Ärztemangel im Hinterkopf behält, sollte man doch als ein denkender Mensch sich bewusst sein, dass man eigentlich das Ganze in einer positiven Richtung steuern soll !
Naja, letztendlich haben sie mich rausgeekelt....hätte ich besser nicht Medizin studiert
Lg

Hellequin
09.05.2013, 21:17
Ist nicht überall so. Also durchatmen und sich die nächste Stelle bewußt aussuchen.

John Silver
09.05.2013, 22:27
Es geht einem immer nahe, wenn man so abgesägt wird. Aber man sollte sich immer eine Sache bewußt machen: Wenn diese Typen nicht mal das Selbstbewußtsein und den Anstand haben, um eine solche Situation mit Würde über die Bühne zu bringen, dann solltest Du wirklich froh sein, dass Du da weggegangen bist. Es gibt leider noch immer jede Menge solcher Abteilungen, in denen Anfänger sinnlos verheizt werden; und wenn einer es wagt, einen solchen Zustand nicht einfach hinzunehmen und sich als Opferlamm darbieten zu lassen, wird behauptet, derjenige sei "nicht würdig", dazu zu gehören, oder überhaupt Arzt zu sein, oder sonst irgendein selbstgerechter Schwachsinn, den arrogante Kollegen vorzuschieben pflegen, wenn man nicht bereit ist, das Spielchen mitzuspielen. Das geht aber auch anders, und nicht nur in kleinen "familiären" Abteilungen. Suche Dir eine bessere Stelle, und verschwende keine Gedanken an diese Menschen.
Übrigens wird der Chef schon wissen, warum er so angepisst reagiert hat. Mal von seinem gekränkten Stolz und vom Kratzer an seinem Ego abgesehen, wird ihm die Personalabteilung und auch die Gesvhäftsführung sicher vorhalten, dass er nicht mal Anfänger in der Probezeit halten kann ;)

Brutus
10.05.2013, 13:19
Übrigens wird der Chef schon wissen, warum er so angepisst reagiert hat. Mal von seinem gekränkten Stolz und vom Kratzer an seinem Ego abgesehen, wird ihm die Personalabteilung und auch die Gesvhäftsführung sicher vorhalten, dass er nicht mal Anfänger in der Probezeit halten kann ;)
Habe ich auch mal gedacht... Aber nachdem ich nach 4 Monaten wieder gegangen bin, und mich in einem meiner letzten Dienste mit einem Anästhesiepfleger unterhalten habe, bin ich mir nicht mehr sicher.
Der meinte: "Die Verwaltungsfuzzis würden eher 20 Assistenten gehen lassen, bevor sie auch nur anfangen darüber nachzudenken, ob der Chef evtl. auch Schuld an der Situation haben könnte..."
Insofern: Abhaken. Mund abputzen und auf zu neuen Ufern. :-)

John Silver
10.05.2013, 21:51
Versteh mich nicht falsch. Jeder einzelne von uns ist der Verwaltung absolut egal. Wir werden nur noch als "Leistungserbringer" wahrgenommen. Aber einen Chefarzt bei Notwendigkeit oder Gelegenheit eins reinzuwürgen, und sei es nur, um ihn daran zu erinnern, wer in der Stube die Hosen anhat - das lässt sicht die Verwaltung nicht entgehen.